von BK-Christian | 22.01.2018 | eingestellt unter: Allgemeines

Gastbeitrag: Gratisregeln – Nein Danke, ich bezahle

Heute haben wir wieder einen Gastbeitrag für Euch im Angebot.

Der heutige Artikel stammt einmal mehr von Alexander und widmet sich dem Thema „Gratisregeln“. Viel Spaß beim Lesen und anschließenden Diskutieren!


Vor kurzem hatte ich unter dem Artikel „Warhammer 40.000: Codex Ankündigungen“ eine interessante Diskussion mit einigen Nutzern. Anlass war der Vorschlag, dass Games Workshop statt Index-Bücher zu verkaufen doch lieber die Übergangsregeln gratis ins Netz hätte stellen sollen.
Daraus wurde unter anderem ein lebhaftes Gespräch über Gratis-Regeln im Allgemeinen.
Da ich das Thema sehr wichtig finde, habe ich beschlossen, es hier nochmal aufzugreifen und meine Argumente genauer auszuführen. Ich möchte aber betonen, dass es mir um die Tabletop-Industrie an sich geht, nicht um ein einzelnes Unternehmen.

Immer mehr Unternehmen stellen ihre Regeln zum kostenlosen Download zur Verfügung. Einige verkaufen parallel dazu gedruckte Ausgaben ihrer Werke, andere nur Zusatzbänder, wiederum andere bieten ihren gesamten Content kostenlos an. Wie das jeweils genau gestaltet wird ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich.
Bis vor kurzem habe ich diesem Trend keine allzu große Aufmerksamkeit geschenkt, doch mittlerweile betrachte ich ihn mit Sorge. Denn irgendwie scheint es gängige Meinung zu werden, dass ein Tabletop-Unternehmen seine Regeln für Lau zur Verfügung stellen muss. Mehr als einmal habe ich sowas schon in den Kommentaren gelesen. Diese Posts gehen ungefähr so:

„Man, die Regeln von Unternehmen xyz sind soooo teuer. Die sollten sich mal ein Beispiel an der ABC-AG nehmen! Die bieten ihre Regeln kostenlos aus. Unternehmen xyz ist echt altmodisch!“

Wir halten fest: Der obige Kommentar vergleicht nicht nur die beiden Unternehmensstrategien miteinander, und trifft eine Wertung. Sondern er zieht offensichtlich den Schluss, dass es unmodern geworden ist, für sein Regelwerk Geld zu verlangen.

Und diesen Trend halte ich für mehr als bedenklich. Mehr noch: Ich komme langsam an den Punkt, an dem ich beginne, Gratis-Regeln an sich abzulehnen. Der Punkt an dem ich sage: Nein danke, ich bezahle!

Klingt seltsam? Vielleicht ist es das. Doch lasst mich den Gedanken mal etwas weiter ausführen. Warum halte ich diesen Trend für problematisch?

Über sichtbare und unsichtbare Kosten:

Zuerst einmal eine ganz banale Frage: Warum verlangen im Zeitalter von Kundenbindung und Selbstverwirklichung Unternehmen überhaupt Geld von ihren Kunden?

Ganz grundsätzlich gesprochen, kostet die Produktion jedes Produkts, und jede Dienstleistung eines Unternehmens erst einmal Geld. Egal wie klein das Produkt ist, egal wie nebensächlich die Dienstleistung wirkt. Selbst wenn ein Mitarbeiter nur einen Telefonanruf annimmt oder einen Brief beantwortet, entstehen durch die aufgewendete Arbeitszeit Kosten.
Nun ist es so, dass ein Regelwerk einen enormen Arbeitsaufwand für ein Tabletop-Unternehmen bedeutet. Es müssen Layouts erstellt, Regeln getestet, Bilder gezeichnet, Texte formuliert und überarbeitet werden. Die ganze Arbeit muss formatiert werden, das Unternehmen muss eine Druckerei finden, der Vertrieb muss organisiert werden, und vieles, vieles mehr. Das will alles sorgfältig geplant und arrangiert werden. Und dafür braucht es eine Ressource: Zeit. Und die ist bekanntlich Geld.
Von der ersten Planung bis zum Verkauf eines Regelwerks können problemlos ein bis zwei Jahre vergehen; ich würde sogar soweit gehen zu sagen: Mindestens ein bis zwei Jahre. In der ganzen Zeit arbeiten (je nach Unternehmensgröße) an jedem Teil des Projekts viele Mitarbeiter. Und die wollen vor allem eines: bezahlt werden.
Größere Unternehmen brauchen weniger Zeit für ihre Regelwerke, da sie mehr Mitarbeiter haben. Doch diese verursachen dann wiederum höhere Kosten.

Wenn alle Mitarbeiter bezahlt sind, der letzte Buchstabe getippt, der letzte Strich gezeichnet, und die letzte Ausgabe gedruckt ist, dann sitzt das Unternehmen auf einigen hundert Regelbüchern, und einem Berg von Kosten. Und im Gegensatz zu einem gewissen rotschuppigen Drachen würde das Unternehmen seinen Berg ganz gerne wieder loswerden. Also legt das Unternehmen seine Kosten auf das einzelne Exemplar des Regelbuchs um, und ergänzt es um eine Gewinnmarge. Denn schließlich muss das Unternehmen nicht nur seine Kosten decken, sondern auch Gewinne einstreichen, die zukünftig investiert werden wollen, oder in andere Unternehmensbereiche fließen. Und nicht zuletzt wollen die Anteilseigner und CEO´s auch noch etwas dabei verdienen.

Warum reite ich hier jetzt auf ökonomischen Grundüberlegungen herum? Nun, stellt euch einfach mal folgende Frage:

Wenn ein Regelwerk umsonst ist…wie deckt das Unternehmen dann seine Kosten?

Die Antwort ist im Grunde genommen simpel. Es legt die Kosten um.
Wenn ein Unternehmen seine Kosten für ein Produkt oder eine Dienstleistung nicht direkt decken kann, dann werden die entstandenen Kosten „einfach“ auf andere Produkte umgelegt. Das ist zum Beispiel bei Werbeprodukten der Fall, Produktproben, Werbeveranstaltungen, etc.

Da die Kosten eines Regelwerks nun ganz beträchtlich sein können (ich schätze mal ganz vorsichtig mindestens im zweistelligen Tausenderbereich), muss jetzt eine erhebliche Kostensumme umverteilt werden. Und wenn ein Unternehmen nun mal hauptsächlich Modelle und Regeln produziert, was bleibt dann übrig wenn die Regeln nichts mehr kosten? Genau. Die Modelle.

Wir fassen zusammen. Ein Regelwerk verursacht selbstverständlich Kosten. Diese Kosten muss das Unternehmen decken. Und dies geschieht darüber, dass die Kosten und der zu erzielende Gewinn auf die Modelle umgelagert werden, wodurch der Preis der Modelle (oder die Absatzmenge) steigen muss.

Zwischenfazit: Bloß weil etwas Gratis ist, ist es noch lange nicht Umsonst. Selbst wenn es keine offensichtlichen Kosten für den Kunden gibt, so gibt es doch immer noch versteckte Kosten, und die zahlt so oder so einer: der Kunde.

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Da die Kosten natürlich nur pauschal auf die zu erwartende Absatzmenge verteilt werden können, ist das natürlich ein sehr grober Vorgang. Der Preis jeder Box muss jetzt zu einem gewissen Prozentsatz die kostenlosen Regeln mittragen. Was ist hier nun das Problem?
Ganz einfach: Nicht jeder Kunde kauft gleich viel.  Und somit werden auch die Kosten ungleichmäßig verteilt.

Sagen wir einmal, der Prozentsatz läge bei 5% des Preises einer Einheitenbox. Wenn jetzt Kunde A im Durchschnitt fünf Einheiten kauft, und Kunde B zehn, dann haben beide anteilmäßig 5% ihrer Ausgaben für die Regeln bezahlt. Soweit so gut. Jetzt hat aber Kunde B doppelt so viele Einheiten wie Kunde A gekauft. Angenommen, keiner von beiden würde weitere Einheiten kaufen, und alle Einheiten würden gleich viel kosten. In diesem Fall hätte Kunde B nicht nur doppelt so viel für die Regeln gezahlt wie Kunde A. Er hätte unter Umständen sogar insgesamt mehr für die Regeln gezahlt, als er beim Direktkauf zu zahlen bereit gewesen wäre.

Im Endeffekt sparen wir also bei kostenlosen Regeln nicht. Wir zahlen alle drauf.

Vom Wert eines Produkts

Ein altes Sprichwort sagt: „Was nichts kostet, ist nichts wert.“
Gemeint ist eigentlich, dass man einer geschenkten Sache weniger wert beimisst, als einer die man sich mühevoll erarbeitet hat. Insofern ist der Bezug zu Gratisregeln zuerst einmal klar und ich muss ihn hier gar nicht weiter erklären, denke ich.

Doch eine Frage stellt sich mir: Wie stellt sich diese Sache aus Unternehmenssicht dar?

Wir haben im oberen Absatz festgestellt, dass ein Tabletop-Unternehmen, das Gratisregeln verteilt, seine Kosten über Umwege wieder hereinholt. Das heißt, mit den Regeln wird kein direkter Gewinn mehr erzielt. Dafür wird sämtlicher Gewinn über die Modelle eingefahren (und andere Produkte).

Die Gefahr die ich hier sehe ist nun: wenn meine Regeln keinen direkten Gewinn mehr einfahren, warum sollte ich mir mit ihnen noch große Mühe geben?

Es besteht die Gefahr, dass Unternehmen sich immer mehr auf ihre Modelle konzentrieren. Die Regeln verkommen zu einem bloßen Beiwerk, mit dem einzigen Ziel, möglichst viele Modelle zu verkaufen; eine Sache, die dem Branchenprimus von seiner Spielerschaft in der Vergangenheit oft genug vorgeworfen wurde.

Wenn ich bereit bin, als Kunde für etwas Geld zu bezahlen, ist das nicht zuletzt ein Zeichen der Wertschätzung. Vor allem in einer Zeit, in der Drittanbieter und illegale Downloads der Tabletop-Industrie das Leben schwer machen. Und nur wenn ich als Kunde Respekt vor einem Produkt zeige, wird das Unternehmen dieses Produkt auch weiterhin respektieren. Denn schließlich will und muss ein Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben. Und das bringt uns zu einem weiteren Problem von Gratisregeln: Es nimmt dem Unternehmen sein Feedback. Wird ein Produkt das oft verkauft, bedeutet das, dass die Kunden mit ihm zufrieden waren. Wird ein Produkt wenig oder (so gut wie) gar nicht verkauft, waren sie unzufrieden.

