Kategorien: Science-Fiction

Hasslefree Miniatures: Neue Abenteurer (23.03.2011, 3 Kommentare)

Hasslefree bringt ein paar neue Abenteurer raus.

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Kategorien: Historisch, Reviews

Review: WWII CAEN British Infantry von Fantassin Miniatures (18.03.2011, 14 Kommentare)

Jeder kennt die kleinen Plastiksoldaten im Maßstab 1/72. Kindheitserinnerungen hänge da oft dran.

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Kategorien: Warlord Games / Bolt Action

Review: Warlord Games – Schwedische Infanterie (14.01.2011, 5 Kommentare)

Warlord brachte letztes Jahr die ersten Boxen für den 30jährigen Krieg heraus. Das ist eine interessante Neuigkeit, denn normalerweise ist man es ja von den englischen Firmen nicht unbedingt gewohnt, dass sie besonders viele Konflikte mit Modellen versorgen, mit denen England nichts zu tun hatte. Trotzdem erschienen nun zwei Boxen (Kaiserliche und Schwedische Infanterie), um zwei wichtige Parteien des 30jährigen Krieges mit Soldaten zu versorgen.

Schwedische Infanterie Cover

Hier liegt uns die Box der Schweden vor. Auffällig ist zunächst vor allem, dass die Box etwa 6 Euro mehr kostet. Was ist also drin und wozu kann man es gebrauchen? Dieser Artikel ist bewusst kurz gehalten und verfolgt nicht das übliche Schema unserer Reviews, denn über die ECW-Infanterie hatten wir ja bereits berichtet.

 
Der Inhalt
Nach dem Öffenen der Box kullern einem erstmal vier Metallmodelle und jede Menge Metall-Bitz entgegen. Ansonsten tauchen die üblichen englischen Infanteristen in gewohnter Stückzahl aus. Ob ein Haufen Bitz und ein paar neue Männchen allerdings ausreichen, um die Engländer schwedisch wirken zu lassen, muss sich erst noch zeigen.

Die 4 Figuren sind ein Offizier, ein Fahnenträger und zwei identische Pikeniere des ersten Gliedes. Die Pikeniere kommen mit Drahtpiken, die anderen Modelle mit allerlei Hüten und Armen. Zusätzlich dazu finden wir noch jede Menge Schweinsfedern und Helme aus Metall. Die Helme haben eine für die Schweden typische Form, die Schweinsfedern wurden besonders zu Beginn der schwedischen Offensive in Polen eingesetzt. Der polnischen Reiterei konnten die Schweden zu dieser Zeit noch nichts entgegensetzen, denn ihre eigenen Reiter waren schlechter ausgerüstet und verfügten nicht über geeignete Pferde in ausreichender Zahl. Das Problem an den Schweinsfedern liegt im Detail. Die Schweden gaben sie zusätzlich zu den Stützgabeln für die Musketiere aus und nicht – wie sonst häufig – als Ersatz für diese. In der Box sind aber beim besten Willen nicht genug Gabeln für alle Soldaten.

Die Helme wurden übrigens von allen Soldaten getragen, nicht nur von Pikenieren, aber je nach Phase des Krieges waren mal mehr und mal weniger Soldaten wirklich mit ihnen ausgerüstet wurden. Viele Soldaten verloren ihre Helme aber auch im Laufe des Krieges.

Warlord Schwedische Infanterie

 Aus historischer Perspektive sind die Teile also alle brauchbar, aber um aus der Schachtel ein Schwedisches Regiment zu bekommen, reichen sie nicht so ganz. Der schwedische König Gustav setzte besonders großes Vertrauen in die Pikeniere und achtete immer darauf, dass sie in großer Zahl vorhanden und gut gerüstet waren. Das lässt sich mit der Box leider nur bedingt darstellen. Dazu ist die ursprüngliche Box doch noch zu sehr auf die Truppen des ECW ausgelegt. Das Problem lässt sich aber durch den Kauf der Amoured Pikemen von Warlord beheben. Allerdings hätte man auf die beiden Kommando-Modelle auch verzichten und nur Pikeniere hinzufügen können. Das hätte immerhin ein wenig mehr Abhilfe geschaffen.

