Review: W’adrhŭn Warbred
Heute nehmen wir uns die dicken Klopper der W’adrhŭn vor.
Auf einen Blick:
Produkt: W’adrhŭn: Warbred
Hersteller: Para Bellum
Material: Plastik
Maßstab: 38mm
Preis: 45,00 EuroDas Reviewmaterial wurde von Paras Bellum gestellt.
Ausgepackt:
Auch die Warbred kommen in einem der typischen Conquest-Kartons:
Insgesamt enthält das Set 3 Gussrahmen (eher 2,5, aber seht selbst):
Außerdem liegen 3 Bases, 1 Karte und die Anleitung in der Box, wobei letztere wieder nur einen Beispielbau enthält, also keine Beschreibung für alle Modelle.
Zusammenbau:
Nach dem Auslösen aller Teile, lag das folgende Puzzle vor uns:
Die Körperhälften sowie die Säulenteile (und die Lendenschurze) sind im Inneren mit Zahlen von 1-3 markiert, die deutlich machen, dass es bei diesen Teilen eine eindeutige Zuordnung gibt. Dies gilt allerdings auch für nahezu alle anderen Bauteile, so dass diese Markierung zumindest unvollständig ist.
Das Entgraten der Bauteile erwies sich als ziemlich zähe Übung. Zum einen sind die Angüsse der Bauteile ziemlich massiv, und zum anderen sind auch die Gussgrate recht kräftig ausgeprägt. Die Grate ließen sich zwar alle recht gut entfernen, dabei kam allerdings eine ziemliche Masse an Plastikflocken zsuammen, so dass ich danach erst einmal mich selbst und danach den Fußboden reinigen musste…
Viele Bauteile der Warbred sind ausgesprochen dickwandig und massiv. Das führt einerseits zu dicken und stabilen Klebestellen, andererseits hatten wir teilweise aber auch den Eindruck, dass dies ein wenig zu Lasten der Präzision beim Tooling ging, so blieben beispielsweise bei den Säulen an vielen Stellen kleinere Spaltmaße zurück, die vor dem Bemalen ein wenig Plastic Putty benötigen werden.
Der Zusammenbau an sich war recht geradlinig, und gerade Arme und Beine ließen sich ohne große Probleme jeweils einem Torso zuordnen. Bei den Armen gab es leider (wie auch schon bei den Raptoren) keine klar definierten Ankerpunkte, was das Kleben etwas hakeliger als nötig werden ließ. Zwar lassen sich die korrekten Klebestellen mit etwas Herumprobieren gut finden, aber eine kleine Hilfestellung in Form eines Stifts wäre hilfreich gewesen, zumal die Modelle ohnehin nur in einer Pose gebaut werden können.
Richtig ätzend wurde die Sache bei den zusätzlichen Gürtelteilen. Diese muss man zunächst dem passenden Modell zupuzzlen (was zumindest zäh ist) und danach müssen sie an die richtige Stelle geklebt werden, was vor allem dann unnötig fitzelig ist, wenn man zuvor schon die Arme angeklebt und sich so den Arbeitsspielraum eingeschränkt hat. Hier empfehlen wir dringend, die Arme nach den Gürteln zu anzukleben!
Insgesamt stehen für die Warbred 6 Köpfe zur Verfügung, zusätzlich gibt es 3 Ketten, mit denen die „Kugelgelenkhälse“ geschickt kaschiert werden. Bis man allerdings eine passende Kombination aus Körper, Kopf und Kette zusammengetackert hat (nicht alle passen gut zsuammen), vergeht einiges an Zeit, und selbst dann wird das Kleben mitunter zur Geduldsprobe, da die Ketten teilweise nur sehr knapp und ungeschickt an die Modelle passen. Die Idee ist sicher gut, die Umsetzung allerdings zumindest suboptimal, zumal man die Köpfe erst nach dem Anbringen der Arme festkleben sollte, um Kollisionen zu vermeiden.
Insgesamt waren die Warbred deutlich nerviger im Zusammenbau als die Raptoren, was eigentlich seltsam ist, da sie aus viel weniger Teilen bestehen. Das Endergebnis kann sich aber definitiv sehen lassen, denn die Warbred sind echte Wuchtbrummen:
Und hier die Modelle in der Einzelansicht:
Gussqualität:
Bevor wir zum Abschluss des Reviews kommen, müssen wir noch ein paar Worte zur Gussqualität der Modelle verlieren, denn diese schwankt ziemlich. Gesichter und einzelne Details sind wunderbar sauber und detailliert, andere Teile, wie beispielsweise die Ketten, die um die massiven Säulen geschwungen sind, wirken fast schon comichaft weichgezeichnet und grob.
Auch einer der Füße kommt eher matschig daher:
Viele dieser Detailmängel sind der Anordnung im Gussrahmen geschuldet (ab einem bestimmten Winkel müssen Vertiefungen flach sein, da die Teile sich sonst nicht mehr aus der Stahlform lösen lassen), und hier macht sich vielleicht auch die mangelnde Erfahrung von Para Bellum bemerkbar. Games Workshop oder andere erfahrenere Hersteller sind einfach besser darin, die Limitierungen der Spritzgusstechnik zu umgehen. Auch die extreme Dickwandigkeit der Bauteile ist eigentlich überflüssig. Man merkt zwar bereits deutliche Fortschritte bei den neueren Conquest-Modellen, Luft nach oben ist aber immer noch gegeben.