Jetzt werden einige von euch zurecht einwerfen, dass ja der Hersteller die Downloadzahlen seiner Regeln betrachten kann. Das ist zwar grundsätzlich richtig, allerdings sollte man folgendes bedenken: nicht jeder der ein Regelbuch herunterlädt, kauft auch nur eine einzige Miniatur des Herstellers. Ich meine, mal ehrlich: wer von euch hat noch nicht ein kostenloses Regelwerk heruntergeladen, um es danach nie wieder anzusehen? Ich meine, es war umsonst. Nimmt man halt mal mit. Vielleicht braucht man es ja. Vielleicht auch nicht, dann löscht man es wieder.

Klingt das nach Wertschätzung jahrelanger Arbeit? Eben.

Effort-Justification:

Ein weiterer Grund warum ich für das klassische Vertriebsmodell für Regelwerke bin, ist die Effort-Justification-Theorie. Effort Justification bedeutet soviel wie „Rechtfertigung des Einsatzes“. Sie besagt, dass Menschen die Tendenz haben, einer Sache einen größeren Wert zuzuschreiben, je mehr sie aufwenden und je mehr sie sich dafür einsetzen mussten (Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Effort_justification).
Das ist auch der Grund dafür, warum uns ein angemaltes Modell mehr am Herzen liegt als ein nicht angemaltes. Eine selbstgestaltete Figur mehr als eine gekaufte. Eine gekaufte mehr als eine geschenkte. Je mehr an Geld, Zeit und Aufwand wir in eine Sache investieren, desto wertvoller erscheint sie uns. Das liegt daran, dass wir uns an diese Sache binden, weil wir konsistent erscheinen wollen. Und natürlich wollen wir unsere einmal getätigte Investition nicht verlieren.

Warum komme ich auf diese Theorie zu sprechen? Weil sie ein entscheidender Faktor beim Kauf eines Regelwerks ist.

Ein Spieler, der ein Regelwerk kauft, tätigt eine Investition. Er nutzt sein sauer erspartes Geld, um sich die Regeln eines Spiels, das ihn interessiert, zu erwerben. Selbst wenn er „nur mal reingucken“ will und gar nicht vorhat das Spiel zu spielen, betreibt er dafür einen nicht zu unterschätzenden Aufwand (engl.: Effort).
Die Folge ist, dass er, um konsistent zu bleiben und seine Investition nicht zu verlieren, eher dazu neigen wird, dass Spiel doch zu spielen. Beziehungsweise, bei einem einmal gewählten System zu bleiben statt es dauernd zu wechseln.

Was hier nach einer fiesen Masche klingt, ist ganz normales Geschäftsgebaren. Dank diesem Effekt kann ein Unternehmen auf einen festen Kundenstamm hoffen, und damit auf feste Einnahmen. Das erlaubt es dem Unternehmen, langfristig zu planen, was wiederum dem Kunden zugutekommt.

Bietet ein Unternehmen jedoch sein Regelwerk kostenlos an, fällt dieser Effekt weg. Bekommt der Kunde die Regeln sozusagen „geschenkt“, und zwar gänzlich unabhängig vom Kauf eines anderen Produktes, steigt die Gefahr, dass zwar die Regeln des Unternehmens genutzt werden, aber seine Modelle nicht gekauft werden. Stattdessen werden Modelle von anderen Herstellern verwendet, nämlich solche die man bereits in der Sammlung hat. Oder das Regelwerk wird zwar heruntergeladen, aber nie gelesen. In beiden Fällen hat ein Unternehmen mit viel Arbeit und für teures Geld ein Regelwerk entwickelt, ohne jedoch im Gegenzug daran zu verdienen. Und, das muss ich wohl keinem erzählen, ist alles andere als gut fürs Geschäft.

Von Free-to-Play zu Pay-to-Win:

Es könnte so schön sein: du surfst eine Weile im Internet. Du entdeckst ein interessant aussehendes Spiel. Du siehst es ist Free-to-Play, also das Herunterladen und Spielen ist kostenlos. Du lädst es herunter, startest es. Und die nächsten zwei Wochen verbringst du damit, von Waffen abgeschossen zu werden, die du dir nicht mit Ingame-Geld erspielen kannst, sondern für die du echtes Geld aufwenden musst. Und damit, aufploppende Fenster zu schließen, die dich zum Kauf dieser Waffe auffordern.

Wenn ein Spiel zwar eigentlich kostenlos spielbar ist, aber man aufgrund der Spieldynamik und des Balancings nur dann eine Chance hat, wenn man auf kostenpflichtige Inhalte setzt, dann spricht man landläufig von Pay-to-Win.
Hier gleich eine Anmerkung, nicht alle Free-to-Play-Spiele sind auch gleich Pay-to-Win-Spiele. Aber natürlich verursacht die Planung, die Programmierung und der Vertrieb eines Videospiels Kosten, die der Publisher wieder hereinholen muss. Während manche Spiele das über den Verkauf von nicht spielrelevantem Kleinkram wie Skins oder besondere Titel wieder hereinholen, müssen andere…kreativ werden, um am Ende des Tages die Rechnung begleichen zu können. Und selbst die besten Free-to-Plays müssen Funktionen, die in einem normal vertriebenen Spiel allen Nutzern zur Verfügung stehen würden, hinter der Paywall verstecken. Oder die Spielzeit künstlich strecken, um teure XP-Packs verkaufen zu können.

Warum komme ich darauf zu sprechen? Ganz einfach. Das Prinzip lässt sich sehr leicht auf Tabletops übertragen. Wenn ich meine Regeln kostenlos anbiete, aber die Kosten doch irgendwie hereinholen muss, dann muss ich kreativ werden, um das zu schaffen. Etwa kostenpflichtiges Zubehör anbieten, wie Karten oder Würfel, die zwingend für das Spiel benötigt werden. Oder besondere Einheiten anbieten, deren Regeln nur in einem exklusiven, limitierten Kampagnenband stehen, die aber sehr stark sind.

An dieser Stelle aber eine deutliche Entwarnung: Bisher kann ich derartige Tendenzen in der Tabletop-Industrie noch nicht erkennen. Dennoch sollte man manchmal auch den berühmten Blick über den Tellerrand wagen, und sich überlegen, welchen Weg andere Branchen eingeschlagen haben…und ob wir wirklich den gleichen Weg gehen wollen.

Das Aber dabei:

Trotz aller Argumente, die ich hier gegen Gratisregeln aufgezählt habe, bin ich jetzt kein absoluter Gegner davon. Im Gegenteil, ich liebe Gratis-Content! Sei es ein kostenloses Bemal-Tutorial. Oder ein Fanprojekt mit alternativen Fraktionen. Oder eben wie neulich bei Games Workshop die Grundregeln der 8. Edition, die es den neugierigen Leuten erlauben, ins neue 40k hinein zu schnuppern, jedoch ohne Szenarios, Regeln zum Armeeaufbau, und vielen weiteren Kleinigkeiten kein vollwertiges Regelbuch ersetzen.

Mir ist auch bewusst, dass es Unternehmen gibt, die so klein oder so speziell in ihrem Fokus sind, dass sie ihre Regeln umsonst anbieten müssen. Denn wenn niemand ihre Spiele spielt, dann kauft auch niemand ihre Figuren, und dann schaffen sie es nie, sich am Markt zu etablieren. Andere wiederum fahren eine Doppelstrategie, und bieten ihr Regelwerk sowohl umsonst zum Download als auch kostenpflichtig in gedruckter Form an.

Alle diese Dinge haben ihren Sinn, denn wie heißt es so schön: „Erfolg gibt Recht.“ Wenn eine Marketingstrategie funktioniert, dann wird das schon Hand und Fuß haben.

Mir ist es trotzdem wichtig, dass wir uns die enorme Arbeit bewusst machen, die selbst hinter dem kleinsten und simpelsten Regelwerk steckt. Die Leidenschaft, die Mühe und die Arbeit würdigen, die darin einfließen. Und vielleicht auch mal unsere eigenen Wünsche und Verhaltensweisen hinterfragen, unser Weltbild einem Realitätscheck unterziehen. Uns vielleicht mal die Frage stellen: Ist es wirklich so schlimm, dass ein Unternehmen am Ende des Tages Gewinn machen will? Und wenn es keinen Gewinn macht, wie kann ich mir sicher sein dass es nicht von heute auf morgen vom Markt verschwindet?

Wenn wir wirklich mündige Konsumenten sein wollen, dann müssen wir uns Dinge bewusst machen. Wir können uns frei für oder gegen den Kauf eines Produkts entscheiden. Manchmal sogar, ob wir für ein und dasselbe Regelwerk Geld bezahlen oder nicht. Wie in so vielem in unserer Wirtschaft wählt der Konsument mit dem Geldbeutel.

Und ich für meinen Teil sage: Nein Danke, ich bezahle!

Ich würde mich freuen, eure Meinungen, Ansichten und Kommentare zu dem Thema zu lesen. Was denkt ihr darüber? Stimmt ihr mir zu, oder seht ihr das ganz anders? Wisst ihr vielleicht  mehr darüber, wie solche Prozesse in einem Unternehmen ablaufen?
Ich weiß, dass es ein kontroverses Thema ist, und gerade deswegen freue ich mich umso mehr auf eure Kommentare! Ich bitte an dieser Stelle nur um eine sachliche Diskussion im Sinne der Kommentarrichtlinien.

In diesem Sinne:

Captain Alexander

Der Imperator beschützt.

BK-Christian

Chefredakteur und Betreiber von Brückenkopf-Online. Seit 2002 im Hobby, erstes Tabletop Warhammer Fantasy (Dunkelelfen). Aktuelle Projekte: Primaris Space Marines, Summoners (alle Fraktionen), Deathmatch, Deadzone/Warpath (Asterianer und Enforcer), diverse Raumschiffe und allerlei Mechs.

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Kommentare

  • Langer, langer Text, und einige der DInge sehe ich nicht ganz so, aber trotzdem spannend zu lesen! 🙂

    Sorry, dass es bis zur Veröffentlichung so lange gedauert hat!

