Review: Starterset Güterzug
Es fährt ein Zug… Wir haben uns an das Zug-Set von Roostermodel gewagt um unsere Spieltische um ein stählernes Ross zu erweitern.
Auf einen Blick:
Produkt: Starterset Güterzug mit Dampflok
Hersteller: Roostermodel
Material: vorgefärbtes MDF
Preis: 75,00 Euro
Maßstab: 28mmDas Reviewmaterial wurde vom Hersteller gestellt.
Inhalt:
Jede Menge buntes gelasertes MDF, einige Holzstäbchen und Magnete. Der Anleitung folgend haben wir nach dem Zusammenbau:
- 1 Dampflock
- 1 Tender
- 1 langer geschlossener Wagon
- 1 kurzer geschlossener Wagon
- 1 kurzer offener Wagon
- 1 Bremserwagen
- 120 cm gerade Schiene
Ok. Das erklärt auf jeden Fall schon mal das Gewicht und die große Anzahl von MDF-Platten. Die Spurweite ist im Shop mit 33 mm angegeben. Die Wagons in unserem Set waren in rostrot gehalten, im Onlineshop finden sie sich einzeln auch in olivgrün. Die MDF-Platten kommen in unterschiedlicher Dicke und es ist sogar ein kleines Stück Pappe mit gelaserten Bauteilen dabei. Es gab viel zu tun, also stürzte ich mich mit Feile, Holzleim und Cuttermesser bewaffnet ins Getümmel.
Der Zusammenbau:
Das erste was ich bauen wollte war die Lok nebst dem Tender. Und es ging auch direkt mit einem großen Segment los, bei dem es sich eigentlich nur um den Hauptkessel der Lok handeln konnte. Der Ersteindruck des Bausatzes war schon mal sehr gut: Die Teile ließen sich sehr einfach aus dem Rahmen lösen, es gab nur sehr wenige Verbindungspunkte die es ein wenig abzufeilen galt (etwas, was später immer weniger gemacht wurde und das mit guten Grund) und die Passgenauigkeit war sehr gut. Aber man merkte auch gleich: Lesen bildet. Es galt nämlich bereits zu Beginn genau auf die Anordnung der Teile zu achten, denn einige der Leisten enthielten Löcher an denen später andere Teile (wie z.B. die Schornsteine) befestigt werden sollten. Der Kessel selbst war dann auch schon ordentlich groß. Wie groß wohl dann die komplette Lok sein würde? Aber zunächst wurde das Ganze beiseite gelegt und es ging ans Fahrwerk.
Auf den ersten Blick waren das ganz schön viele Teile, nur damit da unten ein paar Räder auf den Schienen sind. Auch hier galt es wieder bei einigen Teilen die Ausrichtung zu beachten. Die Räder selbst wurden an die passend zugeschnittenen Stäbe geklebt und die Achse lose in die dafür vorgesehen Löcher gesteckt. Und ja, die dreht sich. Einige Handgriffe später sind die Fahrwerke montiert und es gilt das zu bauen was sie demnächst tragen werden und es ist… der Tender. Ok, ich hatte auf die Lok gehofft. Dafür baut sich der Tender allerdings sehr flott und wenig später erschließt sich mir auch der Sinn der Magnete. Diese dienen dazu die Fahrwerke mit dem Wagon zu verbinden, so dass dieser später auch um Kurven fahren kann. Die Wagons untereinander verbinden sich simpel über das Prinzip Haken und Öse. Der überraschend große Tender war also fertig, aber wie sieht das jetzt auf der Schiene aus? Ok, die Lok muss also ein wenig warten, als nächstes kam ein Stück Schiene dran.
Die Schienen teilen sich im Set auf 3 Stück zu je 30cm und 2 Stück zu 15cm auf. Auf eine Grundplatte werden kleine Halterungen aufgeklebt welche zum einen als Ankerpunkte für die Holzbretter dienen und zusätzlich den eigentlichen Schienen halt bieten. Die jeweils letzten Holzplanken bilden mit der Bodenplatte ein recht ordentliches Stecksystem, so dass mehrere Schienensegmente auf dem Spieltisch nicht so leicht verrutschen.
