Brückenkopf: Zehn Fragen an Burkhard
Einer hat es wieder vertrödelt, aber nun hat auch Burkhard aka Craddoc in die Tasten gehauen und die rituellen 10 Fragen beantwortet.
Stell dich mal kurz vor:
Im echten Leben heiße ich Burkhard, bin 25 und Referendar an einer Grundschule, werde mich also – wenn alles gut geht – in die lange Tradition der „Brückenkopf-Lehrer-Redakteure“ einsortieren. Ich stamme aus der Gegend um Frankfurt, welche aktuell durch den Fluglärm des Frankfurter Flughafens immer mal wieder in den Nachrichten ist und bin seit circa 2 Jahren beim Brückenkopf.
Wie bist du zum Brückenkopf gekommen?
Tja, wenn ich das mal so genau wüsste. Christian/Darkover kenne ich inzwischen schon eine ganze Weile, auch schon zu Zeiten, zu denen ich noch nichts mit dem Brückenkopf zutun hatte. Wir waren damals im Raum Frankfurt die einzigen beiden Uncharted Seas Spieler. Als der Brückenkopf mal wieder neue Redakteure suchte, fragte ich, wie das mit dem Brückenkopf so funktioniert, was man da so macht und wie viel Arbeit das so ist. Wenige Tage später hatte ich einen Nutzernamen und ein Redakteurspasswort…
Wie bist du zum Hobby gekommen?
Dafür muss ich einen ehemaligen Klassenkameraden verantwortlich machen. Genau genommen bin ich ein tabletoptechnischer Jungspund und erst mit dem Angriff auf den Schädelpass eingestiegen. Begonnen hat das Ganze Ende der 12. Klasse, als ein guter Freund und Sitznachbar anfing, im Leistungskurs Geschichte neben mir Skinks zu entgraten. Unser LK bestand aus 9 Leuten, diese Aktion war somit recht offensichtlich und ich habe keine Ahnung, wieso das nie Konsequenzen hatte. Die Sache ließ sich aber noch steigern, indem er irgendwann anfing, im Physik GK in der letzten Reihe die grundierten Figuren mit Ice Blue zu bemalen. Nein, fragt mich nicht, wie das funktioniert hat, das ist mir im nachhinein auch ein Rätsel. Das Ende vom Lied war, dass er gerne Zwerge spielen wollte und er mir anbat, ich könne mir ja mal die Goblins anschauen, immerhin war das Schädelpassset noch mehr als halb voll.
Tjoa, es kam wie es kommen musste, ein halbes Jahr später hatte ich knappe 3000 Punkte Orks zuhause stehen, noch ein halbes Jahr darauf waren nochmal 1000 Punkte Tau dazugekommen – und bisher ist kein Ende in Sicht. Die Zwerge des Kumpels sind – das nur am Rande – bis heute nicht bemalt, sondern inzwischen sogar zum Teil in meinen Besitz übergegangen.
Was macht für dich das Tabletop-Hobby aus?
Was ist dein aktuelles Projekt?
„Ein Projekt“ gibt es bei mir nicht. Aktuell arbeite ich an einem Geländeprojekt für den Tabletop Insider. Dazu an einer Krokoarmee für Hordes. Meine Skavenarmee mit dem Thema Skavenblight steht auch noch auf dem Tisch, genauer gesagt eine halbfertige Todesglocke. Zwei Bunker für 40k habe ich hier noch und drei zerstörte Matchboxautos als Gelände für das (von der RPC bekannte) Desert Race. Meine Freebooters Amazonen sind auch noch nicht fertig, genau wie mein Kommandobaneblade für mein 8. Cadia. Etwas weiter hinten liegen noch einige Boxen Dystopian Wars Antarktiker, die aus einem TTI Spielbericht geboren wurden und endlich mal fertig gemacht werden müssten. Auch stehen hier noch drei Polizisten des NYPD für Reanimated!, halbfertige Samurai für eine Kings of War Menschenarmee und drei Figuren von irgendeinem französischen Tabletop, bei dem ich eigentlich nurnoch die Base gestalten müsste. Ach, und ein paar Alkemyfiguren sehe ich auch noch.
Was steht als nächstes Projekt an?
Irgendwo steht hier noch ein Revellbomber, den ich für meine Imperiale Armee umbauen wollte. Auch habe ich noch eine reine Phantomdroidarmee der Eldar im Schrank, die neu bemalt werden müsste. Irgendwie brauche ich auch noch nette Giftwindkrieger und Jezzails, das werden dann wohl Umbauprojekte. Uncharted Seas Ralgard und Firestorm Armada gibt es auch noch, da sind die Flotten auch noch nicht fertig, wobei mich bei Firestorm inzwischen ganz andere Fraktionen interessieren würden. Irgendwann wollte ich auch meine Orks verkaufen und dort nochmal ganz neu einsteigen, meine Bretonen bemalen und eine Scibor-Custodes-Armee aufbauen. Auch würde mich eine Zwergenarmee von Avatars of War reizen. Einen 40k Cityfight Spieltisch wollte ich auch noch bauen und unzählige Reanimated! Gangs, von 40er Jahre Mafiabosse bis 80er Jahre Sowjets in Chemieschutzanzügen. Für KoW dachte ich auch an eine Griechenarmee statt der Samurai, dort mit dem Hintergrund der griechischen Sagen. SAGA wollte ich spielen, Dropzone Commander weiter ausbauen, einen inoffiziellen Colossal für meine Hordes Krokodile organisieren… Man sieht, die Arbeit geht mir so schnell nicht aus!
