Review: O-12 Fuzzbots
Heute nehmen wir das erste Siocast-Set der Infinity-Space-Police unter die Lupe!
Auf einen Blick:
Produkt: O-12 Fuzzbots
Hersteller: Corvus Belli
Material: SioCast
Maßstab: 32mm
Preis: 34,95 EuroDas Reviewmaterial wurde von Corvus Belli gestellt.
Ausgepackt:
Die Box der Fuzzbots kommt im klassischen Infinity-Design daher, und bietet wenig Überraschendes, deshalb widmen wir uns direkt dem Inhalt:
Die Bots bestehen aus Siocast, einem sogenannten „Thermoplastic Resin“. Von den Verarbeitungseigenschaften her erinnert das Material an eine Mischung aus Bones und weichem Resin. Es lässt sich nicht feilen, sondern muss entgratet werden, indem man die Grate mit einem möglichst scharfen Messer wegschneidet. Obwohl Siocast weicher ist als branchenübliches PVC/Restic, hinterlassen Feilen und schabende Bewegungen auch hier unschöne „Riefen“ auf dem Modell.
Was die Grate und Angüsse der Modelle angeht, haben wir schon Besseres gesehen. Die Angusspunkte an sich sind gut platziert und lassen sich in der Regel sauber und schnell entfernen, aber leider verlaufen über viele Teile umlaufende Gusslinien, die oftmals mit einem leichten Formenversatz einhergehen, so dass man beim Entgraten kleine Höhenunterschiede angleichen muss.
Von diesen Problemen abgesehen sind die meisten Details sauber ausgearbeitet und die Kanten schön scharf. Spätestens unter einer Grundierung dürfte man kaum noch einen Unterschied zu Metallmodellen erkennen.
Nach einer durchaus längeren Entgratsession lagen diese Teile vor uns:
Hier mal ein erster Teilzusammenbau:
Fertig:
So sehen die zusammengebauten Modelle am Ende des Tages aus:
Die Fuzzbots sind schicke, gar nicht mal so kleine Krabbler, und wir sind schon gespannt, wie sie sich bei der Bemalung so anstellen werden.
Größenvergleich:
Natürlich haben wir auch diesmal wieder einen Größenvergleich vorbereitet, und diesmal stellen sich ein paar Tunguska-Kleinkriminelle und zwei Marines als Vergleichsobjekte zur Verfügung:
Wie man sieht, sind die Fuzzbots durchaus massiv und bringen trotz ihrer geringen Höhe durchaus Masse auf die Waage. Das wird später noch beim Fazit relevant werden.
Fazit:
Schwierig. Die Fuzzbots machen uns das Fazit nicht ganz leicht, denn es gibt sehr eindeutige Vor- und Nachteile. Das Design ist infinity-typisch und absolut solide, wer mit dem generellen Look der diversen Infinity-Bots etwas anfangen kann, wird vermutlich auch die Fuzzbots mögen. Die Modelle wirken zwar wegen ihrer glatten Flächen relativ detailarm, gerade Beine und Front haben aber durchaus einige Segmente zu bieten.
Spannender wird es beim Material. Fast wie befürchtet ist das Entgraten eine ziemlich nervige Angelegenheit und eine Feuerprobe für unseren Cutter. Auch das Entgraten größerer Metallmodelle kann ziemlich ätzend sein, aber SioCast fühlt sich dahingehend aber einfach ungewohnt an und der teilweise vorhandene Formversatz schadet den Details.
Wenn man das Entgraten allerdings hinter sich hat, glänzt das Material durch seine Vorteile: Es ist leicht, lässt sich auch ohne Stiften hervorragend und nachhaltig kleben, und bei der Bemalung ist das Risiko abplatzender Farben drastisch geringer. Die ziemlich massiven Bots wären aus Metall echte Schwergewichte und SioCast macht sie dahingehend einfach deutlich sympathischer.
Letztlich lässt sich das Ganze deshalb so zusammenfassen: Das Endergebnis ist schick und deutlich nutzerfreundlicher als Metallmodelle, der Weg dahin ist aber anstrengend und an einzelnen Stellen bleiben trotz sauberer Entgratarbeit kleine Spuren zurück. Es wird spannend sein, wie Corvus Belli das Thema SioCast weiterentwickeln und ob sie vielleicht auf SioCast Hard wechseln, das ja sehr vielversprechend klingt.