    • Hey Christian, schön, dass es jetzt doch noch geklappt hat! ^^ Freue mich gerade tierisch darüber.
      Ja der Text ist etwas lang geworden, ich habe halt versucht einem vielschichtigen Thema so gut wie möglich gerecht zu werden 🙂

      Würde mich jetzt sehr interessieren, welche Punkte du genau anders siehst 🙂

      MFG
      Und Danke nochmal
      Captain Alexander

      • Wenn ich es morgen im Lauf des Tages irgendwie hinkriege, schreibe ich vielleicht noch was dazu, im Moment muss ich noch ein Review schreiben und dann ins Bett. 😀

      • Captain Alexander mal wieder! 😀 Das hast Du gut gemacht, und ich kann Dir nur zustimmen.
        Ich habe mich ategorisch für den Kauf meines Infinity-N3-Regelbuches entschieden, weil ich weis, dass es Geld kostet es zu schreiben, und weil ich es stolz in meinem Regal präsentieren kann, und sagen kann: „Ich unterstütze den Entwickler, weil es gerecht ist!“

      • Hallo an alle! 🙂

        Tut mir leid, dass ich erst jetzt zum Antworten komme, meine Berufsschule geht Montags ziemlich lang…

        Zuerst einmal, Vielen, vielen Dank dass so viele zumindest in den Artikel rein geschaut haben! Und auch Danke für die ganzen Kommentare, auch wenn die meisten davon sehr kritisch sind! Ich finde die Kritik durchgehend fair formuliert, und definitiv konstruktiv.
        Ich würde gerne auf jeden Post individuell eingehen, doch das schaffe ich rein zeitlich gar nicht…muss mich daher beschränken. Bitte fast das nicht persönlich auf! 🙂

        Im Folgenden werde ich einmal auf die häufigsten Kritikpunkte eingehen. Vorabinfo: Ich hab den Artikel vor ungefähr einem halben Jahr geschrieben, daher wundert euch nicht wenn meine Ansichten stand Jetzt in dem einen oder anderen Punkt vom Artikel abweichen.

        1. Die Textlänge:
        Kürzer wäre hier wohl definitiv besser gewesen. Vielleicht hätte ich den einen oder anderen Absatz rauslassen sollen.

        2. Der Text ist zu trocken:
        Zustimmung. Das liegt meiner Meinung nach aber auch am Thema, das einfach ein trockenes Thema ist. Aber da wäre sicher noch mehr rauszuholen gewesen.

        3. Der Absatz „Über sichtbare und unsichtbare Kosten“
        Hier hat mich der Leser Sven darauf aufmerksam gemacht, dass die Umlage von Kosten nicht auf die Weise geschieht, wie von mir geschildert. Wenn das stimmt, ist das ein Fehler meinerseits, ich habe leider keine Möglichkeit das auf die schnelle nachzuprüfen.
        Ich bin letztlich zwar an Wirtschaft interessiert und hatte auch Wirtschaftsunterricht, aber ich bin nie tiefer in die Thematik eingetaucht. Ich hoffe daher, der Fehler ist verzeihbar 🙂
        –> Zitat Sven: „Fixkosten werden pro Stück berechnet und sind abhängig von der Stückzahl, d.h. je mehr Miniaturen eine Firma produziert desto geringer sind die darin enthaltenen Kosten eines Regelwerkes. Da werden nicht pauschal 5% draufgeschlagen egal welche Stückzahl und Zeitraum. So funktioniert das nicht.“
        Der Faktor ist mir jetzt nicht unbekannt, aber ich habe ihn in dem Momement schlicht nicht bedacht.

        4. Games Workshop:
        Der Artikel bezieht sich anders als einige Kommentatoren vermuten gar nicht exklusiv auf GW, ich habe hier wirklich auf eine allgemeine Thematik abgezielt. GW hat nur den Anstoß dafür geliefert.

        5. Das Artikelthema:
        Als ich heute nochmal über das Artikelthema nachgedacht habe, ging mir auf, dass ich den Fokus falsch gesetzt habe. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei weniger um eine Stellungnahme warum ich Gratisregeln nicht so gut finde, sondern eher um eine Verteidigung des klassischen Vertriebsmodells. Warum das Verkaufen von Regelbüchern meiner Meinung nach eine Daseinberechtigung hat. Der Titel ist deshalb eher schlecht gewählt, und ich hätte den Artikel vielleicht anders aufziehen sollen.

        6. Free to Play = Pay to Win?:
        Diese Problematik habe ich hauptsächlich aus dem Gaming Bereich abgeleitet. Es gab mal einen Free2Play-Boom dort, was grundsätzlich cool ist, aber durch unfaire Micro-Transactions kaputt gemacht wurde – also Pay to Win.
        Wie realistisch eine solche Entwicklung im Tabletop-Bereich ist mag jeder für sich bewerten. Aber im Gaming Bereich ist diese Entwicklung unbestreitbar (auch wenn es einige Publisher gibt, die hier eine faire Politik betreiben) und auch vielfach dokumentiert.

        7. Ich:
        Okay, nicht wirklich ein Punkt, der angesprochen wurde, aber ich wollte es trotzdem erwähnen.
        Es gab ja ein paar User die mir zugestimmt haben, und einige, die es zumindest in Teilaspekten taten. Die meisten scheinen aber mit Gratis-Regeln kein Problem zu haben, also abseits des Punkts „was nichts kostet ist nichts wert“.
        Vielleicht hab ich auch einfach verlernt mit Gratis-Content umzugehen. Ich habe mehrere kostenlose Regelbücher heruntergeladen (selbstverständlich legal), und seitdem nie mehr angerührt. Vielleicht muss ich einfach meinen Umgang mit sowas ändern, und mir eingestehen, dass manche Dinge ja ganz interessant klingen, aber nichts sind, was ich spielen will.

        Sooo, das in aller Kürze, ich möchte euch nicht mit noch einer Wall of Text erschlagen 😉
        Nochmal vielen, vielen Dank für die Kommentare, und die ehrliche, faire Kritik! ^^ Daraus kann ich nur lernen!
        Vielleicht bleibe ich in Zukunft auch einfach bei „leichteren“ Themen und überlasse solche Artikel anderen Schreibern, die mit solchem Themen besser hantieren können als ich.
        Ich werde noch den einen oder anderen Post kommentieren, aber bitte seid mir nicht böse, wenn ich nicht alle schaffe 🙂

        Und noch mal vielen vielen Dank an Christian, dass ich den Artikel hier veröffentlichen durfte! 🙂 Ich hoffe, dass ich auch in Zukunft noch den einen oder anderen Beitrag hier leisten darf 🙂
        Falls du es noch schaffst, deine Meinung zu dem Thema würde mich ganz besonder interessiern.

        MFG
        Captain Alexander
        Des Imperators Schreibmaschine

      • @Webgeist: Danke für das Lob und die Zustimmung! Schön zu sehen, dass ich mit meiner Meinung doch nicht so allein darstehe ^^

      • So falsch hast du mit den Kosten nicht gelegen, je nach Auflage sind das 4-5stellige Beträge für ein Grundregelwerk, bei GW kann das auch schon mal sechsstellig werden.

        In der Regel geht man übrigens davon aus, dass man mit eine Grundregelwerk nicht wirklich Geld verdient, aber es hat eine Türöffnerfunktion, sprich ohne das Buch verkaufe ich weniger Miniaturen. Die Kosten eines Buches werden jetzt nicht direkt prozentual auf die Minis umgelegt, aber die ganze Regelentwicklung ist indirekt schon eingepreist bei den Miniaturen.

        Nebenbei schlägt nichts ein echtes Buch, wenn es darum geht mehrere Regelstellen kurz hintereinander abzugleichen. 😉

        Im elektronischen Spielebereich machen sie sich mit dem ganzen Free to irgendwas auch sauber den zukünftigen Markt kaputt. Einige wenige Firmen scheffeln mit jedem Mist dann Geld, aber die allgemeine Qualität leidet und man bekommt eigentlich nur noch „todsichere Quotenbringer“ vorgesetzt. Man beachte nur die Flut an Spielen im Play-Store, die nur leichte Variationen des immer gleichen Designs sind. Die Wertschätzung der Spiele ist massiv gesunken auch was die Bereitschaft angeht irgendetwas zu zahlen. Bei iOS ist das deutlich weniger schlimm, aber da bekommt man auch deutlich bessere Programme und die Preise sind noch im realen Rahmen, aber auch da gibt es Schrott.

  • Den Grundgedanken kann ich verstehen, ich bin auch kein Fan dieser ganzen Free2Play-Entwicklung. Demgegenüber stehen allerdings auch Abwägungen bzgl. Einstiegskosten (sollten nicht zu hoch sein), Werbeeffekt (Werbung bezahlt einem nie jemand direkt) usw. Alles in allem finde ich kostenlose Grundregeln meist einen feinen Zug, den ich auch mal gern mit Investitionen an anderer Stelle honoriere. Kann man aber sicher auch anders sehen.

    GW ist da allerdings glaube ich derzeit eher ne eigene Sache:

    – Die Preise sind wirklich krass und werden stetig krasser. Da kann man schon einmal eine andere Erwartungshaltung an den Support drumrum habe als bei günstigeren Anbietern.
    – GW bringt mittlerweile sehr schnell neue Editionen, Armeebücher usw. raus und anders als z.B. bei früheren Kampagnenbüchern kommt man um viele Releases auch schlecht rum. Viele haben aber oft das Gefühl, das sich die Regeln dabei selten verbessern und dass führt zu wenig Zufriedenheit.
    – Die Indexe waren noch mal was ganz spezielles. GW hat in der Vergangenheit auch recht langlebige Armeelisten für alle Fraktionen in ihre Regelbücher (die man ja schließlich auch kaufen muss) gepackt (6. Edi Fantasy, 3. Edi 40k), wenn die Einzelarmeebücher durch Regeländerungen nicht mehr spielbar waren. Oder entsprechende FAQs kostenlos veröffentlicht um alle Armeebücher entsprechend anzupassen. Diesmal hat man zusätzlich mit x Büchern nochmal Geld abzugreifen versucht.

    • Deine Argumente sind ziemlich treffend muss ich zugeben, gerade den Werbeeffekt habe ich nicht genug bedacht.
      Schwierig finde ich wie gesagt nur die Forderung, dass ein Regelwerk vollständig gratis sein muss.

