Ulisses Spiele: Spiel 2012
Ulisses hat sich für die Spiel 2012 warm eingepackt, einige Angebote für Rollenspieler dabei, und eine Neuheit für Miniaturenspieler.
Als Verlag für Infinity und Warmachine / Hordes in Deutschland gab es die Hauptboxen der verschiedenen Systeme und kleine Demotische.
Das Hauptaugenmerk lag in diesem Jahr aber auf die Eigenentwicklung Schicksalspfade. Mehrere Demotische, die gut besucht waren, sorgten für frischen Wind in der Schwarzen Auge Fangemeinde.
In einer Vitrine gab es auch schon die neuen Modelle der Tulamiden zu sehen.
Schicksalspfade ist ein True-Scale 28mm Skirmishsystem welches von Ulisses-Spiele hergestellt und vertrieben wird.
Link: Schicksalspfade
Pff… Ne, ne, Ulisses. Dat war man nix dieses Jahr. Wie kann man denn mit Infinity einen der populärsten Skirmisher so vernachlässigen?
Ihr habt immer Vorstellungen.
Zum einen muss Kosten-Leistung stimmen. Ulisses ist nicht der einzige der Infinity dabei hatte, warum also sich selbst die Kosten und Platz für einen Demotisch ans Bein binden, wenn der Bespaßte dann 2 Stände weiter für -10% kauft anstatt bei ihnen.
Oben drauf wäre dann noch zu sagen, dass der Tabletopumsatz ihres jeweiligen Lieblingssystems gerade auf Messen maßlos überschätzt wird. Wenn der potenzielle Absatz bspw. 10 Blister und 3 Starterboxen (fiktive Zahlen) ist, ändert sich da auch mit einem Demotisch nicht sonderlich viel dran.
Und da darf dann auch nicht vergessen werden, dass haben wir mehrfach gesehen, die die sich über das Fehlen von Xy beschweren entweder eh schon alles haben was sie brauchen und/oder so oder so nicht vor Ort gekauft hätten. Daher mal die Kirche im Dorf lassen.
Willkommen in der wundervollen Welt des Anspruchsdenkens! 😉
Natürlich will jeder sein Pet-System groß und beeindruckend präsentiert sehen, es mal an einem Dutzend Tischen mit perfekt von Profis bemalten Minis gegen andere Spieler zocken, umschwärmt von Messebabes und ehrfürchtigen Neulingen …
… um dann drei Stände weiter ganz selbstverständlich die 10-20% Rabatt von dem abzugreifen, der sich all den Messe-Aufwand spart und voll auf Verkauf statt auf Information setzt.
Natürlich wird sich danach auch noch ausgiebig über das Fehlen von verlockenden Messepreisen beim Stand des Herstellers oder Originalvertriebs echauffiert, denn natürlich hat man auch auf die einen wohlverdienten Anspruch.
Ungefähr so sieht es doch aus, oder?
Nein, zumindest bei mir sieht´s nicht so aus.
@Dennis: „Ulisses ist nicht der einzige der Infinity dabei hatte, warum also sich selbst die Kosten und Platz für einen Demotisch ans Bein binden, wenn der Bespaßte dann 2 Stände weiter für -10% kauft anstatt bei ihnen.“
Weil Ulisses die Spiele in Deutschland vertreibt. Wenn die das Spiel nicht ansprechend präsentieren, wer dann? Corvus Belli müsste aus Spanien anreisen. Ich sag ja nichtmal, dass ich einen Demotisch erwartet hätte. Kurz vor der Spiel gab´s im deutschen Infinityforum ne Anfrage von Ulisses, ob jemand bereit wäre, gegen eine kleine Bezahlung und Unterkunft Infinity (und ich glaube auch noch ein paar andere Spiele) zu präsentieren. Und die Reaktion war ziemlich einstimmig „Ne, tut mir Leid, scheiß Service von eurer Seite.“ Ich dachte mir also schon, dass da nix kommt.
