Review: Cities of Sigmar Armeeset
Letzten Monat haben Games Workshop für die Cities of Sigmar neue menschliche Truppen veröffentlicht. Werfen wir einmal einen Blick auf diejenigen die im Armeeset enthalten sind.
Auf einen Blick:
Produkt: Armeeset Cities of Sigmar
Hersteller: Games Workshop
Material: Plastik
Preis: 155,00€Das Reviewmaterial wurde von Games Workshop gestellt.
Disclaimer:
Wir haben das limitierte Armee Set für die Cities of Sigmar erhalten. Daher enthält das Review auch Inhalte zu den Druckprodukten. Da die Miniaturen aber auch bald separat erscheinen werden, lohnt sich in unseren Augen ein Blick auf die Gussrahmen.
Weiterhin ist zwar die Box selbst nicht mehr direkt bei Games Workshop bestellbar, aber viele lokale Läden und Onlinehändler, wie beispielsweise unsere Partner, haben das Armee Set noch immer auf Lager.
Ausgepackt:
Im Armee Set sind neben den Druckprodukten 28 Miniaturen enthalten. Ein Freigilden-Marschall und sein Reliquienbote, ein Alchemit-Kriegsschmied, fünf Freigilden-Ritter und 20 Freigilden-Stahlhelme. Öffnet man die Box wird man dementsprechend von einer Menge Plastik begrüßt.
Der Marschall und sein Reliquienbote teilen sich einem Gussrahmen. Für den Marschall selbst sind jede Menge Bauoptionen enthalten. So kann man für ihn zwischen drei Kopfoptionen entscheiden und ihn entweder mit Langschwert, Kriegshammer oder Duellpistolen bauen. Bei Hammer und Schwert hat man weiterhin die Möglichkeit ihn mit oder ohne Schild zu bauen. Wo der Marschall vor Optionen strotzt, schwächelt sein Reliquienbote. Denn dieser kommt nur in einer Monopose daher.
Ebenfalls eine Monopose ist der Alchemit-Kriegsschmied. Aber schon im Gussrahmen kann man erkennen, was ihn von anderen Miniaturen hervorhebt, nämlich die beeindruckende modellierte Textur auf seiner Kleidung und seinem Kessel.
Bauvariationen kommen dann wieder mit den Freigilden-Rittern. Sie sind auf drei Gussrahmen verteilt. Was wir bisher nicht bei einer Kavallerie gesehen haben, ist die Weise wie die Pferde gebaut werden. So gibt es 5 untere Hälften und 5 obere Hälften. Diese sind untereinander wild mischbar, anstatt der klassischen linken und rechten Hälfte. Weiterhin interessant sind die Köpfe. Denn dort sind die behelmten Köpfe mehr als einen Blick wert. Denn die Visiere sind separat und frei positionierbar. Somit kann man zwischen geschlossenen und geöffneten Visieren arbeiten. Bei den Kommandooptionen gibt es keine Möglichkeit für einen Musiker. Es gibt also nur die Option einen Champion und einen Bannerträger zu bauen.
Und zuletzt die Freigilden-Stahlhelme. Im Armee Set sind die Gussrahmen für die Stahlhelme doppelt enthalten. Somit sind 10 Stahlhelme auf zwei Gussrahmen aufgeteilt. Für Bauvariationen lassen sich offiziell nur die Köpfe tauschen und man hat die Option Champion, Bannerträger und Musiker in einem und einen Kriegspriester zu bauen. Diese können aber auch als normale Kämpferversion gebaut werden. Die Arme kann man tauschen, aber nicht komplett frei. So sollten man dabei die Arme testhalber einmal anhalten, bevor man sie klebt und die Waffen- und Schildarmepaare eher beieinander lassen. Denn die Arme können unterschiedlich dick sein und nur über die Paare kann garantiert werden das sie sicher zueinander von der Dicke passen.
Zuletzt werfen wir einen kurzen Blick auf die sonstigen Inhalte der Box. Enthalten sind Schriftrollenkarten, Verbesserungskarten und Markerbögen für die Cities of Sigmar und eine edle Version des Kriegsbuchs mit Goldschnittverzierung. Ebenfalls enthalten sind vier Kopien eines Cities of Sigmar Transfersbogen.
Zusammenbau:
Der Zusammenbau und das Säubern der Miniaturen ging recht gut von der Hand.
Fertig:
Und so können die Miniaturen nach dem Zusammenbau aussehen:
Größenvergleich:
Von links nach rechts (Alle Miniaturen sind von Games Workshop): Reliquienbote, Imperialer Schwertkämpfer, Freigilden-Reichsmarschall, Kampfmagier, Alchemit-Kriegsschmied, Primaris Space Marine
Von links nach rechts (Alle Miniaturen sind von Games Workshop): Freigilden-Stahlhelme Kriegspriester, Imperialer Schwertkämpfer, Freigilden-Stahlhelme Champion, Imperialer Bihandkämpfer, Freigilden-Stahlhelm, Primaris Space Marine
Von links nach rechts (Alle Miniaturen sind von Games Workshop): Freigilden-Ritter, Ellyrianischer Grenzreiter, Freigilden-Ritter Champion, Primaris Space Marine
Fazit:
Mit dem Cities of Sigmar Release sponsort Games Workshop die ersten neuen rein menschlichen Truppen für Age of Sigmar. Dabei verhalten sie sich recht ähnlich wie die Moorpirscha bei den Orruks zu den klassischen Orks. Denn auch sie haben einen Aussehen, das sich von dem bisherigen alten Welt Design löst.