      Zu GW: Games Workshop verdient für ihre Politik der letzten Jahre in vielen Punkten Kritik. Ich denke mit Schaudern an die 7. Edition, die ich jetzt nicht zwingend schlecht fand; aber einen Haufen Geld für einige wenige Regeländerungen zu verlangen, und den GESAMTEN Hintergrundteil aus der 6. Edition zu kopieren, fand ich sehr sehr dreist…da hätte es ein Errata eher getan.

      Ich denke halt, GW hätte viel Unmunt vermeiden können, wenn sie mal bei einer Update-Strategie geblieben wären. So waren die neuen Datasheets für 2 Tyraniden Einheiten kostenlos bei Black Library downloadbar. Toll! dachte ich damals, das werden die bestimmt noch oft nutzen, dann müssen die nicht immer gleich nen neuen Codex schreiben!
      Doch schon bei den neuen Tau-Modellen waren diese dann nur über ein (limitiertes!) Zusatzbuch oder einen Neukauf des Codex verfügbar…
      Ich finde das einfach sehr inkonsequent, und hätte halt ein kostenloses Bereitstellen neuer Datasheets über die BL am besten gefunden…denn immerhin will GW mir ja was neues verkaufen, obwohl ich eigentlich ja schon für die Regeln bezahlt habe.

      Neuerdings beinhalten soviel ich weiß ja die Einheitenboxen Karten mit den Profilen. Das finde ich zwar vom Ansatz her ganz interessant, aber dennoch wäre mir das BL-Modell deutlich lieber gewesen.

      MFG
      Captain Alexander

    • Für kostenlose Schnupperregeln bin ich immer zu haben, man soll ja nicht wie z.B. bei CMON die Katze im Sack kaufen. Und auch der Werbeeffekt ist besser. Infinity hat da einen guten Ansatz. Man bekommt nur die Regeln und die Illus haben eine etwas niedrigere Qualität, bessere Bildqualität und Fluff muss man dann aber bezahlen. Damit kann ich sehr gut leben.

      GW hat im Grunde eine Heavy Rotation und weder dem Überblick noch der Regelqualität tut das gut. Von den Preisen für einen Komplettsatz Regeln reden wir lieber nicht…

  • Ich finde es super, wie Corvus Belli es macht:
    Die Regeln sind kostenlos zu laden, den Fluff bekommt man aber nur wenn man die Bücher kauft.
    Wir könnten so das System testen, waren begeistert und besitzen inzwischen alle Bücher, die wir auch vorher geladen haben.
    Dabei hat es viel Spaß gemacht, den Fluff, auf den wir ziemlich neugierig waren zu lesen.
    Vielleicht hätten wir das System nie ausprobiert, wenn es die Regeln nicht kostenlos gegeben hätte, da wir vorher vieles verglichen hatten.
    Und wir könnten ja nur vergleichen, was uns vorlag…

    • Ich bin jetzt leider kein Inifinity-Spieler, daher kann ich da nicht viel dazu sagen, aber GW macht ja seit der 8. Edi im prinzip dasselbe (mit den Grundregeln), und ich finde das super! 🙂 Ich halte das für einen guten Kompromiss.

      Vielleicht kam das im Artikel nicht gut genug raus.

      MFG
      Captain Alexander

      • Naja nicht ganz. In der PDF von GW war es eher ein homöopathischer Regelanteil mit dem man noch nicht wirklich spielen könnte eher ein Teaser.

      • @Michael: Gut, da ist was dran.
        Trotzdem fand ich den Schritt damals sehr gut von GW 🙂

  • Ein interessanter Artikel. Aber einige Argumente kann ich so nicht nachvollziehen. Zuallerst würden vieler deiner Argumente auch z.b. für Werbung gelten, ist auch etwas was eine Firma Geld kostet ohne ihr direkt Gewinn zu bringen, dennoch tritt bei Werbung keine Reduzierung der Qualität und Kosten auf, wie du sie vermutest. Des weiteren sind einige Risiken, die du vermutest gar nicht abhängig von kostenlosen Regeln sind sondern auch bei kostenpflichtigen Regeln passieren. Beispiel aus dem Artikel Pay to Win „Oder besondere Einheiten anbieten, deren Regeln nur in einem exklusiven, limitierten Kampagnenband stehen“: wenn du das Wort Kampagne streichst ist Sly Marbo in WH40K 8. Edition ein Beispiel für eine Bewegung in diese Richtung. Wärend bei Infinity um einen Vertreter der kostenlosen Regelwerke zu nehmen, zwar auch limitierte Modelle gibt, es aber auch immer ein nicht limitiertes Gegenstück gibt und die Regeln des Modells sowieso für jeden zugänglich sind. Außerdem ist das Vertriebsmodell von GW für Regeln auch vollkommen veraltet und ich hatte bis jetzt immer das Gefühl das war der Schwerpunkt und der Knackpunkt. Kostenpflichtige Regeln präsentieren sich immer noch als Jonglieren von x Regelbüchern, Armmebüchern und Erratas, wohingegen kostenlose Regelwerke in einer Wiki und anderer Software daher kommt, die allgemein das Leben vereinfachen. Bsp. 40k vs AoS, das Fantasyspiel kommt mit kostenlosen Einheitenregeln und GW bietet nicht nur eine App an in der man dann immer die aktuellste Version hat, sondern auch einen Armeegenerator. Bei 40k muss man für die Einheitenprofile zahlen und keine App oder sonst irgendwas. Stattdessen muss man Erratas selber suchen. Das ist das Problem, selbst wenn man nur bei GW guckt ist die Präsentation der kostenlosen Regeln einfach kundenfreundlicher und flexibler, wer es auf Papier will kann ja immer noch das Buch kaufen, was man GW außerdem deswegen machen muss weil nicht alles in dem Buch kostenlos ist. Während es bei dem komplett kostenpflichtigen 40k Regeln diese Convenience Software einfach nicht gibt, bzw. man muss auf Drittanbieter zurückgreifen, dessen Angebot nicht so wirklich legal ist.

    • Oder man kauft sich die Regeln einfach. Also auf Drittanbieter muss niemand zurückgreifen.
      Ich behaupte auch, dass 40k vom Umfang her im Bereich des Tabletop auch eines der komplexesten Systeme sein dürfte. Die Anzahl von verschiedenen Fraktionen und Einheiten dürfte doch Ihresgleichen suchen.

      Aber ich bin sowieso ein Freund des gedruckten und kaufe mir alle Codizes von 40k.

      • Mit absoluten Aussagen wäre ich grundsätzlich vorsichtig. Die sind selten haltbar. 40k ist umfangreich was die Anzahl der Völker und dazugehörigen Einheiten angeht. Komplexität der Regeln ist ehr gering. Unübersichtlich im Bezug auf die Menge an Sonderregeln/Fähigkeiten würde ich es eher nennen.

        Was unser Vorredner meinte, ist der Umstand das z.B. Corvus Belli die Vorteile der Digitalisierung stärker verstanden hat als Games Workshop im Bezug auf 40k. Gartisregeln und Regel-Wiki lassen wir mal außenvor, aber gerade im Bezug auf digitalen Listen-Bau hat GW einfach noch einiges bei 40k nachzuholen. Für Infinity gibt es einen offiziellen ArmyBuilder vom Hersteller. Und ich denke das meinte er mit Drittanbieter. Für 40k gibt es nur Fanmade Lösung wie OnlineCodex oder MyArmy als digitale Alternativen zu Zettel und Papier und einem großen Stapel Bücher.

      • Es gibt deutlich komplexere Systeme, GW ist eigentlich nur aufgeplustert, das könnte man auch deutlich kompakter handhaben wenn man wollte. Allein Infinity kann da in allen Belangen GW abhängen und ist trotzdem noch spielbarer.

    • Das GW es verpennt hat, einen Offiziellen Listen-Bauer anzubieten, halte ich auch für ein Unding. Ich verstehe das gar nicht, da man mit diesen ja trotzdem nicht um den Kauf des Codex herum kommt. Ich hätte auch kein Problem damit, 1-2€ für so ein programm zu zahlen, wenn es regelmäßig geupdatet und betreut wird und gut benutzbar wäre.

      Ob man GW´s Regelvertriebssystem als veraltet wahrnimmt, hängt glaube ich stark davon ab, ob man gedruckte oder digitale Regeln vorzieht. Hier gibt es denke ich kein richtig oder falsch.

      Von Pay2Win würde ich eher sprechen, wenn Guillaumes Regeln nur, endgültig und ausschließlich, in Gathering Storm enthalten gewesen wäre. Oder die Regeln für die Primaris.

      MFG
      Captain Alexander

      • Und GW müsste es nicht einmal selber machen, die könnten auch Lizenzen vergeben, aber bis heute ist Listenbau bei GW nicht ganz legal mit Apps.

  • Schöner Artikel aber ich kann die Argumente ebenfalls nur bedingt nachvollziehen. Da der wesentlich größte Teil der Investition sowohl was Geld aber vor allem Zeit (Zusammenbau, Bemalung) in ein neues Spiel in unserem Hobby von den Miniaturen kommt, trägt das Regelbuch aus meiner Sicht auch nicht wesentlich dazu bei welchen Wert ich dem Spiel bemesse. Davon abgesehen: wer als Hersteller in unserem Hobby schlechte Regeln macht und diese dann kostenfrei zur Verfügung stellt der wird vermutlich auch nur wenige Käufer für seine Miniaturen finden. Auch würde ich davon ausgehen dass der Preis für die Regelentwicklung sowieso auf die Miniaturen umgelegt wird, denn die geringen Verkaufszahlen werden dafür nur einen kleinen Beitrag leisten – der Druck, Lagerung etc. kostet ja auch.

