Unboxing: Shatterpoint Erweiterungen
Hallo, wie geht’s denn so? Heute schauen wir uns zwei Erweiterungen für Star Wars Shatterpoint an.
Auf einen Blick:
Produkt: Star Wars: Shatterpoint Core Set
Hersteller: Atomic Mass Games
Material: Plastik und Karton
Maßstab: 40mm
Preis: 49.99 Dollar, Europreise variieren je nach Händler.Das Material wurde von Asmodee Deutschland gestellt.
Ausgepackt:
Twice the Pride
Den Anfang macht heute das Set mit Count Dooku, das den Namen „Twice the Pride“ trägt.
Wir beginnen mit den Karten:
Dooku und seine Begleiter kommen in einem einzelnen Gussrahmen daher:
Die Modelle ließen sich entgegen aller Befürchtungen recht gut zusammenbauen, selbst die Magnawachen, vor der wir im Vorfeld gewarnt worden waren, machten kleine großen Probleme. Wie bei den B1-Droiden sind auch, sind die Kontaktpunkte hier mitunter recht klein, die Passgenauigkeit war aber gut. Wir konnten die Modelle komplett mit Plastikkleber kleben und mussten nicht auf Sekundenkleber zurückgreifen.
Am Ende sahen die Modelle so aus:
Hello there!
Weiter geht unser Unboxing mit Obi Wan Kenobi und seinen „treuen“ Klontruppen.
Auch hier gibt es erstmal einen kleinen Blick auf die Karten:
Pro-Tipp: Gussrahmenbilder nicht vergessen und erst nachholen, wenn schon ein Modell gebaut ist…
Die Detailschärfe der Gussrahmen war auch bei diesen beiden Sets wieder auf demselben hohen Niveau, das wir schon in der Grundbox beobachtet hatten.
Und so sehen die tapferen Verteidiger der Republik in gebautem Zustand aus:
Die Modelle dieser Box waren deutlich unkomplizierter im Zusammenbau, allerdings mussten wir bereits einmal das Lichtschwert von Obi Wan stabilisieren. Hier haben Atomic Mass schlicht an ein paar Stellen etwas zu dünn kalkuliert, und fast alle Lichtschwerter des Spiels sind deshalb enorm fragil geraten.
Größenvergleich:
Natürlich zeigen wir auch hier wieder ein paar Vergleichsbilder mit anderen Modellen:
Fazit:
Atomic Mass Games bleiben sich auch mit den beiden Erweiterungssets zu Shatterpoint treu. Die Qualität aller Komponenten ist beeindruckend, besonders die Modelle können absolut überzeugen. Wir freuen uns schon darauf, die Miniaturen zu bemalen, und in die Schlacht zu führen. Der Preis von rund 42 Euro pro Box ist nicht günstig, aber auch nicht völlig aus der Welt und er wird zumindest durch die Qualität des Inhalts gerechtfertigt.
und weiter…?
Wir haben immer noch nicht ausreichend Spielerfahrung mit Shatterpoint, nach ersten Tests und einem ausgiebigen Studium der Regeln sind wir diesbezüglich aber etwas ernüchtert. Das Spiel hat leider ein ausgesprochen unglücklich und unübersichtlich strukturiertes Regelbuch, das ein schnelles Verständnis des Spiels unnötig erschwert und zu nervigem Geblätter führt – zumal das Regelheft keinen Index hat.
Mehrere Regeln sind außerdem zumindest unglücklich gestaltet worden, darunter die Mechaniken zu Höhenstufen (und zum Klettern), sowie der generelle Umgang mit Stößen. Christian hat sich beim Livemalen ausgiebig mit Denis von Diced über Shatterpoint unterhalten und letzterer hat im Anschluss eine Gedankengrütze zu diesem Thema veröffentlicht, die sich recht weit mit Christians eigenen Erfahrungen deckt. Wir binden das Video am Ende des Artikels ein.
Insgesamt sind wir im Moment der Meinung, dass Shatterpoint durch seine tollen Komponenten und mehrere wirklich clevere Mechaniken (die dreigeteilten Missionen, die enorme Dynamik, die Konfliktleiste…) eigentlich einen großen Erfolg absolut verdient hätte, es steht sich aber durch unglückliche Entscheidungen an anderen Stellen und ein mitunter erschreckend schlecht durchdachtes Regelheft selbst im Weg. Die Community wird hier sicher bald mit eigenen Referenzbögen und Regelzusammenfassungen aushelfen, Atomic Mass sollten aber dringend selbst noch einmal Hand anlegen und das Regelbuch massiv überarbeiten.
Vielen Dank für das Review.
Das Fazit deckt sich auch mit meiner bisherigen Erfahrung. Die Minis sind echt toll und machen auch Spaß zu bemalen. Das Missionssystem finde ich Klasse, aber das Regelbuch hat mich beinahe zum aufgeben gebracht😅. Ich finde es unglaublich unübersichtlich und schlecht aufgemacht. Ich bin jetzt erstmal auf mein erstes Probespiel gespannt, danach entscheide ich ob ich das System weiterverfolge.
