Review: Steinhagel (16.03.2015, 9 Kommentare)
Heute haben wir mal wieder ein Gastreview für Euch! Gregor hat sich das Regelbuch zu Steinhagel vorgenommen.
Heute haben wir mal wieder ein Gastreview für Euch! Gregor hat sich das Regelbuch zu Steinhagel vorgenommen.
Review: Dead Mans’s Hand
Nach dem Ende von Warhammer Historical sprang der englische Hersteller Great Escape Games mit seinem Regelwerk „Clash of Empires“ bereits einmal in die Bresche, nun schickt man sich in England an, dies auch ein zweites Mal zu tun. Jetzt soll „Legends of the Old West“ ersetzt werden! Bleibt zu klären, ob der Nachfolger gelungen ist.
Das Regelheft umfasst 44 vollfarbige Seiten auf Hochglanz gedruckt und wird mit einem Satz kleiner Poker-Karten ausgeliefert, auf denen sich je nach Farbe Sonderregeln für die vier im Buch vorhandenen Fraktionen finden lassen. In Deutschland erhält man das Set für 24,95 EUR.
Das Konzept
Der Schwerpunkt der Spielzugabfolge und -planung liegt bei „Dead Man’s Hand“ auf den Spielkarten, wie der Name des Spiels ja schon vermuten lässt. Jeder Spieler hält am Anfang des Spiels je nach Szenario eine bestimmte Anzahl seiner Karten als Spielhand. Die restlichen Karten gelten als Initiativ-Karten und ihre Sonderregeln haben keinen weiteren Einfluss auf das Spiel. Zu Beginn jeden Zuges werden die Initiative-Karten auf die Modelle verteilt, die dann in absteigender Reihenfolge gezogen werden. Danach werden die Initiative-Karten abgelegt. Die Handkarten werden während des Spielzugs zu einem beliebigen Zeitpunkt gespielt – allerdings kann immer nur eine Karte nachgezogen werden. Man muss also ein bisschen aufpassen, dass man nicht am Ende ganz ohne Karten dasteht.
Der Rest des Spiels gliedert sich in Actionen der Spielfiguren. Jedes Modell hat drei Aktionen. Es kann dabei aus einer Liste von fünf Möglichkeiten wählen: Bewegen, Zielen, Schießen, Nachladen/Waffe wechseln, Erholung. Treffer durch Beschuss werden durch einen W20 ermittelt, wobei eine natürliche 1 immer bedeutet, dass die Waffe leer geschossen wurde und eine natürliche 20 den Gegner ausschaltet. Einige Waffen im Spiel geben eine positive Modifikation auf den Wurf, Deckung des Ziels, Bewegung des Schützen oder Anzahl der Schüsse einen negativen. Ansonsten ist aber jeder Wurf ab einer 11 bereits ein Treffer und verpasst dem Ziel einen „Under Fire“-Marker. Diese Marker sorgen dafür, dass das betroffene Ziel selbst schlechter schießen kann und außerdem darf jedes Modell nur eine bestimmte Anzahl von Marken sammeln, bevor es automatisch ausgeschaltet wird. Die Marken können allerdings durch die Aktion Erholung wieder abgebaut werden.
Der Nahkampf läuft ähnlich ab, nur wird hier ein Vergleichswurf mit einem W10 genutzt, der ebenfalls durch bestimmte Situationen positiv modifiziert werden kann. Der Verlierer des Wurfs erhält „Under Fire“-Marker in Höhe der Differenz beider Würfelergebnisse.
Zivilisten können bei „Dead Man’s Hand“ ins Spiel eingreifen.