 Wer die Helme etwas strecken möchte, um auch noch mehr Modelle damit zu versehen, dem sei gesagt, dass die Reiterei diese nicht trug und auch Hüte und Wollmützen bei den Schweden vorkamen. Mein Tipp wäre, vor allem die Pikeniere mit den Helmen zu versorgen. Für eine schwedische Armee des 30jährigen Krieges, wie sie gegen die Kaiserlichen im Heiligen Römischen Reich gekämpft hat, eignen sich übrigens auch noch die Boxen „Pike & Shotte Cuirssiers“ als Livländer, „Pike & Shotte Cavalry“ als Finnen und die „Pike & Shotte Highlanders“ als schottische Söldner. Tatsächlich bestand die Armee, welche Gustav gegen die Kaiserlichen führte, nur zu etwa 3% aus gebürtigen Schweden. Die meisten Söldner, die er anheuerte, kamen aus Deutschland oder England, man kann sich also ruhig auch bei den normalen Pike & Shotte – Boxen bedienen.  

Warlord Schwedische Infanterie Spiel 2010

Fazit
Wer es also historisch möglichst korrekt haben möchte, wird mit der Box nicht so richtig warm werden. Wer sich auch mit einer deutlich geschundenen Armee aus der Hochphase der schwedischen Intervention im deutschsprachigen Raum zufrieden gibt und dabei auch den ein oder anderen Abstrich bei der inneren Logik verkraften kann, ist mit der Box gut versorgt, wäre es aber eigentlich auch mit der normalen ECW-Infanterie weitgehend gewesen. Die Box ist also nicht unbedingt ein Pflichtkauf, aber schon eine nette Idee. Für Schweden während des Feldzugs gegen Polen ist sie aber kaum brauchbar, obwohl hier die Schweinsfedern passen würden.  Für ihre Zeit in Deutschland ist die Box zwar geeignet, aber nicht unbedingt hinreichend. Zumal hier die Schweinsfedern dann schon fast wieder überflüssig wären. Es scheint, als war den Machern nicht ganz klar, wo sie mit der Box eigentlich hin wollten.

Kategorien: Warhammer / Age of Sigmar

Armeeprojekt: Altes Eisen (22.10.2010, 48 Kommentare)

Wie stellt man sich eigentlich unsere Redaktion so vor? Sind wir seriöse Anzugträger, die täglich in einem Büro Texte für euch verfassen oder vagabundieren wir in einem Kellerloch bei schwachem Licht und umgeben von Umzugskartons und gehen unserer Tätigkeit für den Brückenkopf nach? Nichts von alle dem. Wir gehen jeden morgen ganz normal zur Arbeit oder in die Uni (einige sogar beides, nur eben nicht zur gleichen Zeit…). Außerdem versuchen wir auch, unsere eigenen Hobbybedürfnisse zu befriedigen. Klar, die Arbeit am BK ist uns allen wichtig, aber sie macht eigentlich nur Sinn, wenn man dabei auch noch irgendwann Zeit für ein paar eigene Hobby-Aktivitäten findet.

Wenn zum Beispiel unser Chef SiamTiger nicht gerade für den Brückenkopf unterwegs ist oder Rezensionen für uns alle schreibt (man munkelt, dass bald wieder ein paar Rezensionen online gehen), trägt er alles an Miniaturen nach Hause, was mehr Details als ein Happy Hippo hat. Wenn man den Mann auf einer Con frei herum laufen lässt, hält er einem eine Viertelstunde später irgendwelche coolen Figuren unter die Nase, die er gerade erworben hat (im Regelfall seltenes Material, was der Händler dann natürlich nur einmal hatte und zu einem Spottpreis rausgehauen hat).
Helle verteilt zurzeit grüne Farbe auf seinen Fingern und seinen Figuren, um eine fertig bemalte Space-Ork-Armee auf das Universum von Warhammer 40.000 loszulassen. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass er regelmäßig seine Finger trifft. Der Kerl malt einfach so schnell, dass er mit seinen Pinselbewegungen die Schallmauer durchbrechen könnte.

