Hobbytipp: Basegestaltung Basics
Heute stelle ich euch ein paar grundlegende Tipps, Gedanken und Produktempfehlungen zum Thema Basegestaltung vor.
Wenn ihr eine neue Armee beginnt ist es äußerst lohnenswert, ein paar Minuten über die Basegestaltung nachzudenken. Im Sinne meines Armeebemalungsartikels ist es natürlich wichtig, dass die ganze Armee eine einheitliche und damit zusammengehörige Baseoberfläche bekommt. Meiner Meinung nach sollten Bases eher schlicht gehalten werden, damit sie nicht zu sehr von den Modellen ablenken. Sowieso zeichnet sich bei GW der Trend ab, Charaktermodelle schon teilweise mit modellierte Geländeteile zu posieren. Das reicht mir dann auch.
Bases texturieren
Flock oder Streu sind als Basegestaltungsmittel schon seit den 90er Jahren out. An dessen Stelle ist Sand getreten. Eine gute Sandmischung für 28 mm lässt sich im Modelleisenbahnladen zusammenstellen, sehr feiner Sand etwa 40:60 mit feinem Sand gemischt eignet sich gut. Je nach Geschmack kann man auch ein wenig gröberen Sand dazu geben. Als fertige Mischung kann ich den Tabletop Modellsand von Ziterdes empfehlen (Bild siehe oben). Der Sand kommt dem GW Produkt sehr nahe, die Menge ist ausreichend dimensioniert und der Preis für ca. 3,60 Euro akzeptabel. Katzen- oder Vogelstreu ist natürlich ungemein günstiger, wenn man aber nicht gerade noch den passenden Spieltisch gestalten will, ist die Menge jedoch viel zu viel. Auch ist Katzenstreu nicht gleich Katzenstreu, manche Marken erzeugen einfach keine so schönen Texturen wie Modellbausand.
Nun stellt sich die Frage: das Base vor oder nach dem Bemalen gestalten? Auch wenn es in vielen Publikationen von GW oder Privateer Press anders gezeigt wird, empfehle ich das Basematerial vor der Grundierung aufzukleben. Da das Base stark trockengebürstet wird, sollte man dieses auch als Erstes bemalen, da sonst unweigerlich Spuren auf die mühsam bemalten Füße der Miniatur geraten. Nebenbei fixiert das Grundierspray den Sand zusätzlich.
Zum Aufkleben verwendet man weißen Bastelleim. Leicht verdünnt auf das Base auftragen und dann das Modell in die Sandbox tunken. Gut für mehrere Stunden trocknen lassen! Danach überschüssigen Sand abklopfen und mit einem alten Borstenpinsel abstreichen. Um zu verhindern, dass der Sand durch das Trockenbürsten später wieder abbröckelt, folgt nun im zweiten Schritt eine Schicht stark verdünntem Bastelleim um den Sand zu versiegeln. Passt jedoch auf, dass ihr damit nicht den schon getrockneten Leim anlöst. Wiederum gut trocknen lassen!
Sand ist ein Mineral, daher fließt der Kleber um die Sandpartikel herum und umschließt sie. Wer oft Probleme mit sich ablösendem Sand oder ablösender Farbe hat, sollte sich das Basing Grit: Fine und Medium von Gale Force 9 ansehen. Dieses besteht aus einem porösen organischen Material, dass den Kleber etwas aufsaugt und so für eine festere Verbindung sorgt. Ich persönlich konnte es noch nicht testen, falls es jemand benutzt, gerne Kommentar schreiben 😉
Bemalung und Akzente
Bei der Bemalung empfiehlt sich eine passende Grundfarbe, eventuell eine Tusche mit die Textur zu betonen und ein bis zwei starke hellere Akzente durch Trockenbürsten. Ein Base sollte immer einen guten Kontrast zur Miniatur darauf bieten, damit diese sich besser abhebt. Sprich haltet das Base bei einer hellen Miniatur eher dunkler, bei einer dunklen heller. Wenn die Miniatur eher knallig bemalt ist, passt ein eher gedeckter Boden gut, bei einer gedeckt bemalten Miniatur kann ein warmer Erdboden mit saftigem grünen Gras gut wirken usw.