Was haltet Ihr von den Modellen und SioCast im Allgemeinen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
Danke für den Artikel, interessant zu lesen. Infinity Modelle, die nicht aus Metall sind, da muss man sich erst einmal daran gewöhnen. Dass Farbe von meinen Metallfiguren abplatzt, passiert leider regelmäßig und viel zu häufig, daher begrüße ich den Schritte, dass Material zu wechseln.
Noch eine Frage: Da es bei Infinity viele Waffenregeln gibt, für die man noch keine Modelle kaufen kann, sind aufwendige Umbauten nötig (damals einen Tankhunter mit HMG zu einem Speznutz – a pain in the ass – mit Metall.) Wird dieser Prozess leichter mit dem neuen Material?
Soweit ich weiß werden erstmal die größeren Minis wie Tags und Bots vom Material umgestellt.
Mal sehen was die Zukunft bringt bin gespannt.
Ich hab den Bären von Kosmoflot und ich würde sagen das Plastik ihr einfacher für Umbauten, allerdings musst du schneiden und kannst nicht so gut die Sachen abfeilen.. Aussah das alles besser klebt ist super, hab am Montag die Maghariba Guard zusammengeklebt und es erst mit zwei Komponenten Kleber und dann noch mit Sekundenkleber gemacht.. Gestiftet hab ich die nicht und jetzt hab ich große Angst vor dem transport 😉
Klar kann man pfeilen nur nicht mit metalfeilen.
Die verkleben da muss man papierfeilen nehmen
Hi Umstrittener User,
kannst Du das mal erklären?
Funktionieren Papierfeilen auch besser bei den alten Reaper Bones Minis?
Danke und Gruß
BFVR
@BFVR
Ich nutze Sanding Needles (z.Bsp. von Albion Alloys), die gibt es in verschiedenen Körnungen. Ihr Vorteil ist, dass sie rund sind und man dadurch an schlecht zugängliche Stellen kommt. Bei den Reaper Bones Black und Bones USA funktionieren die sehr gut. Aber vor dem Kauf unbedingt verschiedene Angebote anschauen, teilweise werden für 10er Packungen Mondpreise aufgerufen (~20€), die gibt’s in der Regel für 4-5 € pro Packung.
@BFVR:
Papierfeilen sind ja nur Sandpapier auf einem Hartpappe oder Schaumkern (ich bevorzuge letztere).
Die verbrauchen sich sind aber nicht teuer.
Und ja für PVC wie das von PP oder Reaper funktionieren die sehr gut.
Danke Duke und Umstrittener, ich wusste nicht, daß Papierfeilen sich in der Anwendung von normalen Hobby Feilen unterscheiden. Ich werde mir mal welche besorgen und dann ausprobieren. Schönes Wochenende!
Ich klau meiner Ehefrau mittlerweile regelmäßig ihre Nagelfeilen, die sie vom Drogeriemarkt des Vertrauens hat. Dort gibt es eine rauhe und feine Seite und das funktioniert für Kunststoff ganz großartig.
Ist das Material dasselbe wie beim Aristeia Grundspiel? Grade bei solchen Worten wie „thermoplastisches Resin“ kriege ich ganz miese Flashbacks vom ersten Relic Knights Kickstarter oder Mercs RECON
Nein.
Aristea! PVC in China gefertig
Sinocast Polyaramid in Spanien im CB Hauptwerk gefertigt
Die Gusslininen machen nicht gerade Lust auf das Material. Das hatten sie bei ihren Metallminis in den letzten Jahren doch schon deutlich besser im Griff (oder ich hatte Megaglück mit meinen Haqqis).
Ich hatte vor einigen Monaten einige SioCast-Modelle von Titan Forge auf dem Tisch (https://youtu.be/6FvVmYhY_u8 ) und mache seitdem einen riesen Bogen um das Material, denn das Säubern/Entgraten war teilweise die Hölle! Die Bots hier haben ja vorwiegend gerade Kanten und ebene Flächen – aber auf unregelmäßigen Untergründen wie Fellumhängen, Gesichtern oder filigrane Rüstungen ist sauberes Wegschneiden der Gussgrate wie eine Partie „Doktor Bibber“: Einmal zu tief geschnitten, Game Over und das Modell hat ’ne Macke.