Meine Wenigkeit versucht gerade, eine Imperiumsarmee für Warhammer Fantasy aufzustellen, aber äußere Umstände (Mantic, historische Figuren, meine Freundin…) halten mich regelmäßig davon ab, irgendwie voran zu kommen.  Einer dieser Umstände hat nicht unwesentlich mit dem Brückenkopf zu tun. Vor einiger Zeit zeigte Stahly seine Skaven, die er in einem „Blutinsel“-Projekt zusammen mit Darkover präsentierte. Darkover übernahm dabei die Hochelfen und das gab den Anstoß. Für mich ist die Aktion eine ideale Gelegenheit, eine alte Diskussion zwischen meinem Vize-Chef und mir wieder etwas anzuheizen. Jetzt werden einige sagen: „Boah, Leon, du hast noch nie ein Projekt abgeschlossen!“ Diesen Leuten möchte ich eins mit auf den Weg geben: Ja, das stimmt. Unbestritten bin ich einer der vielen Meister der gescheiterten Projekte, die sich aber in unserem Hobby sicher zu Hauf tummeln. Ich will es auf jeden Fall wieder versuchen. Brain versucht es mit der Weltherrschaft ja schließlich auch immer wieder!

Aber wie immer sollten wir erstmal beim Anfang beginnen…

Darkover, Sir Leon und eine endlose Diskussion

Jeder von uns hat eine ganz eigene Einstellung zum Hobby, zu Spielsystemen und zu den vielen Modellen, die es auf dem Markt gibt. Wir Tabletop-Spieler sind – so scheint es mir – meistens ein recht individualistischer Menschenschlag. Fast jeder legt wert auf eine Modellsammlung, die auf ihre Art etwas Einzigartiges verkörpert. Sozusagen eine Art Thema des Gesamtkunstwerks. Ob das ganze am Ende dann der Allgemeinheit gefällt oder nicht, hängt vom eigenen, subjektiven Geschmack ab. Das ganze fängt bei der Wahl der Modelle an. Wie unterschiedlich da die Empfindungen der Leute sein können, stelle ich schon im ganz kleinen Kreis unserer Redakteure fest.

Wenn ich mich durch die Neuheiten auf dem Brückenkopf klicke und dabei Miniaturen entdecke, die mir nicht gefallen, dann weiß ich meistens schon, dass Darkover sie lieben wird. Wenn es nicht gerade objektive Kriterien sind (Gussqualität etc.), dann haben wir beide einen so unterschiedlichen Geschmack, dass es schon mal zu wilden Diskussionen kommt. Ein klasssicher Vorwurf von Darkover ist zum Beispiel, ich lebe mit meinem Miniaturengeschmack irgendwo in den 80er Jahren (was natürlich haltloser Unfug ist!). Ich liebe einfach alte Miniaturen. Für Necromunda kommen mir keine GW-fremden Alternativen ins Haus, ich habe mir genug alte Gorkamorka-Modelle besorgt, um daraus zwei Mobs zu bilden und benutze auch die alten Pick-Ups (die so ein bisschen nach Rollschuh aussehen…). Ich mag auch einige der alten Bloodbowl-Teams. Darkover tickt da ganz anders. Er mag so komische Dinge, wie Mantic-Elfen oder kleine Resin-Schiffe und seltsame Katzenmenschen, die sich mit anderen Wesen um bunte Steine prügeln.

Als er also hier ein Armeeprojekt vorstellte, kam meine ganze Gehässigkeit zu Tage und zwang mich dazu, ein Gegenprojekt zu starten, damit wir hier nicht im Stile einer großen Firma nur Neuheiten bewerben (okay, das ist nur ein vorgeschobener Grund, um die Sache moralisch zu rechtfertigen, denn eigentlich wollte ich Darkover nur nerven, aber das kann ich hier ja so nicht schreiben, denn er ist ja mein Vorgesetzter…). So kam es zum Projekt „Altes Eisen“. Der Name ist Programm. Die Modelle, die ich nutze, sind bis auf wenige Ausnahmen aus der 3., 4.  oder 5. Edition von Warhammer Fantasy. Und es wäre natürlich kein anständiger Protestentwurf, wenn es sich dabei nicht um die Erzfeinde der Hochelfen handeln würde. Ja, es werden die fiesen Vettern aus dem kalten Norden, die Dunkelelfen.