Ich hatte mir nur mehr erhofft, als ein paar Blister die an der Wand hängen (von denen übrigens schon am zweiten Tag viele fehlten). Nicht mal eine Vitrine? Das Spiel punktet doch auf den ersten Blick durch die genialen Figuren, also wie wollen die denn Werbung machen, wenn man keinen Eyecatcher hat? Ich bin auf die Spiel gefahren, um mir Listen für Ariadna und Aleph zu kaufen. Und was hatte Ulisses da? Zwei Sachen für die Ariadnaliste. Ja, da bin ich enttäuscht worden.
Hast du meinen Beitrag und die Ergänzungen von Trinni und Voice überhaupt gelesen?
Hab ich, keine Sorge. Und hast du meinen gelesen? Ich hätte mir Präsentation in Form einer Vitrine mit Minis gewünscht, und dass nicht 3/4 von dem fehlen, was ich mir kaufen wollte. Das hab ich nicht gekriegt, also bin ich enttäuscht.
Und warum das so ist wurde erklärt, mehrfach.
Ulisses hat selbst keine showcase Miniaturen von Infinity um diese in eine Vitrine zu stellen und mitgebracht wird, was auch verkauft werden kann. Hattest dann eben Pech, soll vorkommen.
Ich finde die Miniaturen für Schicksalspfade einfach unglaublich langweilig und altbacken – immerhin fangen sie damit perfekt den Eindruck ein, den ich seit zwanzig Jahren von DSA habe.
Dass das so nicht auf die gesamte Range zutrifft, weißt du doch selbst. Da ist ein Himmelweiter Unterschied zwischen dem was Gregor Adrian modelliert hat und was bspw. Niehues modelliert hat. Das wird man auch in der kommenden Review noch im Detail sehen.
Ich meinte jetzt speziell die, die hier zu sehen sind.
Bei den Figuren, die es schon früher Mal zu sehen gab, waren ein oder zwei dabei, die mir gut gefallen haben, aber auch da gilt für den Großteil mein obiges Urteil.
Ich könnte mit den Figuren leben, aber sicher nicht zu dem Preis, das ist schon unfreiwillig komisch.
Ich war ebenfalls ziemlich enttäuscht. Kurz die Infinitysachen durchgeschaut, ansonsten zig Mal am Stand vorbeigelaufen. Da hat einfach ein richtiger Eyecatcher gefehlt, bei Micro Art Studio und Freebooters Fate konnte ich mich z.B. kaum satt sehen.
Was genau hätten die denn anders machen sollen?
Das ist ja genau der Punkt, sie können nichts anders machen, so, dass es Sinn machen würde.
Das bei Ulisses der Schwerpunkt in Sachen TT auf Battletech und natürlich Schicksalspfade liegt, ist ja zu erwarten, dass sind (mehr oder weniger) ihre Systeme.
Und es wird auch oft einiges übersehen: Ulisses macht mit DSA einen Bärenanteil seines Umsatzes. Danach kommt PiP, und der Rest läuft mehr oder weniger unter „ferner liefen“.
So begeistert viele von Infinity sind, muss man auch das mal durchrechnen: Im Schnitt benötigt man für eine Partie Infinity 10-12 Figuren. Der Durchschnitts-Infinity Spieler hat dann ca. 25 Minis daheim (pro Fraktion), bei einer Mini, die im Schnitt ~9€ kostet, bleibt da für Ulisses nicht viel hängen. Man vertreibt es wegen mind. eines positiven Deckungsbeitrages, aber viel mehr macht man damit auch nicht. Da ist doch vollkommen klar, dass man auf der Messe nicht viel mitbringt, v. a., wenn man, wie bereits von Dennis erwähnt, die gleichen Sachen woanders mit Prozenten bekommt, die Ulisses verständlicherweise nur ab einer gewissen Abnahmemenge herausgibt.
