Hobbykeller: Frostgrave-Tagebuch – Epilog
Wie nach dem letzten Hobbykeller gewünscht, liefere ich noch einen kleinen Epilog zur Artikelreihe.
Die RPC liegt hinter mir – einige von Euch haben sich die Zeit genommen und tatsächlich am Stand vorbeigeschaut. Für mich war gerade dies ein Highlight der Messe – mit Euch Lesern zu quatschen, mal nachzuhören, ob die Hobbykeller Euch helfen konnten und auch das eine oder andere Demospiel zu schlagen. Hierfür erstmal ein großes Danke an Euch – für Euer Interesse, Eure Geduld bei den Demo-Spielen und den Spaß, den ich dabei hatte.
Die Platte
Messebesucher hatten nicht nur Gelegenheit, die Frostgrave-Truppe live zu sehen, sondern auch unsere zuvor angekündigte Ruinenstadt zu bespielen. Auch an dieser Stelle noch einmal danke für das viele Lob – besonders BK-Carsten und BK-Marcel haben hier ganze Arbeit geleistet, um Euch ein ansprechendes Setting zu bieten.
BK-Markus hatten Mitspieler die Demo-Expedition zu verdanken. Seine roten Recken rund um das Elementalisten-Gespann haben meinen Dämonenliebhabern die eine oder andere harte Lektion erteilt.
Das Spiel
Bei den zahlreichen Demo-Spielen der beiden Tage ist es schwer, ein spezielles herauszugreifen. Aber gern liefere ich an dieser Stelle für diejenigen, die nicht vor Ort sein konnten, ein paar nette Details.
Wir hatten uns für das Szenario „The Living Gallery“ entschieden: In der Mitte des Tisches grenzten die Spieler mit Mauern eine Ruine ab, in der sechs Statuen standen. Vor jeder Statue befand sich ein Schatzmarker. Sobald jedoch ein Spieler einen Schatz aktivierte, erwachte eine zufällige Statue zum Leben. Gewonnen hatte, wer als letzter Überlebender auf der Platte stand oder die meisten Schätze in Sicherheit bringen konnte.
Dachten wir anfangs noch, dass die Statuen als kleine Ablenkung im Spiel fungieren würden, stellte sich im Live-Spiel schnell heraus, dass diese schnell zum Kernelement der Gefechte avancierten. Immer wieder machten sie Mitgliedern beider Seiten den Garaus.
Generell bemühten wir uns um eine einfache Darstellung des Systems – wir verzichteten auf komplexe Zaubersprüche und ausgefeilte Taktiken. Anders wiederum sah es bei Euch Spielern aus. Der eine oder andere entdeckte, dass er die Schätze via Telekinese bewegen konnte. Wieder andere stellten fest, dass es nicht nur clever war, die nahe gelegenen drei Schätze damit zu bewegen, sondern zuerst die Schätze von meiner Seite des Spielfelds zu sich zu ziehen.
Die Krönung war jedoch klar das letzte Spiel des Sonntags. Im Tagteam fielen zwei muntere Tabletopper über mich her – die Telekinese entdeckten sie noch vor Beginn des Spiels. Ihr Plan war jedoch der perfideste. Statt der Schätze bewegten sie die drei Statuen auf ihrer Seite des Tisches zu meinen dreien. Erst dann aktivierten sie munter Schätze, während die brachialen Konstrukte über meine arme Warband herfielen. Vielleicht auch durch meinen wohl nahezu ungläubigen Blick nach dieser Aktion freuten sich die beiden am Ende des Spiels wie die Schneekönige. Chapeau, Jungs!
Natürlich waren auch wir nicht vor Fehlern in den Demos gefeit – wer also im Nachhinein feststellt, dass nicht alles mit rechten Dingen zu sich ging, möge Nachsicht üben. Bei den zahlreichen Scharmützeln in der lauten und warmen Messehalle kommt so etwas durchaus vor.