Für mich persönlich und als Konsument sehe ich da keinerlei Vorteile, da stifte ich lieber Resin-Großmodelle oder verwende Zweikomponenten-Kleber (gibt es auch in Varianten, die fast wie Sekundenkleber minutenschnell aushärten).
PS: SioCast Hard hab ich bislang noch nicht gesehen.
habe einiges an Berichten zu SioCast hard gesehen die positiv wirkten allerdings noch kein Modell persönlich in der Hand gehabt. Es sie denn das Archon „unicast“ wäre eine Variante davon, ist ja ein PVC „basierendes Material“, kann ich aber ehrlich nicht beurteilen.
Dennoch wirkt der SioCast Herstellungsprozess als würde er gerade für kleinere Hersteller große Vorteile bieten und es scheint als würde mit SioCast Hard viele der Kritikpunkte am weicheren Material eingefangen. Und natürlich wird es bei stärkerem Marktdurchsatz technische Verbesserungen geben, daher bin ich da eher neugierig wo es hingeht.
und ich weiß, das SioCast ein geschütztes Verfahren ist und Archon das nicht genauso machen, ging einfach um die Vermutung das es Ähnlichkeiten gibt.
Archon hat Sinocast benutz,
die waren nur Lizenznehmer und aus Marketing gründen haben sie sich entschieden das als eigenes Verfahren anzupreisen (vermutlich, ohne es wirklich zu wissen, um ihren Stand gegenüber ihren B2B Kunden nicht zu schwächen).
Sinocast hat viele Vorteile, aber das weiche Aramid Material macht es für die meisten Endkunden extrem unsexy.
Das spürt CB bereits, aber der Weg wurde eingeschlagen und es ist nur eine Frage der Zeit bis Reguläre Modelle und nicht nur die großen aus dem Material kommen.
Bei den Promo Modellen machen sie es ja schon um den Markt vorzubereiten.
Sorry, aber ich möchte wirklich aufrichtig wissen, bei welchem Projekt Archon SioCast genutzt haben. Ich habe fast von jedem Archon-Projekt zumindest einzelne Minis hier und das ist schlicht ein anderes Material. DIe Unicast-Technik von Prodos/Archon nutzt ein relativ klassisches Resin mit einem speziellen Formenbau.
Ja, SioCast von Prodos/Archon war ne ganz andere Nummer: Die Modelle waren voller Details und tiptop (nur etwas Fett auf den Figuren war zu entfernen) und das Material fest und keineswegs „wabbelig“.
Sorry: Unicast (!) von Prodos/Archon meinte ich natürlich, nicht SioCast.
@MaDaCa
Hast du schon das Video von Goobertown Hobbys zu SioCast gesehen? https://www.youtube.com/watch?v=RMLdgF2nMSc
Brent erwähnt da ganz kurz eine weitere (angekündigte) Verbesserung des SioCast Materials, welches wesentlich besser zu bearbeiten sein soll (schleifen, feilen, entgraten etc.). Bezieht er sich auf SioCast Hard, oder deutet er noch eine weitere Entwicklung an?
Brent meint damit das neue SioCast Hard, das erwähnt er irgendwo im Video. 🙂
@umstrittener User: wäre jetzt nicht meine vermutung bzgl Archon. Was die umstellung bei CB angeht: womöglich. Sie müssen sich nunmal as einfallen lassen für Zukunftsfähigkeit und da spielen Kosten nunmal eine große rolle.
@ RaoulDuke : ja, kenne das Video aber komme zum gleichen Schluss wie Christian, dass er SioCast Hard meint. auf dauer wird es sicher auch da weitere verbessrungen geben. 3D druck hin oder her, aber ich glaube nicht, dass der markt für hersteller wegstirbt und eine flexible, günstige und schnelle produktionsmöglichkeit wie diese wird sicher helfen da einigen die weitere Teilnahme am Markt und die Unabhängigkeit von gewissen lieferketten zu ermöglichen.