Zurück zur Lok. Anders als beim Tender wird das Fahrwerk hier nicht von Magneten gehalten. Die zentralen 3 Achsen sind fix, vorne und hinten gibt es zusätzlich kleinere Räder welche zwar nicht abnehmbar sind, aber dennoch das Fahren um Kurven erlauben sollen. Beim Bau kommt uns schnell die Erkenntnis: die 15cm Erprobungsschienenstrang sind schlichtweg zu kurz um die Lok aufzunehmen. Zudem besitzt sie einige Baugruppen mit sehr kleinen Teilen wie die Schornsteine und Lampen. Wer aber ein wenig Modellbauerfahrung mitbringt und etwas Ruhe und Geduld sollte auch damit kein Problem haben. Außerdem bemerkt man bald, dass die kleinen Verbindungsstellen mit denen die Teile in der MDF-Platte hingen so gewählt wurden dass sie beim Zusammenbau einfach hinter anderen Teilen verschwinden. Und schon bald hatte ich eine stolze Lok samt Tender in schwarz und rot, mit kleinen Elementen in Silber und weiteren Farben vor mir stehen. Und damit die und auch die kommenden Wagons standesgemäß aufgestellt werden konnten war erst einmal wieder Schienenbau angesagt. Nach dem ersten Stück ging der Rest sogar völlig ohne Anleitung.
Die Anleitung sieht nun vor zunächst alle Fahrwerke aller Wagons zusammenzubauen. Das waren die Dinger mit den vielen Teilen, oder? Wo man auch gut aufpassen muss um die Teile korrekt auszurichten? Das stimmt, aber hier geht es einem ähnlich wie bei den Schienen: Da man die Arbeitsschritte bereits beim Tender vollzogen hat hat man in kürzester Zeit einen Haufen fertiger Fahrwerke vor sich stehen welche auf ihre Magneten und Wagons warten. Und auch die Wagons selbst gehen flott von der Hand. Einige der Wagons erhalten zusätzliche Zierelemente was die eingelaserten Details gut ergänzt. Jeder Wagon besitzt auf den langen Seiten zudem irgendeine Art von Tür und die Dächer können abgenommen werden Wagon um Wagon wird an den Zug angekoppelt und stetig füllt sich der Schienenstrang bis der Bremserwagen das Ende bildet. Und viel länger hätte das Ganze dann auch nicht mehr werden dürfen, denn dann sind auch schon die Schienen, trotz 120 cm Länge, zu Ende.
Klappe und Action:
Ich schreibe jetzt mal einfach wie es ist. Ob nun Lok oder Wagon: Die Teile sind schlicht zu groß für meine Fotobox. Stattdessen gibt es also Fotos auf der 90x90cm messenden Grundplatte welche ich mal für Wild West-Spiele gebastelt habe und irgendwo passt so eine Dampflok ja auch gut dazu. Dank der Länge teilt der Zug das Spielfeld diagonal und bietet die Kulisse für das Szenario „Zugüberfall“.
Fazit:
Das Set beinhaltet also nicht nur 120 cm Schiene, sondern auch fast so viel Zug. Baut man alles komplett auf reichen die ungenutzten paar Zentimeter Schiene gerade mal aus um zu testen ob der Zug auch wirklich auf den Schienen fahren kann indem man ihn ein wenig vor und zurück bewegt. Und ja, das funktioniert. Es wird in Spielen sicher selten bis gar nicht eine Rolle spielen, aber mich begeistern solche Kleinigkeiten wie die Schiebetüren im großen Wagon oder eben die Tatsache dass der Zug auf seinen Schienen auch fahren kann. Ebenfalls begeistert mich dass der Zug in bunt daher kommt. Der Zinn- und Plastikberg wächst schneller als ich Modelle bemalen kann, da begrüße ich es sehr wenn es ausreicht das Gelände einfach nur Zusammenzubauen und ich es danach direkt in meinen Spielen einsetzen kann. Und der Zusammenbau war an ein, zwei Stellen vielleicht etwas kniffliger aber alles in allem ging die Sache schnell und einfach von der Hand. Warum ich letzten Endes dennoch mehrere Tage daran gebaut habe? Es ist schlichtweg ein verdammt großes Set. Und noch dazu ein Set mit einem echt guten Preis-Leistungsverhältnis. Wer für seinen Spieltisch noch einen Zug sucht sollte definitiv einen genaueren Blick darauf werfen. Außerdem handelt es sich hierbei ja auch nur um das „Starterset“. Wer möchte kann seinen Spieltisch darüber hinaus noch um Weichen, Kurven, Prellböcke, weitere Wagons und vieles mehr erweitern. Auch der drohende Brexit ist kein Grund den Einstieg in eine neue Spurweite zu scheuen: Roostermodel sitzen in Deutschland.
Danke für das Review. Tolles Set.
