von Stahly | 09.02.2010 | eingestellt unter: Tutorials

Tutorial: Tiermenschen bemalen

Wir beschäftigen uns mit dem Bemalen der neuen Tiermenschen, inklusive Schritt für Schritt Tutorial für einen Ungor und alternativen Farbschemen zur Inspiration.

Das neue Farbschema der Tiermenschen mit dem Kontrast aus heller Haut und dunklem Fell gefällt mir eigentlich sehr gut. Die Haut finde ich etwas zu menschlich (das Eavy Metal Team verwendete als Grundfarbe Tallarn Flesh), daher werde ich auf eine etwas bräunlichere Palette zurückgreifen.

Ungor Schritt für Schritt

1. Zuerst grundierte ich die Miniatur mit „Leather Brown“ von The Army Painter. Stellen, die das Spray nicht erreicht hat, bemalte ich mit Formula P3 Bootstrap Leather, welches der Grundierung sehr nahe kommt. Leather Brown ist etwas heller, aber der Unterschied ist auf Armlänge vernachlässigbar. Für dieses Tutorial habe ich mich nicht um Basegestaltung gekümmert, aber sonst wäre jetzt der beste Zeitpunkt dafür. Ich würde den Sand mit VGC Brown Ink tuschen und danach stark mit Tausept Ochre trockenbürsten. Wenn das Modell fertig ist, würde etwas statisches Gras gut passen, z.B. dunkles Wintergras.

2. Ich tuschte das Fell und Holz, sowie Details wie Gürtel und Taschen erst mit Devlan Mud und danach mit Badab Black. Den Schild bemalte ich mit Mechrite Red, eine Schicht reicht über dem hellen Braun der Grundierung aus. Danach erhält auch der Schild eine Tusche mit Devlan Mud.

3. Als nächstes erledigen wir das Trockenbürsten, da dies eine ziemlich „schmutzige“ Technik ist. Ich bürstete ich das Fell mit Calthan Brown trocken, um die Textur weiter herauszuarbeiten. Den Schild bürstete ich mit Red Gore und Blood Red, danach akzentuierte ich die äußersten Kanten noch dünn mit Blood Red. Die hölzernen Waffen bürstete ich mit Khemri Brown.

4. Nun sind die Hautpartien an der Reihe. Zunächst säuberte ich die Stellen, die Tusche oder Trockenbürsten abbekommen haben mit Bootstrap Leather. Die Augen- und Mundhöhlen tuschte ich vorsichtig mit Devlan Mud und akzentuierte danach die Augen mit Blood Red.
Danach trug ich einen Mittelton P3 Beast Hide auf die Haut auf, wobei ich die Grundierung in den Vertiefungen beließ. Danach akzentuierte ich mit P3 Hammerfall Khaki und die äußersten Stellen des Gesichtes und den hervorstehendsten Muskeln mit P3 Jack Bone. Als Abschluss lasierte ich die Haut mit etwa 1:1 mit Wasser verdünntem Ogryn Flesh, um der Haut etwas Wärme zu geben und die Übergange abzusoften.
Da ich gerade schon Hammerfall Khaki offen hatte, bemalte ich auch gleich den Lendenschurz und die Armbänder damit.

5. Nun kommen die Details. Ich schichtete Dheneb Stone über den Stoff und akzentuierte mit P3 Menoth White Highlight.
Das Metall bemalte ich mit Boltgun Metal und tuschte es großzügig mit Badab Black. Ich akzentuierte mit Mithril Silver auf eine kratzige Art – das sieht cool aus und geht schneller als ordentliche gerade Kantenakzente.
Den Gürtel und die Bändel akzentuierte ich mit Snakebite Leather und danach noch einmal mit Vomit Brown.
Die Hörner und Hufe bemalte ich mit Charadon Granite und akzentuierte mit P3 Bastion Grey und P3 Trollblood Highlight.
Den Griff der Waffe grundierte ich mit Mechrite Red, tuschte mit Devlan Mud und akzentuierte mit Blood Red.
Den Schmuck bemalte ich mit VGC Brassy Brass und akzentuierte mit P3 Radiant Platinum.