Die Gangs – oder: Was brauche ich für das Spiel
„Dead Man’s Hand“ funktioniert mit einem schlichten Punktesystem. Jedem Spieler stehen 21 Reputationspunkte zur Verfügung. Jedes Modell hat einen bestimmten Reputationswert, der mit diesen Punkten bezahlt wird. Durch die Einschränkungen der Ganglisten kommt man so je nach Gang auf mindestens 7, maximal aber auf 15 Modelle. Gangs von 7 bis 10 Modellen sind aber der Regelfall. Zur Auswahl stehen folgende Gangs: „The Law“, „Outlaws“, „Cowboys“ und „Desperados“. Die Gangs unterscheiden sich vor allem durch die möglichen Gangkonfigurationen und die Bewaffnung. Außerdem hat jede Gang 2-3 Sonderregeln. So dürfen Cowboys mehr Gewehre als andere Gangs haben, Outlaws dürfen einmal pro Spiel mogeln, indem sie Karten vertauschen, Lawmen können hingegen leichter „Under Fire“-Marker abbauen.
Great Escape Games hat vier Gangboxen mit je 7 Modellen veröffentlicht, die für 24,95 EUR angeboten werden, man kann sich aber auch bei Dixon Miniatures, Artizan Design, Black Scorpion oder anderen Anbietern für entsprechende Modelle eindecken. Gerade bei Artizan dürfte man etwas günstiger wegkommen.
Neben den Modellen wird auch noch Gelände gebraucht. Das Spiel ist immer in einer Westernstadt angesiedelt und viel Gelände ist wegen der wilden Schießereien auch durchaus angebracht. Great Escape Games bietet dafür eigene Westernhäuser in Zusammenarbeit mit 4grounds an. Es gibt aber noch weitere Anbieter für Western-Häuser und diese lassen sich wegen ihrer einfachen Bauweise auch leicht selbst basteln.
Für bestimmte Szenarios werden außerdem noch Zivilisten benötigt – bewaffnet wie unbewaffnet. Reiter können auch gespielt werden, wenn die Spieler das wünschen. Regeln dafür sind enthalten, grundsätzlich wird aber von Kämpfern zu Fuß ausgegangen. Die Vor- und Nachteile des Reitens sind so ausgelegt, dass ein berittenes Modell nicht teurer ist, als sein Gegenstück auf Schusters Rappen.
Die Desperados sind ein wilder Haufen unterschiedlicher Charaktere.
Die Szenarios
Spätestens jetzt wird es unterhaltsam. Die Szenarios sind stets in drei Spiele unterteilt, die sich „Szenen“ nennen. Die Szenen hängen immer zusammen und in der Regel wird in der ersten Szene nur ein Teil der Gang eingesetzt und auch das Kartendeck ist reduziert. Welche Modelle eingesetzt werden dürfen, steht in der Szenario-Beschreibung unter dem Stichwort „Cast“, welche Modelle wo aufgestellt werden unter „Direction“, die Zugrichtung ist also klar. Die Autoren machen keinen Hehl daraus, dass es sich hier nicht um ein historisches, sondern stark cineastisch inspiriertes Regelwerk geht. Daher erinnern die Szenario-Titel auch stark an bekannte Filme: A Fistful of Models, The Good, The Lead and The Ugly…
Was dem Spiel allerdings fehlt, ist eine Weiterentwicklung der Figuren. Das mutet etwas seltsam an, denn effektiv spielt man ja mit jedem Szenario eine Art Mini-Kampagne, aber die vorherige Szene hat nicht einmal einen Einfluss auf die folgende. Da wurde eine Chance vertan!
Eine schöne Sache ist aber, dass Great Escape Games weitere Szenarios auf ihrer Homepage veröffentlichen werden. Ein neues wurde bereits eingestellt.
Die Lawmen des Autors; Modelle von Dixon Miniatures
Fazit
Great Escape Games haben mit „Dead Man’s Hand“ ein verspieltes und atmosphärisches, aber auch simples Regelwerk herausgebracht. Der Preis für das Heft erscheint etwas überzogen, aber inhaltlich überzeugt das Regelwerk durchaus. Es verspricht kurzweilige Spiele und ein cooles Kino-Gefühl. Die geringe Modellzahl drückt die Einstiegskosten etwas, die hohe Zahl an Geländestücken sorgt aber wieder für einen hohen Platzaufwand, den man aber bereits von anderen Skirmishern wie Infinity gewöhnt ist. Schade ist nur das Fehlen echter Kampagnenregeln. Allerdings wurde das System gerade erst veröffentlicht und evtl. wird an dieser Stelle ja noch nachgeliefert.
