Review: Unicast Teil 1 – LOAD
Heute präsentieren wir Euch den ersten Teil unseres großen Unicast-Reviews.
Der aktuelle Kickstarter von Archon/Prodos wurde zuletzt in jeder Hinsicht heftig diskutiert, und auch wir hatten an dieser Stelle über die Probleme der Kampagne berichtet. Aber heute wollen wir uns stattdessen den sehr handfesten Themen des Kickstarters widmen und einige Vorabmodelle unter die Lupe nehmen, die Archon uns zu diesem Zweck kurzfristig zur Verfügung gestellt haben.
Auf einen Blick:
Hersteller: Archon
Produkt: LOAD Vorabminiaturen
Preis: 99,00 Dollar für das Primärpledge
Material: Unicast-Resin
Maßstab: 28-32mm
Ausgepackt:
Die Modelle erreichten uns in zahlreichen kleinen Beuteln, und wie bei Unicast üblich waren alle aus einem einzelnen Stück gegossen.
Wir werden später noch auf dieses Thema eingehen, für den Moment aber erst einmal zwei schnelle Bilder der ausgepackten Modelle:
Hinweis:
Wir weisen an dieser Stelle noch einmal darauf hin, dass keines der in diesem Artikel gezeigten Modelle irgendwie bearbeitet wurde. Gussgrate und Resinhäutchen wurden belassen und es wurde kein einziges Teil geklebt oder eine irgendwie geartete Beschädigung repariert.
Im Detail:
Nun wird es Zeit für eine kleine Bilderflut. Blankes Resin (das Material erinnert an das klassische Warzone/AvP-Resin von Prodos Games) lässt sich nicht ganz leicht fotographieren, aber wir haben unser Bestes getan:
Die Modelle haben uns nicht nur auf den ersten Blick absolut beeindruckt. Wie Jake Thornton in seinem Review bereits geschrieben hatte, fällt es sehr schwer zu glauben, dass diese Modelle wirklich an einem Stück gegossen wurden, es lassen sich aber keinerlei Klebestellen ausmachen. Bisher war ein solcher Guss in dieser Detailstufe undenkbar, aber mit Unicast scheint kaum etwas unmöglich zu sein. Natürlich sammeln sich in bestimmten Bereichen verstärke Gusshäutchen (hinter Schilden z.B.), aber das ist absolut vernachlässigbar, denn mit einem anderen Gussverfahren wären diese Dinge schlicht gar nicht erst möglich gewesen.
Probleme:
Auch bei den Unicast-Modellen ist nicht alles Gold, was glänzt. Wir haben an fast allen Modellen einen leichten Gussversatz entdeckt, der die Stelle kennzeichnet, an denen die beiden Hälften der Form aufeinantertrafen. Solche Dinge sind bei Resinmodellen nicht unüblich, in Gesprächen mit erfahrenen Resingießern wurde uns gegenüber aber schon vermutet, dass das weiche Formenmaterial, das bei Unicast zum Einsatz kommt, dafür anfälliger ist.
Wir haben einige besonders auffällige Beispiele für euch herausgesucht:
Von diesem Problem abgesehen, konnten wir so gut wie keine Kritikpunkte feststellen, die Resinhäutchen waren vernachlässigbar und auch vergossene Stellen konnten wir nicht wirklich entdecken.
Highlights:
Neben den Kritikpunkten muss man natürlich auch die Stärken des Gussverfahrens nennen. Die Details der Modelle sind absolut beeindruckend und können mit den meisten hochwertigen Resinmodellen, die klassisch gegossen wurden, absolut mithalten. Zusätzlich wurden die Modelle wirklich liebevoll und ausgefallen gestaltet, man merkt deutlich, dass die Designer Spaß bei ihrer Arbeit hatten.
Auch hier haben wir wieder einige Beispiele hervorgehoben:
Größenvergleich:
In der Vitrine auf der RPC wirkten die Modelle mitunter etwas klein, aber unser Größenvergleich rückt dies schnell gerade:
Zusätzlich haben wir ein kleines Gruppenbild mit ausgewählten Modellen geknipst:
Fazit:
Der LOAD-Kickstarter steht aus vielvältigen Gründen nicht gerade unter einem guten Stern, und auch unter diesem Artikel dürften sich vermutlich schnell wieder die bekannten Kommentare einfinden. Aber zumindest handwerklich muss man anerkennen, dass Archon ein absolut überzeugendes Produkt am Start haben. Das Unicast-Verfahren ermöglicht wirklich beeindruckende Modelle mit genialen Details, und die vorhandenen Gussfehler dürften sich in den meisten Fällen gut korrigieren lassen.
