Review: Pig Iron System Troopers
Heavy-Metal-Monat beim Brückenkopf! Obwohl das gute alte Weißmetall in Zeiten von Plastik, Restic und Resin ein wenig aus der Mode zu kommen scheint, schauen wir uns für Euch in den kommenden Wochen einige Modelle an, die noch im traditionellen Metallgewand daherkommen. Den Auftakt bilden dabei die System Troopers von Pig Iron.
Pig Iron dürfte vielen Spielern vor allem als Quelle für alternative Köpfe und Helme ein Begriff sein. Besonders die verschiedenen Kopfvarianten der kleinen Miniaturenschmiede aus England finden sich inzwischen in zahlreichen Armeen des Imperiums wieder, aber auch bei Chaosanhängern oder anderen Armeen haben sie bereits Einzug gehalten. Auch die Köpfe der System Troopers dürften daher vielen Spielern schon einmal über den Weg gelaufen sein, schließlich gehören sie zu den beliebtesten Produkten von Pig Iron.
Was kostet der Spaß?
Für unser Review haben wir uns alle vier bisher erschienenen Sets der System Troopers vorgenommen:
- System troopers basic infantry (5 Modelle) – 9 Pfund
- System troopers special weapons (2 Modelle) – 4,50 Pfund
- System trooper squad leaders (4 Modelle) – 9 Pfund
- System trooper sniper team (2 Modelle) – 4,50 Pfund
Preislich liegen die Modelle damit im mittleren Segment, 2,25 Pfund für eine Spezialistenfigur und 1, 80 Pfund für einen regulären Trooper. Hier einige Vergleichspreise (Europreise, zur Zeit des Reviews lag der Kurs des britischen Pfunds bei 1,13 Euro)
Games Workshop:
- Cadianischer Stoßtrupp (10 Modelle, Plastik) – 22,75 Euro
- Catachanische Scharfschützen (2 Modelle, Zinn) – 13,75 Euro
- Cadianische Kasrkin (10 Modelle, Zinn) – 35,00 Euro
- Space Marine Taktischer Trupp (10 modelle, Plastik) – 30 Euro
Mantic Games:
- Forge Fathers Steel Warriors (10 Modelle, Plastik) – 14,00 Pfund
Corvus Belli:
- Haramaki Zensenbutai (4 Modelle, Zinn) – 24,00 Euro
Bis auf das Sniper-Team bestehen alle Modelle aus mindestens drei Teilen (Körper, Kopf, Rucksack), bei den Squad Leaders muss außerdem noch der linke Arm ausgewählt und angeklebt werden, bei den Special Weapons kommen Waffen und Hände als zusätzliches Einzelteil. Theoretisch kann man den Troopern somit auch andere Köpfe geben, denn zusätzlich zu den mitgelieferten Standardköpfen bietet Pig Iron verschiedene Sets mit leicht anders geformten Helmen an. Bases liegen den Modellen nicht bei, für unser Review verwendeten wir deshalb Bases von Renedra. Auch sonst kosten Bases zwar nicht die Welt, aber sie stellen natürlich trotzdem einen zusätzlichen Kostenpunkt dar.
Nach dem Auspacken hatten wir folgende Dinge in der Hand:
Die Verfärbungen an dem einen Mitglied des Sniper Teams machten sich beim Bemalen nicht bemerkbar und auch die Oberfläche der Modelle war nicht verändert.
Gussqualität und Details:
Die Kantenschärfe der Modelle kann sich durchaus sehen lassen und alle Miniaturen sind sehr sauber gegossen. Die meist nur schwach ausgeprägten Gussgrate lassen sich problemlos entfernen, insgesamt geht das Vorbereiten der Modelle deshalb sehr schnell von der Hand. Die Verarbeitung der Köpfe gestaltet sich wegen der dicken Angussstellen etwas schwieriger, hier muss man mit einem Metallklippser arbeiten, und im Anschluss die Halsunterseite kurz nachfeilen.