Größenvergleich:
Wie groß die Warbred wirklich sind, zeigt wohl erst unser Größenvergleich:
Fazit:
Die Warbred sind ein etwas zwiespältiger Bausatz. Die Modelle sind cool, brutal und wirken selbst für die martialischen W’adrhŭn übertrieben mächtig. Auf dem Schlachtfeld bieten sie einen entsprechend beeindruckenden Anblick und erfüllen die ihnen zugedachte ROlle somit perfekt.
Die Modellqualität ist hingegen nicht ganz ideal. Das Fehlen einer kompletten Anleitung ist einmal mehr zumindest ein kleines Ärgernis und die fehlenden Ankerpunkte an den Armen sowie die eher als Geduldsspiel angelegten Gürtelteile machen den Zusammenbau unnötig nervig. Auch die Gussqualität könne an einigen Stellen besser sein, hier wäre es wohl sinnvoll gewesen, einzelne Teile noch einmal zu schneiden.
Insgesamt sind die Warbred ein solider Bausatz und der Preis ist allein schon angesichts der reinen Masse, die sie auf die Waage bringen, gerechtfertigt, aber technisch bleibt auch hier noch etwas Luft nach oben und die Raptorreiterinnen haben uns insgesamt ein wenig besser gefallen.
Wieder mal nen schönes Review mit vielen Bildern! Danke dafür (und für den Größenvergleich mit dem alten SpaceMarine!) 🙂
Insgesamt recht hübsche Modelle, leider auch preislich recht hoch. Dafür find ich die teils recht maue/verwaschene Gussquali schon recht ärgerlich und vom Entgraten ganz zu schweigen… Naja. 🙁
Kleiner Tipp zum Entgraten: In „Römerstellung“ liegend auf dem Sofa beim Film gucken auf ne Zeitung bröseln. Danach die Schnipsel einfach überm Mülleimer aussschütteln. Alles sauber und die Zeit beim kratzen vergeht wie im Flug. 😀
SX1, ich mag Deinen Tipp, leider bekomme ich in dieser Stellung immer einen steifen Hals.
Hier sieht man hervorragend warum ich mich einfach für das System nicht erwärmen kann. Der Detailgrad, den ich bei anderen Herstellern inzwischen gewöhnt bin, vermisse ich hier schmerzlich. Vielleicht wird ja die kommende Neue Fraktion in dieser Hinsicht Detaillierter und sauberer.
Hatte letzt einen Battle Report zu dem Spiel gesehen,
der super interessant aussah.
Aber wenn die Minis so groß sind und dann so einen geringen Detailgrad
aufweisen, dann wird das nichts für mich. Das ist echt Schade.
Daher vielen Dank für die Review!
Danke für die detaillierte Betrachtung!
Btw, ist das echt ein Schuss in den Schritt? ^^ Wie muss dann die Arbeitsfläche aussehen…?!
Jup, PBs Figuren sind immer ein kleiner bis mittelgroßer Stich in’s Hobby-Herz. Wenn auch – vermutlich – nicht gewollt, so ist es doch von ihnen gemacht und bildet ihren Figurenstil. Sehr schade, da ihre meist tollen Illustrationen, so fantastisch eine Welt erwecken!
Unscharfe Formen und miese Übergänge sind an sich schon mau, aber gerade bei so riesigen „Miniaturen“ ein harter Etikettenbruch und qualitativ einfach mies.
Auch die Posen, Proportionen und diese gigantischen Blöcke an einen Arm geschnürt finde ich relativ schwach, weil zu comichaft überzeichnet. Das ist billige Gestaltung und wirkt einfach nicht überzeugend, wenn man daneben sowas wie die Raptoren hat. Die Dinger hier sind WoW entsprungen (nahezu unmittelbar sogar) – was etwas für sich hat, aber dann bitte entweder oder in der Range.
Das hat mich auch schon bei den Spyrern abgeschreckt, die mich eigentlich von Anfang an fasziniert haben.
Bleibt nur zu hoffen, dass sie diese zwei bedauerlichen Kinderkrankheiten (schwammige Details und seltsame Posen etc.) überwinden.
…und bitte bevor sie das verlorene Imperium angehen (oder wie die heißen)! ^^
Die Arbeitsfläche sah etwas besser aus, da ich mich beim ENtgraten gerne etwas zurücklehne. 😀
Gutes Review.
Hab die Modelle selber und muss auch zustimmen was die details angeht, muss aber auch dazu sagen das das bei einem massensystem wenig stark ins Gewicht fällt.
Danke für die ehrliche Rewiev. War interessant zu lesen. Massensysteme sind jetzt schon länger nix für mich, aber ich mag den Style, auch, wenn er übertrieben ist, aber er ist auch so schön düster.