Tutorial: Der magnetische Miniaturenkoffer
Nach dem wir nun 3 verschiedene Varianten zum Miniaturentransport vorgestellt haben, zeigt euch Darkover, wie man sich selbst eine Transportmöglichkeit für Miniaturen mit Magnetbases schafft.
Die Suche nach dem passenden Miniaturenkoffer ist für viele Spieler eine echte Glaubensfrage. Das ist nicht unbedingt verwunderlich, schließlich hängt von der Wahl des optimalen Koffers auch die Sicherheit der mühevoll bemalten Lieblinge ab. Zuletzt hatten wir hier die Feldherr-Mini-Reihe getestet, die sich vor allem an Skirmish-Spieler richtet. Auch das heutige Tutorial ist besonders für Spieler mit kleinen Armeen interessant, denn am Ende wird dabei ein Miniaturenkoffer entstehen, der Platz für eine vollständige kleine Armee und alle notwendigen Spielmaterialien bietet (abgesehen vom Regelbuch). Das Besondere an diesem Koffer ist sein magnetischer Stahlboden, auf dem die Miniaturen mit Magnetfolie oder Neodym-Magneten befestigt und so ohne Kontakt zu Dämmstoffen und anderen Minis transportiert werden können.
Zunächst mal die Kostenseite und die benötigten Materialien:
1 kleiner Werkzeugkoffer aus dem Baumarkt, 5 – 8 Euro
1 verzinktes Stahlblech, 3 – 4 Euro
4 Schrauben, Länge ca. 15 mm, Breite ca. 5 mm
4 Muttern
4 Hutmuttern
8 Karosseriescheiben/Unterlegscheiben
Die Schrauben und das übrige Kleinzeug kosten zusammen noch einmal rund 2 Euro, insgesamt liegt der Koffer damit bei rund 10 – 12 Euro.
Als Werkzeug benötigt man einen Akkuschrauber mit 5 mm-Stahlbohrer, einen Schraubenzieher und am besten noch eine Flachzange. Wenn man das Blech selbst zuschneiden muss, ist eine Blechschere empfehlenswert, die etwas schlechtere Alternative wäre eine Metallsäge.
Um den Koffer nutzen zu können, benötigt man noch Magnetfolie oder Neodym-Magnete für die Unterseite der Bases. Erstere bekommt man bei fast allen gängigen Tabletop-Shops, letztere sind bei spezialisierten Magnetshops erhältlich und kosten pro Stück zwischen 10 und 30 Cent, je nach Stärke.
Die Umsetzung:
Der eigentliche Zusammenbau des Koffers ist keine große Sache, die einzige große Hürde wartet allerdings gleich zu Beginn der Bastelarbeiten: Das Stahlblech muss auf die richtige Größe zugeschnitten werden, was ohne die richtige Ausrüstung zu einem echten Problem werden kann. Im Optimalfall kann der Baumarkt das Blech schon zurechtschneiden, aber wenn das nicht gehen sollte, wird es kompliziert. Neben einer Metallsäge bietet sich für den Zuschnitt vor allem eine Blechschere an, die in gut sortierten Bastlerhaushalten durchaus hin und wieder zu finden ist. Dann noch etwas Kraftaufwand und fertig ist der Boden für den Koffer.
Als nächstes muss in jede Ecke des Bodenblechs ein Loch für die Verankerung gebohrt werden. Mit dem Akkuschrauber und einem 5-mm-Bohraufsatz ist das relativ problemlos machbar. Wenn die Kanten der Bohrlöcher zu scharf sein sollten, kann man sie mit einer Rundfeile etwas glätten, aber am Ende wird man von ihnen ohnehin nichts mehr sehen.
Im Anschluss wird das Blech als Schablone in den Koffer gelegt, damit die Verankerungslöcher an der richtigen Stelle landen. Der Kunststoffboden des Koffers sollte dem Bohrer nicht lange Widerstand leisten, so dass man auch damit schnell fertig werden dürfte.
Jetzt wo alles zugeschnitten und gebohrt ist, muss der Boden nur noch mit dem Koffer verschraubt werden und schon ist das ganze fertig. Zwischen Schraubenkopf und Blech legt man am besten eine der Karosseriescheiben, damit das ganze robuster wird. Auf der Rückseite werden die Schrauben jeweils mit einer Mutter fixiert, wodurch die Konstruktion stabiler wird.
Danach kann man das Blech in den Boden einsetzen, so dass die Schrauben auf der Unterseite herauskommen. Auf jede kommt dann noch einmal eine Karosseriescheibe, bevor die Schrauben jeweils mit einer Hutmutter abgeschlossen werden. Dadurch sieht das ganze nicht nur besser aus, man hat auch gleich vier stabile und abgerundete Füße, damit der Koffer Tische und Böden nicht zerkratzt.
Fazit:
Mit wenig Aufwand und kleinem Geld können bastelfreudige Spieler einen sehr praktischen Miniaturenkoffer bauen, der alle wichtigen Funktionen erfüllt. Wenn das Blech zugeschnitten ist, steht einem erfolgreichen Abschluss des Projekts eigentlich nichts mehr im Weg. Anbei noch zwei Bilder des fertigen Koffers, eines davon mit einem magnetisierten Gobblin als Anschauungsobjekt.
Vorteile des Koffers:
+ Stauraum für Miniaturen und Zubehör
+ Kontaktfreier Miniaturentransport
+ Billige Herstellung
+ Weitgehend einfache Umsetzung
Nachteile des Koffers:
– In dieser Ausführung nur für kleine Armeen geeignet
– Blechzuschnitt schwierig
Viel Spaß beim Nachbauen!
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