von BK-Thorsten | 12.08.2016 | eingestellt unter: Reviews, Science-Fiction, Terrain / Gelände

Review: Antenocitis Workshop „Garbage Point“

Auch in der Zukunft braucht man nach wie vor einen Platz um Müll abzuladen, Pardon, zu Recyclen.

Damit das alles recht flott und zügig geht und damit die Stadtplatte nicht vorm Gefecht vollgemüllt wird, bietet Antenocitis Workshop einen, naja fast out of the Box bespielbaren Garbage Point an.

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Auf einen Blick:

Produkt: Garbage Point
Hersteller: Antenocitis Workshop
Material: MDF/Resin/Acryl
Preis: 13,75 GBP / 17,80 Euro
Maßstab: 28 mm (designed for Infinity)
Der Bausatz wurde uns von Laughing Jack Games & Scenery zur Verfügung gestellt.

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Die Box ist zwar recht großformatig, dafür aber überraschend flach. Das abgebildete Produkt macht einen schicken Eindruck und außerdem finden wir darauf noch einige Versprechen: Nicht nur soll es sich um vorkoloriertes HDF handeln, nein auch das Resin soll farbig sein. Obendrauf gibt es noch ein weiteres Buzzword: Weathered.

Das klingt alles in allem schon beinahe zu schön um wahr zu sein. Höchste Zeit die Packung zu öffnen und das Ganze zu überprüfen.

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Der Inhalt

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Okay, zwei Bögen HDF in unterschiedlichen Farben, ein Beutel mit Resinteilen und einem Acrylstab. Alles eingeschlagen in Bläßchenfolie. Noch einigermaßen übersichtlich das Ganze, dazu jede Menge Papier: Da wären die Bauanleitung in englischer Sprache und zwei ebenso englische Hinweiszettel zur Bearbeitung von Resin und HDF.

Hier fällt uns bereits etwas auf, beziehungsweise entgegen: viele der grünen Teile purzeln bereits munter in der Schachtel herum während die gelben Teile hartnäckig an Ort und Stelle verweilen.

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Die Resinteile halten einer ersten Sichtprüfung locker stand, nur hie und da gibts einiges an Häutchen oder ganz dünnen Angüßen. Die Resinteile sind in einem dunklen grau gehalten.

Farbiges HDF – Check. Farbiges Resin – Check. Weathered? Tatsächlich: die HDF-Teile weisen in der Nähe der Schnittkanten etwas auf, dass man durchaus als Weathering durchgehen lassen kann. Ob da jetzt ein Virtuose am Laser diesen Effekt bewusst erzeugt hat, oder schlichtweg ein typischer Lasereffekt oder gar ein scheinbarer Produktionsmangel als Feature verkauft werden soll, können wir nicht sagen. Fakt ist aber: es schaut tatsächlich recht gut aus. Also ja: Weathered – Check. Zumindest gilt das für das HDF, und das bildet auch das Gros des Bausatzes. Dazu kommt ein grüner transparenter Acrylstab quasi als Bonus oben drauf. Mal schauen wofür der gedacht ist.

Der Zusammenbau

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Man muss der Anleitung zugute halten dass sie recht gut verständlich ist, wenn auch etwas komprimiert. Alles in allem haben wir nur einen kleinen Fehler gefunden, zu dem wir später am Ende noch kommen.

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Los geht es mit den blassgrünen Bauteilen. Etwas Kleber hier, ein paar Teile da, schon kommt mehr Farbe ins Spiel. Nur lassen sich die gelben Teile irgendwie nicht so gut aus dem Rahmen befreien. Der Hinweiszettel für die Arbeit mit HDF warnt vor einem herausdrücken der Teile mit bloßen Fingern und empfiehlt ein Bastelmesser. Schaut man genau hin, bemerkt man schnell zwei Dinge: zum einen zeigt sich das Weathering nur auf einer Seite des HDF und zum andern gibt es hier und da ca. 1 mm breite Passagen die nicht komplett durchgelasert sind und ein herausfallen der Teile verhindern. An und für sich ja ganz gut, leider erwies sich die Klinge unseres handelsüblichen Cuttermessers bereits als dicker als der fein eingestellte Laser von Antenocitis Workshop, und somit hatten wir ab und an unsere liebe Not damit an die benötigten Teile zu kommen. Zudem blieben an den entsprechenden Stellen hellere Streifen es eigentlichen Materials sichtbar. Hier hätten wir uns gewünscht, dass man alle Teile schlicht stur komplett durchgelasert hätte.