Ich war auch mächtige 5 Minuten am Stand, war glücklich, dass ich mir den „Druid Gone Wilder“ (Hordes GenCon Mini) noch holen konnte – dass vergessen nämlich einige, dass Ulisses hier zB. einige Exklusiv Minis am Start hatte, und wart dort kaum noch gesehen.
Dass es die GenCon Mini hier gab wußte ich tatsächlich nicht, sehr Schade. 🙁
Aber ich kann eure Einstellung teilweise nicht ganz nachvollziehen. Man kann doch nicht nur die Gewinnorientierung als Begründung heranziehen. Wenn Ulisses den Vertrieb in Deutschland übernehmen will und damit quasi in Deutschland auch den Hersteller vertritt, dann sollten sie doch auch hinter den Systemen stehen!
Z.B. Fantasy-Warehouse hat mit Sicherheit nicht wesentlich den Umsatz gesteigert mit den Demotischen, aber sie haben einen enormen Beitrag für das Hobby und die Szene geleistet. Bei Ulisses hat man dagegen jedes Jahr durchaus den Eindruck, es geht echt nur um den Umsatz. Wobei ich dieses Jahr wenigstens einen enthusiastischen Supporter für Schicksalspfade erwischt habe, der gewirkt hat, als hätte er auch Spaß an der Sache.
Ich muss allerdings zugeben, dass es gerade bei Infinity schwierig ist eine angemessene Vorstellung zu bieten. Mit so einem kleinen Tisch wie für Warmahordes kommt man da halt leider nicht hin…
Du kannst doch nicht einen Laden, der seine Haupteinnahmequelle im Bereich des TTs hat – und dies außergewöhnlich großartig macht, um das auch mal festzuhalten – mit einem Großhändler vergleichen, bei dem der Vertrieb eines TT max. die Nebeneinkünfte darstellen.
Das ein Laden wie das Fantasy Warehouse – der halt auch nicht unerheblich von seinem Online-Shop lebt, und sich entsprechend auch was seine Kundschaft angeht vorbildlich präsentieren möchte, was zweifelsohne gelungen ist – ein ganz eigenes Interesse daran hat, die Produkte zu präsentieren, als der Vertrieb per se.
Ulisses hat nunmal nur begrenzt Fläche, und hat sich entschlossen, in der Hauptsache seine RPGs zu vermarkten (=Haupteinnahmequelle) und seine eigenen Systeme (BT und Schicksalspfade). Ich persönlich fand auch die Präsentation von Warmachine, welches „mein“ System darstellt, ein wenig mau. Aber die Frage ist doch: Hätte sich an meinem Einkaufsverhalten etwas geändert? Nö! Ich kaufe meine Produkte bei meinem/-n Händler(n), und idR nicht auf Messen.
Wie man das eigene Produkt angemessen vermarktet, hat Megalith eindrucksvoll bewiesen – wie ich finde. Aber dass und warum sich Ulisses präsentiert hat, wie sie sich präsentierten, kann ich nachvollziehen.
Infinity habe ich abgestoßen, Warmahordes habe ich alles, Demos benötige ICH hier also keine.
Und wie gesagt – die Interessen von Ulisses sind natürlich, auf einer Messe die eigenen Produkte zu präsentieren, nicht diejenigen, welche man zukauft und einfach nur vertreibt. Eben auch aus hier schon mehrfach genannten gründen. Und wenn andere Stände einem die Arbeit mit Demos, etc. doch anbieten, warum sollte man es also selbst tun? Aus Betriebswirtschaftlicher Sicht absolut nachvollziehbares Verhalten. Würde ich genauso tun – und dann kann ich nicht mit dem Finger auf andere zeigen.
Ulisses MUSS es um den Umsatz gehen, denn nur der hält den Laden am laufen. 🙂
Das wohlige Gefühl „einen enormen Beitrag für das Hobby und die Szene geleistet“ zu haben bezahlt deren Gehälter nicht – zumal die Liebe der „Szene“ ja sehr wankelmütig ist. Es macht gewiss wenig keinen Spaß, sich Tag aus Tag ein mit den Absonderungen der wilden Meuten in den „Fan“-Foren auseinanderzusetzen – und da soll man noch herzliche Gefühle hegen?