Wer bereits Legends oft he Old West gespielt hat und nun einen interessanten Nachfolger sucht, sollte „Dead Man’s Hand“ auf jeden Fall eine Chance geben. Ich selbst habe meine Lawmen bereits für Dead Man’s Hand umgestellt (siehe Bild). Sie bestehen nun aus 1 Sheriff, 1 Marshal, 4 Deputies (1x repeater, 1x Shotgun) und zwei Upstanding Citizens (1x Pistol, 1x Shotgun).
Link: Great Escape Games
Pro Gloria ist ein deutscher Miniaturenhersteller, der bisher Modelle für die Zeit der Landsknechte und die napoleonischen Kriege veröffentlicht hat. Schwerpunkt liegt aber wohl auf den Landsknechten. Uns liegen insgesamt fünf Sets vor.
Dazu sei gesagt, dass ich mir inzwischen noch ein ganzes Regiment stehender Landsknechte gekauft habe, dazu aber später mehr.
Produktbilder einiger Sets, die uns vorliegen.
Die Modelle bestehen ausnahmslos aus Metall. Die Sets kommen alle in Blistern und sind auffallend arm an Gussgraten oder Gussresten. Die Kerle können also nach einer sehr kurzen Nachbehandlung gleich auf die Bases gesetzt oder grundiert werden. Auch Hände müssen nicht aufgebohrt werden. Allerdings liegen den Blistern keine Bases bei, was bei historischen Modellen aus Metall aber nicht untypisch ist. Piken müssen ebenfalls separat angeschafft werden, was auch dem Standard historischer Modelle dieser Art entspricht.
Der Zeit entsprechend, kommen die Landsknechte sehr vielfältig daher. Hüte wie Helme werden gleichermaßen getragen, einige der Söldner sind bartlos, andere tragen ausladende Vollbärte. Damit kommen sie den typischen Darstellungen von Kämpfern aus dieser Zeit sehr gut nach. Kleidung, Bewaffnung, Rüstung – hier stimmt alles. Auch die Tatsache, dass die Modelle sich in ihrer Kleidung deutlich von den ländlichen Zivilisten abheben, ist sehr erfreulich. Militärkleidung war auch damals nicht zwingend mit Zivilkleidung gleichzusetzen.
Bei den Gesichtern setzt sich die Detailverliebtheit fort. Während man den vorrückenden Landsknechten sofort abnimmt, dass sie sich im Krieg befinden, hat der Würfelspieler gerade sichtlich Freude – was auf seinen Mitspieler aber nicht zutrifft, denn der scheint schier am Glück des anderen zu verzweifeln. Überhaupt, der glückliche Spieler muss hier nochmals hervorgehoben werden. Wenn man genau hinsieht, erkennt man sogar die Würfel, die er gerade in der Hand hält.
Doch auch Pro Gloria muss sich in einem Punkt kritisieren lassen. Der Tanzbär ist leider weniger gut gelungen. Insgesamt stimmt der Körperbau nicht. Arme und Beine sind zu lang (respektive: das Fell ist nicht dick genug), der Kopf nicht rund genug, sondern eher etwas in die Länge gezogen. Dadurch bildet die Schnauze einen zu flachen Übergang zum Rest des Kopfes und dominiert das Gesicht des Tiers zu sehr. Der Unterleib ist zu schmächtig und dem armen Tier fehlt obendrein der Schwanz.
Der Tanzbär ist das schwächste Modell der ansonsten hervorragenden Range
„Ich spreche Spanisch zu Gott, Italienisch zu Frauen…“ – Einsatzmöglichkeiten der Modelle
Die Landsknechte von Pro Gloria stellen typische Kämpfer aus dem 16. Jahrhundert dar. Sie eignen sich daher für die Italienischen Kriege zwischen 1494 und 1559. An diesen Konflikten waren fast alle europäischen Mächte beteiligt, auch wenn er sich fast ausschließlich auf italienischem Boden abspielte. Daneben begegnen uns aber im 16. Jahrhundert auch viele religiöse Unruhen in Mitteleuropa. Die deutsche Bauernkriege, die in Folge der Reformation ausbrachen, aber auch lokale Episoden, wie der Kampf um das Münsteraner Täuferreich, lassen sich mit den Modellen hervorragend darstellen.