Hier erweist sich auch das erste (und tatsächlich einzige) Mal das einseitige Weathering als Nachteil. Am Ende bleiben nämlich zumindest in Teilen beide Seiten der gelben Streben sichtbar. Während wir also einerseits den schicken, etwas verranzten Anblick haben, gibt es ganz vereinzelt Teile, an denen die Putzkolonne Überstunden geschoben hat, denn diese sind blitzblank. Oder eben frisch lackiert.

Erfreulich: statt alle vier Streben auf derselben Seite mit Weathering zu bedenken hat man sich für je zwei linke und zwei rechte Teile entschieden. Man kann also die Teile immer noch so anbringen, dass die verwitterte Seite nach außen zeigt.

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Kurz bevor wir uns dem gelben Sammelcontainer widmen erleben wir zum ersten Mal ein Phänomen, dass uns noch mehrfach begegnen wird: Die gelben Zierleisten, welche wir an den Seiten abringen haben keinerlei Steckverbinder. Stattdessen müssen wir sie quasi frei Hand auf eine vorgelaserte Position anpassen und aufkleben. Dies erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl extra.

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Der Sammelcontainer selbst muss nicht eingeklebt werden und verfügt sogar über eine Luke zum aufklappen. Die Hinweise, welche Teile hierfür ausnahmsweise nicht geklebt werden müssen sind gleich mehrfach vorhanden. Innen ist der Container übrigens frisch gereinigt worden. Einseitiges Weathering und so. Aber mal ehrlich: wer schaut da eigentlich während des Spiels rein?

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Zum Abschluss wechseln wir Kleber und Material, um weitere Resinteile auf unser HDF-Gebäude zu kleben. Hier verkommt manches Teil gar zur kompletten Freihandübung. Stecksysteme existieren gar nicht und das oberste Teil auf dem Dach verfügt nicht über eine angezeichnete Position. Das beste, was hier geht, ist „ungefähr so mittig“ und sich dabei an den anderen Resinteilen zu orientieren. Hier kommt auch der Acrylstab ins Spiel. Es handelt sich dabei um zwei Lampen, welche links und rechts an der Seite angebracht werden. Hierzu nimmt man die Grundform aus Resin, schätzt die benötigte Länge ab und schneidet sich 4 passende Stücke aus dem Stab.

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Ok, das war tatsächlich die Schattenseite des Bausatzes. Acryl ist nicht gerade gut zu schneiden und neigt dazu, zu splittern. Auch ist der Stab insgesamt sehr kurz bemessen. Man schafft es gerade so, die vier Teile abzuschneiden und der kümmerliche Rest wandert in den Mülleimer. Ein weiteres Papierchen „Wie man den Acrylstab portioniert“ wäre hier echt begrüßenswert gewesen. Oder gleich passende Stücke. Am Ende haben wir es halt so irgendwie hinbekommen, aber die Aktion ist definitiv nur etwas für Fortgeschrittene.

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So. Das Ende der Bauanleitung erreicht. Fertig? Nein, irgendwie nicht. Ok, der fitzelige Rest vom Acrylstab, eine Lampenhalterung aus Resin, die wohl einmal zu oft in die Packung gewandert ist (Schade, dass der Acrylstab nicht noch einmal für zwei Sci-Fi-Neonröhren gereicht hat). Aber wofür sind diese drei runden Lüftungsgitter? In der Anleitung kommen sie nicht vor.

