von BK-Mark | 04.03.2016 | eingestellt unter: Hobbykeller

Hobbykeller: Mehr Prunk für Wikinger-Veteranen

Ich hoffe, Ihr erinnert Euch noch an meinen letzten SAGA Hobbykeller? Im heutigen Beitrag setze ich die Bemalung der Armee weiter fort – mit der Hearthguard meiner Wikinger.

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Die Idee

Als direkte Leibgarde und erfahrene Krieger wollte ich meinen Veteranen auch optisch einen entsprechenden Look zukommen lassen. Um ihren Sonderstatus zu unterstreichen, beschloss ich,  sowohl Bases als auch Miniaturen selbst mit mehr Details zu versehen. Auch für die Bemalung plante ich etwas mehr Zeit ein, da ich den Schilden, Tuniken und Gesichtern etwas mehr Aufmerksamkeit schenken wollte.

Helden in Kettenhemden

Die Kunststoffrahmen von Gripping Beast gaben jede Menge Bitz für meine Krieger her. Schwerter, Dolche, Taschen – diese gerüsteten Krieger bekamen so die Möglichkeit, ihren erhöhten Status auch auf dem Schlachtfeld zu zeigen. Dementsprechend erhielten alle vier Nahkampfwaffen und Dolche, ebenso wie kleineres „Gerödel“.

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Für die Bases griff ich auf den gleichen Ansatz wie bei den acht Kriegern aus dem letzten Artikel zurück. Felsen aus Kork, etwas Schotter und Baumstämme aus Zweigen, um einen dezenten, aber minimal opulenteren Eindruck zu erwecken, der Rest würde bei Bemalung und Bepflanzung folgen.

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Der Veteranen neue Kleider

Da wir von Bemalung sprechen: Um mein erklärtes Ziel, die Nordmänner mit mehr Klimmbimm auszustatten, in angemessener Zeit zu erreichen, schränkte mich bei der Wahl meiner Farbpalette ein. Als Haupttöne für die vier Recken wählte ich Rostrot (P3 Bloodtracker Brown und Skorne Red), Blau-Grün (P3 Exile Blue und GW Catachan Green), Braun (GW Dryad Bark) und Beige (P3 Jack Bone und GW Zandri Dust). Die ersten beiden Töne verwendete ich für die Tuniken, die anderen beiden für die Hosen. Da mein Vorrat an GW Devlan Mud sich dem Ende neigte, beschloss ich, Armypainter Strong Tone als Ersatz zu testen. Mit ein wenig Wasser verdünnt, bildet die Tusche ganz klar eine angemessene Alternative.

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Kleiner Tipp: Bei Testmodellen und Miniaturen, die keine Uniform tragen, blocke ich gern zunächst alle Grundfarben beim Modell. So sehe ich in diesem frühen Bemalstadium, ob mein angedachtes Farbschema funktioniert oder ob doch noch ein Farbton getauscht werden muss. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Miniatur viel von ihrem unfertigen Look verliert (insbesondere bei schwarzer Grundierung ein wichtiger Aspekt – das Schwarz lässt das Modell über viele Phasen hinweg sehr dunkel wirken).

Die Kettenhemden stellten mich vor eine erste Herausforderung. Viele der Kettenglieder waren nicht hundertprozentig sauber abgegossen. Nach einem Grundton aus GW Boltgun Metal und GW Mechanicum Grey (3:1-Mischung, das Grau dämpft den Glanz des Metalltons) und einem ersten Wash mit dem Strong Tone war das Gesamtergebnis unbefriedigend. Durch die fehlende Detailschärfe (ein minimaler Kritikpunkt an den Plastikmodellen, den ich bei dem Preis jedoch absolut verschmerzen kann) traten viele der Kettenglieder nicht hervor. Stattdessen glich das Kettenhemd immer noch einer homogenen grau-metallischen Masse. Hätte ich an diesem Punkt weitere Washes verwendet, wäre die gesamte Rüstung dunkler und dunkler geworden ohne die notwendige Definition zu schaffen. Die Lösung: pures Boltgun Metal gemischt mit einem Tupfer GW Mithril Silver. Die Farbe bürstete ich vorsichtig über die Rüstung. Und siehe da – erste Details liessen sich nun besser ausmachen. Zwei weitere verdünnte Schichten Strong Tone lösten auch die restlichen Probleme, zudem war die Rüstung nun schon mit Highlights versehen.