Nicht zuletzt – und das dürfte einen großen Teil der Leser interessieren – sind die Pro Gloria Miniaturen aber auch hervorragend für den Einsatz in einer Warhammer Fantasy Armee des Imperiums geeignet. Aktuell kommen die Modelle freilich nur als Pikeniere, die sich daher eher für südliche Provinzen und als eher weniger beliebte Speerträger eignen, aber Pro Gloria hat hier bereits Abhilfe angekündigt. In Kürze werden separate Hellebarden veröffentlicht, die man den Pikenieren dann ebenfalls in die Hand drücken kann. Auch die Kommandoeinheiten mit den Bihandkämpfern lassen sich gut unter ihre phantastischen Gegenstücke aus dem Hause Games Workshop mischen.
Aktuell wird bei Pro Gloria aber auch an Arkebusieren und schweren Kavalleristen gearbeitet, um die Range zu ergänzen. Ferner halten sich eisern die Gerüchte, Pro Gloria strebt die Veröffentlichung einer Plastik-Box für die Landsknechte an.
Ein Vergleich von Pro Gloria (links) mit Artizan zeigt, dass der Guss bei Pro Gloria deutlich sauberer ist
„Kein Geld, keine Landsknechte!“ – Der Preisvergleich
Alles in allem kann man aber an den Modellen kaum etwas aussetzen. Landsknechte wie Landbevölkerung sind auf jeden Fall eine Anschaffung wert. Apropos Wert, man sollte auch noch ein paar Worte zum Preis der Modelle verlieren. Mit 14,95 EUR für 8 Infanteriemodelle bewegt sich Pro Gloria im oberen Mittelfeld dessen, was sonst am Markt für historische Modelle üblich ist. Zum Vergleich nehmen etwa Crusader Miniatures 9.60 GBP für 8 Modelle, Artizan Designs 9.75 GBP für 8 Modelle und Perry Miniatures 6.50 GBP für 6 Modelle, jedoch Warlord Games auch für 8 Modelle 12 GBP. Gerade bei Artizan Designs lohnt sich der Vergleich, weil man auch hier Landsknechte bekommt. Die englische Firma hat eine etwas breiter aufgestellte Reihe, aber hier muss man Pro Gloria natürlich zu Gute halten, das sie noch nicht sehr lange am Markt sind.
Von der Qualität her betrachtet, ist jedes Modell von Pro Gloria einen Mehrpreis aber wert. Da muss der Käufer selbst entscheiden, was er will. Zwar sind auch die Modelle von Artizan gelungen, kommen aber teilweise mit erheblichen Gussresten aus den Blistern. Diese sind teilweise nur mit sehr großem Aufwand zu entfernen, weil sie dazu neigen, an ungünstigen Stellen zu liegen.
Und natürlich gibt es für den Italien War auch deutlich teurere Anbieter. Wargames Foundry hat ebenfalls schöne Landsknechte, die preislich aber deutlich über denen von Pro Gloria liegen.
Betrachten wir noch die Kosten für Einheiten, wenn man eine Fantasy-Armee mit den hier vorgestellten Modellen aufstellen will. Die Soldaten des Imperiums von Games Workshop kommen in einer Box mit 10 Kunststoffmodellen, darin sind Teile enthalten, die Modelle mit Schwertern, Speeren oder Hellebarden auszustatten und drei Modelle zu einer Kommandoeinheit aufzuwerten. Um Vergleichbares zu erreichen, kaufen wir von Pro Gloria einen Blister Landsknechte, einen Blister Kommandoeinheit und einen Blister mit 20 Kupferdraht-Piken. So erhalten wir 12 Modelle mit Kommandoeinheit und „Speeren“ für 29,10 EUR. Die Box von Games Workshop kostet mit 10 Modellen und deutlich mehr Optionen 20,00 EUR. In beiden Fällen bleiben noch Teile übrig – deutlich mehr allerdings bei den Kunststoffmodellen. Der Vergleich ist allerdings nicht ganz fair, denn Zinnfiguren sind nun einmal etwas kostenintensiver. Bedenkt man das Material, muss sich Pro Gloria auch im Fantasy-Genre nicht verstecken.