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Bereits das Packungsbild kann hier weiterhelfen, ansonsten hilft das Internet. Die Gitter werden mittig auf das „Dach“ des Containers geklebt, auch wenn die eingelaserte Struktur dies nicht vermuten lässt. Außerdem wirkt sie sehr schick und man kommt schon ein wenig ins Grübeln was einem jetzt besser gefällt. Am Ende würden wir die Lüftungsgitter als optional bezeichnen.

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Fazit

Es fällt nicht ganz leicht den Bausatz zu bewerten. Alles in allem hat er dennoch ein gut bis sehr gut als Preis-/Leistungsverhältnis verdient. Allzu teuer ist er nicht, dafür aber doch einigermaßen groß, bunt und die Resinteile geben dem Ganzen eine zusätzliche Detailebene, die den Bausatz über die „Klötzchenoptik“ anderer MDF-Geländestücke erhebt. Auch sind die meisten Steckverbindungen geschickt mit anderen Elementen getarnt worden. Und auch das Werbeversprechen „Weathered“ kann man erst einmal so stehen lassen. Man kann ihn natürlich noch ein wenig aufpeppen, aber auch so wirkt er schon sehr schick auf dem Spieltisch und auf jeden Fall hübscher als das unbehandelte einheitsbraun.

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Dafür hat er einige Ecken und Kanten, die Antenociti noch ausbügeln sollte. Vor allem der Acrylstab oder die nicht ganz durchgelasterten Teile muten wie Kinderkrankheiten an. Eine Reihe kleiner Ärgernisse, welche den Gesamteindruck zumindest ein klein wenig trüben. Mit etwas Erfahrung sind diese allerdings zu meistern.

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Übrigens ist der Garbage Point nicht das einzige „E-Systems“-Produkt. Antenociti bietet darüber hinaus drei rundliche, selbstfahrende Mülttonnen (Auto-Bins) sowie eine Kehrdrohne (VT-Sorisso) mit zusätzlichem eckigen Container an, welche vollständig mit dem Garbage Point kompatibel sind.

Link: Antenocitis Workshop

Link: Laughing Jack Games & Scenery

BK-Thorsten

Brückenkopf-Online Redakteur und Tabletop Insider stv. Chefredakteur. Spielt Infinity, SAGA, Freebooter's Fate, Kings of War, Warhammer 40k, Warzone Resurrection, Dropzone Commander, Deadzone, Dreadball, X-Wing, Konflikt '47, Bolt Action, Dead Man's Hand, Dracula's America, Beyond the Gates of Antares, Dropfleet Commander, Frostgrave, Collision, Bushido, Shadespire, Aristeia! und Warpath.

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Kommentare

  • Aufgrund des weathering effektes sieht es deutlich besser als auf dem Produktbild des Herstellers aus. Dort habe ich schon immer diesen effekt vermisst, wie er ja bei mdf eigentlich auftreten sollte. Mich würde interessieren ob dieser effekt auch beim Panda restaurant auftritt. In der bauanleitung des Herstellers jedenfalls nicht…

    Achja, danke für das super review. Ich denke ich bestelle mir das Teil das nächste mal mit. Wird gut zu meinem Jesserai Gelände passen.

    • Ähm das ist kein weathering Effekt. Das ist das Resultat wenn man lackiert und dann lasern tut.
      Also eigentlich nur verbrannte Farbe.

      Sieht aber gar nicht schlecht aus.

  • Interessantes Review, danke dafür…ein Frage habe ich aber:
    Sind die 3 rechteckigen Luken beweglich oder muss man sie in einer Position festkleben?
    Sollte man den Kauf der Rolltonnen planen müsste man vorher ja die Position kennen und im richtigen Winkel kleben

    • Das einzig bewegliche Teil ist die Luke vom gelben Container.

      Die Resinluken haben keine Halterung. Man könnte mit viel Geduld und Draht sicher was basteln, aber vorgesehen ist es nicht. Am besten kann man das auf Bild 17 erkennen. Da habe ich alle 3 Resinteile von links nach rechts hinzugefügt.

