Unboxing: Trench Club
Heute schauen wir uns den Prototypen des Brettspiels Trench Club an.
Trench Club soll über Kickstarter finanziert werden und ist die Weiterentwicklung des in kleiner Stückzahl erschienenem Brettspiels Trench Foot.
Das Setting ist im ersten Weltkrieg angesiedelt.
Auf einen Blick:
Produkt: Trench Club
Hersteller: PKB Games
Material: Plastik und PappeDas Reviewmaterial wurde vom Hersteller gestellt.
Ausgepackt:
So sieht der Prototyp aus, wenn man ihn das erste Mal öffnet:
Inhalt:
Es gibt 4 Nationen zur Auswahl: Österreich Ungarn, Deutsches Kaiserreich, Frankreich und Großbritannien. Außerdem gibt es Bonuseinheiten, die man während dem Spiel bei Bedarf dazu kaufen kann.
Jede Nation hat ihre eigenen Einheitenbögen und Pappmarker:
In der Box waren natürlich auch die Spielanleitung und ein Merkblatt, in dem die Neuerungen beschrieben stehen, die es mit der Neuauflage im Kickstarter geben wird.
Das Spielfeld hat zwei Seiten, eine Winterseite und eine Seite mit milderem Klima:
Eine der Neuerungen in Trench Club werden größere Figuren sein, wie man an diesem Bild gut sehen kann.
So sieht das Spielfeld aus, wenn es aufgebaut ist.
Thorsten und ich haben das Spiel, welches für zwei bis vier Spieler ausgelegt ist, für euch getestet. Hierzu haben wir wie in der Anleitung empfohlen nur das halbe Spielfeld benutzt. Ziel in diesem Spiel ist es, mit seinen Truppen die meisten Bunker einzunehmen. Es wird mit einer größeren Mengen W12 gewürfelt. Die Figuren haben jeweils zwei kleine Stangen an der Seite befestigt. An der einen kann man mit kleinen Ringen den Schaden markieren und an der anderen die Erfahrungspunkte. Jede Einheit trifft mit steigender Erfahrung besser senkt aber mit mehr Schaden die Zahl der Würfel, die sie werfen darf. Bunker können nur von Infanterie und Kavallerie eingenommen werden. Die restlichen Einheiten dienen hier nur für den Support.
Hier ein paar Bilder unserer Partie:
Thorsten spielte Großbritannien und ich das Deutsche Kaiserreich. Am Ende konnte ich die meisten Bunker für mich beanspruchen. Das Spiel ging etwas länger als eine Stunde. In Beschreibung ist zu lesen, dass man in einer 4 Spielerpartie im Schnitt ca. zwei bis vier Stunden braucht.
Fazit Thorsten:
Trench-Club erinnert mich stark an das seelige Battle Isle Anfang der 90er auf dem Amiga. Klar, es nutzt den ersten Weltkrieg als Hintergrund, aber die Kämpfe wurden seinerzeit sicherlich mit wesentlich anderen und vor allem mehr Einheiten ausgefochten. Dafür eignen sich die Hexfelder wunderbar zum Taktieren, und obwohl es beim Lesen zunächst etwas kompliziert und sperrig klingt: Sowohl das Erfahrungspunkte- als auch das Verwundungssystem fühlen sich gut an und beide gehen in der Praxis sehr schnell einfach von der Hand. Dazu kommt die Relevanz von Infanterie, welche als einzige Bunker einnehmen kann, das Flugzeug (welches sowohl Einheiten auf dem Boden als auch Einheiten in der Luft angreifen kann, es gibt aber nur wenige Einheiten die Ziele in der Luft beschießen können) und vor allem auch Einheiten mit mehr als einem Feld Angriffsreichweite, bei denen der Gegner nicht direkt zurückschlagen kann.
All das muss man im Blick behalten, wenn man der erste sein will, der die zum Sieg notwendige Anzahl an Bunkern einnimmt. Die zufällige Aufstellung der in 3 Gruppen eingeteilten Einheiten gibt dem Ganzen noch ein wenig mehr Würze, ebenso wie die Spezialeinheiten der 4 Fraktionen. Und dabei geht Trench-Club sogar noch ordentlich flott von der Hand, auch die Lernphase ist angenehm kurz (es kann aber sein, dass man sich in der ersten Partie völlig beim Einteilen der Gruppen verhaspelt hat und es sich dadurch unnötig schwer macht…).
Jetzt sind die 90er zwar schon eine Weile her, aber meine Faszination für Hexfeldgefechte ist neu entflammt. Trench-Club bleibt bei mir deshalb weit oben auf dem Radar.
Fazit Markus:
Anfangs wirkte das Spiel für mich schon etwas sehr komplex, aber nachdem wir die Regeln durchhatten wurde mir klar, dass es doch einfach zu lernen ist. Nachdem wir jeder eine Nation gewählt hatten, ging es dann auch schon los. Strategisch muss man bei Trench Club gleich zu beginn des Spiels denken. Denn schon die richtige Aufstellung kann einem einige Vorteile bringen. Das Spiel selbst ging uns flüssig von der Hand und ich hatte sehr viel Spaß. Sollte ich wieder die Chance bekommen, das Spiel zu spielen freue ich mich schon darauf, alle 4 Nationen gleichzeitig in Aktion zu sehen. Ich hoffe der Kickstarter wird Erfolg haben und ich kann das Spiel nur wärmstens empfehlen.