Die Modelle von Pro Gloria sind auch für den Einsatz im Fantasy-Genre geeignet
Fazit
Sieht man einmal von dem Bären ab, so sind die Modelle von Pro Gloria in Qualität und Aussehen über jeden Zweifel erhaben. Der Preis mag ein wenig über dem üblichen Durchschnitt für historische Modelle liegen, das fällt aber wohl kaum ins Gewicht. Da ist man auf jeden Fall weit entfernt von den Preisen, die etwa Wargames Foundry verlangt.
Die Modelle von Pro Gloria sind aber wirklich jeden Cent wert! Der hohe Detailgrad, die realistischen Posen und besonders das Design der Zivilisten zeigen, dass hier mit großem historischen Interesse und viel Herzblut von allen Beteiligten gearbeitet wurde. Ich selbst bin jedenfalls so angetan von den Modellen, dass ich mir zusätzlich zu den vorliegenden Rezensionsexemplaren noch ein ganzes Regiment aus 24 Landsknechten zusätzlich gekauft habe. Meiner Meinung nachgab es noch nie und gibt es aktuell nichts Besseres auf dem Markt für diese Epoche.
Link: Pro Gloria
Mit Kugelhagel erschien dieses Jahr ein deutschsprachiges Regelwerk für historische Schlachten des 19. Jahrhunderts. Das Buch aus der Feder von Martin Feller wurde zur RPC 2013 veröffentlicht und wurde seitdem kontrovers diskutiert. Daher ist es uns ein Anliegen, dieses Machwerk genauer in den Blick zu nehmen.
Das Konzept
Das Regelbuch umfasst 64 Seiten, Softcover, vollfarbig auf Hochglanz gedruckt und kostet 24,95 EUR.
Um dem Anspruch historischer Schlachten gerecht zu werden, verfolgt der Autor ein klassisches Konzept: Einheiten bleiben das Spiel über immer gleich groß, bis sie durch zu große Verluste aufgerieben und dann geschlossen vom Schlachtfeld entfernt werden. Interessant hierbei sind vor allem die Formationen, die Einheiten einnehmen können. Dabei gibt es für jede Situation gute und schlechte Formationen. In Marschkolonne sollte man etwa nicht beschossen werden!
Innovativ ist die Spielzugabfolge, die durch Spielkarten (ein Skat-Spiel etwa) geregelt wird. Wichtig sind hierbei besonders die Offiziere, die ein paar Joker-Karten erhalten, um ihre Einheiten außer der Reihe in Bewegung zu setzen. Das Buch verfügt über 6 Armeelisten für die napoleonischen Kriege und den amerikanischen Bürgerkrieg.
Die Spieler einigen sich auf eine Farbe (um beim Skat zu bleiben: rot und schwarz). Alle Bilder werden aus dem Spiel genommen und den Offizieren als Joker zugeordnet, alle anderen Karten werden gemischt. Dann zieht ein Spieler eine Karte und die gezogene Farbe bestimmt, welche Seite nun eine Einheit aktivieren darf. Dabei darf pro Zug (also bis einmal das Kartendeck verbraucht wurde) jede Einheit nur eine bestimmte Zahl von Aktivierungen durchführen. Manche Karten sind dabei mit Sonderregeln versehen. So ermöglicht eine 10 dem Spieler, eine Einheit mehrere Aktionen durchführen zu lassen und ein Ass kann einer Einheit als Reaktionskarte zugeordnet werden. Wenn eine gegnerische Einheit etwas unternimmt, kann das Ass gespielt werden und die Einheit, der es zugeordnet war, kann sofort eingreifen.