Ja, Set ist schon cool, aber keine amerikanische Lok od. Waggons, eher ne BR 24 mit deutschen Güterwagen. Schade. 🙁
ja eher ne deutsche Lok; und auch der Deutsche Bremserwagen hat die Erhöhung hinten und nicht mittig wie ein amerikanischer.
Freut mich wenn man erkennt an welchen Loks ich mich orientiert habe.
Da es die ja bei den anderen Herstellern nicht gibt.
Ein Western Style Zug kommt aber auch noch!
und wenn ihr Ideen für andere Settings habt, dann nur her damit
Jetzt war ich bis zum Ende gespannt, warum die Ausknipsstellen nicht mehr gesäubert wurden aber die Info ging irgendwie verloren oder?^^“ Schönes Review!Ich bin immer wieder begeistert wie beweglich und mit wie viel Tiefe man MDF designen kann. Wir sitzen selbst gerade dabei einen 40k Stadtkampftisch mit Gelände vom MDF-Konkurrenten vollzustellen. Das ist echt mal eine willkommene Abwechslung zum Plastepüppies bauen.
🙂 Du hast es schlicht überlesen:
„Außerdem bemerkt man bald, dass die kleinen Verbindungsstellen mit denen die Teile in der MDF-Platte hingen so gewählt wurden dass sie beim Zusammenbau einfach hinter anderen Teilen verschwinden.“
Ich habe das irgendwann bemerkt und dachte mir dann: Sche… drauf. Warum abfeilen wenn mans eh nicht sieht?
Natürlich gibt es auch hier einige Stellen wo sie dann doch zu Tage treten, aber ganz generell hat der Designer einen guten Job gemacht die zu verstecken. Es ist ja so: Bei MDF ist das ein dünner, heller Strich an der ansonsten dunklen Kante. Feilt man den nun ab, feilt man auch die gelaserte Stelle ab, die dann noch mehr helle Stellen bekommt. Es ist ein Teufelskreis.
Eine gute Review.
Auch wenn ich kein MDF Lasercut Gelände Fam bin, muss ich zugeben, das es beeindruckend ist, was da alles möglich ist.
Erst plündern wir für Gelände im Modelleisenbahn Bereich (OK nur Bäume, der Rest ist zu teuer) und jetzt stellt man sich als Gelände noch eine fahrbare Eisenbahn auf den Tisch 🙂
Ist auf jeden Fall interessant als bewegliche deckung, paar Zoll nach jede Aktivierung vor schieben.
Also mich begeistert das nicht so, weil es von der Optik her mMn einfach bessere Alternativen gibt. Ich bleibe dann eher bei den üblichen Modellen der Spur 0.
Ich hab zwar Nuller Gleise aber grade rollendes Material ist leider oft zu teuer. Eine MDF Garnitur (wenn Sie auf die Gleise passt) käme mir schon entgegen
Schönes aufweniges Review mit toll aussagekräftigen Bilder.
Ich merke schon, das ich anscheinend mehr den Modelleisenbahn-Bereich im Blick behalten sollte
Sehr schöner Bausatz 🙂
Danke für die Vorstellung des Bausatz und – da der Schöpfer ja hier mitliest:
Tolle Arbeit! Die Lok (und die Wagen) ist wirklich schön geworden, man erkennt das/die Vorbild(er) (BR 24?) gut; bin gespannt auf die angekündigte Western Lok – wird sicher um einiges komplizierter!
Ergänzung:
Wobei ich als Vorbild die BR64 genommen hätte…;-)
Vorbild war die BR 52! Allerdings mit einem anderen Tender, der passende ist etwas zu sehr gerundet als das er sich gut in MDF Umsetzten lässt.
Allerdings hat die 5 grosse Achsen und damit geht sie nicht um die Kurven, daher hab wurden hier 2 eingespart.
Western Variante kommt sicher auch noch aber vermutlich erstmal was modernes (S-Bahn) für nen Post Apo Setting.
Die BR52 ist meine Lieblingslok auf meiner Minitrix-Anlage (noch mit EMS ausgestattet, total retro!). Du hast Dich an der Kriegsausführung orientiert, richtig? Bitte nicht böse sein, aber die Schornsteine sind dafür zu hoch und – wie Du selbst schreibst – es fehlen zwei Achsen…ändert aber nix daran, dass ich wirklich großen Respekt vor Deinem Modell habe! Und ich hasse mich gerade, weil ich im Modellbahnbereich die Nietenzähler doof finde und hier spät Abends mit sowas anfange…
Rooster Models Sachen sind wirklich tolle Qualität, ich habe etliche davon hier.