Wo steht Ulisses? DSA ist ein Schatten seiner selbst – wie übrigens alle Rollenspiele. Ich kenne Leute, die sich da seit Jahren keine Bücher mehr gekauft haben. Gibt es doch alles „für umsonst“ im Netz. Nur ärgerlich, wenn man da manchmal ab Release noch ein paar Tage warten muss. Quasi unzumutbar!
Das Lizenzengesammel vom großen U ist ja kein Selbstzweck, sondern der Versuch, sich breiter aufzustellen. Das dabei eigene sachen mehr abwerfen als Lizenzzeug ist auch klar. Wenn ich also mit begrenztem Budge hantieren muss, dann bewerbe ich primär das, an dem ich mehr Geld verdiene.
Mancher hier scheint auch zu glauben, die Messe wäre für die Aussteller quasi umsonst. Was ein großer Strand kostet ist derweil schlicht absurd. Warum soll ich also 20 qm mehr für Demotische ausgeben, wenn die effektiv nichts bringen? So muss man heute leider rechnen.
Und das wird nicht mehr besser werden. 🙁
P.S. Weegel war schneller. 🙂
Klar, das hast du ja auch schon korrekt beschrieben. Aber ich hab halt eben genau so mein Problem mit der „Betriebswirtschaftlichen Sicht“.
Aber okay, ich muss ja auch den Stand nicht gut finden. Kann mich ja an die halten, die es eben anders angehen. Ist natürlich alles eine Frage der persönlichen Sichtweise. Wenn ich mir die Jungs vom Brückenkopf anschaue, die ihre Freizeit aus betriebswirtschaftlicher Sicht gänzlich unsinnvoll gestalten, in dem sie am Messewochenende total motiviert ein Spiel präsentieren, dann steckt mich das halt mehr an als das Motto „wir sind hier um zu verkaufen“. 😉
Das mit dem Fingerzeigen ist so’ne Sache. Ich setz mich in meiner Freizeit gerne für Dinge ein, an denen mir was liegt und wobei für mich überhaupt nichts rausspringt. Aber ich zeige dennoch nicht mit dem Finger auf Ulisses. Ich sage nur, dass sie meiner Meinung nach der Aufgabe der ‚Repräsentation‘ der von ihnen vertriebenen Systeme nicht so wirklich gerecht werden, und wenn es nur mangelnder Enthusiasmus ist. (den ich selbstverständlich nur ganz subjektiv so wahrnehmen kann, das sieht mit Sicherheit jeder Besucher der Messe und des Standes unterschiedlich! Aber es geht ja hier auch um Eindrücke und Meinungen 😉 )
@Voice: Ich bin keiner von deinen ‚manchen‘, ich weiß ziemlich genau, wie teuer das alles ist! Und ich versteh ja auch die Gründe. Aber nur weil ich die Hintergründe verstehe muss ich es ja nicht gut heißen, dass Lizenzen erworben, aber dann in meinen Augen nicht in ausreichendem Maße präsentiert werden.
Mir ist schon klar, dass z.B. Martin Ellermeier mehr Fokus auf den Dropzone Commander legen kann, weil er eben kein riesiges Backlog an Rollenspielen in petto hat, auf dem der Fokus liegt. Deswegen kann mir als Tabletopper aber doch trotzdem ganz subjektiv die Präsentation erheblich besser gefallen als die der von Ulisses vertriebenen Systeme, oder?
Natürlich können Ulisses die wenigen Stimmen von enttäuschten Tabletoppern im Gegensatz zu der größeren Zahl von befriedigten Rollenspielern egal sein und sie müssen abwägen, wie sie sich betriebswirtschaftlich sinnvoll verhalten. Aber sie müssen sich die Kritik halt trotzdem gefallen lassen, wenn sie auch nur als harmloser post in einem Szeneblog stattfindet. 😉
Bei „uns“ vom Brückenkopf liegt die Möglichkeit des „unwirtschaftlichen Handelns“ aber auch daran, dass jetzt mal am Beispiel von mir, das Einkommen Tabletopfremd erwirtschaftet wird und ich es mir „erlauben“ kann, so was wie RPC 3 Tage am Stück zu machen, weil ich davon nicht leben muss.
