Warploque: Kickstarter abgesagt
Warploque Miniatures haben ihren geplanten Kickstarter für die Bayourks abgesagt.
Warum erklärt Alex im folgenden Statement:
Kurze Zusammenfassung:
- Bayourks wurden im Design von Beginn an durch verschiedene Kulturen geprägt, vor allem jene in Louisiana und den Südstaaten der USA.
- Nach vielen Gesprächen mit Kunden, Freunden und Familienmitgliedern hat sich Alex entschieden die Bayourks zu überarbeiten um achtvoller gegenüber jenen Kulturen und ihren Mitgliedern zu sein.
- In den folgenden Monaten wird er sich von Experten in diesem Bereich beraten lassen und das komplette Bayourk Sortiment überarbeiten.
- Währenddessen wird er weiter an den Miniaturen der zweiten Edition von Arcworlde arbeiten und diese ab dem ersten Dezember im Online Store verfügbar haben.
- Zusätzlich beginnt Alex direkt die Arbeit an zwei neuen Fraktionen für Arcworlde: Vampire und Magier.
Gecanceled im modernsten/amerikanischsten Sinne des Wortes. Wenn man keine Goblins mit Banjo und Orks mit kitschigen Vodoo-Elementen mehr machen darf weiß ich auch nicht, dann gehen wohl nur noch glatte Sigmarines. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
Kreativität ist die Lösung.
Humor ist die bessere. Mir stößt das ehrlich gesagt sehr auf…
Werden dann bald auch die Sumpfgoblins von Malifaux eingestampft?
*kopfkratz*
Bin gespannt was wir nach dieser Pause von Alex noch so alles zu sehen bekommen. 🙂
Die Kulturen, die Pate für seine Fraktionen stehen, noch besser verstehen und abbilden zu können, kann der Range mittelfristig enorm helfen und sie noch besser machen.
Da sehe ich deutlich düstrerer, in die Zukunft. Hoffen wir, das du Recht behältst. Allein, mir fehlt der Glaube.
Habe mega Respekt vor seiner Entscheidung. Cooler Typ.
Finde ich gut so.
Respekt ist immer wichtiger als „das wird man ja wohl noch machen dürfen“.
Mir sagt das Spiel zwar garnichts, aber diese Entwicklung ist bedenklich und traurig!
Naja, ich gönn mir noch ein paar Kommentare von Weißen mit Komplexen welche schwarzen Amerikanern erklären warum das rassistisch sei… kann man sich nicht ausdenken!
Wir bewegen uns in eine sehr gefährliche Richtung. Wenn pure Erwähnung, oder Abbildung von „X“ als Herabwürdigung zählt, und somit nicht mehr erwähnt wird, ist das die ultimative Herabwürdigung. Das hat schon lange nichts mehr mit „Respekt“ zu tun. Das ist pure Angst, vor krakeelenden Meinungsmachern. Willkommen 1984, im 18. Jahrhundert.
Das sehe ich ganz genauso. Theoretisch könnte man mit dieser Begründung ja alles canceln was entfernt einen historischen Hintergrund hat. Das ist eine Kulturrevolution.
Ich verstehe die Sachen die gerade abgehen auch nicht. Da darf man gar nichts mehr machen, denn es könnte sich immer jemand diskriminiert fühlen. Man sollte schon deutlich zwischen Realität und Fantasie trennen können. Aber alleine was da bei D&D abgeht ist schon traurig.
Oh, was ist da denn inzwischen los? D&D, in der roten Box, war damals mein Volleinstieg, in das Rollenspiel. Ein ewiger Quell, der Freude. Was schießt da nun wieder quer?
Ich war ja immer nur DSA Spieler, aber soweit ich gelesen habe werden da alle Rassen überarbeitet.
Das kann ja nur schiefgehen. Wir hinterlassen unseren Kindern eine traurige Welt.
Ich glaube um das Ganze wirklich zu verstehen sind wir wohl im falschen Teil der Welt aufgewachsen. Deshalb sollte unter uns aber trotzdem Respekt für die verschiedenen Meinungen bleiben und auch Raum das Ganze diskutieren zu können.
Solange der Hersteller, wie es hier scheint, den Entschluss fasst, dass er sich gerne von solchen kulturellen Klischees löst, ist das ja voll in Ordnung. Wenn aber das ganze durch Kritik und Druck von Aussen erzwungen wird, dass eine Fantasy Welt, keine Fantasy Welt mehr sein darf, stimmt mich das sehr traurig.
Ich fände es sehr schade wenn zb. bei Malifaux die Bayou Gremlins Verschwinden würden. Ich denke, dass niemals irgendwer einen herabwürdigenden, rassischen Gedanken dabei hatte der diese Minis entwarf, sie kaufte oder mit ihnen spielte.
Wenn die andere Meinung zerstört, und nicht aufbaut, tue ich mich etwas schwer, mit Respekt dafür. Und eben dieser Druck, den du ansprachst, lässt keinen Raum, für Argumente. Da wird nur laut geschrieen.
Das unterstellst du aber auch nur. Geschrieben hat er, dass er die Reihe überarbeitet und sich mehr informiert und die Reihe mit GLEICHEM Thema fortführt, wenn er sich wohler mit der Umsetzung fühlt.
Also ich lese daraus nichts von dem was du schreibst…
@CptMiniMe
Ja, das ist mein Eindruck, eine Vermutung. Unterstellen wollte ich nichts. Deshalb habe ich geschrieben „wie es mir scheint“. Ich denke aber schon das die Vermutung nahe liegt wenn ich bedenke was im letzten Jahr gelaufen ist. Und er erwähnt ja auch, dass er das Thema ausgiebig mit Kunden, Familie und Freunden besprochen hat.
Der Großteil der Kommentare hier verwirrt mich gerade etwas. Inwiefern können wir denn hier ernsthaft von „canceln“ sprechen? Der Betreiber ist nur seiner eigenen künstlerischen Freiheit gefolgt und hat entschieden, dass er diese Fraktion so nicht mehr umsetzen will. Niemand hat ihn dazu gezwungen. Der Kickstarter wäre wahrscheinlich davon nicht beeinträchtigt gewesen.
Hier ein „das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ anzubringen, ist vollkomnen hohler Käse, da er „das“ nicht einmal mehr selber „sagen“ wollte.
In diesem Sinne sollte man seine künstlerische Meinungsfreiheit respektieren.
Das ihn „Niemand gezwungen“ hat, wird eben stark bezweifelt.
Wer hat ihn denn gezwungen?
Die Links-Grüne Meinungsdiktatur?
Die Homo-Lobby?
Soros?
(Das ist natürlich Ironie, du bist sicher ein netter Kerl und glaubst nicht an so einen Verschwörungsquatsch, aber dein Kommentar liest sich einfach als habe ihn irgend eine finstere Macht dazu bewegt)
Ach komm, irgendwie kennen wir uns alle. Natürlich gibt nicht den Mob mit Fackeln und Mistgabeln der vor dem Haus rumlungert. Aber man kann Druck auf verschiedene Art und Weise aufbauen. Und grade über die sozialen Medien schaffen es kleine (meist laute und radikale) Gruppen sehr hohen Druck aufzubauen. Und grade als kleiner Produzent der von etwas leben muss, kann man da nicht einfach sagen „ist mir doch egal“. Das hat nichts mit „das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ zu tun, sondern schlicht mit, „mir macht das Spaß und ich will davon Leben“.