Wann der Kickstarter startet ist leider noch nicht genau bekannt, unter folgendem Link kommt Ihr aber schonmal zur Kickstarterseite und könnt Euch dort benachrichtigen lassen, wenn das Spiel online geht: Trench Club auf Kickstarter
Link: Trench Club
Witzig – Den Kickstarter habe ich verpasst, aber die ganze Aufmachung hatte mich auch an History Line erinnert, und dann lese ich im Text die Referenz zu Battle Isle. Jetzt muss ich glaube ich mal die diversen abandonware Seiten plündern gehen =)
hätte – hätte ich verpasst. Das hätte da zumindest stehen sollen.
Thorsten, wenn Du an Battle Isle erinnerst, solltest Du eher an History Line denken. 😉
Der treffendere Vergleich wäre wahrscheinlich ehr Historyline 1914-1918 (https://www.4players.de/4players.php/dispbericht/Allgemein/Special/40254/83554/0/History_Line_1914_-_1918.html) von Blue Byte, die auch Battle Ilse gemacht haben.
Sieht auf jeden Fall interessant aus. Mein Interesseschwerpunkt hat sich in den letzten Jahren hin zu diesen hexbasierten Wargames entwickelt. Ich hab da eine kleine Sammlung zusammen bekommen, die auch einige neue Titel aus den letzten 2 Jahren enthält. Die sind sind dann aber ehr auf klassische Pappcounter oder Holzblöcken aufgebaut als auf Miniaturen.
Schau Dir mal Zargos Lords aus den 70ern an, das ist eines der ersten Hexfeldspiele und Klassiker. Von den Mechaniken her noch super simpel, aber imho für Hexfeldspielenthusiasten ein must have.
Ich hab das nicht so mit Fantasy-Systemen. Bin da dann doch zu stark an Modern Warfare/Cold War interessiert als Fantelalter Settings.
Die letzten Sachen, die ich mir geholt habe (zum Teil als Kickstarter Backer) waren:
https://boardgamegeek.com/boardgame/225759/armageddon-war
https://boardgamegeek.com/boardgame/259121/less-60-miles
https://boardgamegeek.com/boardgame/209877/world-war-85-storming-gap
Combied Arms Warfare holt mich halt mehr ab.
Ziemlich wenig Infanterie für den ersten Weltkrieg. Bei der Einheitenmischung wäre man wohl lieber auf den zweiten WK gegangen.
Ansonsten schaut das Spiel aber schon gut aus.
Ich denke, man wollte ein anderes und noch nicht so stark besetztes Setting. So konkurriert man auch nicht mit so Sachen wie zB Tides of Iron
Man startet mit einem Exemplar von jedem Einheitentyp. Hat man Bunker erobert produzieren diese Anleihen. Mit diesen Anleihen kann man beschädigte Einheiten in Bunkern reparieren oder komplett neue Einheiten kaufen. Da Infanterie als einzige Bunker erobern können finde ich das garnicht mal so schlecht. Im Prinzip hat man zu Beginn also 3 Einheiten die das können: Infanterie zu Fuß, Infanterie zu Pferd und das schwere MG.
Vielleicht noch zwei Anmerkungen meinerseits: Mir ist klar, dass Histroy Line der passendere Vergleich gewesen wäre. Aber wie heißt es? Wir hatten doch damals nix. Ich habe als junger Bub lediglich Battle Isle gesuchtet und History Line ging an mir vorüber. Und es ist ja ein persönliches Fazit. Ich werde das aber nachholen, zumindest bis Trench Club offiziell erscheint.
Das zweite mag etwas moralisch daher kommen, aber da ich es hier in den Kommentaren schon gelesen habe: Battle Isle und die anderen vertreter diesere Reihe, auch History Line, sind auf dem PC definitiv KEINE Abandonware. Wer dennoch in diese Nostalgie abtauchen möchte kann die Spiele für schmales Geld auf GOG kaufen. Die sind dann auch in einer Dosbox so vorkonfiguriert dass sie direkt laufen. Natürlich sehen diese Programme mittlerweile recht pixelig aus, ganz im Gegensatz zu Trench Club hier. 🙂
Ja das gute Alte Battle Isle. Angeblich sollte ja ein Brettspiel dazu raus kommen (laut einem Artikel in der PowerPlay) Leider konnte ich nie in Erfahrung bringen ob das auch produziert wurde. Falls dem so ist müssen es sehr wenige Exemplare gewesen sein. Jedenfalls habe ich auf Boardgamegeek nichts gefunden. Weiß jemand da was genaueres?
Wer gerne mal wieder hexbasiert am Rechner zocken möchte, dem kann ich folgendes Spiel durchaus empfehlen:
https://store.steampowered.com/app/330720/Flashpoint_Campaigns_Red_Storm_Players_Edition/
Das ist zwar WW3 Setting aber vom taktischen Anspruch sehr forderend weil es viele Aspekte moderner Kriegsführung wirklich gut abbildet.
Hach ja,
Battle Isle 2 und HistoriLine, hab beides noch Original hier liegen. HI fürn Amiga mit 7 Disketten und Battle Isle 2 samt Erbe des Titan-Net Erweiterng in der CD-Edition für PC.