    • „Da der wesentlich größte Teil der Investition sowohl was Geld aber vor allem Zeit (Zusammenbau, Bemalung) in ein neues Spiel in unserem Hobby von den Miniaturen kommt, trägt das Regelbuch aus meiner Sicht auch nicht wesentlich dazu bei welchen Wert ich dem Spiel bemesse. (…)
      Auch würde ich davon ausgehen dass der Preis für die Regelentwicklung sowieso auf die Miniaturen umgelegt wird, denn die geringen Verkaufszahlen werden dafür nur einen kleinen Beitrag leisten – der Druck, Lagerung etc. kostet ja auch.“

      Da hast du zwei gute Punkte gefunden, die ich auch so nicht widerlegen kann.
      Zum ersten kann ich jedoch sagen, dass die Effort-Justification-Theorie halt letztlich auch die von dir genannten Faktoren umfasst. Der Kauf eines Regelbuchs kann also nur dazu beitragen, oder maximal dazu füren, dass man sich Miniaturen kauft um ein TT auszuprobieren, für dessen Regeln man immerhin bezahlt hat. Mehr habe ich bei Gregor weiter unten geschrieben :).

      MFG
      Captain Alexander

  • Interessantes Thema. Bin aber grad bis zur Hälfte gekommen und da bleibt mal ein großes „ähm….“ im Raum stehen, da ich nach mehrmaligem Hakenschlagen immer noch im Kreis laufe und noch immer nicht weiß, ob ich dieser Argumentation folgen – geschweige denn, sie unterschreiben – kann.
    Lese nachher mal weiter 🙂

  • Geht mir ähnlich wie den meisten hier. Die Textwand finde ich gar nicht schlecht, nur zu lang vor der Arbeit, denn der Zug wartet nicht 🙁

    Ganz knapp aber sehe ich bereits jetzt keinen zwingenden Zusammenhang zwischen Pay to Win und Free to Play und ebensowenig bei der ungleichen Verteilung der Kosten.

    Eher sehe ich da im Hobby drei Strategien. Firmen, die meist sehr gute, von speziellen Figuren losgekoppelte Regeln verkaufen (mag ich persönlich sehr); und Firmen die spezielle Regeln im Angebot haben, und den Verkauf ihrer eigenen Minis anzukurbeln (so entstand mal Warhammer), und das geht kostenlos (u.a. Confrontation, AoS, Infinity u.v.m.) oder man wird geschröpft und zwar oft nicht zu knapp (40k z.B).

    Um hohe Preise zu rechtfertigen wird einem mitunter ein mehr oder weniger ausgearbeiteter Hintergrund aufgezwungen (meist nicht besonders gut geschrieben und wenig originell, aber es gibt durchaus Ausnahmen, z.B. Freebooter’s Fate).

    Kurz und knapp habe ich das Gefühl man zahlt dort, wo Unternehmen dadurch und nur dadurch Geld verdienen, uns versuchen Extra-Leistungen anzudrehen oder es einfach können.

    • Wegen deinen drei Strategien, den ersten beiden stimme ich prinzipiell zu, aber bei der dritten würde ich dir widersprechen. Der Preis deckt nämlich in der Regel gerade so die Produktionskosten eines Regelwerks, daher verdient GW da eher wenig dran. Eher dadurch, dass sie damit ihren Miniaturen-Absatz erhöhen.

      Das heißt nicht dass ich GW´s Veröffentlichungspolitik unter allen Umständen gutheiße (*husthust* 7. Edition *husthust*)

      MFG
      Captain Alexander

      • Hast Du dazu konkrete Zahlen?

        Also Osprey scheint an vollfarbigen Regelbüchern zu verdienen, genauso wie all die kleinen Indieschmieden.

        Wenn Du da etwas weißt, lass ich mich gerne eines besseren belehren, aber die Artworks und der Fluff in vielen GW Büchern sind z.T. älter als Du, haben also nichts gekostet bzw. Werden mehrfach im WD, Romanen, Kodizes etc. Verwendet. Und dass die Regeln allein den hohen Preis rechtfertigen, glaub ich einfach nicht.

        Beruflich habe ich schon häufiger Bücher produziert. Das ist teuer, aber wenn Du so eine Schwarte wie GW sie rausbringt, ohne Gewinn oder mit Verlust verkaufen willst, dann gehen deutlich niedrigere Preise. Guck Dir mal Ausstellungskataloge von Museen an.

      • Osprey kannst du da aber auch schlecht vergleichen weil die mit Sicherheit eine eigene Druckerei haben womit sich der Kostenfaktor in diesem Bereich in Grenzen hält als wenn man extern produzieren lässt. Außerdem sind die Auflagen höher was den Einzelpreis drück und auch wenn man bei den Osprey Games ein vollwertiges System bekommt sind die 64 Seiten mit rund 20 Euro immer noch gut bezahlt.

        Bei den Indie-Firmen stellt sich die Frage ob die nur ein standalone Regelwerk rausbringen oder auch Figuren. Da gehen die wenigsten Firmen in den Druck sondern verkaufen dann lieber per PDF (siehe Seiten wie Wargamevault). Reich wird der Autor damit aber meistens nicht.

        Von Ulisses hieß es bei der N3 Übersetzung vom Infinity Regelbuch trotz Aufwertungeen wie Hardcover & etc. Das es kein Gewinngeschäft ist sondern mehr Service am Kunden.

        Bei Verdienst stellt sich halt immer die Frage wieviel man pro Stück verdient und ob ich meinen Breakeven schnell erreichen kann oder nicht.

        Die Auflagen im Tabletop Bereich sind beiweiten nicht so groß wie im restlichen Buchmarkt und selbst der ist am stöhnen über rückläufige Verkaufszahlen.

    • Problem ist: von Figuren losgekoppelte Regelwerek sind im Grunde Herzensangelegenheiten, damit verdient praktisch keiner was und alle Firmen mit einem rein solchen Geschäftsmodell sind auch dauerhaft gescheitert.

      Und die zweite Hälfte deines Posts ist irgendwie unlogisch…

  • Sehr langer Text für so ein Thema… Ich hatte nach 1/4 keine Lust mehr weiter zu lesen.

    Beim nächsten mal wäre es vielleicht besser sich kürzer zu fassen.

  • Ich habe keine konsistente Meinung, sondern entscheide von System zu System:

    -Freebooters Fate – Man braucht alle Regelwerke aber die Minis sind dafür nicht günstiger. Ich würde mir ein Kompendium oder den kostenlosen Download wünschen.
    -GW – Solange selbst zu Release die Bücher auf Deutsch draußen sind, zahle ich natürlich. Zumal die Fotos wirklich geil sind. Die Profile möchte ich trotzdem gerne umsonst haben.
    -HdR – 70€ für ein Quellenbuch auf Ebay. Nein Danke. Ich würde gerne den Download nehmen.
    -DzC – Die Story entwickelt sich mit jedem Buch weiter und das Übersetzungsteam steckt viel Mühe rein…ich bezahle gerne.
    -EDEN – Das Buch war scheiße aber leider die einzige Fluff-Quelle…Ich muss bezahlen, um es nach einen mal lesen zu verkaufen.
    -Batman – So geil illustrierte Bücher sind selbst in englisch ihr Geld wert.
    -Dust Tactics – So oft wie sie ihre kompletten Regeln umbauen, wäre ich schön blöd mir die Bücher zu kaufen.
    -Infinity – Artworks werden recycled, der Fluff entwickelt sich kaum, die Community übersetzt für CB. Armybuilder und Wiki sind alles was ich brauche. Ich bezahle nur wenn ich muss.
    -Frostgrave – Wenn ich ständig in den Tabellen rumsuchen muss, dann möchte ich das gerne in der Hand haben.

    • zu Freebooter’s Fate:

      Das kostenlose, downloadbare Regelkompendium (Wird derzeit immer aktuell gehalten bei jeder neuen Veröffentlichung) gibt es schon seit Ende 2017 bei den Freibeutern. Insofern benötigt man Definitiv das Grundregelwerk und das Kompendium zum spielen. Für die Loa Anrufungen benötigt man Mystic Spirits oder die kostenlose und downloadbare schnelle Loanrufung.

      Ansonsten benötigt man die Bücher lediglich für den Fluff & Szenarien. Ich habe aber das Gefühl, dass diemeisten Freebooter’s infizierten eh alle Bücher kaufen, weil die einfach mit Liebe und Herz gemacht wurden und man etwas hochwertiges ind er Hand hat.

      Kurz:
      kostenloses Regelkompendium gibbet… einfach mal Freebooter’s Fate verfolgen 😉

    • >FF bräuchte wirklich mal eine 2. Edition, die zumindest die Regeln zusammenfasst, inzwischen verteilt es sich doch auf über 8 Bücher und Hefte.
      >GW: Wenn die Bücher denn kommen, inzwischen warten einige Fraktionen schon wieder auf ihre erneuerten Regeln. Tau, anyone?
      > Hawk Wargames.Mal abgesehen von meinen persönlichen Interessen dabei, würde ich auch so für ein so gut gemachtes Buch den Preis zahlen. Bei Spartan hatte ich da nach den ersten zwei Büchern Probleme damit, zum einen weil diese massiv fehlerhaft waren und auch ein Lektorat nie aus der Ferne gesehen hatten. Und teilweise hatten spätere Bücher mehr Macken als die alten.
      > Dust: War mal ein guter Ansatz, wurde aber massiv verhauen und eine Übersicht welche Regeln wirklich aktuell sind hat fast keiner mehr.
      >Infinity: Sorry, aber das ist absoluter Unsinn. Ich habe alle Bücher und da wurde mit den Neuauflagen massiv auch neues Bildmaterial verwendet, das bewährte Sachen weiterverwendet werden kann man ihnen echt nicht ankreiden. Zudem war der Sprung auf N3 auch eine massive Umarbeitung. Zwar wurde der Fluff nicht groß erweitert, aber die Grundlagen für die nachfolgenden Bücher doch gelegt. Mir ist eine zuerst erfolgte gute Regelüberarbeitung da deutlich wichtiger. Zudem ist es auch nicht wenig Fluff, wenn ich mir so die beiden Doppelwälzer ansehe. Und die Community übersetzt schon seit N3 nicht mehr, das machen professionelle Übersetzer. Und der Armybuilder und das Wiki sind ein verdammt gutes kostenloses Angebot. Also da kann ich die Einstellung nicht verstehen. Grade bei den gebotenen Materialmengen.

  • Ich finde das Thema gar nicht so interessant, da das Thema auf GW abzielt.

    Spielregeln gratis zu bekommen finde ich nicht schlimm. Ich begrüße es sogar. Wer den jedoch den Fluff haben möchte kann sich diesen gerne kaufen.

    Sich aber immer wieder einen Codex bezahlen zu lassen (ich kann nur bis vor der 8ten dazu was sagen), wo der selbe Fluff und die Bilder drin sind wie im vorigen Codex, nur etwas altes wenier und etwas neues mehr. Dann hätte ich auch keine Lust immer wieder die Bücher zu kaufen.

