von BK-Thorsten | 15.10.2018 | eingestellt unter: Infinity, Reviews

Review: Operation Coldfront

Mit Operation Coldfront haben Corvus Belli ihr nunmehr drittes 2-Spieler-Starterset für Infinity herausgebracht. Wir haben die Box ausgepackt und uns einen Eindruck davon gemacht.

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Auf einen Blick:

Produkt: Operation Coldfront
Hersteller: Corvus Belli
Material: Metall, Pappe
Preis: 89,95 Euro
Maßstab: 32mm

Das Reviewmaterial wurde von Corvus Belli gestellt

Wenn man einmal ein gutes Konzept gefunden hat, schadet es nicht dabei zu bleiben, und so kann man den Inhalt von Operation Coldfrond nüchtern betrachtet als mit Red Veil und Icestorm identisch zusammenfassen: 2 Starterarmeen aus jeweils 7 Miniaturen, ein Geländeset, 6 Würfel (aufgeteilt auf die beiden Fraktionen mit einem Fraktionssymbol statt der 1), Pappmarker und ein Einstiegsheft in die Regeln von Infinity. Wer eine Erstauflage ergattern kann, erhält zusätzlich eine Sonderminiatur. Der Teufel steckt, wie so oft, im Detail.

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Zunächst einmal hat sich seit Icestorm einiges am Boxdesign getan und das merkt man bereits beim Öffnen. Mittlerweile gibt es einen Plastikeinsatz, der das Ganze schon einladender aussehen lässt. Dann wäre in diesem speziellen Fall auch anzumerken, dass es sich bei den beiden enthaltenen Fraktionen nicht einfach nur um Aleph gegen Ariadna handelt, sondern jeweils um einen speziellen Sektor dieser jeweiligen Fraktionen. Noch dazu um komplett neue Sektoren, die mit dieser Box erstmals erschienen sind. Bei Ariadna handelt es sich um den lang erwarteten „Kazak Sektor“ oder das Tartary Army Corps, wie es offiziell heißt. Für Aleph tritt die Operations Subsection of the S.S.S. an, welche im Gegensatz zur Steel Pahlanx bei den Grundtruppen auf die Dakini und Garuda Tacbots zurückgreift. Eigentlich seit deren Erscheinen ein Markenzeichen von Aleph.

Die Miniaturen

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Da sie uns so offen präsentiert werden, fangen wir auch direkt mit den neuen Modellen an. Alle Miniaturen sind entweder Resculpts bekannter Truppentypen oder komplett neu. Starten wir einfach alphabetisch mit Aleph.

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Hier fallen vor allem die drei Dakini Tacbots auf. Aleph-Spieler der ersten Stunde wissen, dass es quasi nichts fummeligeres gab, als die ursprünglichen Dakini Tacbots zusammen zu kleben. Das Problem ist nun passé, denn die neuen Modelle bestehen aus wesentlich weniger Teilen. Sie wirken insgesamt auch noch einmal ein wenig humanoider, aber immer noch fremdartig genug, um sie als reine Remotes zu erkennen. Bei der Naga Scharfschützin und dem Deva Functionary hat sich nicht viel verändert. Hier hielt sich die Überarbeitung in Grenzen, und man kann eher von einer Anpassung an die neuen technischen Möglichkeiten und erweiterten Designphilosophien sprechen.

Der Shukra Consultant und die Yadu stellen komplett neue Truppen dar. Hier fällt vor allem die Yadu ins Auge, da sie einen sehr eigenwilligen Helm mit nur sehr wenigen Details trägt. Es gibt zwar ein eindeutiges vorne an diesem Helm, aber erwartete Detail wie Augen, Sensoren, Sehschlitze oder ein Visier fehlen komplett.

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Ariadna fällt auf den ersten Blick etwas sparsamer aus. Drei neue Line Kazak (mittlerweile die dritte Inkarnation) werden von je einem Tank Hunter, Veteran Kazak und Scout begleitet. Soweit so bekannt, und hier halten sich die Überarbeitungen in Grenzen, ähnlich wie bei der Naga und dem Deva von Aleph. Unterstützt werden die sechs allerdings von einem brandneuen Ratnik, einer superschwere Infanterie, welche aufgrund der Ausmaße ihrer Panzerung optisch bereits als ein kleiner TAG durchgehen würde. Noch dazu kommt hier eine neue Regel zum Einsatz welche dem Ratnik zwei Profile gibt: einmal ein Profil für den voll einsatzfähigen Zustand und ein zweites, welches die Auswirkungen des im Gefecht erlittenen Schadens widerspiegelt.

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Insgesamt sind die Miniaturen allesamt gut gegossen, die Details sind schön scharf und es gibt nur recht wenig Gußnasen und -grate. Zusätzlich wurde noch ein wenig am Design der Einzelteile gefeilt und so ist gerade das zusammenbauen der Waffenarme um einiges leichter, da die Waffen nun, wo möglich, eine Steckverbindung direkt mit dem Körper haben statt an den Schultern, was oft dazu geführt hat dass deren minimales Spiel ein fummeliges Ausrichten von drei Teilen gleichzeitig erforderte.

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Bei der Sonderminiatur handelt es sich um eine Wardriver, ein Hacker Söldner, welche unter anderem vom Tartary Army Corps eingesetzt werden kann, aber nicht von der Operations Subsection.