Die gezeigten Techniken lassen sich sehr gut durch die ganze Miniaturenpalette der Tiermenschen anwenden und funktionieren auch bei ähnlichen Monstern wie Rattenogern.

Typisch für meinen Malstil versuchte ich eine möglichst effekte Bemalweise zu finden, die auf Armeegröße fantastisch aussieht und dabei in einen vertretbaren zeitlichen Rahmen passt. Ich habe nicht ganz mitgestoppt, aber für den Ungor sollte ich etwa eineinhalb bis zwei Stunden gebraucht haben. Ein guter Wert, wie ich finde, da die Modelle sehr viel nackte Haut zeigen, die ordentliche Akzente braucht, um richtig gut auszusehen. Ich denke, mit Fließbandbemalung und normalem Freizeitvorkommen sollte man ein Regiment in zwei bis drei Wochen bewältigen können. Es gibt ja auch noch Tricks wie die Modelle so zusammenzubauen, dass die Schilde den Oberkörper verdecken oder bei den hinteren Gliedern die Unterkörper schneller akzentuieren, um weiter Zeit zu sparen.

Die braune Grundierung funktioniert sehr gut für Warhammer Miniaturen, da man sie gut mit Devlan Mud tuschen kann und so für viele Details wie Gürtel, Taschen und Holzwaffen direkt die richtige Grundfarbe hat. Noch dazu decken viele Farben wie Hautfarben, Rot und Grün besser auf ihr als über Schwarz.

Alternative Farbschemen

Siamtiger hat sich anhand der neuen Minotauren einige alternative Farbschemen ausgedacht:

Hier wurde die Haut mit Scorched Brown bemalt, mit Badab Black getuscht und danach mit Scorched Brown und Graveyard Earth trockengebürstet. Das Fell erhielt eine Schicht Adeptus Battlegrey und wurde nach einer Tusche mit Badab Black mit Adeptus Battlegrey und danach mit Codex Grey gebürstet.

Ein sehr brutal aussehendes, dunkles Farbschema das sich gut für die Monster der Tiermenschen eignet. Grundsätzlich ist eine gute Idee, die Haut der Monster anders und dunkler zu bemalen, um sie von den menschenähnlichen Gors abzugrenzen und die gesamte Armee etwas „bunter“ zu machen. Um trotzdem nicht das Zusammengehörigkeitsgefühl zu verlieren, solltet ihr für Kleidung, Waffen und Schild- und Standartenikonografien die gleichen Farben und Techniken benutzen, um die Monster mit dem Fußvolk eurer Armee zu verbinden.

Auch sehr interessant ist dieses Farbschema, Terracotta mit Devlan Mud getuscht und mit Terracotta und Tanned Flesh trockengebürstet. Das Fell wurde mit Ianyden Darksun bemalt, mit Devlan Mud getuscht und danach wieder mit Ianyden Darksun und Desert Yellow gebürstet. Das blonde Fell schafft in Kombination mit der rotbraunen Haut einen echten Hingucker.

Ich hoffe, ihr habt nun einen guten Anhaltspunkt gewonnen, zum Pinsel zu greifen und die Urwut eurer Horde zu entfachen. Wie immer freue ich mich über nette Kommentare und gehe auf Fragen gerne ein.

Stahly

Stahly, Hobbyredakteur und leidenschaftlicher Sammler und Bemaler. Seit 1997 im Hobby. Erstes Tabletop: Warhammer 40k. Aktuelle Projekte: Skaven, Eldar und Ultramarines. Zusammen mit Sigur und Garfy führt er den Projektblog: http://taleofpainters.blogspot.com/

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Kommentare

  • wie immer sehr guter artikel, lässt sich auch sehr einfach auf Chaosbarbaren anwenden (mit hautfarben versteht sich) … 🙂

  • Sehr gelungen, wie immer.
    Es wäre noch praktisch, wenn du am Ende noch kurz eine Liste mit den verwendeten Farben einbauen könntest (für zukünftige Tutorials).
    Die Minotauren sind in dem dunklen Farbschema richtig schick, die überzeichneten Muskeln fallen gar nicht mehr auf.

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