Ja, ich glaube wir können auch hier von „canceln“ sprechen, grade weil er KS „gecancelt“ wurde 😂. Stell Dir einfach mal einen schönen fetten Shitstorm bei KS vor. Das macht dem Anbieter richtig Freude, oder? Und wenn dann der Ruf erstmal in ist, braucht man auch keinen zweiten mehr zu starten…
Hmmm, jetzt schreibe ich nie hier im Forum und fühle mich hier eigentlich ganz wohl. Und plötzlich gibt es die Meldung, dass jemand über die Darstellung seiner Minis nachgedacht hat und da jetzt was ändern möchte und schon kommt die kleine (radikale) „Man-wird-ja-wohl-noch-sagen-dürfen-Minderheit“ und läuft direkt Sturm. Sehr interessant.
Gerade beim Kaffee machen hatte ich mir die Worte für diesen Kommentar vorformuliert. Du sprichst mir quasi aus der Seele, danke dafür.
Die Kommentare lesen sich tatsächlich als sei der Kickstarter aufgrund eines Protestmobs vor dem Haus des Designers gecancelt worden.
@McKibben: Vielen Dank für deinen Kommentar.
Dem schließe ich mich komplett an.
@Der Master: „Das eben stark bezweifelt wird, das ihn niemand gezwungen hat“… D.h. Du kennst den Designer oder bist schon ganz häufig von anderen in Deinem künstlerischen Schaffen durch Gewalt oder juristische Mittel eingeschränkt worden?
Um die Frage bzgl. D&D zu beantworten: Die gehen ihr Konzept durch, prüfen es auf rassistische Konzepte und Wortwahl. Ich gehe nicht davon aus, dass diese Welt dadurch langweiliger oder schlechter wird. Ich bin aber sehr gespannt, was genau die Änderungen betreffen werden. In meiner weißen Außenwahrnehmung hielt sich die Problematik da in Grenzen.
Nachdem ich von Betroffenen in einen Video allerdings mal gehört habe, wie DSA wahrgenommen wird, müsste ich auch etwas schlucken. Nur sind da deutlich weniger Rassen unterwegs als bei D&D und wurden menschliche Kulturen oft sehr deutlich überzogen dargestellt (Novadis).
Das Video würde mich sehr interessieren. Letztlich kennt man ja nur seine eigene Perspektive, die durch die eigenen Erfahrungen vorgeprägt ist. Und das die Fantasy, vorsichtig gesagt, Klischeebehaftet ist, ist ja auch nicht neu. Könntest du bitte evtl. den Link hiereinkopieren?
Der „Zwang“ findet heute eben indirekt statt. Natürlich hat niemand an seine Tür geklopft und ihm die Pistole auf die Brust gesetzt. In dem Sinne ist es vermutlich etwas unangemessen von Zwang zu sprechen. Ich denke eher, dass er in einer Diskussion überzeugt wurde…so ähnlich steht es ja auch im Statement. Wenn er von Anfang an diese Meinung gehabt hätte, hätte er die Minis ja erst gar nicht gemacht. Aber es ist natürlich in Ordnung wenn man seine Meinung ändert.
Ich finde es trotzdem problematisch wenn man in der künstlerischen Freiheit eingeschränkt wird. Diese freiwilligen Änderungen sind da sicher nur der Anfang. Irgendwann wird es dann halt zur Normalität wenn wieder eine kleine Gruppe laut schreit.
Es handelt sich nun mal um einen Teil der Menschheitsgeschichte. Diesen Teil komplett aus der Geschichte zu löschen finde ich problematischer als bestimmte kulturelle Aspekte auf künstlerische Art darzustellen.
Naja, zwei Dinge:
„Es handelt sich nun mal um einen Teil der Menschheitsgeschichte.“ – Stereotype Darstellungen, die nicht wirklich realistisch sind, sondern womöglich einfach nur Vorurteile abbilden, sind in meinen Augen aber etwas anderes. Alex sagt ja gerade, dass es ihm darum geht, diese Range künftig näher und originalgetreuer an die historischen Vorbilder anzulehnen. Im Sinne der Abbildung von Menschheitsgeschichte in seinem Fantasyuniversum müsste das ja gerade erstrebenswert sein, oder?
Wie du selber sagst: Es ist sehr gut möglich (und da ich Alex kenne auch wahrscheinlich), dass er schlicht neue Informationen erhalten und deshalb seine Sicht der Dinge geändert hat. Das hat dann nichts mit zwingen oder drohen zu tun, sondern schlicht mit einer Weiterentwicklung des eigenen Standpunkts…
Verdammt! Er hat die Bayourks sogar schon von seiner Seite genommen. Man kann sich also nichtmal die Reste sicher.
Gelöscht. Bitte beachte unsere Kommentarrichtlinien.
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Danke, hat sich aber erübrigt.
Also manche Kommentare gehen in der Wortwahl gar nicht mehr. „Unkontrollierte“ Zuwanderung ist so ein richtig dummes Schlagwort aus einer eher zweifelhaften Richtung.
Ich hoffe, er nimmt dann auch die Figuren mit Hörnern an den Helmen aus dem Programm… als Marketingstrategie ist dieser Schritt aber natürlich nachvollziehbar. Kommt eben gerade am US-Markt gut an, so ein Statement abzugeben.
Das ringt mir aber ebensowenig Respekt ab wie Blizzards LGBTQ+-freundliche Werbestrategie im Westen, während in China weiterhin alle Hinweise auf homosexuelle Charaktere zensiert werden.
Ich finde es schade, wenn ein Kunstwerk (welches man gerne auch problematisch finden und worüber gerne auch hitzig debatiert werden kann) vom Künstler selbst zensiert wird, nur um eine positive Außenwirkung zu erzielen.
+1 leider vollste Zustimmung
Hältst Du es denn nicht für möglich, dass der Künstler durch den Austausch mit den Menschen in seiner Umgebung zu einer veränderten Ansicht zu dem Thema gekommen ist? Dass er Informationen erhalten hat, die ihn die Sache neu denken lassen?
Oder, viel wahrscheinlicher, dass ihn die Gespräche dazu angeregt haben, das Thema überhaupt einmal zu bedenken?
Das halte ich für möglich. Aber ich würde anders damit umgehen.
Vorurteile und Stereotype verschwinden nicht, wenn man sie tabuisiert. Ich hätte es besser gefunden, wenn man die Range durch bessere/andere Repräsentation erweitert hätte um eben auch zu zeigen wo sich etwas wie verändert.
Die Reaktion, die Reihe ganz verschwinden zu lassen finde ich unehrlich.
Ich verstehe deine Argumentation, und es gibt z.B. einen sehr guten Vortrag von Rowan Atkinson, de rin eine ähnliche Richtung geht (Meinungen und auch Hass verschwinden nicht, wenn man sie nicht mehr ausspricht). Atkinson setzt dabei aber voraus, dass dann ein Diskurs und eine Debatte stattfinden, Dinge einfach auszusprechen, ist kein Wert für sich. Um im Bild zu bleiben: Stereotype verschwinden eben auch nicht, wenn man sie einfach enttabuisiert – man muss sich mit ihnen inhaltlich auseinandersetzen (was Alex scheinbar getan hat). Es ist eben auf der anderen Seite auch die Frage, ob man Stereotype durch ihre beständige unkommentierte Wiederholung nicht irgendwie doch am Leben hält?
Ich bin mir da am Ende auch nicht sicher, welcher Weg der sinnvollere ist. Aber ich finde es grundsätzlich begrüßenswert, dass wir diese Phase des Umbruchs erleben, in der alte Sprachmuster und alte Darstellungen hinterfragt werden. Ob die Ergebnisse, zu denen man dabei kommt, am Ende des Tages zu einer Verbesserung führen, oder nur zu immer mehr Abwehrhaltungen und Polarisierungen, weiß ich nicht, aber so funktioniert gesellschaftlicher Wandel leider. Man kennt nicht von Anfang an das richtige Patentrezept…
Mit genug kulturellem Abstand und mit ausreichend wenig Wissen über etwas ist es leicht „ist doch nur eine Fantasyfigur“ zu sagen.
