Lands of Ruin: Neuer KS angekündigt
Neues für Tech-Fans und Endzeitler.
Im Laufe des Monats soll ein Kickstarter für ein neues Tabletop mit Tablet-Unterstützung an den Start gehen.
Das Team von 6ex Games möchte mit dem Endzeit-Skirmisher Lands of Ruin das Tabletop-Hobby auf ein neues Level heben.
Die Tablet-App (Beta derzeit nur für Android, iOS-Version ist geplant) soll die Spieler bei den Regeln unterstützen und für neue Spielmöglichkeiten sorgen. So ist etwa geplant, dass geheime Manöver auf dem Tablet festgehalten werden und nicht auf dem Tisch mit Token belegt werden müssen. Als etwas hohe Einstiegshürde könnte sich erweisen, dass jeder Spieler ein eigenes Tablet benötigt.
Lands of Ruin is a post-apocalypse, tabletop wargame. However, it is not just another run-of-the-mill clone of every other game on the market. This next generation tabletop game utilises the recent advances in mobile technology to bring a more realistic, faster paced, and deeper gaming experience to the already mature tabletop wargaming genre. A companion tablet (Android and iOS) app allows for more rapid gameplay, while simultaneously introducing a level of depth and realism that cannot be achieved in other game systems.
Each player runs the app on their own Android tablet. The app tracks the player army’s stats, modifiers, damage, ranking, supplies, and turn sequences. The app connects the players’ tablets to provide deeper player interaction, strategy, and depth of the game itself – it virtually assumes the roles of game master, stats sheet, and rulebook. While any number of players is possible, two player games are the most popular.
Interessant ist die Überlegung der Entwickler, dass es später möglich sein soll, als zusätzlicher Spieler in ein laufendes Spiel einzusteigen und es auch wieder verlassen zu können, was das Spielgeschehen sehr dynamisch machen könnte.
Die ersten Minis gibt es bereits jetzt im Shop, allerdings derzeit nur als relativ teure 3D-Drucke von Shapeways.
We’re currently working on bringing our line of miniatures to productions as resin cast high detail miniatures. In the meanwhile we have made our 3D models available as 3D prints via Shapeways store. The quality of the prints is pretty OK but the price is a bit too high to our liking. However, anyone really interested in getting the miniatures right now this can be an option.
Link: Lands of Ruin
Minis hui, App pfui. Ich lasse ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber die Features, die man hier glaubt in eine app packen zu müssen, könnte man auch auf Papier umsetzen.
Erinnert mich auch optisch irgendwie an exIllis.
Die Idee ist nicht ganz neu, aber bisher noch nie wirklich ausreichend umgesetzt worden, als das es überzeugt hätte. Ich hab gerne ein Tablet mit Regeln, Tabellen und Co. beim Spielen zur Hand, doch bin ich skeptisch inwiefern eine Integration in das Spiel selbst klappt. Der Ansatz klingt zumindest ganz interessant, wenn es sowohl das System als auch die App schaffen die Werte und Veränderungen im Laufe des Spiels sinnvoll und gut visualisiert erkenntlich zu behalten. Keine leichte Aufgabe. Werde ich aber im Auge behalten wobei ich mich die Software mehr interessiert als die Miniaturen selbst.
Was mich viel mehr interessieren würde ist die Frage inwiefern Medienträger wie Smartphones, Tablets und Co ihren Weg auf die Tabletoptische finden. Benutzt ihr digitale Medien oder müssen bei euch Tabellen und Regeln unbedingt ausgedruckt parat liegen? Wäre eine tolle Umfrage für den Brückenkopf.
Die Miniaturen: die im Video zu sehenden Miniaturen gefallen mir persönlich nicht. Komisch gepanzerte Typen mit Armen die aussehen wie aus Gummi (seht Euch mal den Typen in der Mitte bei 2:04 an) brauche ich nicht. Auch die Posen auf dem linken unteren Bild im Artikel sehen nicht besonders natürlich aus (z.B. der Typ ganz links).