Um noch einen kleinen Akzent auf euren Sandboden zu setzen, ist statisches Gras sehr beliebt. Dieses gibt es in verschiedenen Farbtönen im Modellbauladen oder bei Ziterdes oder Gale Force 9. Tragt zwei, drei kleine Flecken Bastelleim auf und tunkt das Modell in das Gras. Kurz antrocknen lassen und den Überschuss wegpusten. Um das Gras zu festigen solltet ihr danach einen Sprühlack verwenden.
Wenn ihr kein Gras mögt, könnt ihr auch Schneestreu verwenden, dass man am besten mit etwas Leim zu einer Paste mischt und dann aufträgt. Eher felsig wird es, wenn ihr vor dem Besanden ein, zwei kleine Schieferstücke mit Sekundenkleber auf das Base klebt und diesen dann in einer anderen Farbe als den Boden bemalt. Natürlich ist alles Geschmackssache, aber übertreibt es nicht: Felsiger Sandboden mit Gras und Schnee kann auf einem 20 oder 25 mm Base schnell überladen wirken.
Welche Produkte benutzt ihr zum Basen? Wie immer werden eure Kommentar und Anregungen gerne gesehen!
etwas kärglich bebildert, ansonsten wie immer gute qualität
Ich male das Bases lieber nach der Figur an, weil ich viel zu oft Farbe auf das Base kleckere. Aber auch das ist Geschmacksache 🙂
Wem der Sand beim Bemalen zu oft abbröselt, wie es mir meist passierte, dem kann ich Texturpasten empfehlen. „Black Lava“ von Vallejo sieht z.B. gut aus und hält bombenfest jede stärkeren Pinselberührung aus.
Ich benutze das Basing Grit von GF9, und es löst sich trotzdem.
Ob nun entscheidend weniger als Sand, kann ich nicht sagen.
Hat jemand den gefärbten Dreck von GF9 schon probiert. Mich würde interessieren wie der wirkt und ob man den wirklich nur noch aufkleben muss und fertig…
Schöner Artikel, auch wenn ich es sehr unnötig finde Sand zu kaufen.
Ich habe mir 2 große Gläser besorgt, habe das eine mit Sand aus nem Sandhaufen befüllt und das andere mit Schotter vom Parkplatz.
Dann leimen, besanden, grundieren, Mini bemalen, Base bemalen (dick Grundfarbe, für den zusätzlichen Halt, dann bürsten), Grasstreu aufbringen, evttl einen Büschel Ziterdesgras aufbringen ( ca 25 % aller Minis bei mir)
Ich gestalte die Bases grundsätzlich erst nach der Bemalung, da es so deutlich schneller und einfacher ist, vor allem was die Bemalung angeht.
Ich beklebe zunächst einen Teil des Bases mit Sand, etwa die Hälfte aber unregelmäßig, als Kleber nehme ich den guten Ponal. Diesen lasse ich durchtrocknen und trage dann eine, max. zwei Schichten eines passenden Inks (Vallejo Sepia oder Maroon Brown) als Grundfarbe auf. Dieses dann mit Bleached Bone, Graveyard Earth oder einer ähnlichen helleren Farbe ein- bis zweimal trockenbürsten.
Die dann noch freien Flächen beklebe ich mit Woodland Scenics Turf (hier gibt es einige Farbtöne), sehr feine Flocken die für 28 mm Modelle überaus realistische Effekte liefert.
Zum Abschluss kommen noch einzelne Grasbüschel von MiniNatur an passende Stellen und der Baserand wird in einem dezenten Braun bemalt (Scorched Brown oder Vallejo Model Colour Burnt Umber).