Keep it simple
Kugelhagel greift einige Elemente auf, die man bereits aus Regelwerken wie Black Powder kennt. So sind die Regeln für den Fern- wie den Nahkampf vergleichbar. Allerdings beweist der Autor großen Mut, indem er bestimmte Elemente des Spiels radikal vereinfacht. Das mag zunächst wenig erfreulich klingen, senkt aber die Einsteiger-Hürden gewaltig. Die Profile sind auf 4 Werte und ein paar Sonderregeln beschränkt, alle Formationen lassen sich durch das simple Umstellen der Standardbasierung (4 Modelle auf 40x40mm-Bases) darstellen.
Ein gutes Beispiel für die Vereinfachungen, sind die Reiter-Einheiten der napoleonischen Zeit. Hier hat der Autor komplett auf Feuerkraft verzichtet. Das heißt, dass keine Reiter-Einheit dieser Zeit schießen kann. Das mag seltsam anmuten, denn nicht wenige Einheiten waren ja mit Feuerwaffen ausgerüstet. Allerdings geht es im Spiel ja um eine Schlacht und nicht um eine Erkundungsmission einer kleinen Reiter-Vorhut. In großen Schlachten wurden Reiter in dieser Zeit vor allem als Angriffseinheit für den Nahkampf eingesetzt. Anstatt jetzt komplexe Punkteberechnungen vorzunehmen und festzustellen, welche Einheit nun theoretisch noch Feuerkraft in eine Schlacht hätte einbringen können und in welchem Maße, wurde der Wert für Reiter hier einfach gestrichen. Gute Idee! Gleichzeitig wird aber auch die Stoßrichtung des Autors klar. Alte Hasen des historischen Wargamings wird man mit dem Regelwerk evtl. nicht so einfach hinter dem Ofen hervorlocken, für Neueinsteiger ist es aber eine gute Sache. Das historische Wargaming leidet ja durchaus unter relativ hohen Einstiegshürden: die Regelwerke sind in der Regel auf Englisch und dabei nicht selten hoch komplex, es werde zumindest für Schlachtensysteme oft unzählige Modelle gebraucht und an Modelle und Regeln zu kommen, ist oft nicht ganz so einfach, wie bei fiktionalen Systemen. Zwar reduziert Kugelhagel die Anzahl der benötigten Modelle nicht spürbar, aber zumindest sind die Regeln einfach gehalten und in deutscher Sprache verfasst. Das ganze Buch kommt mit schlanken 64 Seiten aus, darin enthalten sind 6 Armeelisten und 10 Szenarios. Eine Regelzusammenfassung und einige freie Seiten für Notizen runden das Buch ab, so dass am Ende etwa 30 Seiten reiner Regelteil zu veranschlagen sind.
Fazit
Kugelhagel dürfte vielen Spielern den Einstieg in das historische Wargaming erleichtern. Dass dabei das Regelkonzept stark an Black Powder erinnert, stört wenig, denn so schlägt Kugelhagel eine Brücke zu komplexeren Systemen. Wie bereits gesagt, wird das Regelbuch bei Veteranen des Hobbys wohl nicht gleich einschlagen, wie eine Bombe, aber Zielgruppe des Buchs dürften ohnehin Neueinsteiger, Sammler und Gelegenheitsspieler sein. Ohne Frage ist hier auch die Sprache sehr hilfreich. Natürlich leben wir in einer Zeit, in der fast jeder Deutsche auch Englisch sprechen kann und entsprechend wenig Schwierigkeiten mit ausländischen Regelwerken haben sollte, aber für die eigene Freizeitgestaltung darf es sicher auch einmal die Muttersprache sein. Auch wenn einigen Kritikern die Vereinfachungen in den Regeln und Armeelisten zu radikal erscheinen, so hat das Regelwerk auf dem Markt in jedem Falle seine Daseinsberechtigung. Neben den genannten Gründen, verfügt es ja mit der kartenbezogenen Aktivierung durchaus über ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Das Regelwerk ist also ideal für Leute, die gerne einmal eine große historische Armee ausheben und mit ihr spielen wollen, bisher aber von den umfangreichen oder schwer erhältlichen Regelwerken abgehalten wurden.