    Zudem gab es immer einen kleinen Kaufzwang für diverse Bücher.

  • Für mich eher eine Milchmädchenrechnung. Die Kalkulation der Minis hat damit nur untergeordnet zu tun.

    Ansonsten hab ich persönlich gedruckte Regelwerke lieber. Ich will einfach nachblättern können. Hab mir aber auch schon PDF Regelwerke gedruckt und gebunden.

  • Erst mal Danke für den Artikel. Ich schließe mich hier aber den anderen an: Weniger Text wäre vielleicht mehr gewesen.

    Deine Argumentation kann ich nur bedingt nachvollziehen. Wenn Regeln von Spielen kostenlos vom Hersteller angeboten werden, welche mich interessieren, lade ich sie runter um einen näheren Einblick in das Regelsystem zu erhalten. Nichts ist frustrierender, als „umsonst“ Geld ausgegeben zu haben, oder die Sachen mit Verlust wieder kaufen zu müssen.

    Viele Hersteller bieten zur Einsicht nur den Regelwerksteil an, was in meinen Augen okay ist. Will man den Fluff lesen, muss man sich halt die Bücher holen, was bei bspw. bei Infinity fast jeder gemacht hat, den ich kenne.
    Kostenlose Regelwerke haben auch dazu geführt, dass ich mit malifaux angefangen habe und zum Teil wieder mit Warhammer 40k.

    Klar steckt in der Produktion der Regeln viel Geld und eine Firma muss hier viel über Monate vorstrecken (welches eigentlich Standard in der Verlagswelt ist), aber das ganze kann man als Investition sehen, um sein eigentliches Produkt zu verkaufen, welche bei uns die Minis und das Gelände sind. Und ich schätze Mal, dass wir hier eine Art Mischkalkulation vorfinden: die Regeln sind sicher im Preis der Minis inkludiert. Ich meine mal gelesen zu haben, dass sich die Werke in der Regel alleine nicht rechnen.

    Obwohl ich mir die Werke am Anfang immer erst kostenlos legal geholt habe, kaufe ich in der Regel früher oder später die Bücher, weil ich es lieber mag in Büchern, als auf einen Bildschirm, zu lesen.

    Fazit: Dank den kostenlosen Werken habe ich am Ende sehr viel Geld bei den Herstellern gelassen und so den Umsatz gesteigert.

    • Ich halte das auch nicht für eine grundsätzlich schlechte Strategie. Zum Beispiel fand ich es einen sehr netten Zug von GW, die Grundregeln kostenlos zu veröffentlichen.
      Du führst auch im übrigen gute Punkte auf, die deine Meinung stützen 🙂 wie weiter oben geschrieben ist meine Sichtweise vielleicht auch etwas zu speziell.

      Ich bezog mich halt im Artikel eher auf die Forderung, dass Regelwerke generell kostenlos sein müssten, was ich nicht gut finden würde. Und ich denke auch nicht, dass ich als Kunde einen Anspruch darauf hätte.

      MFG
      Captain Alexander

  • Eine Art Pay2Win machen alle Hersteller eigentlich schon seit Jahren und dieses über ein relativ einfaches Verfahren. Wenn neue Miniaturen erscheinen, sind diese meistens etwas besser von den Werten als ihre Vorgänger. Dieses war die erste Methode, die zweite funktioniert etwas anders. Hier wird an der Version der Regeln oder Armeebüchern geschraubt. Einheiten die bisher selten gespielt wurden werden zu einem „Must have“ während bisherige „Must have“s abgeschwächt werden. Man schraubt also einfach absichtlich am Balancing.

    Persönlich habe ich zu Hause genauso viele ungelesene gedruckte Regelbücher liegen wie ungelesene PDF Regelbücher die kostenlos waren. Wenn sich Regeln einigermaßen gut anhören hole ich mir diese. Da bin ich dann auch gerne bereit dafür 30-40€ auszugeben, egal ob ich diese jemals weiter vertiefe oder erst einfach mal in die Sammlung wandern. Des weiteren sind mir gedruckte Regeln immer noch lieber, da ich lieber in einem Buch/ Papier lese als in irgend einer Form digital.

  • Ich finde die Argumente oben auch wage so lange keine Referenzen vorhanden sind. Es sind sehr viele Annahmen getroffen, die es für mich erstmal zu belegen gilt. Beispiel: Größere Firma produziert Regeln schneller und einfacher. Sicher gehe ich davon aus, dass dort mehr Routine ist aber dort sind auch viel höhere Personalkosten. Je mehr Leute etwas machen, um so teurer wird es. Ich gehe davon aus, dass ein GW deutlich mehr Kosten hat als kleinere. ( Bräuchten wir Zahlen für eine Beispielrechnung).

    Ich selbst mag kurze und kompakte Regeln. Die dürfen auch gerne kurz gehalten werden und kostenlos sein bzw. in einer Starterbox integriert. Das große Problem ist doch , dass Printmedien immer hinten dran hängen und ein Online PDF tagesaktuell sein kann. Dann kommt da noch der Preis: Hordes und Warmachine Regelwerke kosten so viel, dass ich es mir nicht kaufe. Bei 50€ ist die Grenze weit überschritten.
    Klar ist auch: Alle konsumieren gerne und spielen wenig. Daher laden wir gerne was runter , gucken mal hinein und machen sonst nichts mehr damit. So bleibt die Firma und das Spielsystem auch beim Kunden im Kopf.
    Weiter ist mir offen gesagt fast egal, wie die Firmen es stemmen oder umlegen. Der Kunde und der Markt bestimmen, ob ein Konzept und die jetzige Form der Branche eine Zukunft haben. Das ist rein Aufgabe der Firma und nicht des Kunden in meinen Augen.

    • GW hat da soger geringere Kosten, die können Synergien nutzen. Da wird z.B. ein Lektor für alles genutzt und da der festangestellt ist kann der auch gleich noch ein paar andere Dinge übernehmen. Das rechnet sich deutlich.

  • Also SO wie ich das sehe, IST in dem Text viel angenommen, was nicht wirklich belegbar ist.
    Einiges habe ich deswegen AUCH nicht verstanden, z.B. warum man Regeln besser findet, wenn sie teuer sind. Oder warum ich angeblich einen PROZENTUALEN (!!!!) Aufschlag zahle, wenn ich Miniaturen kaufe, und die Regeln umsonst waren.

    Beste Grüße,
    Euer Uwe

    • Weil niemand (zum Beispiel) 1€ Aufpreis auf einen (sonst) 50 cent Pinsel zahlt, auf eine 30€ Box aber schon eher. Folglich legt man sowas relativ nach Preis auf die verkauften Artikel um, nicht absolut nach Stückzahl.

      • Danke! ABER ich wollte eigentlich , etwas anderes sagen. Kostenumschlagen funktioniert auch bei uns in der Arbeit anders. Wenn jemand auf der Schicht ausfällt, wird ja AUCH nicht sofort alles teurer. Kann den Zusammenhang aber nicht so gut ausdrücken, weil mir das BETRIEBSWIRTSHCAFTLICHE Know-how fehlt. Deswegen kopeire ich einfach eine SEHR GUTE Antwort, die das sehr gut kann von Sven hierein.

        “ Sven sagt:
        22. Januar 2018 um 12:32 Uhr
        Der Text ist zu lang. Da hab ich in der Mitte aufgehört.

        Nur kurz was zu den betriebswirtschaftlichen Argumenten. Besser weglassen statt quatsch zu schreiben.

        Fixkosten werden pro Stück berechnet und sind abhängig von der Stückzahl, d.h. je mehr Miniaturen eine Firma produziert desto geringer sind die darin enthaltenen Kosten eines Regelwerkes. Da werden nicht pauschal 5% draufgeschlagen egal welche Stückzahl und Zeitraum. So funktioniert das nicht.

        Ich würd soweit gehen und behaupten, dass bei Firmen wie Corvus Belli die Kosten des Regelwerks zu vernachlässigen sind. Denn je erfolgreicher, desto höher die produzierte Menge, desto niedriger die Fixkosten je Stück.“

      • @Uwe: Wie ich weiter oben geschrieben habe, gehe ich beim Umschlagen der Kosten davon aus, dass Sven Recht hat. Das wäre dann ein Fehler meinerseits.

        Zu der Frage, warum ein teureres Regelwerk mehr motiviert, ich habe zur Effort-Justification-Theorie nochmal was unter den Beitrag von Gregor gepostet, vielleicht klärt das deine Fragen ^^

        MFG
        Captain Alexander

  • Hallo,

    ich finde, man muss hier auch nochmal trennen zwischen System, die eigene Figuren mitbringen, wie es bei GW oder Infinity der Fall ist und Systemen, für die es viele Hersteller gibt.

    Bei ersterem sind gratis Regeln den Verkäufen vermutlich sehr zuträglich. Zumindest hätte vermutlich ich und mein Umfeld nicht mit Infinity angefangen, wenn wir das nicht „einfach so“ mal hätten probieren können.
    Das der Hersteller hier nur die Regeln ohne Artworks usw. kostenfrei anbietet und den Rest gegen Bezhlung sorgt dafür, das man es ohne Risiko testen kann (und so überhaupt erst Interesse generiert), man aber beim Kauf des Regelbuchs immer noch einen deutlichen Mehrwert hat.

    Wenn es dagegen viele Hersteller für Figuren gibt kann ich die Argumentation eher nachvollziehen.
    Historische Systeme sind da vermutlich deutlich stärker auf den Verkauf der Regelbücher angewiesen, da viele Spieler die Modelle eh schon zuhause haben und sie nur mit neuen Spielregeln aufs Feld stellen.
    Wobei ich auch hier eine kostenfreie Regelversion eigentlich sehr gut fände um einen Eindruck der Regeln zu erhalten.
    Saga hätte ich vermutlich nie angefangen, wenn ich mir die Regeln nicht davor aus dem Netz gezogen hätte. Ohne die Regeln vorher zumindest ansehen zu können habe ich hier auch recht wenig Motivation, mir auf Verdacht iwelche neuen Regeln zu kaufen: Wieso soll ich Geld und Zeit investieren wenn ich nicht weiß, was dieses Buch besser macht als die Sachen die ich schon zuhause habe?
    Mantic Games machen das mMn hier ganz geschickt: Es gibt einen Regelkern und Armeelisten gratis zum Download, wenn man aber alle Regeln und alle Einheiten will, muss man sich die entsprechenden Bücher kaufen.