Zur App: ausser Ankündigungen ist ja noch nichts zu sehen. Bei diesen ganzen Hybriden stellen sich mir aber immer die selben Fragen:
1) Woher weiß die App wo die Figuren stehen und wie das Gelände aussieht? Bei Golem Arcana gibt es ja diesen Stift, spezielles „Gelände“ und ständiges getippe auf die Figuren und das Gelände damit die App das mitbekommt. Davon ist hier nichts zu sehen, vermutlich soll man das also alles per Hand in die App eintragen. Das alles dauert m.M.n. alles viel zu lange, und stört den Spielfluss gewaltig.
2) Die ganzen Begründungen was man mit solchen Apps alles tolles tracken und verwalten kann und wie komplex die Regeln sind die dann vor dem Spieler versteckt werden zeugen für mich nur von schlechtem Spieldesign (für ein Tabletop). Bringen die aufwändigen Berechnungen und getrackten Statistiken wirklich einen spielerischen Mehrwert? Oder war man nur zu faul sich Gedanken über gute Spielmechaniken zu machen die auch ohne Coputer verständllich sind?
3) Aus meiner Sicht leidet die Transparenz der Spielmechaniken ganz gewaltig – wenn ich ohne die App nicht mehr weiß wie meine Chancen sind z.B. einen Gegner zu treffen dann muss ich alles über die App machen und hoffen dass mir diese Informationen zugänglich gemacht werden. Und wenn sie nicht zugeänglich sind dann kann ich auch keine sinnvollen taktischen Entscheidungen treffen.
4) Ich habe den Eindruck das man bei diesen Apps oft der Handlanger der App ist und nicht die App ein Hilfsmittel für den Spieler. Sehr schön zu sehen bei Spielen wie Golem Arcana wo ich immer den Eindruck habe die App sagt mir wo ich was antippen soll damit im Spiel was weitergeht… Hat für mich was von Kochen mit dem Thermomix … aber evtl. gibt’s Spieler die das mögen, ich finde das schrecklich
5) Aktuell gibt es für mich nur zwei sinnvolle Anwendungen für eine App: ein einfach zu bedienendes Regelbuch wäre eine davon. Daran könnten die Hersteller mal arbeiten.
Das zweite ist für mich die Verwaltung der NPC AI. Wenn die AI auf einer App läuft dann hat man die Möglichkeiten mehr rauszuholen als aus einem Kartendeck. Aber selbst das ist schwer genug denn auch hier gilt dass die App nicht behindern darf…
Tatsächlich stimme ich Dir in allen Punkten zu, und möchte noch ergänzen:
Tabletop ist ein analoges hobby; und gerade die „Beschränkungen“ des analogen Hobbies machen es für mich so reizvoll!
Wenn ich versteckte Aufstellung & Co. wirklich haben will, bin ich meist bei einem herkömmlichen Computerspiel besser aufgehoben.
Wenn ich einen netten Zockabend mit Freunden haben will, sind die Regeln meist eh Nebensache. Es geht um geselliges Zusammensein und die Bewunderung für die Malkünste der anderen.
Just my 2ct.
Dito, allerdings kann ich beim Thermomix auch Kochen ohne das Programm, das geht bei den ganzen Tablet-TT nicht wirklich.
Seit ein paar Wochen spiele ich Lands of Ruin und kann dadurch vielleicht ein paar Deiner Fragen beantworten.
Kurz vorweg: vor LoR habe ich keine tabletops gespielt und habe deswegen keine Vergleichsmöglichkeit mit den genannten anderen Spielen. Außerdem kenne ich nur den aktuellen Entwicklungsstand, kann also nichts zu den Plänen für eine Release-Version sagen.
1) Positionen der Spielfiguren und Gelände
Das Gelände wird fotografiert und dieses Foto ist dann in der App sichtbar. Das Gelände wird in gleichmäßige Rechtecke unterteilt und nur diese Einteilung spielt für App-interne Berechnungen (Schadenseffekte) eine Rolle. Die Gestaltung des Geländes bleibt also frei wählbar. Gelände-Regeln wie „was ist schwieriges Terrain“ und „wie hoch kann man klettern“ bleiben den Spielern überlassen.