Eine neue und noch schnellere Methode wäre die Basegestaltung komplett mit Vallejos White Pumice Paste. Das ist im Endeffekt Spachtelmasse mit Sand vermischt.
Man kann diese Masse direkt auf das ungestaltete Base auftragen und gleich ein wenig modellieren. Da alles auf Acrylbasis ist kann man das mit dem Pinsel auftragen und mit Wasser verdünnen und reinigen.
Wenn es trocken ist erhält man eine steinharte, weiße und strukturierte Oberfläche. Diese Oberfläche nimmt das Ink hervorragand auf und bereits eine Schicht liefert eine wunderschön abgestufte Farbgebung, die ein späteres trockenbürsten überflüssig macht. Dort dann wieder Grasbüschel und den Baserand und fertig.
Ich mache das Base normalerweise vor dem Rest des Modells, da das mit Trockenbürsten sonst nur meine vorherige Malarbeit zunichtemachen würde. Ausnahme hierbei nur, wenn ich wirklich Sand darstellen will: ich hab mir nen tollen, richtig feinen Sand von nem Sandstrand besorgt, der mMn schon ohne Bemalung gut aussieht, den verwende ich bei meinen Gruftkönigen (einfach mit Leim auf das vorher mit Snakebite Leather bemalte Base kleben)
und bei meinen Tyranden (vorher Base mit „Sandstein-Schema“ bürsten: schwarze Grundierung, danach Graveyard Earth, Bubonic Brown und Bleached Bone, dann auf einige Stellen Sand, die restlichen freien Stellen werden mit einer schicht leicht bläulich eingefärbten Wassereffekt „Busch – Modellbauwasser AQUA“ mit nem tröpfchen Türkis abgedeckt, sieht richtig gut nach Strand aus).
In beiden Fällen stehen die Charaktere oder größere Brocken auf Steinen mit Sandstein-Bemalung. Da ich bei den Gruftkönigen momentan dabei bin, die zu entfärben, werde ich danach evtl einen Steppeneffekt mit vertrocknetem Gras versuchen.
Für Schnee nehme ich den Zitterdes Modellschnee, den ich dann sofort noch in das Schneepulver von GW tauche, sieht auch schick aus. Die Schneepaste ist nur zum Teil recht schwer zu modelieren (vor allem mit dem mitgelieferten „Spachtel“), eignet sich aber auch als sehr weiche Spachtelmasse. Größtes Manko wäre dabei das Austrocknen der Masse, meine erste Dose hab ich dank Unvorsichtigkeit daran verloren.
Bei meinen Echsen (zumindest bei den Größeren Bases komt wieder das Modellbauwasser zum Einsatz, diesmal leicht grünlich für einen „Sumpf-Effekt“ daneben dann mehrere Sorten Modellbaugras und kleinere Steine.
Meine Space Marines stehen allesamt auf kleinen flachen „Felsen“, zum Teil aus Schiefer und anderen passenden Steinen, die meisten aber aus Rindenmulch oder Orchideenerde. Der Stabilitär halber werden alle auf Rindenstückchen stehenden Marines mit einem Bein ans Base gestiftet, da sonst einfach die Miniatur samt einer Hälfte des „Felsens“ vom Base und der anderen Hälfte abbrechen kann.
Allgemein neige ich dazu, Charaktermodelle auf Basegroßen Steinen zu positionieren, unter anderem, um sie besser in einer Einheit unterbringen zu können, da die neueren Modelle von GW immer etwas ausladend positioniert sind. Außerdem stechen sie so etwas aus der Masse der normalen Modelle heraus.
Ich hoffe mal ich hab nicht irgendwo vergessen meine Sätze und Gedankengänge zu beenden und ihr seid nicht zu böse wegen dem langen Text.
PS: wie immer sehr schön zu lesen.