    Davon ab sind die Vorteile für Spieler durch Gratisregeln ja auch schon genannt worden:
    Durchsuchbare Regelwikis, Apps und Armeelistengeneratoren für den Spieltisch, Lebende Regeln bei denen die Errata schon eingearbeitet sind, weniger Papier & Suchaufwand am Spieltisch.
    Das ist in meinen Augen auch ein Argument, das sehr schwer wiegt, wenn man sich die Wargamer so ansieht: Die meisten sind schon etwas älter, haben Familie und Verpflichtungen und viel weniger Zeit als früher. Apps & Regelwikis helfen mir hier auch bei komplexen Spielen schnell einen Überblick zu bekommen und _SPIELEN_ zu können.
    Damals, mit 15 Jahren habe ich mich noch mit freuden durch die 500 Seiten Regelwerke gekämpft.
    Heute würde so ein Buch bei mir vermutlich schon auf den ersten Blick durchfallen, wann soll ich das denn alles lesen und vor allem: Warum soll ich das lesen? Was macht Warhammer FB mit 528 Seiten GRW besser als Dragon Rampant mit 64 Seiten? Da investiere ich die 60€ für so ein Buch doch lieber in neue Püppies 😉

    Viele Grüße,
    o.

  • Leider ist der Artikel sehr einseitig weil er in erste Linie auf die Nachteile von Kostenlosen Artikeln eingeht! Schön wäre eine Analytischer Ansatz gewesen. Grundsätzlich finde ich alle angebrachten Argumente völlig korrekt und ich könnte ihnen Inhaltlich zustimmen, aber ohne auf die Andere Seite einzugehen ist die Analyse nahezu wertlos.

    – Es ist z.B. eine Tatsachen das man nahezu alle Publikationen von GW mit wenig Aufwand zumindest in englisch im Netz findet der theoretische Umsatzausfall ist also nicht verhinderbar
    – Aktualisierungen von Regel und Profil Werten ist bei kostenfreien Downloads viel einfacher als bei Print Publikationen.

    Man kann seine Augen verschließen und Borkig sagen da mach ich nicht mit aber die Tendenz ist eindeutig und sie geht in Richtung „kostenloser“ Regeln und Profile. Warum? Weil man keinem neuen Kunden erklären kann das er sich noch X Bücher kaufen muss bevor es die gerade Teuer erworbenen Figuren benutzen kann.
    Nicht falsch verstehen, das soll nicht heißen das aller Content Kostenlos sein muss.

    Aber wenn ein Figuren Herstellen ein eigenes Spielsystem etablieren wird wird er in Zukunft kostenlose Starter Regen bereitstellen müssen und die Profilwerte wenn er sie schon nicht downloadbar macht doch zumindest zu den Minis dazupacken müssen. Ohne das wird er nicht Konkurrenzfähig sein können. Wie man das wirtschaftlich hin bekommt mag eine Herausforderung sein, aber genau das ist es dem sich ein Unternehmen stellen muss, sonst hat es keine Existenzberechtigung.

    • Danke zuerst einmal für das Feedbach! 🙂

      Ich würde gerne etwas ausführlicher auf deine Argumente eingehen, aber leider muss ich mich (zumindest im Moment) kurz fassen:
      -dass Publikationen illegal im Internet zu finden sind mag eine Tatsache sein, aber das ist nichts, was in der Hand Firmenpolitik liegt; nach dieser Argumentation müsste Kino auch kostenlos sein, da es die Filme meist schon vor Release im Netz gibt
      -Du vermischst hier Kostenlose Regeln mit downloadbaren Regeln 🙂 Ein kostenpflichtiger Download hätte dieselben Vorteile, und der Hersteller würde daran trotzdem mitverdienen. Oder wenn der print-Version automatisch ein Downloadlink der Digitalen Version beliegen würde

      MFG
      Captain Alexander

  • Aus meiner ganz persönlichen Sicht:

    Ich Grunde habe ich nichts gegen kostenlose Regeln, da sie mir helfen das System kennenzulernen ohne Geld in den Sand setzen zu müssen, falls es mir nicht zusagt. Danach bin ich gerne bereit mir auch die Bücher zu kaufen und die Firma auch mit Püppchenkäufen zu honorieren.

    Wen AoS keine kostenfreien Regeln hätte würde es wahrscheinlich dermaßen unattraktiv sein, das es kaum jemand spielen würde (was in unserer Gegend auch der Fall ist, trotz kostenloser Regeln). Daher finde ich den Ansatz im allgemeinen ganz gut. Das selbe gilt für Kings of War, Warzone etc.pp.

    Was GW angeht: Ich bin raus was gedruckte Publikationen von denen betrifft. Der Errata und FAQ Wahnsinn soll nur über ein wirklich schlechtes Regeldesign hinwegtäuschen und suggerieren, dass man auf die Community hört (was in manchen Fällen auch stimmen mag). Allerdings wäre es angenehmer und sinnvoller ein vernünftiges Design-Team aufzubauen, das auch weiß was es tut. Ich bin nicht sehr begeistert davon Geld für einen Codex/Battletome auszugeben, nur um am gleichen Tag noch die Errata zu bekommen. Das mag ich bei keiner Firma weil es von Schlampigkeit beim Regeldesign zeugt. 40k ist da leider ein Paradebeispiel, aber es gibt sicher noch andere.

  • Also ohne jetzt auf alles einzugehen gibt es mehrere grundlegende Erwägungen die ich für sehr gut nachvollziehbar halte und daher Deine Meinung teile.

    Insbesondere den Aspekt „Regeln verursachen Kosten und diese müssen zwangsläufig irgendwie umgelegt werden“ halte ich für sehr nachvollziehbar. Das ist auch der Punkt an dem mich nämlich kostenlose Regelwerke „stören“, da ich grundsätzlich eher dem Miniatursammeln und Geländebau fröne und kein/kaum Interesse an gekauften oder gratis Regelwerken habe.

    Schade das hier soviel negativer Gegenwind kommt, der auch teilweise völlig an dem Artikel vorbeigeht bzw. sich nicht mal ansatzweise die Mühe macht mit den Argumenten auseinander zu setzen…

    Von meiner Seite trotzdem Danke für deine Mühe, fand’s interessant zu lesen !

  • Ich brauche immer einen klaren Grund, mir ein Regelwerk zu kaufen.
    a) gute Regeln b) tolles Artwork und generelle Aufmachung c) viel Fluff d) Preis

    Bei DzC, Frostgrave, BtGoA und Freebooters Fate ist alles erfüllt, daher kaufe ich die gerne.

    GW hat zumindest immer aufwendiges Artwork und viel Fluff. Aber die Regeln interessiere mich nicht. Die Indexe (Indices) fand ich zum Beispiel stinklangweilig, da praktisch null Fluff.

    Songs of Blades and Heros, Dragon Rampant ist von der Aufmachung her eher minimalistisch, aber dafür sind die Regeln für mich interessant und alles sehr günstig.

    Quick-Start-Rules zum Download sind ok. Grössere Regelwerke, die wirklich gut sind, kenne ich eigentlich gar keine, die gratis sind. Sowas kenne ich nur aus dem Pen und Paper Bereich.
    Und so selbst ausgedruckte Regeln sind leider oft nicht so toll.

    Und zeigen nicht gerade kleinere Firmen, dass man sehr wohl tolle Regeln mit ansprechendem Artwork auf die Reihe bekommt. Ich finde eine kostenpflichtige Download-Option wie bei Warlord-Games ganz gut.
    Gute Regelsysteme und Comics sind aber die einzigen Printerzeugnisse, die ich tatsächlich noch gern auf Papier habe.

  • Also ich habe es jetzt nochmal versucht, aber komme nicht bis zum Ende.
    Dabei stört mich am Meisten, dass gefühlt nach jedem zweiten Argument eine persönliche Rechtfertigung kommt, die dann aber relativiert wird, um niemandem auf die Füße zu treten, um dann aber nochmal zu betonen, warum das Ganze dann aber doch nicht ganz unproblematisch ist, weil….
    Sorry, aber das kann ich nicht lesen. Ich stehe voll auf Argumente. Auch auf streitbare. Sehr sogar. Aber wenn ein Argument stark genug und auch nachvollziehbar dargestellt worden ist, kann man das auch mal so stehen lassen. Der Text liest sich an vielen Stellen so, als würde er schon die darauf folgende Diskussion beinhalten. Daher fällt es mir auch schwer, mich auf inhaltliche Dinge zu konzentrieren, die an der einen oder anderen Stelle vielleicht gar nicht mal so verkehrt sind.

    Zum Argument: Qualität darf nicht umsonst sein!
    Das hätte ich bis vor Kurzem fast sogar ohne mit der Wimper zu zucken unterschrieben. Nur mache ich grad die leidliche Erfahrung, dass eine Firma, die ich gerne und ausgiebig unterstützt und hier auch immer wieder verteidigt habe mir doch grad ziemlich gegen den Strich läuft und ich nur darauf warte, dass es ordentlich kracht. Und ebendiese Firma hat genau die Argumente vorgebracht:
    wir haben geile Produkte! wir haben nix zu verschenken! wer bei uns ist weiß, dass unter dem geilen Scheiß nix läuft – und der ist numal nicht umsonst!
    Mittlerweile sehe ich das – vorsichtig ausgedrückt etwas kritischer – da dieses Argumentation nur zieht, solange man wirklich 110% abliefert. Wenn nicht guckt man ganz schnell nach Alternativen, weil eben doch nicht immer alles durch ein großes Firmenego aufgefangen werden kann.

    Daher:
    Es gibt die, die den wirklichen geilen Scheiß verkaufen.
    Und die, die den wirklich geilen Scheiß verkaufen und fünfmal unterstreichen müssen, dass sie den wirklich geilen Scheiß verkaufen.
    Einer von beiden sollte keine Probleme damit haben, kostenlose Regeln zur Verfügung zu stellen…

    • @Visionopy: sehe ich, leider, genauso! Was wirklich schade ist, da ich seit deren erstem KS immer mit am Start war. Aber was zur Zeit bei Mierce läuft, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Werde mich mit meiner Unterstützung auch erstmal zurückhalten.