Wir haben inzwischen ein sehr ausgiebiges Testspiel absolviert und sind von dem Spiel sehr angetan.
Ja, das Regelwerk ist eine Zumutung. Ist man einmal drin, spielt es sich sehr flüssig und rund.
Ich habe mir die wichtigste Regeln auf 2 Seiten zusammengefasst und strukturiert. Dies hat uns enorm geholfen. Die Referenzbögen habe ich auf Facebook umd im Shatterpoint Discord geteilt – vielleicht hilft es dem ein oder anderen beim Einstieg.
Bei den Kletterreglen waren wir auch erst sehr skeptisch, spielt sich dadurch aber flüssig und man nutzt die unterschiedlichen Höhenebenen. Was ich Schade finde, das man ander als bei Crisis Protocoll nicht direkt mit dem Gelände interagieren kann. Dies hätte sich gerade bei den Machtnutzern angeboten.
Warum haben die denn das Regelwerk so schlecht strukturiert. Ich hätte erwartet das sie da mit dem Marvel-Spiel schon genügend Erfahrung hatten um die üblichen Regelbuchfehler zu umgehen.
Die Minis sehen super aus, nicht nur vom Material sondern auch vom Design her. Star Wars ist nicht so meine riesige Leidenschaft, aber je nachdem was noch kommt, kann msk da sicherlich gute Malprojekte finden
Das verstehe ich auch nicht, zumal da wirklich erfahrene Designer dran gearbeitet haben. Aber dass sie es z.B. nicht schaffen, die Verwendung von Machtpunkten und das Auffrischen von machtpunkten auf eine Seite zu packen (selbst das Auffrischen ist auf zwei Seiten verteilt, zwischen denen 5 andere Seiten liegen), ist einfach nur erschreckend…
Ich bin immer noch erstaunt über die Qualität der Plastikminis. Vor ein paar Jahren gab es eigentlich nur GW und renedra für gute gussrahmen. Mittlerweile fallen mir noch wga und Archon Studios ein. Machen die hier das auch selber in-House, weiß das jemand?
Meinst du direkt oder indirekt?
Weil Archon Studios ja seit über einem Jahr für Para Bellum die neuen Conquest Releases alle in Plastik macht und auch für Mantic die neuen Kings of War Gußrahmen.
Seitdem ist deren Qualität auch massiv angestiegen aber wie gesagt keine Ahnung ob du dich nur für die Supplier oder für die Systemhersteller interessierst. 🙂
Die Plastik-Minis für „Malifaux“ von Wyrd Games sind meiner Meinung nach seit Jahren auch ganz weit vorn.
Die, ebenso wie Kingdom Death, kommen ja von ex-Wargames Factory.
Aber ungeschlagener Spitzenreiter ist und bleibt Bandai. Deren mehrfarbiges Plastik (also ein Bauteil im Gussrahmen hat mehrere Farben) ist ne Hausnummer.
ich will sozusagen gern wissen, ob wir hier einen weiteren unabhängigen fähigen plastikgiesser vor uns haben, oder ob das in auftragsarbeit von jemanden gemacht wird… ich weiss es gibt noch weitere hersteller, die sich mit plastikguss versuchen (wizkids etwa) aber deren gussrahmen, die sicherlich in china von einem noch unerfahrenen hersteller gemacht werden, sind bei weitem nicht die qualität, die wir hier sehen…
ist ja erfreulich für unser hobbie, wenn das knowhow nicht mehr nur begrenzt bei renedra und gw liegt…
macht malifaux die sachen selbst? die sind ja auch bekanntlich ziemlich gut, stimmt hatte ich vergessen.
Also auf den Gußrahmen steht leider nur ein Copyright von LFG und AMG. Unten auf der Box steht Made in China.
Das Plastik erinnert mich auch immer eher an meine Gundam und Revell Modelle. Gehe also schon davon aus, dass das eine unabhängige Firma ist. Aber wird schwer sein, dass ohne direkte Informationen von AMG raus zu kriegen.
Sehen gut aus, die Minis. Offenbar sind die Regeln aber sehr generisch und der Star Wars Background nur ein Mäuse-Speck-Argument.
Und: bei den Preisen würde GW sich, mal wieder und zu Recht, nen Shitstorm abholen.
„Offenbar sind die Regeln aber sehr generisch …“
Denke, das hast Du missverstanden. Das Regelbuch ist schlecht aufgemacht, aber die Regeln sind keinesfalls von der Stange sondern bieten viele interessante Mechaniken und Neuheiten. Geht oben etwas unter, aber schau Dir sonst mal den Teil über die Spielregeln im „Shatterpoint“-Video von „Bier & Brezel Tabletop“ an.
