Tutorial: Dropfleet Commander Toronto Klasse
Christoph vom Trave Spieler Treff zeigt uns heute, wie er seine UCM-Flotte bemalt. Und deshalb: Bühne frei:
Als ich erste Tests für das Farbschema der Vanadischen Raumflotte gepostet habe, wurde ich gleich nach einem Tutorial gefragt. Deshalb habe ich das erste Schiff meiner Flotte, die UCMF Toronto, etwas genauer Dokumentiert.
Die ersten Schritte erfolgen mit der Airbrush:
Zuallererst kommt natürlich die Grundierung. Ich ich variiere die Helligkeit etwas indem ich nach dem Schwarz noch von vorne und oben etwas hellgrau spritze. Im Englischen heißt das “Zenithal Priming”.
Als erste richtige Farbe kommt das Blau für die Streifen. Ich habe mich auf die Bereiche konzentriert die später auch wirklich Streifen haben sollen, allerding war ich nicht besonders präzise da sowieso alles nochmal übergesprüht wird. Deshalb ist fast alles blau. In diesem Bild hat das Schiff in der Mitte schon einen leichten Farbverlauf mit Arcane Blue bekommen, die beiden äußeren habe nur die Grundfarbe.
Als Nächstes werden die Streifen abgeklebt. Ich benutze gerne as Maskierband von Tamiya das ich mir selbst auf mit die gewünschte Breite schneide. Für gutes Ergenbnis muß das Band natürlich überall sauber anliegen.
Danach wird alles schwarz. Um saubere Kanten zu erzielen sprühe ich mit dünner Farbe, relativ wenig Druck und versuche einen möglichst steilen Winkel zur jeweiligen Oberfläche zu halten. Bei dünner Farbe müsst ihr allerdings besonders darauf achten dass sich keine nasse Schicht bildet die dann unter das Maskierband läuft
Jetzt siehts fast wieder aus wie grundiert. Über das Schwarz kommen German Grey und Neutral Grey um den grundlegenden Farbverlauf zu erzeugen. Die Technik ist hier fast die gleiche wie beim Zenithal Priming.
Auspacken!
Alles weitere geschieht dann mit dem Pinsel. Beim Highlighten habe ich mit den Streifen angefangen. Ich verlasse mich soweit wie möglich auf den Airbrush Farbverlauf und hebe nur die Kanten zusätzlich hervor.
Hier ist die erste Runde Highlights auf dem Grau. Dafür benutze ich am liebsten Ölfarben. Die sind zuerst etwas gewöhnungsbedürftig aber danach machen sie unglaublich Spaß. Alle Highlights sind in einem Durchgang und ohne Zwischentöne oder ähnliches entstanden. Einfach Farbe an der Kante auftragen und dann vorsichtig mit etwas Terpentin verwischen.
Außerdem haben die Triebwerke noch eine Grundschicht Silber bekommen.
Zeit die Triebwerke zu zünden! Zuerst kommen auf das Silber mehrere washes aus Sepia Ink und Schwarz bis sie eine schöne, dunkle Farbe haben.
Danach arbeiten wir uns einfach nach und nach die Farbreihe hoch.
Danach kommen die ganzen kleinen Details und Nubsies. Eine besondere Erwähnung sind die Läufe der Geschütze wert. Für derartige Sachen fange ich mit einer Silbernen Grundfarbe an, dann kommt eine Wasch. Anschließend kommt wieder die Grundfarbe, allerdings lasse ich diesmal die tiefsten stellen drei. Dann bekommt alles einen weiteren Wash. Abwechseld geht es immer so weiter, wobei die Bereiche die ich mit der Grundfarbe übermale jedesmal kleiner werden. Im Endeffekt bestimme ich so wie viele Schichten Wash an jeder Stelle sichtbar sind und kann damit leicht einen kontrollierten Farbverlauf erzeugen.
Zum Schutz und als Vorbereitung für die Stoßfugen/Panel Lines bekommt das ganze ein paar Schichten Glanzlack.
Für die Panel Line benutze Tamiya Panel Line Accent. Es kriecht wunderbar in Vertiefungen entlang und etwaige Fehler kann man leicht mit etwas Verdünnung korrigieren.
Zum Schluss kommt noch Mattlack drüber. Auf den Streifen waren mir die Panel Lines etwas stark, deshalb habe ich teilweise die Kantenhighlights nachgezogen.