Wie bei fast allen Metallmodellen bietet es sich an, Köpfe und Arme zu stiften, um den Modellen mehr Stabilität zu verleihen. Bei den Rucksäcken haben wir außerdem eine kleine Kugel Green Stuff auf die Klebestelle gegeben, um das ganze wirklich fest zu verankern. Die Passgenauigkeit ist durch die Bank in Ordnung, nur bei den Special Weapons müssen wir jeweils eine kleine Lücke am rechten Handgelenk mit Green Stuff schließen.
Das generelle Design der System Troopers kommt ohne Verzierungen und Schnörkel daher, die einzelnen Teile und Rüstungselemente wirken eher klobig und etwas altmodisch. Dies ergibt jedoch ein recht eigenständiges Design im Stil des HALO-Masterchiefs oder des Doomguys, was durchaus seinen Reiz hat. Mit aktuellen High-End Miniaturen von Corvus Belli oder Games Workshop können die System Troopers aber definitiv nicht mithalten.
Für einen genaueren Eindruck kommen hier ein paar Bilder der Modelle in verschiedenen Bemalstadien (incl. aller Unsauberheiten und Augenschmerzen, die zur ersten Bemalphase bei dieser Methode dazugehören, doch dazu gleich mehr):
Einsatzmöglichkeiten und Bemalung:
Die System Troopers sind im 28mm Heroic Scale gehalten und passen damit recht gut zur Range von Games Workshop. Für Infinity sind sie hingegen sowohl etwas zu groß als auch zu klobig, weshalb sie dort eher aus dem Rahmen fallen. Eine Vergleichsminiatur für MERCS lag leider nicht vor, hier könnten die Modelle sich aber ebenfalls recht gut einfügen.
Die Bemalung unsres Testmodells ging sehr schnell von der Hand. Nach einer Grundierung mit rotem Spray von Army Painter wurde zunächst die Waffe mit Grau und Silber bemalt, danach folgten lederteile wie Rucksack oder Taschen. Im Anschluss wurde das gesamte Modell großflächig mit Devlan Mud getuscht. Nach dem Trocknen wurden einzelne Panzerplatten mit schwarz hervorgehoben und mit grau akzentuiert. Es folgen ein paar letzte Akzente auf roten und braunen Teilen, bevor zu guter Letzt das Visier bemalt wurde.
Die Tarnumhänge der Sniper wurden recht dreckig und fleckig bemalt, was allerdings etwas mehr Aufwand war als ursprünglich erwartet:
Das Ganze ist natürlich extremes Speedpainting, aber es zeigt hoffentlich recht deutlich, wie einfach sie die Modelle wegen ihrer klar strukturierten Oberfläche bemalen lassen. Mit dieser Herangehensweise sind natürlich zahlreiche Farbeschemata denkbar, von hellbraunen Wüstentruppen bis hin zu grauen Stadtkämpfern ist alles denkbar.
Das fertig bemalte Modell darf gleich mal für unseren Größenvergleich herhalten:
Fazit:
Die abschließende Beurteilung der System Troopers kann man im Grunde auf eine einfache Formel bringen: Es sind gute Modelle. Sie spielen weder ganz oben mit noch sind sie in irgendeiner Weise besonders schlecht oder minderwertig. Die Preise der Modelle spiegeln das recht gut wieder und sind in unseren Augen angemessen. Wer auf der Suche nach schwer gepanzerten Infanteriemodellen ist, die sich schnell bemalen lassen und sich ein Stück von den üblichen Armeen abheben, der könnte bei Pig Iron durchaus richtig liegen. Die Miniaturen sind zwar ein wenig altmodisch, haben aber durchaus ihren Charme.
Der größte Nachteil der Modelle ist definitiv das Material, da es zum Einen sehr schwer und zum Anderen anfällig für abplatzende Farbe ist. Bereits bei der Bemalung des Testmodells mussten wir nach einem kleinen Unfall einige Stellen nachbessern, was natürlich immer ärgerlich ist. Resin und Plastik sind diesbezüglich pflegeleichter und lassen sich auch einfacher umbauen, aber letzteres ist bei den System Troopers schon allein wegen ihres kompakten Designs kaum möglich.