Ebenso bedauern wir, dass wir nicht jedem der zahlreichen Demo-Willigen ein Spiel anbieten konnten. Die Nachfrage war schlichtweg größer, als das Angebot, dass wir für Euch parat hatten.
Abschließende Worte
Nach den zahlreichen Spielen hat sich für mich eins klar erneut bestätigt: Frostgrave bietet jede Menge Spaß. Gerade die Spieler, bei denen die Zeit durch andere Umstände knapper ist, können in einer schnellen Runde dem geliebten Tabletop-Hobby nachgehen. Der Bonus, dass sich alte Miniaturen-Schätze und Spontankäufe verwerten lassen, macht es umso eleganter. Nochmals danke an Euch, sowohl für’s Lesen als auch den Besuch auf der RPC. Und wer weiß, vielleicht bietet sich ja auf anderen Veranstaltungen für mich die Möglichkeit zur dämonischen Revanche.
Super Sache, denke ihr werdet einige mit dem System angefixt haben. Habe in fast 20 Jahren jede Menge Tabletops gespielt und Frostgrave in klar in den Top 3.
Na ich will doch hoffen, dass der eine oder andere Blut geleckt hat. Der Pluspunkt schlechthin für die meisten war tatsächlich die Wiederverwertung von Fantasy-Minis.
Danke für den Bericht.
Ist eine sehr schöne Ergänzung der Hobbyreihe, wenn der Leser hier mitverfolgen kann, wofür die bemalten Figuren in ihrer „natürlichen“ Umgebung verwendet werden.
Gern geschehen. Ihr hattet es ja in der letzten Woche explizit gewünscht – wie könnte ich da nein sagen? 😀
besten dank das dir die mühe gemacht hast hat mich sehr gefreut das hier zu lesen! Besonderes weil ich den Wunsch geäußert hatte echt Stark! Weiter so
Schöner Abschluss deiner Artikelreihe, Telekinese beim Gegner kann hart sein, ich habe mit Nebelwänden als Gegenzauber teilweise aber schon erfolgreich die zu exzessive Nutzung unterbinden können. Da das meiste auf Sichtlinien basiert ist Nebelwand wirklich nützlich.
Das Wechselspiel der vielseitig einsetzbaren Zauber stellt für mich tatsächlich einen Hauptreiz da, ich bin mal auf die nächsten Spiele gespannt, derzeit halte ich den Mindcontrol Zauber für etwas heftig, gerade wenn zum Ende des Spiels auf beiden Seiten nicht mehr so viele Kämpfer vorhanden sind, ist ein eigener Recke der auf deine eigenen Jungs (meistens natürlich den Magier) losgeht eine harte Nummer. Bei dem tödlichen Kampfsystem landet dann meist einer deiner Recken auf den Brettern bzw. ist dein Magier im Nahkampf gebunden.. müssen wir in den nächsten Spielen mal im Auge behalten und ggf. etwas entschärfen durch enen leicht höheren Mindestwurf etc. .
Telekinese war hart – machte aber den Gegenspielern höllischen Spaß. Das Kampfsystem ist in der Tat extrem tödlich, umso mehr, wenn Crits im Einsatz sind.
Ich dachte, Telekinese gilt nur für Schätze?
Klingt nach einem ganzen Haufen Spass!
Auch von mir vielen Dank für die interessante Reihe und den wunderbaren Abschlussbilder!
Gern, gern. 🙂
… Statt der Schätze bewegten sie die drei Statuen auf ihrer Seite des Tisches zu meinen dreien. Erst dann aktivierten sie munter Schätze, während die brachialen Konstrukte über meine arme Warband herfielen. …
LOL
Ja, Frostgrave ist ein interessantes, kurzweiliges Spiel.
Ich wusste im ersten Moment nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Auf die Nummer war ich definitiv nicht gekommen. Aber die diebische Freude über den Coup bei meinen Gegenspielern war es wert. 🙂
Das ist so ein geiler Tisch. Großes Kompliment dafür.