Altes Eisen 01

Die Armeezusammenstellung

Im Gegensatz zu anderen Projekten ist man an dieser Stelle natürlich den äußeren Bedingungen unterworfen. Die Frage ist ja, wie viele alte Modelle man bekommt. Manchmal kann das ganz seltsame Züge annehmen. Ich habe zum Beispiel einen enormen Überschuss an Modellen der Schwarzen Garde, so dass ich schon überlege, einige zu Henkern umzubauen. Die sahen früher eh fast gleich aus. Andererseits wollte ich ohnehin ein starkes Armeethema verfolgen und mit zwei Einheiten der Schwarzen Garde würde sie wunderbar zur Hauptstadt des Reichs der Dunkelelfen passen. Ich habe etwa 35 Armbrustschützen und 20 Speerträger. Speerträger sind deutlich schwieriger zu bekommen, als die Schwarze Garde, weil früher viele ihre Dunkelelfen aus den Plastikboxen mit den Kriegern rekrutierten. Die hatten aber Handwaffe und Schild, was man heute leider nicht mehr nutzen darf. Evtl. baue ich aber einfach ein paar von den Jungs um.

Eine Armee, die aus den Truppen des Hexenkönigs besteht, wäre unvollständig, wenn nicht auch Hexenkriegerinnen mit dabei wären, denn der Khainekult bildet die Staatsreligion der Dunkelelfen. Auch hier komme ich auf ca. 20 alte Ladies.

Einige Echsenritter, Schwarze Reiter, eine Repetierspeerschleuder, Maigerinnen und eine Erzzauberin auf Pegasus runden das ganze ab. Und irgendwo habe ich noch eine alte Hydra.

Überflüssig zu erwähnen, dass der ganze Kram aus Zinn ist, oder? Plastik wäre sicher leichter zu bemalen, aber hier geht es ja – wie wohl jeder inzwischen gemerkt hat – ums Prinzip.

Ob das ganze am Ende eine sinnvolle Armee ergibt, kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich fehlen so gemeine Spielzeuge, wie der Blutkessel (wenn noch jemand den alten auf Rädern hat und den loswerden will, dann einfach bei mir melden) oder Schatten. Aber das ist nicht so wichtig. Es muss am Ende nur reichen, um Darkover einmal auf dem Plastikfeld der Ehre zu zeigen, dass die 80er und 90er die härteren Zinnsoldaten hervor gebracht hat. Und dazu braucht man keine fiesen Extras. Stellt sich nur noch eine Frage: Die Bases in Goblin Green?

Warum eigentlich das alte Eisen?

Auf einen Punkt muss ich noch genauer eingehen: das alte Eisen benutze ich natürlich nicht nur, weil Darkover es nicht mag (das wäre schon fast zu verrückt…), es ist ja umgekehrt so, dass ich es ganz besonders toll finde. An den alten Modellen hängen schon verdammt viele Erinnerungen. In Deutschland wurden die Dunkelelfen im White Dwarf 5 erstmals vorgestellt und sie waren  eine echte Wucht. Dunkelelfen sind einfach von Natur aus grausam und heulen dabei nicht so fatalistisch herum, wie die Anhänger des Chaos. Vor allem erinnern sie mich aber an meine Hobby-Anfänge. Ich hab sie dann zwar letztlich nie gespielt, aber einige Modelle hatte ich mir doch besorgt.

Ich mag den Stil der alten Modelle und sie erinnern mich an eine unbekümmerte Zeit, als die Welt noch in Ordnung war. Vielleicht sollte ich besser Zwerge nehmen, mit dieser Einstellung. Irgendwo hab ich noch welche…

Und warum erzähle ich euch das?