Bei einem Kickstarter-Spiel dieser Preisklasse würde man normalerweise maximal Restic erwarten (und auch das wäre sehr knapp kalkuliert), eine solche Modellqualität wäre ohne das neue Gussverfahren schlicht kaum denkbar. Es bleibt natürlich abzuwarten, wie sich das Unicast-Verfahren schlägt, wenn wirklich in kurzer Zeit gewaltige Miniaturenmengen gegossen werden müssen, aber zumindest im Moment sind wir mehr als beeindruckt.
Link: LOAD the Board Game
Schön zu lesendes Revoew zu einer spannenden Gießtechnick, danke!
Meine einzige Prodos-Figur war Blaine aus dem KoW-Kickstarter, bei dem sich starke Verformungen zeigen: Der Dione bleibt nihct aufrecht stehen, sondern knickte innerhalb einer Stunde nach dem Aufkleben auf die Base am Fußgelenk ein.
Ist das bei dem neuen, weichen Resin auch zu bemerken?
Mit einem Fön oder kochendem Wasser kann man die Figur gerade biegen.
Danach ins kaltes Wasser.
Wenn die Figur warm genug war bleibt sie so wie sie stehen soll. Ansonsten von vorne und länger erwärmen.
Ansonsten Mantic anschreiben.
Das klingt in der Tat eher ungewöhnlich, denn den Dino hab ich auch hier. Wie Teskal schrieb: Geradebiegen mit heißem Wasser sillte helfen, das Bein klingt allerdings nach einer größeren Sache, da könnte ein Stift nötig sein…
Ich frage mich nur wie dann der x-te Abguß von der Form aussieht …
Oder andersrum, wieviele Abgüße lassen sich aus einer Form machen?
Das ist genau eine der Fragen, die sich uns auch stellen. Das wird bei der echten Massenproduktion spannend.
aber gegenüber zB Mantic ist das genau der richtige Schritt-
wenn ich bedenke wie Brettspel Minis vor ein paar Jahren und zT noch heute aussehen
leider kackt der KS nur gerade völlig ab -obwohl inzwischen alle SG freigegeben wurden- ich befürchte wenn CMoN ihren neuen starten geht’s noch weiter nach unten
Als Ich gerade geschaut habe stand der KS bei 215k$ das würde Ich nicht als abkacken bezeichnen. Ist zwar alles relativ aber so lange ein KS sein Ziel erreicht ist er für mich erstmal erfolgreich gewesen. 🙂
das schon aber er stand schon deutlich höher und sie haben alle SG freigegeben da diese sonst nicht erreicht würden
ach ja was heißt bei euch den weich- Bitte Vergleich angeben
Habe ich doch: In etwa so wie bei Warzone und AvP. Andere Vergleiche sind schwierig, Reaper Bones ist aber z.B. deutlich weicher.
sorry- warzone hatte ich überlesen-aber härter als Reaper klingt ganz gut
Technisch wenn echt beeindruckend.
Trotzdem gibts kein geld von mir.
Blip&Blaine hoffe ich irgendwann bei Ebay zu finden. Die Figur gefällt mir total. Wobei auch andere toll sind.
Ja,, die Qualität der einzelnen Modelle sieht schon gut aus. Dennoch: Wenn ich ein MOBA spielen möchte, mache ich das auf dem PC und nicht als Brettspiel, dafür ist einfach nicht genug Langzeitmotivation enthalten.
Abgesehen davon flasht mich das Design einiger Modelle nicht wirklich, das ein oder andere evtl… aber erst wenn sie im Handel sind.
Jetzt wäre natürlich noch interessant, wie sich das Material bearbeiten lässt… 🙂
Wie das normale Prodos-Resin, also absolut problemlos.
Ich hab nicht sonderlich viel Erfahrung mit resin aber was man so liest ist, dass es relativ schnell bricht und somit für ein Brettspiel eher ungeeignet wäre. .. oder nicht? kenne das prodos resin als solches nicht.
Den Eindruck hatte ich bei der Blaine-Version nicht. Ansonsten gebe ich Dir recht, wenn es um Resin und menschengroße Minis geht.
Da es sprichwörtlich tausende Arten von Resin gibt… kommt immer auf die Zusammensetzung an: Das Resin von DZC kannst du sprichwörtlich an die Wand knallen, da passiert wenig.