Andere müssen davon eben ihre Miete / Ladenmiete, Versicherung usw bezahlen, da muss man realistischer rechnen und handeln.
Clemens, dass mit den Handschuhe hättest Du Dir aber sparen können… 😀
Ansonsten fand ich gerade dieses modulare Hexspielfeld ganz interessant. Da kann man sich schon kreativ austoben.
Vom Stand her sollten sie evtl. den Präsentationstisch irgendwie „aufmotzen“. Die Spielplatte auf dem Biertisch wird so doch recht schnell übersehen. ‚Ne schickere Tischdecke wäre natürlich eine Idee, oder gleich ein „richtiger“ Tisch, bei dem man sich auch mal hinsetzen kann. Das fehlt so oder so auf der Messe.
Nun, Ulisses hat ein großes Portfolio an Produkten und Systemen, die sie in Deutschland vermarken, und das merkt man dem Stand an. Es ist der größte in der Tabletopsparte, wirkt aber leider etwas zerfasert. Als alter Bettletechler fand ich es jetzt wirklich schön, endlich mal wieder ein paar der alten Modelle sehen und kaufen zu können. Und auch das neue Schicksalspfade-DSA-Spiel wurde gut vorgestellt. Leider hat man eben sonst keinen echten Schwerpunkt – etwas Warmachine/Hordes mit einer kleinen Demoplatte, ein paar Infinity-Minis konnte man kaufen, überraschend viel Battletech und Unmengen an Printwerken. Auf mich wirkt der Stand immer etwas zu wuchtig und irgendiwe unpersönlich. Ich kann es nicht so richtig erklären – es ist eher ein Bauchgefühl. Kann eben auch daran liegen, dass es größtenteil nur ein Vertrieb ist – ich weis auch nicht…
Zu viele Lizenzen zu wenig Fokus. Und das merkt man am Stand. Auch betriebstwirtschaftlich war der Stand nicht wirklich sinvoll gestaltet.
Ich fand einige der Schicksalspfademiniaturen äußerst schick. Das sind endlich mal schlichte Minis in einem vernünftigen Maßstab, die nicht so dermaßen mit Blingbling überladen sind wie manch andere Minis. Habe mir da gleich mal ein paar zugelegt, allerdings quer durch die Fraktionen ein paar schicke rausgepickt.
Sorry, der wird länger:
Zuvor will ich aber sagen, dass 90% der Messebesucher nette Menschen sind und sich bitte nicht mit den Worten angesprochen fühlen sollen, die jetzt folgen. Es gab in den letzten Jahren auch berechtigte Kritik am Ulisses-Messestand, die auch sauber vorgetragen wurde und genau diese Kritik und die gemachten Erfahrungen haben zum Entwurf für den Stand in diesem Jahr geführt. Ich will auch niemanden anklagen, nur ein wenig die Sensibilität für den Sachverhalt erhöhen, aber in diesem Jahr muss ich mich dem Bashing entgegenstellen, denn die Aussage, der Ulisses-Stand wäre lieblos und nur profitorientiert, war noch nie so unberechtigt wie in diesem Jahr.
An der Schicksalspfade Front war eine von Clemens, mir und anderen gestaltete Demoplatte zu finden.
Die haben wir komplett in unserer Freizeit gebaut. Dafür erwarten wir natürlich kein Lob, aber das ist wohl kaum als fehlende Motivation fehlzudeuten. Ich bin dafür extra zweimal auf meine Kosten ausm Pott in den Taunus gefahren, damit wir das hinbekommen.