    • Aber man muss schon unter einem Stein leben um das bei Mierce nicht kommen sehen zu können. Sie ziehen wieder das durch, was sie bereits als Mealstrom Games gemacht haben. Und für den Kunden bedeutet dass sich schnellstmöglich von der Firma zu verabschieden.

      • Naja. Die Kritik gab es immer wieder, aber sie haben weitestgehend zuverlässig geliefert.

        Jetzt reissen sie aber mehr und mehr neue Baustellen auf, bzw. überarbeiten Modelle, ohne dass das Kerngeschäft rund läuft. Immer wieder ist zu hören, dass zu viel zu tun ist, man aber keine Arbeit auslagern will, da zusätzliche Kosten entstehen. Dann läuft grad ein Kickstarter, der lediglich Überarbeitungen bestehender Modelle beinhaltet.
        Aktuell soll ein Resculp einer Carrasco/Chaudon Miniatur auf den Weg gebracht werden. So etwas kann nur eine Firma machen, die entweder richtig was auf dem Kasten, oder aber total einen an der Waffel hat. Sorry, fürs die fehlende Nettikette…
        Ich hab jedenfalls mal nett darum gebeten zu erfahren, wann ich die Minis zugeschickt bekomme, die seit November einen „packing“ Status haben und schon seit Herbst letzten Jahres an andere Backer ausgeliefert worden sind.

      • Sie haben bislang eigentlich immer zuverlässig geliefert. Auch der Support war 1A. Hatte allerdings bereits seit einiger Zeit kaum mehr Kontakt mit Rob.

        Ich müsste mal prüfen, was meiner noch offenen Sachen bereits fertig ist und mal einen zwischen-Shipment starten.

      • als geprellter Mealstrom-Kunde (allerdings mit sehr geringem Verlust) wusste ich ganz genau, was ich beim backen des ersten Mierce-KS getan habe. Einige hundert Miniaturen später und jahrelanger Zufriedenheit stellt sich allerdings aufgrund der von visionopy genannten Vorgänge doch etwas Ernüchterung ein. Ich kaufe per KS-pledge nur noch unnmittelbar vor Veröffentlichung stehende Minis.

      • Mealstrom lief ja auch einige Zeit gut, da er aber immer noch das gleiche Geschäftsmodell fährt, wird er immer wieder an der gleichen Geldflussmauer zerschellen.

  • (K)ein einfaches Thema, Alexander – sofern man nicht von dem Apple-Verschnitt aus Nottingham als Maß aller Dinge ausgeht.

    Ein verfügbarer Download eines kostenfreies Grundregelwerks (nackte Regeln mit vielleicht einer Seite Fluff und nur auf dem Cover Artwork) plus Armeelisten/Statcards ist keine Hexerei, sondern die Basis für Kundenaquise und -bindung in einem gesättigten Markt. Willkommen im aktuellen Jahrtausend.

    Dazu kommen noch die Vorteile für die Pflege von Errata für beide Seiten und der Fakt, das TT automatisch mit anderen Freizeitaktivitäten, bzw. Verpflichtungen um Zeit und Geld buhlt.

    Wenn – wie diverse kleinere Anbieter – diese den zusätzlichen Aufwand scheuen und alternativ günstig das komplette Regelwerk vertreiben (egal ob elektronisch oder gedruckt), so ist das mir auch durchaus einen Impulskauf wert. Meine Bibliothek auf Drivethru/Wargamevault ist der Beweis dafür.

    Parallel spezialisieren sich viele Anbieter, gerade im historischen Genre, auf entweder das Schreiben von Regeln oder der Produktion generischer Armeen, was auch die Kosten für alle Beteiligten senkt.

    • Gute Argumente 🙂 Ist letztlich auch eine Frage der Politik, die eine Firma führt.

      „Ein verfügbarer Download eines kostenfreies Grundregelwerks (nackte Regeln mit vielleicht einer Seite Fluff und nur auf dem Cover Artwork) plus Armeelisten/Statcards ist keine Hexerei, sondern die Basis für Kundenaquise und -bindung in einem gesättigten Markt. Willkommen im aktuellen Jahrtausend.“

      Dagegen hatte ich auch nie was, GW macht es meiner Meinung nach hier mit der 8. Edition vor (was nicht heißt dass ich den Rest ihrer Veröffentlichungspolitik immer gutheiße).
      Mir ging es eher um die Forderung, dass alle Regeln für ein Spiel (also im Falle von GW auch Codizes, Hauptregelwerk, Kampagnenbücher, etc.) kostenlos sein sollte. Das halte ich aus den genannten Gründen für nicht so gut 🙂 Ich denke einfach der klassische Vertrieb hat nach wie vor seine Daseinsberechtigung

      MFG
      Captain Alexander

      • „Dagegen hatte ich auch nie was, GW macht es meiner Meinung nach hier mit der 8. Edition vor (was nicht heißt dass ich den Rest ihrer Veröffentlichungspolitik immer gutheiße).“

        GW macht hier NACH, nicht vor. Und selbst hier versuchen sie immer noch Dinge zu monetarisieren, die es jenseits des sprichwörtlichen Tellerrandes meist für lau gibt.

        „Mir ging es eher um die Forderung, dass alle Regeln für ein Spiel (also im Falle von GW auch Codizes, Hauptregelwerk, Kampagnenbücher, etc.) kostenlos sein sollte. Das halte ich aus den genannten Gründen für nicht so gut 🙂 Ich denke einfach der klassische Vertrieb hat nach wie vor seine Daseinsberechtigung“

        Wir definieren beide hier offensichtlich den Begriff „Regeln“ unterschiedlich. Die Diskrepanz kommt vermutlich von der Sozialisierung/Erziehung vieler TT-Spieler durch GW (inklusive Dir?), daher auch der von mir gewählte kritische Vergleich mit Apple.

        Ich meine mit Regeln ausschließlich die nackten Mechaniken, inklusive Armeelisten und Statcards, sowie Errata. Also nur das, was man zum spielen braucht.

        Das ganze andere Geraffel wie Fluff, eye candy/artwork und vorgefertigte Szenarien/Kampagnen, was GW gern mit „Regeln“ gleichsetzt und damit höhere Preise oder auch eine Bepreisung per se rechtfertigt, ist für mich da außen vor. Nice to have halt, aber nicht wirklich wichtig.

        Im Regal hinter mir steht eine vierstellige Eurosumme an Hardcovern für zig Systeme; in der branchenüblichen Mischung aus Regeln und Fluff. Bereue ich den Kauf? Nicht im geringsten. Erwarte ich dennoch den weiter oben beschriebenen Support? Darauf kannst du wetten.

        Viele der Bücher habe ich mir gerade deshalb gekauft, weil mich die Art des Supportes und das kostenlose Material angesprochen haben. Gleiches gilt die ebenfalls bereits genannten PDFs.

        Und um es noch einmal explizit zu festzuhalten: Niemand spricht irgendeiner Firma ab, das sie Geld verdienen möchte. Das Kernproblem deines Artikel ist, das du eigentlich über den Mikrokosmos GW sprichst und daraus – an der Realität vorbei – für den Rest der Szene eine einheitliche Feldtheorie forcieren willst. Das funktioniert in keinster Weise. 😉

  • Ich bin gerne bereit für gedruckte Regeln oder ein professionelles E-Book zu zahlen, sofern ich bei einem Editionswechsel spannende Erweiterungen des „Fluffs“ sowie das Bemühen um echtes Balancing wahrnehmen kann.
    War in der Vergangenheit bei GW und einigen anderen Herstellern oft genug nicht der Fall. Wenn neue Regeln eher so ein „Malibu Stacy hat einen neuen Hut! Kaufen Kaufen Kaufen!“-Ding sind, möchte ich das wenigstens kostenlos.

  • Also erst mal finde ich es in Ordnung wenn Regeln Geld kosten. Wobei ich nichts gegen kostenlose Regeln habe. Der Vergleich mit Free to play / pay to win passt da nicht 100%. Was mich wirklich stört ist eher wie Regeln teils verkauft werden. Ich nehme dazu mal drei Bücher:

    – Warhammer 40000 Regelbuch + Codizies
    – Black Powder
    – Konflikt 47

    Ich finde es ganz prima gedruckte Regeln in der Hand zu haben. Nur würde ich gerne nur die Regeln haben. Ohne viel Drumherum. Hintergrund und alles, schön schön schön – ich brauche es aber nicht und will es auch nicht. Für mich ist dieses künstliche Aufblasen der Bücher nicht ok. Ich will Regeln für Spieler. Regeln und nichts als Regeln. Dafür zahle ich Geld. Wenn die Unternehmen meinen sie müssen Fluff ohne Ende reinstecken, oder Bilder von Figuren (Black Powder) sollen sie bitte eine zweite Variante des Buchs für Sammler herausbringen. Aber wenn ich schon einen riesen Figurenkoffer mit mir rumtrage, möchte ich wenigstens leichte Regeln im Gepäck haben.

    Was überhaupt nicht geht sind allerdings Punktkorrekturen wie bei Chapter Approved von GW. Das ich für einen Patch zahle ist nicht in Ordnung. Wenn die Balance im Spiel nicht passt und geändert werden muss, dann soll das wie Errata und FAQ wenigstens kostenlos sein. Erst recht wenn der Codex, in welchem etwas geändert wird, keine 2 Wochen vor dem Chapter Approved veröffentlicht wurde. Das Geld gönne ich dem Hersteller schlicht nicht und schreibe die Änderungen somit kostenlos bei Freunden ab.

  • Der Text ist zu lang. Da hab ich in der Mitte aufgehört.

    Nur kurz was zu den betriebswirtschaftlichen Argumenten. Besser weglassen statt quatsch zu schreiben.

    Fixkosten werden pro Stück berechnet und sind abhängig von der Stückzahl, d.h. je mehr Miniaturen eine Firma produziert desto geringer sind die darin enthaltenen Kosten eines Regelwerkes. Da werden nicht pauschal 5% draufgeschlagen egal welche Stückzahl und Zeitraum. So funktioniert das nicht.

    Ich würd soweit gehen und behaupten, dass bei Firmen wie Corvus Belli die Kosten des Regelwerks zu vernachlässigen sind. Denn je erfolgreicher, desto höher die produzierte Menge, desto niedriger die Fixkosten je Stück.

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