von BK-Thorsten | 07.12.2010 | eingestellt unter: Eden, Reviews

Review: Eden – Matriarchat

Damenwahl bei Eden, dem postapokalyptischen Skirmisher von Taban Miniatures. Wir haben uns auch ein paar Damen gewählt…

Die Starterbox

Satte sechs Miniaturen bringen das Matriarchat an die Spitzenposition der Starterboxen was die Anzahl der enthaltenen Miniaturen angeht. Wie alle Boxen beträgt der Preis 31,00 Euro für eine vollständig spielbereite Truppe im Wert von 100 Punkten.

Bei den Miniaturen handelt es sich durchweg um Menschen, es existieren also zwar Muskelmänner und eher zierliche Damen aber kein großgewachsener Mutant oder ähnliches. Die Geschlechter verteilen sich gleichmäßig auf die Figuren.

Zwar haben die Figuren keine außergewöhnlichen Ausmaße dafür aber ein recht ungewöhnliches Aussehen. Viel Lack und Leder sowie der massive Einsatz von Ketten bei recht wenig sonstiger Bekleidung zeigen bei allen Figuren ein recht großes Maß an nackter Haut. Die männlichen Figuren tragen ausnahmslos geschlossene Helme oder Masken so dass deren Gesichter nicht zu sehen sind. Der optische Eindruck wird dem Hintergrund gerecht und das Verhältnis Sklave – Herrin ist bereits auf den ersten Blick erkennbar.

Zusätzlich finden sich neben einem 32seitigen Regelwerk noch jede Menge Karten in der Box.

  • 6 Profilkarten
  • 4 Missionskarten
  • 6 Taktikkarten
  • 1 Referenzkarte über den Ablauf der einzelnen Phasen
  • 2 Karten mit Markern zum Ausschneiden (allgemeine Marker und spezielle Missionmarker)

Die Anzahl der Teile hält sich in Grenzen. Dafür sind einige der Teile wesentlich kleiner und so wird das zusammenbauen der Miniaturen zusätzlich erschwert. Zumal auch bei diesen Miniaturen wie auch bei den bisherigen Boxen die Klebestellen nicht immer ideal liegen bzw. beschaffen sind. Die Details sind im allgemeinen sehr scharf und gut gegossen.

  

  

Ein zusätzliches Problem entsteht speziell bei den Damen der Box aufgrund des extremen Truescale den Taban Miniatures verwendet hat. Der Schaft der Hellebarde ist dünner als die meisten Streichhölzer und es besteht extreme Bruchgefahr. Bei der Peitsche und dem Morgenstern besteht zusätzlich das Problem dass die Waffenglieder eigentlich irgendwo aufliegen sollten, den Boden der Base allerdings nicht erreichen. Fängt man nun an das ganze zurechtbiegen zu wollen besteht eine noch akutere Bruchgefahr da das Material sehr dünn ist, speziell bei den Kettengliedern des Morgensterns.

   

Auf dem Spieltisch…

Wie auch bei den anderen Fraktionen transportieren die Miniaturen den Hintergrund optisch sehr gut auf die Spielplatte. Die Regeln der einzelnen Profile führen das ganze dann auch logisch fort. So kann ein Sklave nicht als Anführer der Truppe gewählt werden und besonders starke Sklaven sind stark von der An- oder Abwesenheit ihrer Herrinnen beeinflusst. Selbst die Sklavenmasken tauchen in den Profilen auf: Als Rüstungsschutz am Kopf der Sklaven.

   

Die weiblichen Mitglieder des Matriarchats können allesamt recht gut austeilen. Noch stärker wenn der Gegner auf Technologie basierende Ausrüstung nutzt (dann bekommen sie einen Bonus). Allerdings sind sie selbst auch leicht zu treffen und recht fragil. Die Sklaven hingegen halten einiges aus und verteilen eher moderaten Schaden. 

Auch hier wurde beim Missionsdesign mit Kreativität vorgegangen und so gibt es eine Mission, bei der das Matriarchat eine eigene Figur verdeckt als Verräter bestimmen muss und Siegpunkte erhält, wenn dieser Verräter am ende des Spiels vom Gegner ausgeschaltet wurde.

   

Fazit

Mehr eigenwillig gestaltete Figuren in der gewohnt guten Gussqualität. Dennoch zeigt sich hier deutlich dass die Telegrafenmasten mancher Regimentsspeerträger durchaus ihre Vorteile gegenüber einem im Truescale gehaltenen Besenstiel haben.

Dadurch hebt sich der Anspruch an den Miniaturenbastler deutlich da die Gefahr die Miniatur bereits beim Zusammenbau zu beschädigen groß ist. Definitiv ein Fall für Fortgeschrittene.

Die Figuren übertragen ihren Hintergrund sauber in Sachen Aussehen und Regeln auf das Spielfeld.

So bleibt es am Ende, wie so oft bei Eden, eine Frage des persönlichen Geschmacks. Vom technischen Standpunkt aus gibt es (fast) nichts zu meckern.

In Deutschland sind Taban Miniatures unter anderem über unseren Partner Miniaturicum erhältlich.

Link: Taban Miniatures 

BK-Thorsten

Brückenkopf-Online Redakteur und Tabletop Insider stv. Chefredakteur. Spielt Infinity, SAGA, Freebooter's Fate, Kings of War, Warhammer 40k, Warzone Resurrection, Dropzone Commander, Deadzone, Dreadball, X-Wing, Konflikt '47, Bolt Action, Dead Man's Hand, Dracula's America, Beyond the Gates of Antares, Dropfleet Commander, Frostgrave, Collision, Bushido, Shadespire, Aristeia! und Warpath.

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Kommentare

  • finde sie sehr schick, man braucht mehr sklaven und herrinenen 😀
    leider finde ich die gesichter der damen eher weniger gelungen : /

  • Danke für das Review. Wie immer sehr ausführlich und anschaulich. Ich habe die Figuren auch, muss euch recht geben, alles sehr filigran und eher für Fortgeschrittene gedacht (was den Zusammenbau abgeht). Die Qualität ist sehr gut.
    Dass Morgenstern und Peitsche nicht bis auf den Boden reichen, muss ich aber bestreiten, habe beides mit ein wenig rumprobieren hinbekommen.
    Die Gesichter der Damen sind meiner Meinung gut, ich denke, auf den Reviewbildern kommt das aber nicht so raus.

  • Mit viel machen und tun bekommt man die Dinger sicherlich auch auf den Boden, aber alleine dafür eine halbe Stunde aufzuwenden um den einen korrekten Winkel herauszufinden? Nee, danke. Eigentlich haben die Minis so wenige Teile dass man die gesamte Box in einer halben bis ganzen Stunde zusammen kriegen müsste. Hier wäre man mit einer etwas anderen, weniger freien Befestigungsmethode besser gefahren.

    Und zu den Gesichtern: Ich nehme an, mrcndr stört es, dass recht wenige Konturen im Gesicht enthalten sind, aber das liegt eben daran dass man hier junge Damen mit recht glatten Gesichtszügen modelliert hat, was auch imho besser paßt.

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