Das ganze hat natürlich auch noch einen redaktionellen Grund. Wir wollen euch nicht nur zeigen, dass wir ganz normal im Hobby stehen, mitunter keine Künstler sind (okay, ich bin kein Künstler, die anderen können malen…) und auch keine Armee in 3 Wochen fertig stellen können. Wir wollen auch zeigen, aus welchen Modellen man alles etwas machen kann. Die ganze Breite des Hobbys sozusagen und stimmige Armeen kann man eben auch mit sehr alten Modellen aufbauen. Ich gebe zu, dass aktuelle Modelle oder firmenfremde Alternativen für eine Warhammerarmee die gängigere Praxis sind, aber wir zeigen eben auch gerne mal etwas anderes.

Das war es an dieser Stelle erst einmal. Darkover und ich haben uns schon einmal zu einer kleinen Schlacht auf der RPC verabredet. Mit bemalten Modellen, versteht sich. Dort wird das alte Eisen dem windigen Plastik dann mal zeigen, wo Bartel den Most holt!

Kategorien: Necromunda

Necromunda: Teil 6 – Hausregeln (26.08.2010, 3 Kommentare)

So, nach einer wiederholten kleinen Durststrecke gibt es nun erneut einen Happen für die Besucher des Underhives. Also, schnappt euch eure Shotgun und macht euch bereit, erneut in die Tiefen der Makropole vorzustoßen.

Heute soll es um Hausregeln gehen. Leider ist es bei Necromunda sogar unbedingt notwendig, Hausregeln zu erstellen, denn das Spiel läuft ohne sie leider sehr eintönig oder zäh ab. Andere Regeln müssen etwas klarer formuliert werden, damit sie von den Spielern nicht missbraucht werden können. Ohne viele Umschweife also gleich zur Sache:

Sprints blockieren

Die Necromundaregeln sehen vor, dass ein Modell seine Sprintbewegung sofort beenden muss, wenn es einen 8 Zoll messenden Umkreis um einen Gegner betritt. Der Nachteil an dieser Regel ist, dass sie jeden Nahkampf verhindern kann, wenn der Gegner das so will. Mit dieser Regel kommt man jedenfalls so gut wie gar nicht näher als 8“ an den Gegner, er muss seine Modelle also anschließend nur einen Zoll zurück bewegen und schon sind sie wieder in Sicherheit.

Daher bietet es sich an, die wesentlich praktischere Regelung aus Warhammer Fantasy bzw. Mortheim zu übernehmen. Sobald ein Gegner in 8“ Umkreis ist, darf man keine Sprintbewegung beginnen. Das hindert aber niemanden daran, aus 12 Zoll Entfernung auf 4“ heran zu sprinten. Nahkämpfer werden von den Necromundaregln ohnehin schon stark benachteiligt.

Klettern

Bei Necromunda ist man auf Leitern angewiesen, wenn man in die höheren Etagen möchte. Leider gibt es die alten Plastik-Schotts aber nicht mehr zu kaufen (jedes Schott hatte eine Leiter auf jeder Seite) und so ist man auf – meist recht leiterlose – Alternativen angewiesen. Wieder bedienen wir uns den Mortheimregeln, um diese Mängel zu beheben.

Ein Modell, das seine Bewegung an einer Wand beginnt, kann versuchen, diese zu erklettern. Es darf seine Bewegung beim Klettern nicht verdoppeln (jedoch trotzdem angreifen, aber eben nur 4 Zoll weit) und muss einen Initiative-Test ablegen. Wenn es ihn besteht, klettert es und darf den Rest seiner Bewegungsfähigkeit noch normal nutzen (aber nicht sprinten etc.), wenn es den Test nicht besteht, bleibt es am Hindernis stehen und kann diesen Zug nichts mehr unternehmen. Das Modell darf seine Bewegung nicht kletternd beenden, muss also eine Etage erreichen können. Wenn ihr natürlich genug Leitern habt, müsst ihr eure Ganger auch nicht klettern lassen.