Sieht man schon im Historischen Bereich gut. Habe ich keine Ahnung von Geschichte hauen sich einfach Wikinger mit Samurai und das ist lustig. Sobald ich beginne mich einzulesen muss ich mich entscheiden ob mich der Bruch stört oder nicht. Und das ist noch ohne emotionalen Ballast.
Ob ich lustige Püppchen von „Buschmännern“ unbelastet betrachten kann hängt maßgeblich davon ab, ob ich in der U-Bahn häufiger mal als „Buschmann“ beschimpft wurde. Und den Idioten der da gepöbelt hat bestärkt die lustige kleine Mini darin.
Und das ist keine Spinnerei von gelangweilten Leuten mit Wichtigtuer-Komplex. Es gibt in der Kunstgeschichte und der Ethnologie ganze Forschungszweige die sich mit solchen Fragestellungen befassen.
Danke dir!
Guter Kommentar.
Gelöscht. Bitte beachte unsere Kommentarrichtlinien.
Schön gesagt!
Ich habe mir kürzlich das Spiel Congo zugelegt. Warum? Weil ich die Minis und vor allem die dazugehörigen Dioramen und Landschaften sehr ansprechend finde. Hier kann man sich im Geländebau sehr gut austoben. Ich denke da an afrikanische Landschaften und Tiere, aber auch an Hütten und Götzen etc. Und da fängt ja nun das Dilemma an. Des weiteren bestehenden die Fraktionen aus weißen „Entdeckern“ mit ihren schwarzen Trägern und Eingeborenen mit wilden Kriegern und Schamanen. Historisch betrachtet korrekt, wenn auch ggfs. etwas klischeehaft und romantisiert überzeichnet. Stellt das ganze Setting nun wirklich eine Inspirationsquelle und Bestärkung von rassistischem Gedankengut dar? Und falls ja, wie sollte man dann mit dem Setting umgehen?
Ich glaube einen wichtigen Punkt zum guten Umgang mit dem Setting hast Du gerade erfüllt. Dir die Frage zu stellen wie man damit umgeht.
Den Gefallen am Setting, an der Szenerie, am Visuellen, vermengt mit einer Prise Abenteuerroman verstehe ich total gut, macht mich auch tierisch an.
Und: Das eine ganz unmittelbare Darstellung von Rassismus in einer hochproblematischen Epoche aus der eine ganze Menge bis heute noch ungelöster, sehr handfester Probleme hervorgegangen sind.
Wertfrei gesagt ist das erst einmal eine Wiederholung rassistischer Motive. Ob diese ein Problem ist oder vielleicht sogar eine gute Sache ist wahrscheinlich nur im kompletten Kontext zu beurteilen.
Bastel-Schul-AG zur Aufklärung zur Kolonialzeit in der Schule? Unpolitisches Zockewochenende im Jugendheim, wo Congo neben Saga und neben 40k steht? Empire-Celebration-Day bei altnationalistischen Engländern? Spielergruppe die das „weils cool aussieht“ Congo anfängt, und im Laufe der Zeit mehr und mehr über die Epoche lernt?
Wie sollte man mit dem Setting umgehen? „Reflektiert“, ist glaube ich die etwas schwammige Antwort die ich da geben kann.
@Überfragter + NoOnell:
bin da auch bei Euch. Wenn man sich mit dem Thema auf Grund des Spiels näher auseinander setzt und dabei etwas über die Zeit lernt / lernen möchte, hat es doch auch was Gutes. So gings mir mit der Serie Vikings. Zuerst wollte ich nur etwas Popcornkino, dann hat mich der Virus „(semi)historisches wargaming“ gebissen und ich habe mir etwas Zeug für Saga geholt. Dabei fand ich es auch interessant zu lernen, wie es mit den ersten Wikingerangriffen auf englische Klöster war, wie es zur Normandie und ihrem Namen kam etc. Mit dem Hintergrund der Serie und des Spiels habe ich mich dann plötzlich begeistern können, auf Wikipedia & Co. etwas Historie anzulesen. Wäre mir sonst unten hinten vorbeigegangen. Und dann kann man meines Erachtens durchaus auch kritischere Epochen oder Settings spielen. Weil es z.B. auch taktisch interessant ist, wenn die Waffen und Ausrüstungen der unterschiedlichen Fraktionen stark unterschiedliche technologische Niveaus haben. Siehe auch Cowboys vs. Indianer. Oder Römer gegen Kelten. Dann muss man eben mit Taktik einiges wett machen.
Wenn man aber z.B. Congo nur deswegen anfängt, damit man gegenüber Eingeborenen mal richtig die Sau rauslassen kann… Bah, das wäre ein ziemilch widerwärtiger Grund.
Zum Thema hier:
Leider habe ich nicht gesehen, was genau nun wen genau stören könnte. Kitschige Voodoo-Anleihen sind gefallen, die Minis tragen auch eher schäbige Kleidung. Ist das das Anstößige? Dann fielen auch alle Filme mit Hillbillythema in diese Kategorie. Latzhose, Strohhut & Mistgabel. Wie auch schon bei den Malifaux Gremlins bemerkt. Dort heißt es aber, dass sie eigetnlich mehr oder minder nackt rumlaufen würden, wenn sie es nicht lustiger fänden, mit erbeuteten Klamotten die Menschen zu imitieren. Dass ihnen dabei der Geschmack für Mode fehlt, ist auch klar ^^.
Ich weiß nicht…ich glaube, ich habe schon paar WWI oder WWII Systeme im Tabletop oder als Videospiel gesehen, in dem die realen NAtionen durch Fantasyvölker ersetzt wurden. Und wenn die Deutschen dabei wieder mal als hässliche, schweinsköpfige Orks dargestellt werden, fühle ich mich da auch nicht all zu sehr angegriffen. Es ist halt ein angestaubtes, aber dennoch immer leicht witziges Klischee. Aber es bleibt halt nur ein Klischee. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Entwickler dabei Deutsche beleidigen wollten. Was ich sagen möchte ist, dass man vielelicht genauer auf das Gesamtbild schauen muss. Ist das komplette Setting augenzwinkernd? Oder sind alle Fraktionen ok und nur eine hat einen leicht beleidigenden Charakter? Wenn in lustig gemeinter Optik durch Fantasyfiguren real geschehene Gräuel (wie z.B. das Auspeitschen von Sklaven, wenn ich an Südstaaten und Fackeln im Sturm denke)dargestellt werden, wäre allerdings auch für mich eine Grenze überschritten. Wenn geschichtliche Verbrechen und Fehltritte dargestellt werden, dann bitte nur in sachlichem, respektvollem Kontext, ohne geifernd den Fokus auf das Verbrechen selbst zu legen.
Wegen mir kann der Künstler gerne seine Range überdenken. Ist ja sein Werk. Wenn er sich durch neu gewonnene Erkenntnisse plötzlich nicht mehr wohl fühlt damit, ok. Mit meinem Text oben ging es mir lediglich um die Beweggründe die dazu fühten, weil in meinen Augen in einigen -ismus Debatten vorschnell zu hart entschieden wird. Aber die Messlatte darf jeder natürlich anders anlegen. Vielleicht liegts auch bei mir nur dran, weil ich mich in der Bayoukultur nicht so arg auskenne, das wurde ja weiter oben auch schon genannt, dass die Kenntnis eines THemas auch eine grüße Rolle spielt.
Wenn es um dümmlich grinsende Orks mit Wuschelhaaren und Knochen durch die Nase ginge, die sich in Afrika tummeln, dann hätte ich wohl eher Bauchweh damit.