Die Positionen der Figuren werden vom Spieler auf dem Foto der Karte eingegeben, per tap&drag. Dafür gibt es im Rundenablauf eine separate Phase. Als Orientierung dienen dabei die Unterteilungen, die man sich mit kleinen Markern ins echte Gelände setzen kann. Für korrekten Spielablauf ist es nur nötig, die Position der Figuren in das richtige Rechteck zu setzen. Meine Erfahrung dabei ist, daß diese Phase sehr flott erledigt ist.
2 und 3) Mehrwert, Spielmechanik, Komplexität
Da ich keine herkömmlichen tabletops kenne, kann ich jetzt nicht sagen, ob die Mechaniken besser oder schlechter sind, was der Mehrwert ist und ob die Komplexität wirklich so viel größer ist.
Aus meiner bisherigen Erfahrung: ich finde es OK, wenn ich für einen Angriff die Waffe wähle, Entfernung und Sichtbarkeit/Deckung des Gegners eingebe und dann von der App angezeigt bekomme, wieviele Augen ich würfeln muß. Das Selbst-Messen der Entfernung, Feilschen um die Deckung und die Möglichkeit, mal eben die Waffe zu wechseln um ne andere Taktik zu testen machen mir jedenfalls Spaß. Zu Fuß die Augen auszurechnen oder in Tabellen nachzuschlagen stelle ich mir dagegen eher ein bißchen lästig vor.
4) Handlungshoheit
Ja, man muß in LoR den vorgegebenen Rundenphasen folgen. Man kann zu den meisten Zeitpunkten aber auch ein Stück zurückrollen und Entscheidungen ändern oder etwaige Eingabefehler korrigieren.
Alle Entscheidungen bezüglich der geplanten und durchgeführten Spielzüge werden ausschließlich von den Spielern getroffen. Natürlich muß man es als Einschränkung hinnehmen, daß von der App angesagt wird, wenn z.B. aufgrund einer Verwundung die Reichweite plötzlich viel geringer ist als normal.
Es gibt auch NPCs, da steuert die App bislang nur wann und wo sie auftreten, die Spielzüge der NPCs werden dann ebenfalls von den Spielern durchgeführt, in abwechselnder Reihenfolge.
5) Regelbuch, NPCs
Wieder nur bezogen auf LoR: Manche Regeln sind in der App implementiert, z.B. welche Waffen verfügbar sind und welche Umgebungs- oder Schadenseffekte sich auf die Aktionen der Figuren auswirken.
Andere Regeln müssen die Spieler selbst kennen und im Spielverlauf selbst einhalten. Dafür können diese auch verändert werden. Zum Beispiel, wie sich unterschiedliches Terrain auf die Bewegung auswirkt und wie sich NPCs bewegen und wann sie angreifen.
Zum Schluß noch ein Kommentar zu „ausser Ankündigungen ist ja noch nichts zu sehen“. Mittlerweile (ehrlich gesagt keine Ahnung seit wann) ist die App im Play Store. Keine fertige Version, manchmal ein bißchen buggy, aber spielbar. Allerdings würde ich dringend empfehlen, sich das Spiel von einigermaßen erfahrenen Spielern beibringen zu lassen. Dann kommt man viel schneller in den Bereich, wo es richtig Laune macht.
Gruß,
Schlups
Das erinnert wirklich stark an das Exillis, an das sich heute wohl kaum einer mehr erinnert. Also die zwingend notwendige Verbindung von App und Tabletop hat zumindest bis jetzt nicht funktioniert. Und auch jetzt halte ich das für keine gute Idee. Ich bin da wohl wie die meisten: Wenn ich schon eine App nutzen muss, dann können die auch gleich das ganze Spiel darauf herausbringen, dann braucht es keine Miniaturen.
Und die Figuren hier sehen noch nicht mal interessant aus sondern wirken eher seltsam mit ihren viel zu dünnen Ärmchen und tonnenförmigen Torsi.
Naja, so lange ist Ex Illis ja nicht vom Markt, dass sich daran „kaum einer mehr erinner[n]“ würde…