Und zu Guter Letzt noch eine paar schöne Fotos vom fertigen Schiff:
Die UCMF Toronto entstammt dem Programm das später die San Francisco Klasse hervorbrachte. Aufgrund ihres Alters wird sie von ihrer Besatzung liebevoll Torontosaurus oder T-Rex genannt.
Ich hoffe ihr könnt damit was anfangen. Falls ihr hier Anregungen gefunden habt lasst uns wissen was dabei herauskommt!
Schöne Grüße, Christoph
Farbliste
VMC – Vallejo Model Colour
VMA – Vallejo Model Air
VGC – Vallejo Game Colour
P3 – Privateer Press Formula P3Panzerung:
VMC Black
VMC German Grey
VMC Neutral Grey
Highlight with Abteilung 502 Field Grey HighlightStreifen:
P3 Meredius Blue
P3 Arcane Blue
P3 Arcane Blue + VMC Ice Yellow
Rackham PatinaUnterer Rumpf:
Andrea Colour Black Base
Gold Transparent Shading Grey
Andrea Colour Black Base
Andrea Colour Black 1st Light
Andrea Colour Black 2nd LightTriebwerke:
VMA Steel -> Black + VGC Sepia Ink washDetails:
Kleinkram:
VMA SteelRettungskapseln:
P3 Sulfuric YellowGrüne Flügeldingsies:
VMC Emerald
VMC Yellow GreenGeschützläufe:
VMA Steel
VMW Dark Grey
Alternate the above
Drybrush VMA SilverTriebwerksglühen:
VMC 957 Flat Red
VMC 910 Orange Red
VMC 851 Deep Orange
P3 Ember Orange
P3 Heartfire
P3 Cygnus Yellow
VMC 858 Ice Yellow
VMC 918 Ivory
P3 Morrow White
Alter Verwalter! Das sieht mal richtig fett aus!
seeeehr nice.
die ständer sind normales messing? gibt es das irgendwo in großer menge zu kaufen?
Wie genau Christoph die gebaut hat, weiß ich nicht genau, vielleicht kann er es im Laufe des Tages erklären. 🙂
Kann er! 😉
Ich nehme für Flightbases und ähnliches fast immer Federstahldraht. Solltest du im Modellbauladen relativ günstig bekommen und ist wesentlich stabiler als Messing. Funktioniert auch super zum stiften.
Hast du den auch für deine Debrisfelder benutzt? Falls ja welchen Durchmesser kannst du empfehlen?
Hab ich. 1mm passt für die meisten Sachen gut.
Und Vorsicht, nicht den besten Seitenschneider dafür nehmen. Am besten ist ein kleiner Bolzenschneider, ein alte Zange geht aber auch.
Das mit dem Seitenschneider nehmt ihr bitte richtig ernst! Federstahl ist hart genug, dass sich der Seitenschneider komplett „um den Stahl rum“ biegt. Dann sieht die 15-20 Euro Zange aus wie ein Abisolierer.
Und die Stücke gehen fliegen. Schütz eure Augen und/oder sorgt dafür das sich das abgeschnittene Stück nach unten in eine Korkmatte oder so bohrt und nicht abfliegt!
Danke für die Info und die ausführlichen Tipps! 🙂
Das gilt übrigens auch für Büroklammern. Ich hab‘ mir einen großartigen Seitenschneider, der echt perfekt für’s Entgraten und Sachen-aus-dem-Gussrahmen-lösen war, kaputt gemacht damit. 🙁
Die Farbwahl ist nicht meins, aber abgesehen von dieser persönlichen Geschmacks-frage das is ganz großes Kino!
Supergeiler Beitrag !
Toller Paintjob und vorbildliches Tutorial. Vielen Dank dafür : ***
Davon sähe ich gerne mehr beim Brückenkopf.
Sehr gute Bemalung, aber ich bin leider kein Fan dieser dicken blauen Streifen. Passt meiner Meinung nach nicht zur UCM.
Dickes Grazie auch von mir. Super interessant und vor allem vielen Dank für die Aufstellung der Farben und die Verlaufsbilder (nicht blos vorher/nacher mit 67 Schritten dazwischen)
Echt sehr schön gemacht 🙂
Vielen Dank!
Eine Frage habe ich noch: Welche Verdünnung benutzt Du, um das Panel line wash zu korrigieren? Ich habe eine Verdünnung von Tamiya (X20?) ausprobiert und die greift den gloss varnish von vallejo (acryl) und die darunter liegende Acryl Farbe an.
Kantenakzente mit Ölfarbe habe ich noch nie gehört, das muss ich auch mal ausprobieren!