Was mich an den Kommentaren zum Teil sehr stark erstaunt ist das Gefühl, hier würde jemanden etwas weggenommen durch die Änderung der Darstellung der Bayouorks, als würde irgendeine kleine, lautstarke Minderheit etwas kaputt machen, das für uns als Püppchenschieber die letzte Bastion der Normalität sei.
Ich versuche das so neutral wie möglich zu formulieren, um die Diskussion nicht entgleisen zu lassen, da hat keiner was von…
Ich finde es gut, dass Alex darüber nachdenkt, welche Stereotype ihn dazu veranlasst haben, die Bayouorks so darzustellen, wie er sie darstellt und dann zu entschließen, dies anzupassen. Wenn er sich auf immer wieder tradierte (eventuell rassistische) Stereotype bezogen hat und das nun anders machen möchte, ist das vollkommen in Ordnung und seine Entscheidung als Künstler. Niemanden wird dadurch was weggenommen und niemand verliert dadurch. Wenn Miniaturenmodellierer sich in Zukunft viel mehr Gedanken zu dieser Darstellung machen und darauf achten, dass sich die Diversität am Miniaturenmarkt erweitert, dann finde ich persönlich das gut und kann dem guten „Master“ nur widersprechen: SO eine Welt möchte ich meinen Kindern hinterlassen.
Ich persönlich denke, dass es für mich ziemlich schwer ist, als heterosexueller, weißer Mann aus Westeuropa nachzuvollziehen, wie es Minderheiten im alltäglichen Leben in anderen Ländern / Teilen der Welt geht, wie oft sie mit dem immer wiederholten Stereotypen konfrontiert werden, wie nervig das sein muss, keine oder wenig Repräsentation meiner Selbst in Kunst und Kultur zu finden. Und wenn, dann eben in Form ewig wiederholter Stereotype.
Entsprechend habe ich viel Respekt vor der Entscheidung, wie immer, wenn jemand sich selbst kritisch reflektiert.
Fand deinen Kommentar nachvollziehbar, aber damit -> „als heterosexueller, weißer Mann aus Westeuropa nachzuvollziehen“ hast Du mich verloren, sorry.
Hmm, das finde ich natürlich schade, magst du auch erläutern, warum?
Um es anders zu formulieren:
So, wie ich aufgewachsen bin und das Medienangebot, das ich konsumieren konnte, haben mir immer eine große Vielfalt von Repräsentationsfiguren gegeben. Andere Personen erleben diese Vielfalt nicht und wenn etwas dargestellt wird, was für sie wichtig ist, dann ist das vielleicht sogar noch überwiegend negativ konnotiert. Das ist nicht leicht. Und ich tu mir da schwer, das einzuschätzen, wie es diesen Personen geht, eben weil mir hier viel aus dem entsprechenden Erfahrungsschatz fehlt.
Vielmehr bin ich (leider) in einem Umfeld aufgewachsen, in dem rassistische Äußerungen einfach an der Tagesordnung waren, wo Personen mit nicht-weißer Hautfarbe und anderer Sexualität permanent durch Sprache als etwas „Unnormales“ gekennzeichnet wurden. Und als Kind habe ich diese Sprache (und Werthaltung) stark verinnerlicht und erst in der Schule gelernt, dass es eben normal ist, dass unsere Gesellschaft divers ist. Ich kann gar nicht nachvollziehen, wie es sein muss, aufzuwachsen und mit solchen Werthaltungen konfrontiert zu sein, weiß aus heutiger Sicht aber nur, das sich sie nicht geil finde.
Ich hoffe, das macht meine Position verständlicher?
– – –
Um meine Aussage auf das vorliegende Beispiel zu beziehen: Wenn ich nun die Bayouorks sehe, erkenne ich, dass da das Südstaaten-Thema als Vorbild dient und dass gewisse Stereotype aufgegriffen werden. Aber welche Wirkung hat das? Welche kulturelle Diskussion findet zu diesem Theme in den USA statt, und ich meine jetzt nicht zwingend BLM als große Bewegung sondern dieses spezifische Südstaatenthema? Welche Bilder werden da spezifisch aufgegriffen, welche kulturellen Referenzen, etc. pp – das alles kann ich nicht wissen, weil ich es zu wenig kenne. Und ich kann nicht wissen, wie Personen sich fühlen, die damit permanent konfrontiert werden.
Was kann ich also tun?
Mancher würde nun wohl gerne sagen: „Nichts mehr, das ist das Problem der heutigen Gesellschaft.“ Das ist aus meiner Sicht falsch, es geht nicht darum, NICHTS mehr zu tun, sondern vielmehr darum, zu reflektieren, warum ich gewisse Darstellungen übernehme, wie ich den Charakter dieser Darstellung entschärfen kann, mich einlesen, mit Menschen reden, die solche Erfahrungen machen, selbstkritisch an meine eigenen Werthaltungen rangehen. Und dann kann ich trotzdem Bayouorks machen, vielleicht schauen sie am Ende sogar ähnlich aus, nehmen aber noch andere Aspekte auf, die sie nicht so eindimensional erscheinen lassen oder haben gewisse Elemente einfach reduziert?
Weil du es einfach nicht verstehst, deshalb hat der liebe klatschi dich verloren.
Ich störe mich auch etwas an der Aussage.
Zum einen wird dies gern als Totschlagargument verwendet, auch gerne von heterosexuellen weißen Männern, und zum anderen bestimmt man damit eine Gruppe von Menschen als Opfer besonderen Ranges.
Jeder kann sagen „Ich kann das nicht nachvollziehen und deswegen sage ich dazu nichts.“, aber sobalt man die Meinung anderer damit diskreditiert ist das problematisch. Das wird hier nicht direkt getan, aber da ich das häufig erlebe hat mein Hirn da auch abgeschaltet.
Man macht es sich damit auch etwas zu einfach. Viele Menschen können Diskriminierung auf verschiedene Arten erfahren und diese Gruppen sind keinesfalls homogen. Eine Einteilung in solche „Opfergruppen“ lässt dies aber vermuten. Die vermeindliche „Problematik“ der Bayourks betrifft neben der VooDoo Kultur zb. auch die der Cajuns. Das sind weiße, vorwiegend heterosexuelle Frankokanadier von denen ~50% männlich sind. 😉
Gutes Kommentar und Antwort
Schöner Kommentar, klatschi. Und ich kann DIr bestätigen, dass ich meine, Deinen weiß/männlich/hetero-Kommentar von Anfang richtig verstanden zu haben:
Nämlich, dass Du mit drei „Zuständen“ geboren wurdest, die Dir in vielen Teilen der Welt einen Vorteil geben oder Dich sogar zu einer „normalen“ Gruppe gehören zu lassen. Weiß und männlich gibt einem schon einen gewissen besseren Karrierestart, in manchen Ländern mehr, in manchen weniger stark ausgeprägt. Und hetero schützt Dich auch heute noch vor sozialen Gängeleien oder gar Verfolgung.
Ich bin als kleines Kind auch zunächst ohne scheinbar Vorurteile aufgewachsen, bis mir beim Älterwerden immer mehr tägliche Abfälligkeiten in Äußerungen über Nichtweisse auffielen. Später entdeckte man auch mehr und mehr das Ungleichgewicht zwischen Mann und Frau, was gerechte Bezahlung angeht und so weiter, und so weiter….
Wenn man selbst einer privilegierten Gruppe angehört, tut man sich schwer, die Nöte der nicht so privilegierten Gruppen nachzuvollziehen.
Super, ja, genauso meinte ich es 🙂
Ich stimme zu, dass es dann schwer wird, sich in die Lage zu versetzen. Umso wichtiger ist es meiner Meinung nach, zuzuhören, zu diskutieren und zu verstehen. Dass Alex das bei seiner Miniaturenrange machen will, finde ich 1a.