Die Demogeber für Schicksalspfade waren neben mir, meine Co-Entwickler und die Kern-Playtester, die seit langem ihre Freizeit opfern, um das Spiel zu gestalten und vor Ort waren, um euch für die Sache zu begeistern, die uns seit anderthalb Jahren Freude bereitet. Niemandem von uns geht es dabei ums Geld, meine Frau verdient gut und alle anderen machen das als Freizeitprojekt. Wir glauben einfach an die Sache und freuen uns, dass das wohl auch angekommen ist.
Es gab erstmals einen B-Ware Stand mit tollen Schnäppchen und Clemens und Sven haben da eine Riesenshow abgezogen, um nicht nur zu verkaufen, sondern um zu unterhalten, was man auf dem Foto von ihm auch sieht. Da wurde mutwillig B-Ware zerstört für einen Lacher. Die hätte man sicher auch noch rausramschen können, wenn man so profitgeil wäre.
Der Chef von Ulisses hat in der RPG-Abteilung die DSA-Redakteure abgestellt, um mit den Leuten zu REDEN, nicht um zu verkaufen. Das man auch mal ein paar Bücher raus und Geld entgegennimmt, versteht sich natürlich von selbst, aber das war NICHT ihre Hauptaufgabe. Sie waren in den 4 Tagen Anlaufstelle für Sorgen und Nöte der Spieler. Kriegt ein Tabletopper natürlich nicht mit.
Und dann diese ewige Diskussion um den Miniaturenbereich. Bis letztes Jahr war ich dort während der Messe präsent und kam mir dabei vor, wie der Mülleimer der Nation.
Gemeckert wurde immer und wenn es keine wirklichen Gründe gab, wurden welche gesucht.
Ich kann mich an große WM-Demoevents erinnern mit 4 Spieltischen und nahezu komplettem Warenbestand, gemeckert haben die WM-Spieler trotzdem, weil genau die 20% fehlenden Codes (meistens ältere Sachen) nicht da waren und es genau keine Skorne-Demopüppchen gab. Letztes Jahr mit einem großen Infinity-Tisch und einem wirklich engagierten Demogeber (Nochmal danke, Timo!) wurde sich dann über die Qualität des Geländes beschwert. Wir hatten sogar über große Strecken die Infinity-Macher als Ansprechpartner am Stand und da wurde sich dann beschwert, dass sie nicht die ganze Zeit für Besucher der Messe mit eigenem Tisch da waren, sondern auch mal eigene Geschäfsttermine wahr genommen haben (Das ist kein Scherz!). Die Battletech-Demotische (ich glaube auch drei oder vier) waren letztes Jahr über weite Strecken der Messe leer. Da hätte die Hälfte locker gereicht.
Was ich damit sagen will ist, dass viele nur den Ausschnitt für ihr Pet-System und die wenigen eigenen Präsenzzeiten auf der Messe oder am Stand wahrnehmen und nicht das große Ganze sehen. Im letzten Jahr hatten wir eine doppelt so große Standfläche und alle unsere größeren Miniaturensysteme wurden präsentiert. Das Ergebnis war ein Desaster. Die Demotische der Nebensysteme (Anima Tactics z.B.) waren weitestgehend leer, außer in Hochzeiten auch die der großen Systeme. Aber gemeckert wurde in den Hochphasen am Samstag, als die BT-Tische mal für 3 Stunden nicht gereicht haben. Das die armen Jungs sich 50% der Messe die Beine in den Bauch gestanden haben, wurde natürlich nicht wahrgenommen. Wir haben noch nie so viel öffentliche Prügel für einen Messestand bekommen, wie letztes Jahr und dass, obwohl wir genau den Wunsch der Community nach Vollrepräsentation der Range umgesetzt haben.