Insgesamt gefallen uns die System Troopers trotz aller Schwächen recht gut, in einem kommenden Review werden wir uns dann mit ihren potentiellen Gegenspielern, den Kolony Ferals auseinandersetzen.
Stay heavy!
Link: Pig Iron Productions
Ich könnte jetzt nicht sagen, dass sie vom Design her weniger aufwändig oder detailiert als die Cadianer aussähen, sofern man die als „aktuelle High-End-Miniaturen“ bezeichnen will.
Das Problem ist viel eher diese Klötzchenpanzerung, die einfach nur komisch aussieht. Die Modelle scheinen mir Handwerklich nicht hinter der direkten Konkurrenz vom Marktführer (mit Ausnahme des Kommadotrupps) zu liegen, das Design ist nur einfach nicht ansprechend.
Für das Review wäre noch interessant gewesen, wie gut sich die Standardwaffen (die arg nach Pulsgewehren aussehen) austauschen oder umbauen lassen, denn vielen wäre wohl ein Lasergewehr lieber.
Die Waffen sind zu großen Teilen mit den Körpern verbunden, es wäre nur mit großem Aufwand möglich, sie zu entfernen oder auszutauschen. Deshalb gibt es da leider keine Möglichkeit.
Die Modelle sind in der Tat nicht ganz schlecht, aber beispielsweise die Falten der Kleidung oder die Details an den Waffen sind schon eher klobig, da ist Pig Iron einigen Schwierigkeiten beim Modellieren geschickt aus dem Weg gegangen.
Schlecht finde ich sie trotzdem nicht.
Also da möchte ich jetzt um einen Realitäts-Check bitten, denn ich sehe da schon deutliche Qualitätsunterschiede zu den Cadianern.
-Klötzchenpanzerung hast du ja schon angesprochen, auch die Waffen sind etwas gurkig.
-Die Posen sind… naja, nennen wir es „Oldschool“ und sind auch fix, wohingegen man beim Plastikbausatz ne Menge mehr machen kann.
-Proportionen, Details, overall Design, alles ist deutlich unter der Qualität der Cadianer.
-Dann noch das Material: Umbau, Bemalung, Transport, all das ist mit Plastik leichter als mit Metall.
Es sind sicher keine schlechten Modelle. Aber die Cadianer sind sehr gute Modelle. Und bei allem Verständnis für Anti-GW-Nerdrage wollte ich da doch nochmal drauf hinweisen.
Natürlich werden auch die System Troopers trotzdem ihren Zweck haben, denn oft ist es ja auch eine Frage des Stils. 40k passt eben nicht überall und für generische, ganz besonders retro-, Sci-Fi passen die hier sicher besser. Gerade unter dem Gesichtspunkt finde ich sie dann schon wieder richtig cool.
Cooles Review!
Deckt sich komplett mit meinen Erfahrungen mit Pig Iron.
Die Modelle sind für den Preis absolut empfehlenswert.
Für alternative Spielsysteme (nicht MC Marktführer) einer sehr willkommene Abwechslung.
Sehr schöne Review!
Die Figuren machen einen soliden Eindruck. Der Preis auch.
Bei derart einfach gestalteten Figuren, die nicht so überladen sind mit kleinen Dingen, kann man sich auch viel mehr bei der Bemalung austoben. Ich mag das.
Gutes Rev, nur is halt das dicke manko zinn ….. da schleppt man sich ja zu tode Q;Q
off topic: was hat der lila marine beim größenvergleich für ne ulkige antenne aufm helm :o?
Dicke Manko Zinn? Frag mal die Spieler der Imperialen Armee. Die haben Jahre lang unzählige Boxen 10er Zinntrupps gekauft und transportiert. Da ist die Sperrigkeit ein größeres Problem als das Gewicht.
Ja Siam, „haben“ … und damals (2, edi) waren die armeen noch kleiner als heute ;). Die die Heutigen „Massenarmeen“ mit Zinn umzusetzen hat eig. keine vorteile^^