Ich wollte bestellen, es ist nichts mehr erhältlich, mir wurde genommen.
Zum einen drehte sich die Diskussion ja nicht darum, dass die Modelle aus dem Shop genommen werden, aber gut, das mag frustrierend sein, wenn man genau jetzt Bayouorks haben will.
Andererseits wurde angekündigt, dass die Linie ja wieder aufgelegt wird, entsprechend besteht ja Hoffnung. Die Modelle werden aussehen wie Modelle von Alex, sein Stil wird also derselbe sein.
Ich habe aber eher das Gefühl, dass du meinen Kommentar nicht ganz nachvollziehen wolltest. Solltest du dennoch Diskussionsbedarf haben, findest du mich unter demselben Nickname auf der Tabletopwelt und auch auf anderen Foren. Wir können das Thema auch gerne in einem Onlinemeeting beim Malen besprechen, ich bin hier wirklich daran interessiert zu verstehen, was dich stört 🙂
+1
Ich schreib‘ jetzt mal nix über Minis, sondern über die Stimmung in diesem Kommentarbereich…
Die Diskussion hier verweist (wie fast alle im Internet) auf zwei Übel, die gegenwärtig den öffentlichen Diskurs in den westlichen Demokratien prägen (oder vergiften) – und damit diese Demokratien indirekt bedrohen: eine ungebremste Hyperpolitisierung und eine extreme Polarisierung.
Aktuell muss in der hyperpolitisierten Gesellschaft einfach alles politisch sein, nichts hat mehr Eigenwert, bevor es nicht politisch aufgeladen wurde. Allerdings bedeutet „politisch sein“ in der Regel nur noch ein „politisches Bekenntnis“, und da kommt die Polarisierung ins Spiel. Es geht nämlich vorrangig um Zuordnung zu (eingebildeten) Parteien/Seiten/Lagern, die als „links“/progressiv und „rechts“/reaktionär verstanden werden. Das Weltbild ist dann schnell schwarz-weiß, und einfach alles und jeder muss sich bekennen, entlarvt werden usw., um in dieses binäre Denken gepresst zu werden. Alles ist entweder Gutmensch oder Nazi, Biden oder Trump, woke oder anti-SJW, Fahrrad oder SUV, Kaffee oder Tee. Keine Neutralität, keine Eigenständigkeit, alles ist sortiert, und wenn man sich in einem Bereich irgendwie vermeintlich „zuordnet“, ist eigentlich schon alles gesagt. Funktioniert bestens in den dominierenden sozialen Medien, deren „Logik“ langsam alle anderen Bereiche vereinnahmt.
Echtes Interesse an den anderen und ihren Ideen gibt es in den aktuellen Debatten selten, wichtiger ist, voreilig auszuloten, wie sehr der andere zum feindlichen Lager gehört. Und die Lager schreien sich dann sprachlos an. Bis dann jeder demokratische Prozess so schwierig wird, dass die gemeinsamen Probleme liegen bleiben…
Was soll ich sagen, ich bin halt Optimist. 🙂
Super Kommentar. Diesen Eindruck habe ich inzwischen leider auch.
+1
Sprichst mir aus der Seele
Danke dafür, ich denke das beschreibt das Gefühl, das viele Leute heutzutage haben, ich habe oft den Eindruck dass es mittlerweile schwierig ist, sich überhaupt noch zu äußern, da man sofort in das eine oder andere Lager gesteckt wird. Dazu kommt bei mir der Eindruck dass es heute nicht mehr nur üblich ist eine Meinung zu etwas zu haben, diese wird auch noch mit feuereifer auf missionarische Art und Weise anderen Leuten aufgezwungen und wer nicht dafür ist, ist ein Schwein. Und so wird man heute nicht nur von naturgemäß intoleranten Gruppen wie Rechtsradikalen dem Feindbild zugeordnet, auch vermeintlich weltoffene Menschen stecken einen im Zeichen der Toleranz auf höchst intolerante Art und Weise in stereotype, vorurteilsbehaftete Gruppen, wie zB die alten weißen Männer.
Ich würde dir ganz kurz widersprechen wollen, hoffentlich ohne deine These direkt zu bestätigen.
Manche Sachen sind nunmal einfach „binär“ (und verändern sich mit der Zeit).
Niemand würde mehr heute anzweifeln, dass Vergewaltigung in der Ehe eine Straftat ist. Bis 1996 wurde das aber nicht so geahndet.
Niemand stellt sich hin und sagt „oh, naja, zu Vergewaltigung in der Ehe/Frauenwahlrecht/die Möglichkeit für Frauen Auto zu fahren habe ich nicht so eine starke Meinung“. Stattdessen sollte jedem klar sein: „Vergewaltigung in der Ehe ist ein no-go!“, fertig, keine Diskussion.
Bei Rassismus/Sexismus gibt es meiner Meinung nach keine „Neutralität“. Es gibt auch nicht „ein wenig okay“ oder „wir haben das schon immer so genannt“.
Ich habe selber einen Migrationshintergrund, bin weiß, blond, habe blaue Augen und spreche akzentfrei Deutsch mit einem leichten Hang ins oberfränkische. Dennoch mache ich seit der ersten Klasse beinahe täglich Diskriminierungserfahrungen. Jetzt trage ich keine Kippa oder habe eine dunklere Hautfarbe.
Menschen grenzen sich gerne ab. Die Tabletopper von den Pokemon Kindern und in der Metal Kneipe bei mir am Platz wurde ich mal von zwei Typen angepöbelt, weil ich „ein Bunter“ bin.
Den SUV/Fahrrad Streit wird es vermutlich auch bis in alle Ewigkeit geben.
Worauf ich aber hinaus möchte: Rassismus/Sexismus sind keine „Meinung“, daher sehe ich auch keinen Grund diesen „neutral“ gegenüberzutreten.
Ich bin da bei dir, nur ist es glaube ich nicht ganz so einfach wie deine extrembeispiele suggerieren. Ein Großteil des Diskurses heutzutage dreht sich ja auch darum was rassistisch/sexistischist und was nicht. Ist ein Bahnhof Mohrenstraße rassistisch? Und ein Bahnhof Onkel Toms Hütte? Ist es sexistisch einer Frau hinterherzupfeifen? Wer legt denn fest wo die Grenze ist? Und wenn jetzt die Antwort kommt „na die Betroffenen“ dann ist auch das vermutlich nicht ganz so einfach, denn die Betroffenen sind ja keine heterogene Gruppe, „die schwarzen“ genausowenigwie „die weißen“ oder „die frauen“ die Grenze ist da für jeden anders, manche fühlen sich angegriffen, anderen ist es egal, manche sehen pfiffe als Kompliment,andere nicht. Oder um bei unserem Beispiel zu bleiben, manche beschweren sich über stereotype minis, andere vermeintlich Betroffene beschwrren sich dass sie weg sind.
@labla:
Das schwierige ist ja, dass vieles eben leider nicht so einfach ist. Allein schon die Frage, wo welcher Begriff zutrifft und wo welches Problem anfängt. Sprich: Wo der eine Rassismus sieht, sieht vielleicht die andere nicht dasselbe. Und da sind wir dann doch wieder bei Meinungen. Es muss also ausgehandelt werden, welches Phänomen mit welcher Kategorie beschrieben werden kann. Das klappt nur dann nicht gut, wenn die Aushandelnden schon vorgefasste „Gewissheiten“ mitbringen, über die sie mit der „anderen Seite“ nicht mehr reden können (und oft auch nicht wollen). Das ist jetzt keine Werbung für einen totalen Relativismus, aber es ist eben keineswegs alles in Stein gemeißelt.