  • In ihrem (vor)letztjährigen Kickstarter haben sie das Weathering als Zusatz eingeführt. Bei den Gebäuden im KS konnte man wählen, ob mit oder ohne. Soweit ich mich erinnere gibt es eine extra Trennfolie, die man ggf. abziehen konnte, wenn man es doch anders haben wollte. Da müsste ich mal meine Gebäude aus dem Noch-zum-Bauen-Stapel ziehen 🙂
    Steht aber auch im entsprechenden KS beschrieben.

  • Danke für das Review, da macht Mülltrennung gleich noch mehr Spass.

    Ob das Ganze „weathert“ ist oder nicht, ich glaube ich würde es so oder so bemalen wollen.

    • Nein, das wird so „weathert“ so gelasert… konnte man bei der „Forward Base“ auch so ordern…

      Wer es nicht möchte, zieht den gelben Überzug ab… dann hat man aber Holz-Optik…

  • Danke für das Review!

    Ich bin bei diesem Geländestück immer noch hin und her gerissen. Wenn ich mal mein Gelände nach Thema aussortiert und noch Platz auf meiner Platte habe, werde ich mir das Gesamtset holen.

  • Schön zu sehen, wie meine Gebäude von der „Forward-Base“ hätten aussehen können; ich hatte sie in dem gelben Pristine-Farbton geordert – leider hat wohl jemand bei AW da Mist gebaut und so sind meine Gebäude „innen“ gelb und außen holzfarben und gelasert…

    • Hi KK,

      als Distributor für Antenocitis haben wir von ähnlichen Problemen gehört und meist die Lösung gehabt: Bitte schau mal ob auf der Außenseite deiner Fwrd. Base Gebäude eine dünne, braune Papierfolie drauf ist, die benutzt AW nämlich um Schmauch auf der Außenseite zu verhindern (das was als Weathering bezeichnet wird ist im Grunde Schmauch der Gravur).
      Die Folie klebt sehr eben/bündig, so dass das meist nicht auffällt.

      • Hi, danke… ich schaue mal heute Abend… das wäre schon ein doller Hammer… (;-)

        Aufgefallen ist mir nichts, habe mal eines der Gebäude zusammengesteckt, aber das will ja nichts heißen.
        Ansonsten wird halt gelbe Farbe aufgesprüht…

        btw.
        wisst ihr als Distributor, ob die Sachen später mal frei käuflich sein werden?
        Ich wollte mir noch einige der Innenteile zulegen und diesen Hangar…

      • Wir haben zum Fwrd.Base Gelände noch keine Infos, da die KS Abwicklung erst mal komplett abgeschlossen sein muss bevor AW uns da in Details einbindet, aber wir gehen persönlich davon aus, da es wirtschaftlich nur Sinnvoll wäre die Sachen möglichst langfristig anzubieten.

      • Nochmal danke…

        Gut zu wissen, dass wir hier einen lokalen Distributor haben, da werde ich nach Abschluß des KS sicher bei euch bestellen… (:-)))

      • Hi, danke… danke… danke… (:-)))))))))

        Du hattest recht mit der Folie… unglaublich… wie kann man den sowas machen???

        Diese Folie sieht wirklich aus wie Holz… du hast mir den Tag gerettet…

        Warum schreiben die das nicht drauf???

      • Bei deren Verkaufsprodukten steht es mittlerweile in der Anleitung dabei.

        Z.B. bei den ersten Containern von denen stand es noch nicht dabei und wir hatten sehr viele Anfragen von Kunden warum die Sachen falsch gelasert wurden.

        Die Farbe der Folie ist recht unglücklich, aber sehr praktisch um den angesprochenen Schmauch von der Farbe fern zu halten.

  • Sehr schönes Review.

    Für mich ist es der erste Bausatz den ich jetzt mit diesem Effekt, Farbe und den Resinteilen sehe und ich finde das grandios!

    Wenn man bedenkt wie „neu“ diese Holzgebäude eigentlich sind, dann freu ich mich schon auf die nächsten paar Jahre. Ich denke MDF hat eine grossartige Zukunft im Bereich bezahlbares Gelände.

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