Inzwischen wurde auch eine Armeeliste für napoleonische Russen veröffentlicht. Es lohnt sich, hierfür regelmäßig auf Facebook oder im Sweetwater-Forum die Infos des Autoren im Auge zu behalten. Weitere Armeelisten werden sicher folgen.
Link: Kugelhagel @ Facebook
Rund um Pro Gloria mehren sich die Gerüchte zu einem größeren Projekt. Anlass hierzu ist eine Zeichnung aus der Feder von Peter Dennis (bekannt von den Boxen von Perry Miniatures und Warlord Games). Das Interessante an dem Bild ist nicht nur die Tatsache, dass es verdammt gut aussieht, sondern dass im Zusammenhang mit der Zeichnung das Wort „Cover“ gefallen sein soll. Da fragt man sich freilich: Cover für was? Bisher gibt es wage Gerüchte, die auf eine durch crowdfunding finanzierte Plastikbox der Landsknechte für den Italien War hinweisen.
Wir haben da alle Augen für euch drauf, die wir in der Sommerphase auftreiben konnten. Im Laufe der nächsten Tage werdet ihr hier noch weitere Infos zu Pro Gloria erhalten.
Link: Pro Gloria
Pro Gloria haben auf Facebook Bilder von der Werkbank gezeigt. Aktuell wird wohl an leichter und schwerer Reiterei für das 16. Jahrhundert gearbeitet.
A preview on our dollies for the Gendarms. Sculpting work done by eBob. He is currently working on the third Gendarm dolly, this time in common full-plate armour.
1. shows the first dolly. In Maximilian style plate-armour sitting on one of… our horses.
2. shows the same dolly but in more detail. Please notice the so-called ‚pipe-lines‘ on the harness.
3. shows an unarmoured dolly. Mostly, only with tights work done. From there on, the sculptor will put the putty on the dollies torso and add head and arms. This dolly will be used for standard bearers or light cavalry. Sitting on an unarmoured horse.
4. shows the very same dolly but this time in more details.
Forge World zeigt ein neues Monster, das Ende Juni erscheinen wird.
Für Juni gibt es neue, bombastische Mädels!
Die Modelle erscheinen voraussichtlich in den nächsten 14 Tagen.
Link: Bombshell Miniatures
Wargames Factory zeigt Bilder der neuen Russen für den 2. Weltkrieg auf Facebook.
Die Modelle sind im Maßstab 28mm. weitere Infos haben wir noch nicht, melden uns aber, wenn es mehr zu diesen Modellen gibt.
Heute machen wir in unserem Review einen Ausflug in die Antike.
Auf der RPC wird dieses Jahr auch ein Regelwerk für das 19. Jahrhundert vorgestellt.
Bei Battlegroup Kursk handelt es sich um eine Simulation für die Ostfront des 2. Weltkriegs im Jahr 1943.
Bereits Anfang des Monats veröffentlichte Hasslefree diese Dame. Das Fantasy-Modell basiert auf einem Bild von Matt Dixon und kostet 4.17 GBP.
Kürzlich gab es bereits einen Ausblick für 2013 von den Kunststoff-Künstlern von Victrix, da gingen ein paar andere Sachen glatt unter:
In den nächsten Wochen werden noch ein paar weitere Reviews mit historischem Hintergrund folgen.
The Wargamer Company schickt mit „By Fire & Sword“ ein historisches System auf die Kickstarter-Plattform.
Um Victrix war es letztes Jahr etwas ruhig geworden, nun erfahren wir auch warum. Die Firma hat ihre Technik umgestellt und designt die Modelle jetzt am Computer. Erste Ergebnisse wurden bereits gesichtet. Auf dem bild sehen wir Köpfe für napoleonische Hanoveraner.
Für 2013 wurden bereits einige neue Sets in 28mm und 54mm angekündigt. Darunter ungerüstete Hopliten, griechische Peltasten, republikanische Römer der punischen Kriege und französische Geschütze. Auf dem Bild unten seht ihr die griechischen Peltasten, die bereits etwas weiter fortgeschritten sind.
Link: Victrix