Das bestimmte Sachen in unserer Gesellschaft „keine Diskussion“ sind, ist – wie du ja auch sagst – „veränderlich“ und das Ergebnis solcher Aushandlungsprozesse. Zu dem ersten Beispiel: In unserer Gesellschaft sind diese Rechte Gott sei Dank keine Diskussion mehr. Aber es war mal eine – und anderswo ist es immer noch eine. In Saudi-Arabien (als willkürliches Beispiel) sind alle drei Felder (Vergewaltigung in der Ehe, Frauenwahlrecht, autofahrende Frauen) trotz positiver Entwicklungen in den letzten paar Jahren immer noch Gegenstand gesellschaftlicher Auseinandersetzungen. Dort käme man nicht sehr weit, wenn man einfach von unseren „Gewissheiten“ ausgehen würde.
(Und die Ergebnisse der gesellschaftlichen Diskussionen „verändern sich mit der Zeit“ und sind damit ja auch nicht unumkehrbar; auch in Europa gibt es Leute, die viele Gewissheiten der Mehrheit nicht teilen)
Um dieses Problem in den Griff zu kriegen, hat man die längste Zeit der Menschheit unumstößliche Gewissheiten mit übermenschlichen Autoritäten legitimiert (und selbst das haben nie alle Menschen anerkannt). In den westlichen Demokratien müssen wir uns da heute andere Wege suchen… 😉
@Holzbein-Samuel:
Diese allumfassenden Polarisierungen radikalisieren scheinbar viele Leute, die es nicht einmal merken. Meistens auch erstmal im bösen, bösen Internet… 😛
Samuel war trotz Holzbein schneller 🙂
(ist das noch ein müder Scherz oder schon diskriminierend?)
Das geht als Scherz durch 😉
Alex ist Engländer.
@Schwarzer Tod:
Sollte die Ergänzung woanders hin?
Was Ihr da beschreibt ist die Entkoppelung von Fakten und deren Auswirkungen auf eine Gesellschaft.
Ich bin Naturwissenschaftler und ein sehr sehr großer Kernbereich meiner Ausbildung an der Uni war geprägt von der Implantierung eines naturwissenschaftlichen Denkens. These->Überprüfung->Ergebnispräsentation-> Diskussion/Überprüfung der Ergebnisse->anerkannte Meinung.
Was wir mittlerweile haben ist eine Entkoppelung unserer gesellschaftlichen Meinungsbildung durch den Einatz von Fakten. Wenn wir universell um den Planeten herum klar berechnen können, das 1+1=2 ist, aber ein polemischer Autokrat sich hinstellt und als alternativen Fakt sagt das 1+1=3 ist, haben wir ein Problem, wenn man dieser Meinung blind hinterher rennen ohne zu widersprechen.Denn den Fakten ist das egal, die wirken so oder so, egal wie wir dazu stehen.
Corona ist ein gutes Beispiel.Dem Virus ist es Hupe ob man an ihn glaubt, versteht was er tut oder warum eine Maske tragen hilft. Er reproduziert sich einfach nur und macht so sein Ding. Ob er das in einem Querdenker macht oder in einem Uniprofessor ist ihm da ziemlich egal.
Die Entscheidung zu dieser ArcWorld Fraktion werden wir hier in Gänze nicht begreifen können, weil wir in einer vollkommen anderen Gesellschaft leben als Amerikaner.Da passiert aktuell viel in dieser amerikanischen Gesellschaft und das wird noch lange und schmerzhaft so weitergehen. Im Vergleich zu den meisten europäischen Gesellschaften die nach dem 2WK sich neu ordnen mussten, haben die Amerikaner die letzten 100 Jahre wenig Selbstreflektion betrieben, das ist das Privileg, oder auch der Fluch einer Supermacht. Und da schliesst sich der Kreis, man kann versuchen den Kopf in den Sand zu stecken und es zu irgnorieren was schief läuft, das hält dieses aber nicht auf. Wenn man diese Entscheidung da oben in einen Kontext mit dem Sterben von Onkel Bens und Aunt Jemima Marken sieht, merkt man das da Menschen handeln, die sich der Faktenlage stellen und versuchen sich anzupassen.
US-Amerikaner bitte, wir wollen doch bei den Fakten bleiben *hust, hust* 😉
@DELTADOG:
Ja, diese Neigung zu „postfaktischen“ Meinungen macht das Ganze noch einmal komplizierter.
Die „Hauptkampffelder“ dieser aktuellen Lagerkämpfe betreffen allerdings in der Regel ja Sachen, die v.a. von kulturellen Bewertungen abhängen. Und die sind meistens kaum mit einem naturwissenschaftlichen Faktenbegriff zu greifen. Was ich meine am Beispiel: Dass das Maskentragen andere Menschen vor einer Ansteckung durch den Träger schützen kann, ist ein Fakt. Ob ich aber die „Freiheit“, trotzdem keine Maske zu tragen, höher bewerte als das „Gemeinwohl“ oder die „Rücksicht“ auf andere, ist eher eine Frage kultureller und persönlicher Orientierung.
Ich würde nicht sagen, dass „überzeugen durch Diskurs“ als Einschränkung von Kunstfreiheit gilt. Das ist einfache Äußerung von Meinungen. „Freiwillige Änderungen sind da nur der Anfang“ halt ich hier einfach mal für bestandlose Panikmache. Und ich glaube nicht, dass diese Reihe von Comedy-Tabletop-Orkfigürchen als historisches Archiv genutzt werden…
Also ich verstehe die ganze Aufregung an dieser Stelle nicht.
Für den Künstler gab es hier zwei Möglichkeiten, zwischen denen er sich hätte entscheiden können: Seine Orks mehr in die Richtung Fantasy gehen zu lassen und sich nicht mehr an real historischen Kulturen zu orientieren und das wäre vollkommen ok gewesen.
Er hat allerdings für sich entschieden, dass seine Orks an kulturelle Vorbilder angelehnt sind, die er vor dem inneren Auge möglicherweise voller Klischees und mit Halbwissen gesehen hat. Jetzt möchte er seine Miniaturenrange nach Jahren überarbeiten und die Orks nicht nur mit Klischees überfrachten, sondern sie mit möglicherweise so „authentischer“ Ausrüstung aufbauen, dass diese Kulturen sich in ihnen widerspiegeln.
Ich wäre möglicherweise genervt, wenn es die Range nicht mehr geben würde und Arcworlde jetzt auf die Orks verzichten müsste. Aber sie werden halt modernisiert, neu aufgelegt und gut ist.
Es ist die Freiheit als Künstler sich zu entwickeln, festzulegen was er in seiner Welt haben möchte und er hat sich entschieden diesen Weg zu gehen. Von einem Shitstorm gegen ihn habe ich nie etwas gehört und wenn es Diskussionen waren, die ihn überzeugt haben: Dafür sind Diskussionen nun einmal da.
Schön formuliert, danke.
Da weiss ich wieder warum ich die Kommentare hier gerne meide…
Es geht mir genauso, deshalb bin ich leider immer seltener auf der Seite hier.
Ich bin zunächst einmal traurig um jeden Leser, der uns nur noch selten besucht, deshalb mal kurz meine 2 Cent zu diesem Thema:
Wir wussten gestern schon, dass das hier ein kommentarreicher und kontroverser Beitrag werden würde. Wir hätten die Kommentare deshalb direkt dicht machen können, haben wir aber nicht. Und ich finde, auch wenn hier manche einen Ton anschlagen, der mir nicht gefällt, so muss ich doch sagen, dass ich die Debatte im großen und ganzen ziemlich gesittet finde. Ja, es gibt unterschiedliche Meinungen und ja, manche Argumentation wird eher nicht sachorientiert geführt, aber es gibt halt auch einen Austausch von Argumenten und Denkanstößen. Das ist sicher nichts, was ich gerne mal als seichte Unterhaltung lese, aber ich muss es ja im Zweifelsfall auch nicht.