Wenig überraschend haben alle gezeigten Miniaturen, die gewohnt gute Games Workshop Qualität bei Passgenauigkeit und Detailschärfe.
Bei dem Freigilden-Marschall und Reliquienbote punktet vor allem der Marschall mit seinen Bauoptionen. Punktabzug gibt es nur für einen Spalt im Mantel an der linken Schulter. Etwas schade ist auch, dass der Reliquienbote keine Bauoptionen hat im Vergleich zum Marschall. Aber, da er eigentlich nur ein Marker ist, kann man einigermaßen darüber hinwegsehen.
Der Alchemit-Kriegsschmied schreit förmlich Hitze und Metall, passend für diesen Metallmagier. Er bringt auf seiner Kleidung und seinem Kessel ein ausmodelliertes Level an Textur mit, was nach contrastesquen Farben schreit. Hoffentlich sehen wir in Zukunft auch bei anderen Modellen solch beeindruckenden Oberflächen.
Die Freigilden-Ritter haben zwar wenig Bauoptionen an sich, aber viele Bauvariationen, dadurch dass alles untereinander tauschbar ist. Das Highlight sind aber die Helme mit ihren frei positionierbaren Visieren. Punkteabzug gibt es bei uns höchstens aus geschmacklicher Sicht. Denn für uns sind sie zum einem mit Details überladen und wirken ebenfalls nicht wie eine kohärente Einheit, sondern eher wie ein zusammengewürfelter Haufen.
Zuletzt die Freigilden-Stahlhelme. Sie sind die neue menschliche Linieninfanterie und haben die bisherigen Nahkämpfer Staatstruppen des alten Imperiums in den Cities of Simar ersetzt und verdrängt. Damit sind sie auch nun ein wenig das Gesicht der neuen Menschen in Age of Sigmar. Es sind schöne Modelle, die zwar offiziell wenig Bauvariation haben, aber mit einem Armetausch an den passenden Stellen, dennoch genügend Optionen haben, um auch bei mehrfachen Aufstellen Abwechselung in den Truppen haben zu können. So habe ich nur persönlich etwas gegen sie. Denn als Fan der alten Welt können sie bei mir nicht die Lücke der Staatstruppen füllen, die sie durch ihre Veröffentlichung verursacht haben, weder optisch noch ausrüstungstechnisch.
Wenn einem die Optik der neuen Cities of Sigmar Menschen gefällt, so sollte man sich aber definitiv auf die Suche nach dem Armeeset begeben. Denn es ist stark davon auszugehen, dass der Einzelkauf der Miniaturen doch deutlich teurer sein wird. Allein die Infanterie und Kavallerie dürfte einzeln preislich vermutlich so teuer wie die Box sein.
Was etwas schade ist, dass es sich bei dieser und kommenden Cities of Sigmar Veröffentlichungen nur um rein menschenzentrierte handelt. So fällt gefühlsmäßig aktuell etwas unter den Tisch das die Cities of Sigmars auch aus Zwergen und Elfen besteht. Zwar sind sie weiterhin in dem Kriegsbuch enthalten, aber dennoch wären neue Cities of Sigmar Modelle für diese beiden Völker auch etwas Schönes gewesen. Aktuell ist daher fast davon auszugehen, dass in den kommenden Cities of Sigmar Kriegsbüchern diese beiden Völker verschwinden werden.
Schönes Review für die menschlichen Truppen der Cities, dem eigentlich nichts hinzuzufügen ist. Zum Thema Elfen/Zwerge fliegen raus: Ich denke mal das man das evtl. wie bei den Chambers der Stormcast machen könnte. Sprich sie kommen mit der Zeit hinzu. Ich denke das die Zwerge und Elfen der Cities sich dann genauso von ihren Old World Vettern unterscheiden werden, wie die Menschen. Demnach bin ich da erstmal noch entspannt. Die Kernmechanik der Cities ist ja multikulti und ich denke mal nicht das sie das knicken werden. Schätze mal das ein City Elf ähnlich anders im Vergleich zu einem Lumineth sein wird, wie ein City Mensch zu einem Stormcast.
Ich sehe das auch etwas entspannter als Bob im Review und kann mir gut vorstellen, dass Zwerge und Elfen in künftigen Editionen für die Cities neu aufgelegt werden. Kommt vielleicht auch auf den Erfolg von Old World an, ob oder wie stringent GW die Trennung beider Systeme komplett durchsetzen möchte.
Aber was die Kritik bezüglich der imperialen Staatstruppen angeht muss ich widersprechen: die kommen ja Anfang nächsten Jahres für Fantasy zurück, das würde ich hier nicht (mehr) gleichsetzen.
Glaube die Designer hatten schlicht den Mut dafür nicht.