Danke, wir freuen uns sehr, dass unsere Mühen am Ende mit so viel Lob belohnt werden/wurden.
Wer sich übrigens für den Bau der Platte interessiert, findet im aktuellen TTI bereits einen ersten Artikel zu seiner Entstehung. 😉
Den Teil mit dem Inspiration holen ausm Strip club hatten wir aber weg gelassen oder? 😀
Jo, die Inspiration fließt jetzt in die Infinity-Platten der Redaktion. 😉 😀
Grosses Kompliment,
Top Minis Top Platte.Das könnte das erste Spiel nach Freebooters sein was wieder den Weg zu mir findet.
Sehr gut. Wie ich auch von dem einen oder anderen freebooters spieler hoerte, is die einzige huerde bei FG, der bedarf an fantasy-terrain, fuer euch nicht zwingend ein problem. 🙂
Fettes Kompliment an euch, Tisch und Figuren sind wirklich gut gelungen! Da ärgere ich mich richtig, dass ich es nicht zur RPC geschafft habe…
Sind die „Roten Recken“ Figuren eigentlich von Fireforge Games?
BK-Markus kann das sicherlich besser beantworten, aber wenn ich mich nicht irre, handelte es sich bei den Magiern um die WHFB Zauberer-Box des Imperiums, sein Knight war ein Kitbash aus diversen SAGA- bzw. Gripping Beast-Plastikrahmen und die regulären Soldaten sollten eigentlich der Frostgrave Soldier-Box entstammen.
Danke für’s Lob! Eventuell gibt’s auf der SPIEL Gelegenheit, den Tisch erneut zu bespielen.
Was meine Bande angeht liegt BK-Mark genau richtig 🙂
Danke für die Info! Für einen Kitbash habe ich leider nicht genügend Teile da, aber vielleicht gebe ich den Frostgrave Figuren einfach mal eine Chance. Auf den Promobildern machen die mMn einen etwas knubbeligen Eindruck, aber das kann ja auch täuschen. Auf euren Bildern hier sieht das ja auch schon anders aus.
quote= BK-Mark:“[…] wie die Schneekönige. […]“
*Frostgrave? Schneekönige? … Muahaha*
@BK-Mark
Danke für diesen, Deine Hobyykellerartikel abschließenden Bericht.
Aber, WOW, was für ein „Tisch“. Und für mich eindeutig ein „Augenöffner“: Die alten ClaymoreSaga Figuren … als Statuen!
Wenn ich irgendwann mal mein modulares HeroQuest fertigmachen sollte, greife ich die Idee auf jedenfall auf (sofern ich nicht einfach doch mit Frostgrave anfange…).
Haha! Hat sie doch einer erkannt! Auf der RPC waren die unter Veteranen ein kleiner Insider. Habe dafür extra das alte Set auf dem Dachboden meiner Eltern plündern lassen. 😀
Und generell gern geschehen – hat ja auch mir viel Spaß gemacht. 🙂
Danke für das viele Lob zur Platte.
Dann hat es sich ja wirklich gelohnt, dass bei mir wochenlang der Esstisch nicht zu benutzen war. 🙂
Bis zur nächsten Convention kommen aber noch ein paar Details hinzu – und Schnee. 😀
„Der Winter naht …“
Wirklich eine tolle Platte.
Eine kurze Frage:
Ist es eigentlich ein Problem, wenn so wenig Sicht blockierendes Gelände auf der Platte steht? Auf vielen anderen Platten zu Frostgrave habe ich ganze Stadtviertel gesehen oder es war sowieso ein Dungeon?
Wie sieht es da mit Fernkampf und „Fernkampfzauber“ aus?
Jop, wenig Gelände ist tödlich.
War hier aber voll o.k. da es für schnelle Demo-Runden sorgte. In einem Kampagnenspiel wäre das zu offen und zu tödlich für die Banden.
Die Mitte sollte allerdings frei bleiben, da dort in der REgel das Szenario-spezifische Terrain platziert wird.