Meistens benutze ich Revell Verdünnung, einfach weil ich davon noch ne Flasche habe. Auch die greift aber den Klarlack nach kuzer Zeit an, deshalb:
1)Nur wenig Verdünnung mit einem Wattestäbchen oder der Ecke eines Papiertaschentuchs aufnehmen.
2)Sanft aber schnell arbeiten. Ein paar sanfte Züge hält der Lack aus, mehr nicht. Im Zweifelsfall leg eine Pause ein bis sich die Verdünnung wieder Verflüchtigt hat.
3)Gib dem Klarlack genug Zeit, zwischen handtrocken und Endfestigkeit liegen Welten. Dem Humbrol Clear versuche ich meistens eine Woche Zeit zu geben, das härtet allerdings auch sehr langsam.
Etwas sanfter ist Terpentin, aber ich habe bessere Erfahrungen mit der Revell Verdünnung gemacht da ich mit der auch die Panel Line Farbe in viel weniger Zügen wegbekomme.
Danke!
Göttlich, Chapeau und so weiter!
Schöne Farbauswahl und sehr sauberes Ergebnis. Mir wird schlecht, wenn ich da an meine Zitterfinger und all die kleinen Details denke. Vermutlich lasse ich das eine oder andere aus.
Aber Maskierband muss nun mittlerweile definitiv mal her.
Daumen hoch! 🙂
Darf ich vielleicht noch fragen, was du genau auf / in die Triebwerke gesteckt hast?
Mir glühen sie zwar im Moment etwas zu extrem, aber in Verbindung mit dem Türkis kommt ein schöner Komplementärfarbkontrast heraus.
Die Teile für die Triebwerke sind in Eigenarbeit auf der CNC Fräse entstanden.
Und ja, das Farbschema funktioniert in meinen Augen hauptsächlich durch den Kontrast 🙂
Ich mag persönlich den Gedanken das die UCM ihre etwas primitivere Technik bis ans Limit fahren um mit den anderen Völkern mitzuhalten. Ich stelle mir vor die Triebwerke sind darauf ausgelegt regelmäßig ausgetauscht und überholt zu werden.
Grandioses Tutorial, die Farbliste für die glühenden Triebwerke ist notiert.
durfte die Schiffe auf der Tactica live sehen, schicke schiffe.
danke für die schöne DemoRunde
Wirklich sehr schicke Schiffe. Wenn man sie live sieht ist es geradezu deprimierend, dass man bis auf mm mit den Augen ran gehen kann ohne die kleinsten Malfehler zu entdecken (!!) Btw. hatte ich erwähnt, dass der (sympathische) Irre sogar die Fighter im Hangar des Carriers bemalt hat?!
Wirklich Schade, dass die wunderschönen Schiffe gegen meine Scourge nur so kurz auf der Platte stehen werden 🙁
Schlimm, schlimm
Atler Schmeichler 😉
Ich hab nochmal einen Blick in einen Hangar rausgesucht: http://imgur.com/r2eyFSh
Wie schon in Dropzone etabliert haben meine Flieger eine blaue Markierung auf dem rechten Flügel: http://imgur.com/mC6ieN5
Und ja, schnell die Scourge ausgelöscht und dann gehts weiter zum nächsten Einsatz. Lange sind die nicht auf der Platte 😀
Heyho hast du die Buchstaben und Zahlen auf die Dropzone Flieger aufgemalt oder sind das Decals? Wenn das Decals sind woher hast du die denn.
Sehen übrigens phänomenal aus.
Danke!
Die Nummern sind British War Department Numbers von Archer Fine Transfer.
http://www.archertransfers.com/AR35084W.html
Die sind zum aufrubbeln, mit etwas Übung geht das ziemlich gut.
Super! Danke für den Tipp.
Klasse Bemalung und tolles Tutorial.
Das ganze wurde meines Erachtens so erklärt, dass ich das genauso malen könnte, was der Sinn eines Tut ist.
Vielen Dank für das tolle Feedback euch allen!
Wenn die Shaltari fertig sind gibt’s das nächste Tutorial. 😀
Super bemalte Schiffe. Konnte sie live bestaunen. Danke fürs Tutorial. Wegen dem Federstahldraht: in die Schiffe hast Du bestimmt ein gleich dünnes Loch gebort, wie beim Stiften oder? Und dann den Draht in die Schiffe rein oder? Wie hast Du den Draht denn bei den Bases und des Asteroidenbases geklebt? Vielen Dank schon mal.
VG Daniel