Sie haben sich getraut diese Scheibenweltartigen Designe anzuwenden, was ich klasse finde, egal ob Topfhelm oder verschnörkelter Schild.
Da jetzt aber wirklich mixed Einheiten mit ein paar Zwergen und Elfen und einem Oger in die Stadtwache zu packen wäre ihnen anscheinend zuviel gewesen.
Wie jetzt? Das „alte“ Imperium (mit Reikland, Middenheim, Nuln usw.) soll wirklich eingestampft werden bzw. nicht zurückkommen? Fände ich schon ziemlich blöd, da das eine meiner Lieblingsfraktionen ist… 🙁
Zum Review: Ja, die Fußtruppen sind schon nett, auch wenn mich diese „Glocke“ als Helm irritiert. 😀
Pferde: Hübsch, aber vielleicht etwas zu überladen. Nur die Größe..-Die alten Pferde waren ja recht klein, aber irgendwie kommen mir die neuen Pferde nun zu groß/hoch vor. Irgendwas will da nicht stimmen…
Doch, das Imperium kommt mit Warhammer The Old World zurück. Die Bausätze werden dafür neu Aufgelegt. GW hat das schon Angekündigt. Die Staatstruppen, die Schützen und die Pistoliere kommen für das Imperium zurück. Wenn man die Artworks dazu nimmt, kommen vieleicht auch die Bogenschützen und Milizen wieder. Mich würds freuen.
Aha, danke für die Info. Da bin ich ja erleichert. Ne dezente Überarbeitung fänd ich auch nicht schlecht… 🙂
Nee, bitte nicht überarbeiten. Die alten Gussrahmen sind viel zu nürzlich, um durch Monopose-Mist ersetzt zu werden!
Ein schönes und ausführliches Review. Eure Reviews lese ich immer sehr gerne, gut daß es auch immmer den Größenvergleich gibt.
Danke für den Review ich finde den größten Teil des Artikels sehr gut geschrieben.
Als kleiner Kritikpunkt würde ich die Spekulationen im letzten Satz benennen. Das weiß aktuell nun wirklich niemand außerhalb von GW und passt nicht zur sachlichen Bewertung der Box und ihres Inhaltes im restlichen Artikel.
Ich habe mir das Armeeset auch gegönnt. Ist im Grunde ja ziemlich schmal von den Minis – 20 Infanteristen, 5 Reiter und jeweils ein General und ein Metall-Zauberer. Aber es sind hübsche Minis, da kann ich dem Review nur zustimmen.
Schade aber, dass die Elfen und Zwerge in der Neuauflange deutlich zu kurz kommen. Aus den als sehr multikulturell beschriebenenen Schmeltiegeln im ersten Battletome der Cities of Sigmar ist hier wenig verblieben und es sind jetzt doch fast reine Menschenständte geworden mit nur ein wenig an Elfen und Zwergen als Randnotiz – und mittlerweile auch wieder mit dem GW-üblichen Grimdark.
Tolle Review. Und danke für die ausführliche Kritik.
find gut das ihr immer nen Größenvergleich dazu macht, ist sehr hilfreich
1+. v.a. die alten Imperium-Minis. 🙂
Bei dem Design bekomme ich latent Lust auf Mordheim 😉
Großes Lob für die Vergleichsfotos, genau das, was ich suche.
Also der Größenvergleich insbesondere mit dem ellyrianischen Grenzreiter macht mir Sorgen: Das ist bei den Pferden ja fast schon ein anderer Maßstab. GW hätte den Trend zu immer größeren Modellen stoppen müssen. Und auch die alten Imperiumstruppen (Kavallerie) dürften dagegen doch pygmäenartig wirken. Das passt einfach gar nicht zusammen.
Der Scale-Creep sieht so schon ziemlich krass aus.
Finde auch immer noch, dass bei den Proportionen der Pferde was nicht stimmt – v.a. Köpfe, Hälse, Beine. Die fetten und zT eigenartigen Panzer mögen die Wahrnehmung negativ beeinflussen. Doch, auch wenn es relative Feinheiten sein mögen, beeinflusst das eben den Eindruck – und davon leben TT-Figuren halt.
Übrigens dürfte es volle Absicht sein, dass die Cavaliers so inkohärent wirken:
im Gegensatz zu den Fußtruppen sind das keine regulär formierten Regimenter sondern zusammengewürfelte Haufen aus vereinzelten Veteranen, oft letzte Überlebende.
PS:
Finde es gar nicht schlecht, wenn ihr auch persönliche Bewertung in den Reviews habt – komplette Objektivität ist sowieso eine Illusion – wie auch weiterführende Gedanken und Anstöße. Vor allem, wenn das wie hier klar als solches benannt wird.
Man muss zum Größenverhältnis der Ritter aber auch sagen, dass sie auch innerhalb der eigenen Range verdammt Groß sind. Die Helden übrigens auch. Von der Größe passen die zu den Helden aus Cursed City. Aowohl Ritter als auch Helden sind gut 1 1/2 Köpfe größer als die Linieninfanterie. Die passt größentechnisch aber zur alten Imperiumsrange.