🙂
@Christian:
Danke fürs Offenlassen. Dass es bei solchen Themen schnell „kracht“, ist momentan ja leider vorhersehbar (vgl. meine viel zu langen Einlassungen zu Hyperpolitisierung und Polarisierung der Öffentlichkeit). Aber ich befürchte, in einem gewissen Rahmen muss man das wohl momentan auszuhalten versuchen. Wenn man alles gleich zudeckt, wo sich Eiferer irgendeiner Art reinsteigern könnten, überlässt man denen ja irgendwie auch das Feld. :/
Danke dafür. Ich finde die Diskussion sehr interessant und fast alle Kommentare sind auch angemessen zivil verfasst. Es tut gut verschiedene Seiten zu hören und sich vielleicht selbst auch wieder mal zu hinterfragen.
Traurig um jeden Leser? Ich hab 2mal einen von deinen Review Jungs konstruktiv kritisiert (mit Beispielen was man besser machen kann) und nun werden meine Posts immer moderiert… Naja blah blah
Das liegt aber sicher nicht an deiner Kritik, sondern an irgendwelchem Quatsch im WordPress-System, den ich mir nicht erklären kann. Zu deiner Beruhigung: Du stehst auf keiner irgendwie gearteten Greylist.
Und ja, ich hab auch keinen Bock Kommentare händisch freizuschalten. 😉
Auch von mir ein Danke, Christian. Kennst mich ja, wenn mich ein Thema reizt, muss ich immer meinen Senf dazu geben.
Ich möchte dabei aber nur kurz meine Sicht darstellen, lese aber auch gerne konträre Ausführungen, so sie denn sachlich formuliert sind und auch ein wenig weiter ausholen, warum man denn so denkt.
Ein „das sehe ich anders. Punkt.“ finde ich dabei nicht so spannend wie „Sehe ich anders, weil…“. Denkanstöße, genau. Es ist schon öfters vorgekommen, dass mich konträre Meinungen zum Nachdenken gebracht haben. Eine einzelne hat dabei bestimmt nichts weltbewegendes ausgelöst bei mir. Aber wenn ich zurück denke, was ich vor vielen Jahren in meiner Anfangszeit auf dem BK noch für ein schwarz-weiß-denkender Pöbler war (diverse Sexismusdebatten z.B.), dann denke ich mittlerweile etwas reflektierter. Und daran sind auch die vernünftigeren Debatten hier nicht ganz unbeteiligt. Darum werfe ich auch heute noch gelegentlich wie bei diesem Thema hier Textwände ins Spiel, in der Hoffnung, dass jemand darauf einsteigt und sich daraus wieder etwas Fruchtbares ergibt.
Deswegen: bitte weiter so, liebes BK Team! Und an die Kommentatoren: gerne etwas mehr als nur hingerotzte Einzeiler, dann haben alle was davon 😉
Thumbs up
Gute Einstellung!
So lange es sich gesittet verhält lese ich auch gerne die Diskussionen um solche Themen.
Für mich persöhnlich waren hier schon ein paar sehr interessante Denkansätze und Sichweisen dabei.
Ich habe beim letzten Kickstarter mitgemacht und meine Minis sind gestern angekommen. Der erste Eindruck ist wirklich gut und ich wollte ein Youtube Review machen.
Hatte im Vorfeld seine Bayourks gesehen und fand die Minis klasse. Da er sie im KS aber nur aus Resin angeboten hätte, wäre es nichts für mich gewesen. Also eigentlich bin ich raus.
Ich finde es dennoch schade, dass er die Minis zurückzieht. Klar, er ist der Künstler und kann machen was er will. Wenn ihn jemand überzeugt hat, dass es besser ist, ist das sein gutes Recht.
Trotzdem finde ich die Entscheidung aus zwei Gründen bedauerlich: 1) Die „Victim Hood Culture“ und SJWs halten Einzug in die Fantasywelt. Die Transferleistung Vodoo Orks als rassistisch zu sehen muss man erst hinkriegen. Wo führt das hin? Unter dem Facebook Post regt sich ein dunkelhäutiger Fan der Minis auf, dass seine Kultur gecancelt wurde.
2) Die Signalwirkung an andere Künstler könnte zu Selbstzensur führen. Keiner verbietet etwas, aber Künslter haben Angst vor dem drohenden Shitstorm.
Nun gut, die Welt wird sich weiter drehen, aber ich finde es dennoch Schade.
Wie gesagt, ich gehe derzeit nicht davon aus, dass die komplett verschwinden, ich erwarte eher, dass sie in einer veränderten, eventuell quellentreueren Form zurückkehren werden. Und das wäre dann ja sogar eine CHance für eine Verbesserung der Range!
Die Tatsache, dass es sich bei der Fraktion um Orks/Goblins/Gremlins handelt, war dabei imho gar nicht wirklich das Thema.
Die sollen komplett überarbeitet wiederkommen, sobald Alex mit den Bayourks 2.0 zufrieden ist.
Aber gerade das war der Charme der Minis das es was anderes war und nicht ein Fantasy-Abklatsch wie ihn jeder hat.
„After diskussion… reconsider… culturally mindful“ Klingt für mich nicht so mega freiwillig im Kontext der aktuellen Debattenkultur in der westlichen Welt, sondern exakt nach cancel culture.
Fände es nur schade um die Stereotypen mit denen beim Figurendesign gespielt wird, fand den Ansatz immer lustig.
Vielleicht bin ich aber auch zu weiß um zu erkennen dass es wichtiger ist das Richtige zu proklamieren als lustig zu sein.
Ich hatte beim lesen seines Textes den selben Eindruck. Am Ende ist er vielleicht doch von seinem neuen Ansatz überzeugt und es wird eine gute Entwicklung.
So Leute. Ich kann ja verstehen dass einige von dieser Entscheidung vielleicht überrascht sind. Ich kann auch verstehen wenn ihr die Absage des Kickstarters nicht so toll findet. ABER was ich absolut nicht verstehe sind die Schreie von wegen CANCEL CULTURE oder „Unsere Welt geht den Bach runter weil man nicht mehr ohne Konsequenzen teils verletzende Stereotypen und Vorurteile verwenden soll!!!!11Elf!“.
Fändet ihr das geil in eurem Hobby immer wieder im Vorurteilen konfrontiert zu werden die euch im realen Leben vorgehalten werden und die benutzt werden um euch in den Augen des Gegenübers zu entwerten? Wär das okay für euch wenn ihr in eurem Alltag als Sachse zum Beispiel immer hört „Du bist Sachse? Wieviele bei euch in der Familie sind denn Nazis? Habt ihr schonmal ne Banane gegessen?“ nur um dann in einem Tabletop die Fraktion der „Saxmenn“ zu haben deren einziges Merkmal ist das sie wild nach Bananen sind?
Selbe Spiel für andere Mitbürger und deren Region oder generell uns Deutsche. Wer hier hat sich bitte noch nicht aufgeregt dass wir alle fürs Ausland de facto nur aus Bayern bestehen? Jetzt stellt euch mal vor diese Vorurteile würden euch und allen anderen bei euch aus der Region seit teils Jahrhunderten anhaften und dazu benutzt werden euch zu diskrimieren und Gewalt gegen euch zu legitimieren, da wollt ihr das auch nicht in einem Fantasy Spiel wiedergespiegelt sehen, oder?
Alex ist ein absolut stabiler Typ, der schon vor Jahren anfing zu hadern mit den Bayourks. Eigentlich wollte er die Bayourks schon vor circa fünf Jahren einstampfen, hat es dann aber gelassen.