Angriffe abfangen

Wer hat das noch nie erlebt? Die gegnerische Gang ist in Angriffsreichweite und geht deine Jungs im Nahkampf an. Normalerweise erwartet man nun filmreife Massenschlägereien, aber leider kommt es dazu fast nie. Der Grund ist simpel: multiple Nahkämpfe bringen sehr hohe Vorteile, also kommt es zu ausgesprochen seltsamen Szenen: während der Großteil deiner Gang wie angewurzelt stehen bleibt, geht die gegnerische Schlägertruppe geschlossen auf einen einzelnen Pechvogel deiner Jungs los. Das ist nicht nur unschön, das ist sogar unrealistisch und passt einfach nicht zum Bild eines Gangkampfs, in dem jeder fröhlich auf jeden einschlagen sollte. Daher würde ich auch hier die entsprechende Mortheimregel übernehmen: sollte ein befreundetes Modell in Umkreis von 2“ der Angriffslinie eines Gegners stehen, kann es den Angriff abfangen. Er gilt trotzdem als angegriffen, evtl. wird also noch ein Angsttest fällig.

Reihenfolge der Spielnachbereitung

  1. Verletzungen
  2. Erfahrung
  3. Entscheidung über den Fortbestand der Gang
  4. Einkommen
  5. Siedlungen, Scouts, Erfinder und Chemiker abhandeln
  6. Handel
  7. Verteilung der Ausrüstung

Besonders wichtig ist hier Punkt 3. Die Regeln haben hier eine interessante, aber unschöne Lücke, auf die mich ein Mitspieler (durch häufige Nutzung) aufmerksam machte. Immer, wenn es mit der Gang nicht so gut lief, vergab er interessante Gegenstände an ein möglichst unerfahrenes Kid und stellte eine neue Gang auf, in die er das besagte Kid dann übernahm. Der Vorteil dabei ist, dass man für die seltenen Gegenstände nicht mehr den normalen Preis sondern nur noch den Festpreis ohne den Zufallswert aufbringen muss. Ferner hat man so schon mit einer Startgang Zugriff auf seltene Gegenstände und durch die Mehrausgaben für Ausrüstung drückt man obendrein auch noch den Gangwert der Gang nach unten.

Daher schlage ich vor, dass man die Gang nun nur noch unmittelbar nach der Ermittlung der Erfahrung auflösen kann. So kann man nicht alle Ausrüstung einem einzelnen Modell zuschustern, die es ohnehin sonst nie bekommen hätte (wer gibt einem unerfahrenen Kid bitte ein Energieschwert).

In aller Regel kommt es bei Necromunda ja seltener zu Powergaming, aber unerfahrene Spieler muss man eben manchmal erst einnorden, bevor das alles richtig funktioniert.

FAQ – Leons Auswahl

Anbei noch eine kurze FAQ-Liste, die ich über die Jahre in Foren gelesen habe. Natürlich sind das nicht alle, aber die Auswahl umfasst alle Fragen, die ich für besonders wichtig halte.

Frage: Kann meine Gang irgendwie an neue Territorien kommen?

Antwort: Ja. Entweder heuert man einen Ratskin-Scout an, der nach jedem Spiel ein Territorium suchen kann oder man besiegt in bestimmten Szenarios den Gegner so deutlich, dass man ihm eins abluchsen kann.

Frage: Wann genau wird eine Rettungsmission gespielt?

Antwort: Das geben die Regeln nicht so genau her. Wir haben immer gesagt, dass das nächste Spiel zwischen den betroffenen Spielern eine Rettungsmission sein muss und vorher kann der Gefangene auch nicht verkauft, in die Mine geschickt oder verspeist werden. Das hieß aber auch, dass beide Spieler erstmal gegen andere Gangs antreten konnten.

Frage: Senken Verwundungen die Maximalwerte?

Antwort: Schlicht und einfach: Nein.

Frage: Sind alle Waffen mit Stärke 7+ Witwenmacher oder muss die Regel im Waffenprofil stehen?

Antwort: Die Regel muss nicht im Profil stehen.

Frage: In der Hauswaffenliste der Orlocks steht beim Gangboss das Kettenschwert zweimal. Was muss da eigentlich hin?

Antwort: Ein Bolter für 35 Credits.

Frage: Die Hauswaffenlisten werden oft als blödsinnig und nicht hintergrundkonform abgetan. Wie sieht denn die Alternative aus?

Antwort: Jede Gang kann auf alle Common-Waffen zugreifen, bei der Aufstellung aber nicht auf Common-Ausrüstung.

