Review: Tamiya 1:48 StuG III
In dieser Review schauen wir uns nicht nur den Bausatz an, sondern nehmen auch direkt einen Umbau zum 28-30mm Tabletop vor. Tamiya Deutschland war so freundlich uns 2 Bausätze zur Verfügung zu stellen, von denen wir als erstes das StuG III unter die Lupe genommen haben.
Es handelt sich im Detail um „Sturmgeschütz III frühe Version 1:48“ mit der Artikel-Nummer 300032540. Der Preis liegt je nach Anbieter bei etwa 20 EUR.
Einer der größten Unterschiede zwischen den üblichen Tabletop Bausätzen, wie sie u.a. von Games Workshop angeboten werden, ist der höhere Schwierigkeitsgrad der Plastikbausätze aus dem Militärmodellbau. Dieser Bausatz verfügt über eine GMI von 3-4, was einem mittleren bis hohen Schwierigkeitsgrad entspricht.
Inhalt der Box
Der Bausatz besteht, wie der Schwierigkeitsgrad erahnen lässt, aus sehr vielen Einzelteilen. Hier fällt vor allem die hohe Detailgrad und die Saubere Verarbeitung auf. Keine bis kaum Gussgrate und einfaches entfernen der Teile aus dem Gussrahmen möglich.
Bei diesem Bausatz handelt es sich um einen Modell mit Die-Cast Chassis. Das heißt die Bodenwanne des Modells besteht aus einem Metall, das in den meisten Fällen aus einem Gemisch aus Zink und Aluminium besteht. Dies soll dem fertigen Modell die nötige Schwere geben und ein andere Handling als ein „Plastikspielzeug“ vermitteln.
Außerdem liegt dem Bausatz eine 4-Sprachige detaillierte Anleitung bei, die ausführlich durch den Zusammenbau führt. An dieser Stelle merkt man wieder, warum sich Tamiya im oberen Segment im Plastikmodellbau positionieren konnte.
Vor dem Zusammenbau
Das Weichplastik ist häufig noch etwas fettig vom Trennmittel, welches bei der Produktion in die Gussformen gesprüht wird. Daher sollte man vor dem Zusammenbau bzw. vor dem Bemalen das Modell kurz mit warmen (nicht heißem! Da sich sonst der Gussrahmen verformen kann) abwaschen, da sonst die Grundierung schlechter haftet.
Zu Vergleichszwecken haben wir die Hülle neben einem Leman Russ Kampfpanzer gestellt. Die Breite stimmt (vor allem wenn später die Seitenpanzerung noch an den Panzer kommt) und die Proportionen sind passend, lediglich an Höhe fehlt es.
Mit Ausnahme der Ketten (welche am Die-Cast Chassis montiert werden), können alle Teile mit handelsüblichen Plastikkleber verklebt werden. Die Ketten waren der aufwendigste Teil des Zusammenbaus, aber aufgrund der guten Passgenauigkeit und Mischung aus längeren und kürzeren Kettengliedern kein Graus, wie dies bei anderen Modellen der Fall ist. Großmodelle mit „realistischen“ Einzelkettengliedern (die gerne mal aus 60 oder mehr Einzelteilen bestehen) sind nicht nur für unerfahrene Modellbauer eine Herausforderung.
Interessant ist, dass die Hülle des Panzers nicht auf das Chassis geklebt sondern verschraubt wird. Die Schraubstellen werden später mit Abdeckplatten überklebt und sind im Nachhinein nicht mehr zu erkennen.
Der Umbau
Die Anregung ein StuG mit einer synchronisierten Laserkanone umzubauen, kam mir aus einem Imperiale Armee Projekt aus der GW-Fanworld (leider finde ich das genaue Projekt nicht mehr, wir reichen dies aber gerne nach).
Als Teilespender diente die Bewaffnung eines Land Raiders sowie einige Teile aus dem imperialen und Space Marine Fahrzeugzusatzgussrahmen.
Erster Schritt des Umbaus war das vergrößern der Waffeneinfassung in der Fahrzeughülle, da ansonsten die Laserkanonen niemals montiert werden könnten.
Mein ursprünglicher Plan war es, die Laserkanonen beweglich auf die Halterung des Geschützes zu montieren. Dies erwies sich allerdings als deutlich schwieriger als anfangs angedacht, weshalb ich mich für eine Fixierung der Waffen mit Kleber entschieden hatte.
Natürlich mussten auch die Laserkanonen angepasst werden.
Zum Schluss habe ich noch verschiedene Insignia am Fahrzeug befestigt, um es imperialer wirken zu lassen.
Fazit
Es hat mir Spaß gemacht diesen Bausatz zu bauen. Die Teile waren passgenau, die Anleitung ausführlich und der Schwierigkeitsgrad moderat. Im Vergleich zu 1:72 und 1:35 mag der Preis etwas hoch erscheinen, allerdings handelt es sich bei 1:48 auch um einen „Nischenmassstab“ und Tamiya ist nicht zu letzt wegen der Qualität auch preislich anders anzusiedeln als z.B. Italeri oder Zvezda.
Um den Einsatzzweck zum Tabletop lässt sich sagen, das altbekannte Problem zwischen TrueScale (also reelen Proportionen) und HeroicScale (überzeichnet, gestauchter) besteht zwar, aber lässt sich mit ein paar kleineren Umbauten kompensieren. Die Fahrzeuge eignen sich recht gut als Späh- oder Nutzfahrzeuge, für „richtige“ Kampfpanzer sind kleinere Bausätze im Maßstab 1:35 eher geeignet.
Danke für den Beitrag – wir hatten wohl den gleichen Gedanken:
Ich habe bei mir noch ein StuG von Dragon in 1:37 herumliegen, dass ich auch umbauen wollte.
Interessiert an einem Bericht? 😉
Verdammt, es ist noch früh: 1:35…
Ein Vergleichsphoto mit einem Leman Russ wäre interessant.
@Siamtiger
Kann ich dir machen – allerdings ist das StuG noch im Gussrahmen.
Die Grösse sollte man aber eigentlich erahnen können.
Falls Ihr nochmal ein ähnliches Projekt ausprobieren wollt, würde mich sehr der Char B1 von Tamya interessieren…
Der Char B-1Bis von Tamiya ist auch 1:35, was heißt, daß man aus ihm mit Luken und anderen Bitz so etwas Ähnliches wie einen Macharius bauen kann. Und der Bausatz ist äußerst präzise.
Ich habe meinen dann Merundreus genannt – man muss allerdings etwas Geduld mitbringen, da die Kettenglieder einzeln mit Stahlstiften zusammengesteckt werden müssen.
Der Char B1 Bausatz kostet aber selbst beim Modellbaukönig ~ 45 EUR. Das ist für ein Proxy / Alternativ Modell, das noch stark umgebaut werden muss um ins 40k Schema zu passen viel Geld.
Außerdem würde ich für den Macharius am ehesten den Mortian Battle Tank empfehlen. Für den Malcador ist ein Mk I Tank von Emhar (die Qualität ist unteres Mittelfeld) eine gute Grundlage.