Als er damals die Njorsvald anfing hat er sich Rat von Hobbyisten aus Skandinavien geholt um nicht Wagner Wikinger zu machen. Für Fraktionen die er aktuell plant dasselbe. Beispiel: Für die „Deutschlandfraktion“ hat er sich unter anderem von mir und einem ehemaligen Redakteur des BKO beraten lassen um eben jene Stereotype und Vorurteile zu vermeiden, die wir Deutsche scheiße finden.
Ist es da so abwegig, dass die Person die Freunde und Bekannte in der gesamten Welt hat, von sich aus schon lange nicht mehr wirklich zufrieden war mit seiner Ork Fraktion und der will dass jeder seine Minis ohne Probleme genießen kann, jetzt den Schlussstrich zieht und sagt er will die Bayourks so überarbeiten dass er damit im Reinen ist?
Ich steh jedenfalls hinter Alex und seiner Entscheidung.
Danke für die Hintergrundinfos.
Marcel… Entwerten?? Gewalt??? Aus welchem Hut ziehst du das jetzt? Und was genau legitimiert wie was?
Lieber BK, warum löscht ihr nicht einfach konsequent alle Kommentare mit politischem Einschlag? Stattdessen gebt ihr noch euren mindestens diskussionswürdigen Senf dazu und befeuert das so.
Aber auf die stereotypfreie Deutschlandfraktion bin ich gespannt! Müsste ja dann ähnlich aussehen wie die sereotypfreien Franzosen. Oder Amis.Oder Polen. Oder Briten. Oder oder oder. Woran erkent man die dann? An der Sprache oder am Ausweis?
Und nein, ich muss nicbt weinen wenn Deutsche bei den Simpsons als überkorrekte Lappen überzeichnet werden. Oder als Oktoberfestschrate in Chevy Chases Hilfe, die Amis kommen. Ich schrei mich lieber weg vor Lachen.
Eure Empfehlungen zum Thema „Deutschlandfraktion“ würden mich jetzt auch sehr interessieren.
Lederhose, Seppelhut, Bier und Pickelhaube sind jawohl schon mal Tabus. Was bleibt denn dann übrig? Bitte kein Kölner Prinzenpaar oder ein Schützenkönig mit seiner Weinkönigin.
Das hängt fürchte ich damit zusammen dass „Deutsch Sein“ viele Vorteile mit sich bringt und wenig dazu einlädt diskriminiert zu werden. Vor allem nicht solange man in Deutschland unter Deutschen sitzt.
Mein Paps ist in die Schweiz ausgesiedelt und hatte da durchaus Probleme Anschluss zu finden, weil er „Ausländer“ war. Aber natürlich kein Vergleich zu jemandem deman ansieht dass er „nicht von hier“ ist.
Ich kann gut damit leben als etwas steif aber effizient bewitzelt zu werden. Könnte ich genauso gut damit leben als „fauler N.“ bewitzelt zu werden… Ich habe meine Zweifel ob ich das so leichtherzig mitnehmen würde.
Ach, bei einer Deutschlandfraktion könnte man aus manchen Vorurteilen auch lustige Sonderfertigkeiten machen, statt diese optisch an den Miniaturen darzustellen.
– überpünktlich: Reserven treffen immer wie gewollt ein
– präzise: Abweichungswürfe wirken nicht ganz so stark
– humorlos: crits wirken sich stärker aus
– Selbstkasteiung: Moralwürfe sind schon ab dem ersten Verlust nötig
– Bierliebe: Truppen werden von vom Feind aufgestellten Bierständen tierischst abgelenkt
Ne, nur Spaß. Bitte nicht ernst nehmen 😉
Finde ich gut. Das ein gigantisches Problem in Miniaturenwelt. Viele veraltet und rassistische Klischees die immer wieder als Miniatur rausgebracht werden.
Ich versuche für meine Range und Worldbuilding ein ordentliches Sensitivity Reading zu bekommen.
Da ich keine Lust auf Streit habe schreibe ich lieber nochmal einen sehr allgemein gehaltenen Kommentar.
-Erstmal finde ich es sehr gut und wichtig das die Kommentarfunktion hier nicht deaktiviert wurde. Das Menschen verschiedene Meinungen haben und diese auch Mitteilen ist ein wesentlicher Grundstein unserer Gesellschaft. Niemand muss hier mitlesen und niemand muss sich Figuren kaufen die einem aus irgendeinem Grund nicht zusagen. Jeder Mensch kann mMn machen was er will solange es nicht gegen Gesetze verstößt, oder jemandem ganz direkt schadet. Indirekt kann und wird man immer irgendwem schaden! Es mag sein das diese Orks bei wenigen Menschen ein negatives Bild über Anähnger der Louisiana Voodoo Gemeinde verstärken und das ist schade. Ich bin mir aber sicher das die überragende Mehrheit durch solche kulturellen Hommagen überhaupt erst einen Zugang so fremden Kulturen bekommt und das ist der wichtigere Punkt! Voodoo ist für viele doch nur „schwarze Magie“ mit Voodoo Puppen und das bleibt so solange man nicht durch irgendwas Kontackt damit bekommt. Das wird einer Religion mit zig Millionen Mitgliedern nicht gerecht.
-Mir ist ein überzeichnetes Klischee dabei deutlich lieber als der zum scheitern verurteilte Versuch etwas derartiges korrekt darzustellen. Das Klischee wird als solches verstanden. Ich fände es schwieriger wenn jemand versucht die Wirklichkeit darzustellen und ich dort dann falsch repräsentiert werde.
-Zensur beginnt nicht bei staatlichen Verboten und Cancel-Culture bedarf keinen Mob der mit Fackeln vor deinem Haus steht. Daher kann man solche Begriffe in diesem Kontext durchaus verwenden. Die automatische Ablehnung dieser Begriffe finde ich sogar arg befremdlich. Vor allem letztes hat das Potential sich zu verselbstständigen. Ich wage zu bezweifeln das sich Anhänger der Louisiana Voodoo Kultur, oder Erimiten aus den dortigen Sümpfen beschwert haben, oder irgendeinen Einfluss auf diese Entscheidung hatten. Wie der Mann zu der Entscheidung kam lässt sich nur mutmaßen, aber für mich riecht das leider nach ‚virtue signaling‘. Das kann man natürlich machen, meine Sympathie gewinnt man damit aber nicht.
Ich frage mich, wie einige Leute hier reagieren würden wenn ein bekanntes Fantasysystem ihre „Fantasie-Deutschen“ als krasse Pop-Klischees dargestellt hätte. „Karl Franz – Heldenhammer in der einen Hand, Brezel in der anderen. Er trägt die Lederhosen Sigmars und die Bratwurst-Krone des Reiklandes“. Es sind dann auch in der Regel die selben Leute die sich beschweren warum der „Deutsche“ in den Medien immer der Bösewicht ist. Oder warum jeder Wehrmacht-Soldat in Computerspielen ein hirnloser Totschläger ist (obwohl mein Opa doch nur gezwungen wurde!). Vielleicht muss man einmal akzeptieren, das Menschen die nicht so aussehen wie man selbst ebenfalls Gefühle besitzen. Und nicht ständig falsch oder gar nicht repräsentiert werden wollen. Aber für alle die es stört wenn Plastikpüppchen nun nicht mehr so sind wie man sie haben möchte, habe ich einen Tipp! Wir leben im Kapitalismus. Kauft es nicht. Oder besser, macht’s euren Schei* doch selber. Schön’n Abend wünsch ich!
Der Name ist Programm was? Zu schade dass du dir offenbar nicht die Mühe gemacht hast die vielen, teils sehr konstruktiven Beiträge zu lesen.
Hast du jemals von Konflikt 47 oder Dust gehört ?
Ich spiele zwar keine GW-Spiele, aber diesen Karl Franz würde ich sofort kaufen.