Das Gelände

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Das neue Geländepack „Dawn O2 Aplekton Scenery Pack“ ist ähnlich aufgebaut wie die bekannten Sets: ein Poster 60×85 cm, 4 große Gebäude und 6 Container oder zumindest containerartige Geländeteile. Obwohl die grafischen Designs der Elemente allesamt sehr gut aussehen und super zueinander passen vermisst man die Brücken und generell die Abwechslung des Neon Lotus Scenery Sets aus der Red Veil Box. Der grafische Stil passt besonders gut zu Aleph und wirkt insgesamt etwas düsterer als das früher erschienene Hephaestus Scenery Pack.

Sonstige Materialien

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Die Würfel sind wie immer graviert, das Fraktionssymbol auf der 1 ergibt insofern Sinn, dass eine gewürfelte 1 in den meisten Fällen (mal von einem Rüstungswurf abgesehen) für einen erfolgreichen Wurf steht, wenn auch einen sehr niedrigen. Hier wurden die Fraktionssymbole gewählt und nicht die der Sektoren (was auch bedeutet dass Ariadna-Spieler ihre Fraktionswürfel nun immerhin schon aus zwei Farben wählen können). Die Pappe aus der die Marker, Schablonen und der Messstab sind ist nicht sonderlich dick, aber ordentlich stabil und der Druck sehr gut. Das Missionsheft wird nach wie vor ein Objekt bleiben an dem sich die Geister scheiden, da heutzutage viele Spieler ein vollständiges Regelwerk in einer Grundbox erwarten, was aber bei Infinity bereits jetzt durch Human Sphere und bald zusätzlich durch Third Offensive fast schon ein Ding der Unmöglichkeit wäre, selbst wenn man jedweden Hintergrund und alle Profile und Armeelisten weg lassen würde. Neben den Missionen, die neue Spieler an die Regeln heranführen gibt es Beispiellisten um die Armeen auf die Standardgröße von 300 Punkten zu erweitern und einen Bemalteil.

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Größenvergleich

Nein, wir haben ihn nicht vergessen:

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Fazit

Operation Coldfront reiht sich gut in die bisherigen 2-Spieler-Startersets ein. An einigen kleinen Stellen wurden Verbesserungen vorgenommen und die enthaltenen Miniaturen gefallen uns auf jeden Fall richtig gut. Der Preis ist nach wie vor ebenfalls ein Thema an dem sich die Geister scheiden, vor allem verglichen mit anderen Herstellern. Hier muss man vielleicht aber eben auch ein wenig Abstand von den nackten Zahlen wie der der enthaltenen Miniaturen und dem daraus resultierenden gefühlten Preis pro Miniatur nehmen und das große Ganze betrachten. Die enthaltenen Starterarmeen können mit nur sehr wenig zusätzlicher Investition sinnvoll auf Turniergröße erweitert werden und bieten bereits eine mehr als nur solide Grundlage bei der nicht noch einmal mindestens der bereits gezahlte Betrag investiert werden muss um auf das gängige Spielniveau aufzusteigen. Daher bezeichnen wir den Preis an dieser Stelle mal als angemessen.

BK-Thorsten

Brückenkopf-Online Redakteur und Tabletop Insider stv. Chefredakteur. Spielt Infinity, SAGA, Freebooter's Fate, Kings of War, Warhammer 40k, Warzone Resurrection, Dropzone Commander, Deadzone, Dreadball, X-Wing, Konflikt '47, Bolt Action, Dead Man's Hand, Dracula's America, Beyond the Gates of Antares, Dropfleet Commander, Frostgrave, Collision, Bushido, Shadespire, Aristeia! und Warpath.

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Kommentare

  • Schön geschriebenes Review. Super wie CB sehr konsequent seine Designs auch auf Baubarkeit hin verbessert ohne seinen Stil zu verlieren.

  • Als jemand der erst vor kurzem seine Aleph-Seite zusammengebastelt hat, kann ich sagen: Die Box ist Super! Für mich war etwas Enttäuschend, das auf der Aleph Seite die Sniper-Naga als 7. Mini drin ist und Ariadna den Dicken bekommt (den ich persönlich nicht so schick finde, gerade wegen dem überdimensionierten Hammer, dadurch wirkt er mir zu „40K“). Davon ab, stimmige Resculpts auf beiden Seiten, die Yadu als mein persönlicher Fave und Dakinis, die zwar immer noch etwas anspruchsvoller beim Zusammenbau sind, aber deutlich ! einfacher sind, als die alten. Ich hätte es zwar vom Design her besser gefunden, wenn die Waffen immer noch integriert wären, aber das ist locker verschmerzbar.

  • Sehr gutes Review! Ich finde es gut wie du das Thema Preis angehst. Das stört mich bei den ganzen Preisdiskussionen immer. Wenn man den Fokus rein aufs Sammeln der Miniaturen legt kann man mit Preis/Miniatur argumentieren. Da schneidet Infinity vielleicht nicht so gut ab wie andere Systeme. Wenn man aber auch spielt müsste man diesen Wert noch mit einem Faktor (Punkte pro Miniatur/Benötigte Punkte für ein Spiel) gewichten und dann sieht die Welt schon wieder anders aus.

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