Frage: Man hört sooft, dass die alten Regelbücher viel besser seien, als die neuen. Was sollte ein Anfänger tun? Das LRB herunter laden oder lieber versuchen, die alten Bücher zu besorgen.

Antwort: Gemeine Frage, weil ich natürlich die alten Bücher viel cooler finde, aber Anfängern würde ich zum LRB raten. Da können alle auf das gleiche Material zurück greifen und vor allem ist das LRB verfügbar. Lasst aber die Hauswaffenlisten bitte weg…

Frage: Zählt ein Gangmitglied, das wegen einer schweren Verletzung aussetzen muss oder gefangen wurde, zum Gangwert einer Gang?

Antwort: Ja.

Frage: Zählt ein Modell, das am Spiel nicht teilnehmen kann, zur Anzahl der Modelle, wenn die Grenze für einen Rückzugstest ermittelt wird?

Antwort: Naja, wenn du weißt, dass dein Kumpel Kalle zu Hause mit gebrochenem Bein im Bett liegt, hilft dir das bei einer Knapenschlägerei auch nicht, oder? Nein, sie zählen nicht dazu.

Frage: Zählen Söldner in allen Belangen zur Größe der Gang?

Antwort: Zur Ermittlung des Rückzugstests zählen sie dazu, zur Ermittlung des Einkommens nicht.

Frage: Muss ich einen Gegner sehen, um ihn angreifen zu können?

Antwort: Streng nach Regeln nicht, aber du musst schon wissen, dass er da ist. Versteckte Modelle kann man also nicht angreifen. Auch dann nicht, wenn man sie während der Angriffsbewegung enttarnen würde.

Frage: Darf ich die Fertigkeit Waffenschmied mit der Sonderregel einer Wartungsmaschine kombinieren?

Antwort: Nein. Beide erlauben dir, einen Muni-Wurf auf 4+ zu ignorieren,  aber das macht den Wurf nicht wiederholbar. Das ist eher so, als wenn du dir zwei Laserpointer ans Gewehr schrauben. Es bringt einfach nichts.

Frage: Kids steigen ab 21 Erfahrungspunkten zu Gangern auf. Nutzen sie dann die Ausrüstungs- und Fertigkeitenlisten für Ganger dieser Gang?

Antwort: Ja. Es gibt zwar bei den Outlandern teilweise Abweichungen von dieser Regel, aber grundsätzlich ist das erstmal so. Allerdings können Ganger nicht zu Heavys aufsteigen, wenn sie 61 Erfahrungspunkte erreicht haben.

Frage: Kann ein Mutant mit drei Armen eine Zweihandwaffe und eine Einhandwaffe im Nahkampf führen?

Antwort: Es spricht nichts dagegen. Beachte aber, dass du bei einem Unentschieden trotzdem automatisch verlierst, also sollte der Mutant schon ein gutes KG oder als Einhandwaffe ein Schwert mitbringen.

Frage: Wenn ich eine Gang aufstelle, muss ich dann auch die Erfahrung „kaufen“, also von meinen 1.000 Credits abziehen?

Antwort: Nein, die rechnest du am Ende nur in deinen Gangwert mit ein. Also in der Regel 1.000+Erfahrungspunkte der Gang.

Frage: Muss ich Extra-Munition (Granaten, Schrotgeschosse etc.) nach jedem Spiel nach kaufen?

Antwort: Nein. Nicht einmal dann, wenn dir die Munition während des Spiels ausgegangen ist. Das wirkt zwar manchmal etwas seltsam (einer meiner Ganger hat in einem Spiel mal elf Granaten geworfen), aber die Sachen wären dann einfach zu teuer für das, was sie können. Bestimmte Granaten müsste man dann ja auch erst einmal wieder auf der Handelstabelle suchen und finden.

Frage: Wenn eine Waffe ihren Muni-Test verhaut, ist sie dann im nächsten Spiel wieder einsatzbereit?

Antwort: Grundsätzlich ja, aber sollte sie explodieren, dann ist sie natürlich zerstört.