Vor diesem Hintergrund entstand die Messeplanung in diesem Jahr. Halb so großer Stand, Demo-Fokus nur auf die große Messeneuheit aber genausoviel Personal am Stand wie letztes Jahr für eine bessere Betreuung der Besucher. Alle Waren für BT, Anima und Infinity dabei, die es aktuell im Lager gab, für WM/Hordes nur die neueren Artikel, denn dieses Spiel hat die größte Verbreitung und generiert auf Messen meist den wenigsten Umsatz. Natürlich kann Ulisses auch jedes Jahr zigtausende von Euros verbrennen für einen Messestand, den so nur eine winzig kleine Minderheit braucht, es schadet aber auch nicht, wenn es sowieso immer Theater gibt, vielleicht dann doch zu schauen, dass man mal mit einer schwarzen Null aus so einer Veranstaltung geht. Das ist auf der Spiel schon schwer genug. Ihr werdet zugeben müssen, dass wir auf anderen Veranstaltungen, wo das machbar ist, auch größer auffahren, aber die Spiel ist für nur teilgenutzte Fläche einfach viel zu teuer.
Ich hoffe, mein Erklärungsversuch hat euch irgendwie weitergebracht.
In diesem Sinne
Hui, wow, vielen Dank für das Statement! Das nenn ich mal transparent. 🙂
Nee, also vor dem Hintergrund kann ich es sehr gut verstehen, dass ihr den Stand so gemacht habt. Wenn man sich trotz der Bemühungen dann einer solchen Kritik aussetzen muss, ist das verständlicherweise sehr demotivierend.
Freut mich, dass hinter eurem Auftritt eben NICHT nur betriebswirtschaftliche Gründe stehen. 😉 Wünsche viel Erfolg mit den Schicksalspfaden!
Ja, vielen Dank für die Erklärungen. Sorry, wenn das vorhin etwas negativ klang von mir. Ihr mach eine gute Arbeit und ich wusste nicht, wie viel Arbeit in eurem Messestand steckt. Das will ich auch honorieren und hier positiv heraustellen. Schade, wenn ihr so häufig auf der Messe angemacht worden seid – das kam dann sicher nicht von mir.
Gemeckert wir immer, das hat sich in 30 Jahren nicht geändert. Gerade die Tabletop- RSP Szene hat manchmal echte Spießer und Weltfremde zu bieten. Habe 10 Jahre in einem RSP Laden gearbeitet. Alles was man macht (Demos, Kampagnen, Turniere) ist in den Augen mancher Leute immer falsch, schlecht organisiert und Preise gibt es auch nicht (wo das Event doch komplett kostenlos ist) und wenn man dann auch „Profit orientiert“ handelt um seine Miete, Essen usw.. bezahlen zu können. Boah was ist man da für ein Kapitalisten Schwein..
Na ja, es gibt auch viele vernünftige, nette Leute in der Szene und für die macht man das alles !
Tip von jemanden der das Problem von anderen Messen her kennt:
Kommuniziert es doch einfach mal.
Eine Mail vorher an die Kunden und nen Blogeintrag oder auf der Facebookseite:
„Dieses Jahr Standkonzept SO weil Gemecker 2011 so!“
Nach der Messe:
„Messe vorbei, Toll das ihr da wart, unsere Aktion „Ramschtisch war total toll!“ (Ärgere dich, dass du nicht da warst) und wir freuen uns auf RPC, übrigens arbeiten wir gerade an X und bringen das zu Z raus!“
Informiert, Begründet, man muss nicht hier in einem nicht steuerbaren Umfeld emotional diskutieren – würde ich als Unternehmen generell sein lassen, das geht nur nach hinten los – und es lockt die Leute auf die Messe und erzeugt direkt Interesse an der Zukunft.
mfg
TObias
Die Standfarbe entsprach nicht 100% meinem Farbempfinden… *pff* na und?
Ich fand de Stand klasse, es wurde einem präzise die Informationen vermittelt, die man haben wollte, bzw. man wurde zu den entsprechenden Ansprechpartnern geschickt. Und das einzige, was mir aufgedrängt wurde, war ein vollfarbiger kostenloser (!) Schicksalsflyer mit Starterregeln. Und das auch erst, nach dem ich offenkundig Interesse an dem System gezeigt hab. Danke!