Ich denke mit generisch meint er die Regeltexte selber. Die sind ja wirklich sehr generisch geschrieben, damit man die selben Fähigkeitentexte, dann auch später bei anderen Modellen mit einem neuen Fähigkeitennamen wieder verwenden kann. Ich verstehe aus Game Design Sicht schon warum man sowas macht aber wäre schon cooler wenn da nicht steht: „Ein Charakter der Einheit macht X“ sondern „Count Dooko macht X“.
Generell ist es schon alles sehr mechanisch gelöst aber trotzdem fühlen sich die Charaktere dann im Spiel so an, wie man sie aus dem Kanon kennt. Ahsoka hüpft mehr rum als die anderen, Dooku freut sich das seine Gegner an lauter Statuseffekten leiden, Maul wird immer stärker je mehr man ihn ärgert etc..
„… aber wäre schon cooler wenn da nicht steht: „Ein Charakter der Einheit macht X“ sondern „Count Dooko macht X“
Stimmt, vom Lesen her wäre es gefälliger. Vor allem für Einsteiger. Aber andere Spiele machen das teils auch so, da ist „Shatterpoint“ kein Einzelfall
Es ist halt ein sehr regelfixiertes, universelles Wording, es klingt aber bei Einheiten aus einem einzelnen, namhaften Charakter schlicht unnötig kompliziert.
Bei einem Spiel, dessen Einheiten zu 50% aus individuellen Charakteren bestehen, wirkt das einfach etwas lieblos und überflüssig. Klar, man kann diesselbe Fähigkeit damit einfach bei mehreren Einheiten nutzen, ohne irgendwas am Wording anpassen zu müssen (letzteres ist immer eine Fehlerquelle).
Das Problem ist halt, dass sich diese Formulierungen durch das ganze Buch ziehen und außerdem noch blankes Verteilungschaos herrscht.
Ich verstehe das Argument mit den Preisen aber da ist schon ein kleiner Unterschied.
Erstens ist wirklich jedes Set ab der Grundbox optional, weil dort genug Einheiten drin sind um ganz normale Spiele mit zwei Spielern zu spielen.
Jede Erweiterung enthält aktuell 3 Einheiten und jede dieser Einheiten kann man mit vielen der anderen kombinieren um ein andere Liste zu erhalten.
Für 4 Modelle ist der Preis mit pro Modell 11-13€ für mich okay. Es gibt ja auch keine Ausrüstungskarten oder so für die man die Box kaufen muss.
Die Duel Boxen finde Ich persönlich nicht gut, die nur das Spiel spielen wollen. Aber da warte Ich mal ab ob die sich durchsetzen oder die Modelle später mal in einer Box sind. So wie das jetzt bei dem Preview Release von Ahsoka war.
Ich komme mit den Regeln klar, aber richtig Spaß will es mir (noch) nicht machen.
By the way: Sneaky Einbindung des DICED Videos. Das wird den Nörglern nicht auffallen und wir können das Thumbnail ohne Genörgel genießen 😀
gerade erst gelesen. es gibt keinen index im regelbuch? 😀 was ist das denn? da hat irgendwer aber mächtig gepennt.
Glaub mir, so wie das Regelbuch aufgebaut ist, würde der auch nichts bringen, wenn er da wäre. 😀
Bei dem Buch müssen sie echt schnell nachbessern. Das steht dem ganzen Spiel im Weg. Mein erstes Spiel war Ich nur am blättern und war echt froh, dass Ich das gegen mich selbst gespielt habe.
Jetzt macht es mir viel Spaß, nachdem Ich nach 2-3 1-Team Spielen drin bin. Die Logik im System ist dann auch da aber wenn man es verstanden hat, macht der Aufbau des Regelbuchs immer noch keinen Sinn….
Schönes Unboxing und fast schon ein review 🙂
Nett, dass ihr nochmal auf die sehr filigranen Teile hingewiesen habt: „…und fast alle Lichtschwerter des Spiels sind deshalb enorm fragil geraten.“
Ich denke auch, dass die Modelle sehr schnell brechen werden. 🙁
Die Reglen klingen zwar ganz interessant. Werde mir das Buch aber erst antun, wenn die das mal vernünftig strukturiert/überarbeitet haben. (Ich hatte bei Legion schon ewig gebraucht, die Regeln zu kapieren-und das Regelheft war sogar ganz gut strukturiert… 😀 )
Kleine Anmerkung zu Dennis-Video zum Thema Würfel: Ich persönlich mag lieber einfache Zahlen als wild kryptische Symbole (wie z.B. bei legion). MIt Zahlen kann ich und mein Kleiner sowie eigentlich alle Freunde wesentlich leichter was anfangen als „Symbole“. Insbesondere dieses „Umwandlen“ von Symbolen in wieder andere Symbole finden wir mega-irritierend/nervig. Ne Zahl +/- Zahl kann eigentlich jeder Grundschüler sehr gut mit umgehen.. 😀