Das Ende naht…

Dieser  Artikel soll erst einmal das Ende unserer kleinen Necromunda-Reihe bilden. Ich hoffe, dass ich euch ein paar hilfreiche Tipps geben konnte und vielleicht hat sich ja nun der ein oder andere für das Spiel begeistert. Wenn ihr noch unbedingt ein Thema angesprochen haben wollt, könnt ihr das gerne mitteilen und ich gucke dann, ob ich noch ein Wunschkonzert nachschieben kann.

Kategorien: Necromunda

Necromunda: Teil 5 – Materialien (23.06.2010, 4 Kommentare)

Herzlich Willkommen zu Teil 5. Es ist nun endlich wieder einmal Zeit, dass ich mich meinem liebsten Hobby zuwende und euch daran teilhaben lasse. weiterlesen

Kategorien: Allgemeines

Brückenkopf: 10 Fragen an Sir Leon (09.06.2010, 2 Kommentare)

Nach Darkover und SiamTiger geht unsere Reihe mit Sir Leon in die dritte Runde.

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Kategorien: Necromunda

Necromunda: Teil 4 – Das Gelände (21.04.2010, 6 Kommentare)

Lange war es etwas ruhig geworden um die Necromunda-Reihe, aber nun gibt es wieder Nachschub, wenn auch zu einem anderen Thema, als ursprünglich angekündigt. Als kleines Zwischenspiel geht es in diesem Artikel um Gelände.

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Kategorien: Necromunda

Necromunda: Teil 3 – Die Modelle (17.02.2010, 4 Kommentare)

Im dritten Teil der Reihe beschäftigen wir uns mit der Frage, mit welchen Modellen man am besten Necromunda spielt und wie es mit der Verfügbarkeit der Modelle aussieht. Das ganze wird in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen behandelt. Wir beginnen mit der einfachsten; weiterlesen

Kategorien: Necromunda

Necromunda: Teil 2 – Der Aufbau einer Hausgang (30.12.2009, 8 Kommentare)

Willkommen zum zweiten Teil der kleinen Necromunda-Artikelreihe. In dieser soll es diesmal um den konkreten Aufbau einer Gang gehen. Da die Outlaws sich hierbei drastisch von allen anderen Gangs unterscheiden, wird an dieser Stelle nicht auf sie eingegangen werden. Dafür liegen die Hausgangs recht nah beieinander, also kann man sie weitgehend gemeinsam abhandeln. weiterlesen

Kategorien: Necromunda

Necromunda: Teil 1 – Die Gangs der Unterwelt (03.12.2009, 19 Kommentare)

Herzlich willkommen zur neuen Nekromunda-Reihe des Brückenkopfs. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir hier regelmäßig kleinere und größere Artikel zu Games Workshops erfolgreichem Skirmish in der Welt von Warhammer 40.000 veröffentlichen. Der heutige Artikel soll interessierten Spielern dabei helfen, sich eine passende Gang auszusuchen. Denn bevor man sich konkret mit dem Aufbau einer Gang beschäftigt, sollte man sich schließlich erstmal für eine entscheiden.

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Kategorien: Reviews, Science-Fiction

Review: Goblin Troopers „Soviet“ Set 2 von Micro Art Studio (05.11.2009, 4 Kommentare)

Man mag vielleicht nicht gleich an Polen denken, wenn man über aufstrebende Firmen für den Tabletopmarkt spricht, aber mit Micro Art Studio war ja schon in der Vergangenheit zu rechnen, wenn es um Gelände und Bases ging. Weniger häufig sieht man Modelle der Firma. Daher ist es uns ein besonderes Vergnügen, ein paar Modelle der Firma vorzustellen. weiterlesen

Kategorien: Reviews

Review: Sand Bags und German Fuel Drum Set von Tamiya (10.10.2009, 7 Kommentare)

Die japanische Firma Tamiya ist schon seit 1946 im Geschäft und produziert seit spätestens 1960 eine internationale Größe. Für den durchschnittlichen Warhammer 40.000 – Spieler mag die Firma evtl. kein Begriff sein, sie stellt aber doch einige Sets her, die auch für SiFi-Tabletops verwendet werden können. Zur Diskussion stehen zwei Sets im Maßstab 1/35. weiterlesen

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