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Details, Details, Details

Vielleicht erinnert Ihr Euch: Im Beitrag zu den Wikinger-Kriegern hatte ich den Tipp gegeben, besonderes Augenmerk bei der Bemalung von Fußtruppen auf Gesicht, Schilde und Bases zu richten. Um den Hearthguard-Kriegern etwas mehr Liebe angedeihen zu lassen, erhielten einige der Tuniken einen andersfarbigen Saum. Wer jetzt zurückschreckt und direkt an Freehand-Techniken für Profis denkt, kann beruhigt sein. Es reicht bereits aus, den Rand der Tunika mit einer schmalen Linie zu versehen. Wählt dafür im ersten Schritt einen etwas dunkleren Ton als den, den Ihr am Ende beabsichtigt. Für eine weiße Borte empfiehlt sich beispielsweise ein mittlerer Grauton, den Ihr dann im zweiten Schritt mit Grau-Weiß highlightet (lasst das Grau nur in den tiefen Falten zurück). Zum Abschluss setzt Ihr einen weißen Tupfer auf den höchsten Punkt der Falte – et voilá – farbiger Saum auf der Tunika. Dieses kleine Detail wertet den Look der Mini ungemein auf.

Um außerdem die Erfahrung der Veteranen auch an anderer Stelle herauszuarbeiten, ließ ich alle vier Streiter etwas altern. Soll heißen: Ein wenig Grau ins Haar zeugt von Erfahrung. Natürlich ist das eine überspitzte Darstellung, aber mein Anspruch gilt weniger historischer Genauigkeit als einem kohärenten und aussagekräftigen Look.

Zeig mir Deinen Schild und ich sag‘ Dir, wer Du bist

Auch diesmal setzte ich wieder auf handgemalte Schilde. Doch während die ersten Krieger noch simple Farbaufteilungen auf den Schilden erhielten, wollte ich nun mehr. Vorbild waren auch in diesem Fall wieder die Schilde von Vorzeige-SAGA-Maler HVM. Mit viel Geduld und ruhiger Hand erhielt einer der Krieger einen Raben, der nächste eine Seeschlange. Die anderen beiden bekamen etwas schlichtere Schilde.

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Und hier nun einmal die ganze Truppe in voller Pracht:

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Damit sind die ersten beiden Punkte für meine SAGA-Streitmacht fertig. Zumindest einen Bauernhof sollte ich damit doch schon überfallen können.

BK-Mark

Passionierter Maler und Hobby-Veteran aus den bunten 90ern. Neben 40K, der ersten großen Liebe, heutzutage Infinity-begeistert und Teilzeit X-Wing-Pilot, der die Hobby-Aspekte oftmals dem Spielen vorzieht.

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Kommentare

  • Prima Arbeit, sehr schön.
    was mir oft auffällt bei Dark Age Miniaturen, sind Schildränder aus Metall und Holzbrettoptik auf der Schildfront.
    Die Schildränder bestanden aber in der Regel aus Tierhäuten. Rohleder um genau zu sein, also das gleiche Material aus dem auch ein Hundekauknochen besteht. Oft wurde das Rohleder auch zusätzlich über den Ganzen Schild gespannt, was die widerstandsfähig immens verbessert. Ich will jetzt nicht mekern, besonders dann nicht wenn das ergebnis so gut geworden ist wie hier, es fällt mir nur gerade auf.
    Danke für den Artikel.

    • Das würde dann auch endlich die Erklärung liefern, warum die Schildränder so ungleichmässig rund sind, wenns nen Metallring wäre.
      Man lernt aber auch nie aus… Danke für den Hinweis und Danke für diesen netten Artikel.

    • Hätte ich nicht gedacht, das die aus Rohleder sind. Gerade weil es ja schon vorkommet das es in Nordeuropa ganz schön nass sein kann und Hundekauknochen werden schon recht schnell weich.

      Im Sommer habe ich die immer aufgeweicht um die Dentalsticks darin einzuwickeln, damit Jule ein gesteigertes Interesse an den Kauknochen hat.