@TWS-Michael und BK-Christian: wie gesagt fehlte mir da genauere Kenntnis, Die Archon Minis fand ich für das was sie sein sollten hervorragend (habe die Chronicle X Sachen und ein paar der Alien Dinge gingen durch meine Hände) Eher eine Vermutung, dass die Prozesse sich ähneln und es mehr/eher Materialunterscheide gibt. wäre aber spannend für mich zu wissen wie genau aussieht was Archon / Prodos da machen.
Ich habe da unterschiedliche Erfahrungen mit gemacht. Der Bearpode von Infinity war in der Tat sehr sehr gut was die Siocast Qualität anging. Einige andere Hersteller hingegen waren die Hölle.
ICh glaube, dass es weniger auf das MAterial, sondern auf den Skill der Hersteller ankommt.
Aber ja, für mich sehe ich auch keinen Vorteil zu Resin. Für die PRoduktion ist es das natürlich (kein Voodoo mit Luftfeuchtigkeit- und Temperaturschwankungen, vergossenes und überschüssiges MAterial kann wie Metall wiederverwendet werden).
Bin ehrlich gesagt aber auch auf die harte Variante gespannt.
Bekomme gerade üble privateer press restic flashbacks. Die gussgrate waren überall und das entfernen ein Alptraum.
Oh ja, ich erinnere mich an die Bastions und die Varianten mit den toll diagonal über Kante abstehenden Gußästen… und wie immer bei PP schön die Moldlines über die Nieten wie es sich gehört /s
Ich habe die zwei auch schon gebaut. Das entgraten ist ein wenig anstrengend aber im großen und ganzen geht es.
Das schlimmste was ich je entgraten musste waren PVC Figuren von Privateer Press.
Stimme ich zu. Das PVC hat Warmachine für mich ziemlich gekillt…
Vor allem die Kombibausätze aus diesem Restik und Metall…
Die waren die Hölle.
Das schlimmste Modell ever war die Sand Hydra.
Wäre nicht Seuche gewesen, wäre die ein Grund einen Flug in die Staaten um ein Hassverbrechen zu begehen.
Nicht mal wirklich schlimme Bootlegs aus weitwegisthan haben mich so fluchen lassen.
Ich hasse entgraten 🙁
Auch mag ich das Gewicht an Infinity Modellen, aber naja, ich werd es einfach mal ausprobieren müssen.
Ich hab die Nomads Drohnen und war vom Siocast nicht wirklich begeistert.
Denke falls CB auf dieses neue SioCast Hard umstellt und das dann einfacher zu bearbeiten ist wird es besser.
Das bisherige ist vom Bearbeiten her (grate entfernen, Lücken Ausbessern etc) nicht wirklich geil.
Meine Begeisterung von Siocast hält sich bisher auch eher in Grenzen, ich hoffe das dass neue Siocast Hard wirklich hält was es verspricht. Wäre schade wenn nicht, denn ich glaube viele Hersteller werden umsteigen.
Aber nach meinen bisherigen Erfahrungen ist Siocast immer ein Argument, etwas nicht zu kaufen.
Vor allem da my Budget nicht so begrenzend ist wie meine Hobbyzeit.
Wenn ich einer Firma es zutraue eine neue Technik zeitnah so zu beherrschen, das man als Kunde damit zufrieden ist, dann das Team von CB. Wenn ich mir vorstelle, wie geschmeidig die von analogem Sculpting auf digitales Sculpting umgestellt haben, kriegen sie erstmal mein Vertrauen. MN konnte nämlich super sehen wie sie sich selbst immer weiter verbessert haben, indem sie sehr sinnvolle Schnitte gesetzt habe, Bitz reduziert haben und sogar Dopplungen eingebaut haben, die nicht sofort auffallen.
Und jetzt scheinen sie es ähnlich aufzuziehen, indem sie gezielt einzelne Modelle als Testobjekte nutzen um möglichst viele Erfahrungen zu sammeln um bei einer weiteren Umstellung von teurem Zinn auf SioCast dann gut aufgestellt zu sein.