Zeige uns 3 Lieblingsminiaturen aus deiner Sammlung und erzähle ihre Geschichte:
Figur Nummer 3 ist mein ganze imperiale Armee. Wie gesagt, ich bin ein Fan von Armeen, nicht von Figuren. Stellvertretend dafür mein aktuellstes Projekt und auch das Kernstück meiner Armee, Creeds persönlichen Kommandobaneblade. Das wird noch lange dauern bis er fertig ist, aber die Idee mit den Lautsprechern im Boden ist echt cool, gerade wenn ich an den Moment denke, an dem ich bei Christian mit einem Akkuschrauber, einem Lochfräsenaufsatz und einem 80 Euro Modell in der Hand stand und mir dachte: „Was machst du da eigentlich?“
Was ist dein Lieblingssystem und warum?
Durch den Brückenkopf und den Tabletop Insider ist Tabletop inzwischen mein „Haupthobby“. Es hat damit bei mir den Modellbau abgelöst, ein paar Boote und Autos habe ich aber noch im Keller. Ich bin als Kraftfahrer beim Technischen Hilfswerk engagiert und veranstalte in meiner Freizeit gerne Spieleabende, an denen auch so mancher Cocktail über den Tisch des Hauses geht. Ansonsten lese ich auch sehr gerne, bin ein Freund der Redwall-Saga, Herr der Ringe mit allen Ablegern oder Otherland, gebe mir aber auch gerne – ich nenne es mal – „Hardcore-Sci-Fi“ von Autoren wie Alastair Reynolds oder Charles Stross. Ein weiterer Gegenpol zum täglich Stress sind meine Aquarien, inzwischen drei an der Zahl von 30 bis 300 Liter.
Wo siehst Du das Hobby in 10 Jahren?
Das ist schwer zu sagen. Ich glaube, man könnte viel aus der modernen Technik machen, die uns ja sowieso umgibt. Der Reactable macht es ja vor, wie man mit Gegenständen auf einem Tisch Dinge beeinflussen kann, auch gibt es ja erste Spieltische, bei denen der Tisch selbst als Spielfeld und Touchscreen funktioniert. Die ersten Versuche gab es ja bereits auf der Gencon. Der nächste Schritt wäre dann, dass der Spieltisch die Figuren an ihrer Base erkennt und ich z.B. direkt neben der Figur ihre Psikräfte auswählen kann, ihre Feuerreichweite eingeblendet sehe oder sogar eine Schussanimation, Flammenwerfer oder Granatenwürfe auf dem Tisch dargestellt habe. Auch die Verknüpfung von Tabletop und Browsergame halte ich für denkbar, genauso wie „Ferntabletop“ via Internet.
Allerdings ist die Tabletopszene doch sehr konservativ, deswegen dürfte die Realität wohl anders aussehen. Die Miniaturenqualität wird vermutlich noch weiter steigen, zumindest bis zu dem Punkt, an dem es sich nicht mehr bemalen lassen würde. PrePainted wird vielleicht auch ein größere Rolle spielen, wenn die Anlagen hier bessere Ergebnisse liefern, eventuell sogar auf einem Niveau, das heute nur Profimaler schaffen. Der handwerkliche Aspekt könnte so etwas verloren gehen und die Grenzen zwischen umfangreichem Brettspiel und Tabletop verschwimmen. Aber das werden am Ende die Käufer entscheiden müssen.
Skink entgraten im LK???
made my day…
Und dann auch noch bemalen? Was war das für me Schule? ^^
„Hauptsache er ist still.“ 😀
Interessant zu lesen.
Wir haben in Physik sogar eine zeitlang mit 3 bis 4 Leuten Magic gespielt… 😀
Oh man, anstatt mich in Physik zu langweilen, hätte ich die Zeit nutzen und mich an meine Püppies setzen sollen 😀 😀
Zu ergänzen ist auch noch, dass er im Hause Darkover so manche Figur aus unseren Vitrinen angemalt hat 🙂 Danke dafür :-). Echt schade, dass wir jetzt so weit weg wohnen, die Abende fehlen schon irgendwie….
Mehr Bilder vom Kommandobaneblade 😉
Genau, der wäre mal eine feine Idee für einen Hobbykeller! 🙂
Tststs… wir haben im Unterricht nur mal Doppelkof gespielt.