      • Ich vermute genau deshalb hat sich das nicht durchgesetzt.
        Vermutlich kam man in der Wikingerzeit eher an Rohleder als Metall. Was eine Erklärung für die Materialwahl wäre. Eine andere könnte sein das man Gewicht sparen wollte. Wikinger Schilder waren recht groß. Größer als man sie hieer bei den Modellen sieht. Möglich das man da so wenig wie möglich zusätzliches Gewicht haben möchte. Es gibt einige quellen die aussagen, dass ein guter Schild aus Linde gefertigt war. Linde ist recht stabil und biegsam, und was auch sehr wichtig war, verhältnismäßig leicht. Gewichtsreduktion scheint also recht wichtig gewesen zu sein.
        Oder aber was wohl am wahrscheinlichsten ist, niemand ist davon ausgegangen, dass ein solcher Holzschild lange im Einsatz überlebt. Darauf ließe der Brauch des Holmgang schließen. Der Holmgang war früher der Übliche weg um einen Streit zu schlichten, der auf andere Art nicht beigelegt werden konnte. Die meisten dürften den Brauch aus dem Film der 13. Krieger kennen. Die beiden Streitgegner trafen sich dabei zu einem Duell. Jeder hatte 3 Schilde dabei, waren diese im Kampf zerschlagen musste man sich nur mit der Waffe weiter verteidigen, usw. Es scheint also, so ein Schild hat generell nicht so lange gehalten. Da wäre es wohl Verschwendung gewesen für den besonders beanspruchten Rand teures Metall zu verwenden, welches danach nicht mehr zu gebrauchen wäre. Der Schild Buckel hingegen war der stabilste Teil des Schildes und wurde einfach an einem neuen Schild angebracht, da hat sich der Material Einsatz gelohnt.

      • Schöner Artikel und tolle Bemalung!
        Außerdem freut mich die „Materialdebatte“, weil ich es gerade bei historischen Minis immer sehr spannend finde, die Ausrüctung materialkorrekt zu bemalen, also zum Bsp. für die Kleidung belegte Texilfarbtöne etc.

        Zu den Schildeinfassungen: Wenn man die Funde von Thorsbjerg, Hjortspring und Nydam sichtet (zwar alles bißchen vor-wikingerzeitlich), kommen Schilde mit Metallrand und ohne vor. Vorwiegend war das sicher eine Kostenfrage, und Hearthguard würde ich auch mal einen Metallrand gönnen.
        Vom Gewicht her sollte man Rohhaut nicht unterschätzen, da ist Metall als dünner Blechstreifen im Endeffekt nicht schwerer, aber fester.
        Das Problem mit der Feuchtigkeit kann man etwas umgehen, wenn Rohhaut und Holzzschild mit alaunversetztem Knochenleim bepinselt werden und dann vielleicht noch gewachst; insgesamt ist Wasser aber durchaus ein Problem für diese Werkstoffe.
        Dass im Kampf die Schilde schnell zu Bruch gingen, berichtet auch das Hildebrandslied (https://de.wikisource.org/wiki/Hildebrandslied), und es erwähnt auch die Lindenlatten. Linde hat neben geringem Gewicht auch noch den Vorteil, dass es nicht so leicht in Faserrichtung spaltbar ist.
        Und zuletzt: Ein großer Schild ist ein toller Schutz gegen Geschosse bei der Annäherung an den Feind und im geschlossenen Verband, aber im offenen Zweikampf langsam und ermüdend. Neben dem metallenen Schildbuckel hatten frühmittelalterliche Schilde eine ausgeprägte Schildfessel (eine Querstange aus Metall an der Innenseite), die am Buckel befestigt war. Waren die Holzlatten erst mal abgehauen, blieb immer noch ein kleiner Buckler mit Parierstangen übrig…

        https://de.wikisource.org/wiki/Hildebrandslied

  • Also wenn du meinen Bauernhof überfallen würdest, würde ich meinen Hornhelm kurz heben. Weil deine Leute cool aussehen.
    Spitzen Abschlusssatz! 😀

  • Sehr informativer und inspirierender Artikel, danke dafür.

    Schöne Truppen. Bei der nächsten Erweiterung wünsche ich mir ein Abschlussbild der gesamten Streitmacht (auch aus den vorangehenden Artikeln)

  • Danke für den Artikel, mit den alten GW- Farbnamen kann ich Langsammaler sogar noch etwas anfangen 😀 Gute Arbeit, sind schön geworden.

    PS: Wikinger hatten keine Hörnerhelme und diese Minis zum Glück auch nicht 😉

    • Bitte keine Verunglimpfung von Hörnerhelmen! Die alten Wikinger können ja nichts dafür, dass sie nicht authentisch waren!

    • Zum Glück kann man die Hörner ja noch nachträglich dran machen. Wikinger ohne Hörner gehen gar nicht. 🙂

    • Wie Wikinger hatten keine Höhrnerhelme?

      Als nächste erzählst du mir dann noch, dass die Amerika endeckt haben und nicht Columbus, verrückt!

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