von BK-Mark | 01.04.2016 | eingestellt unter: Hobbykeller, Terrain / Gelände

Hobbykeller: Arbeiten mit HDF und MDF

Wie im Review der Micro Art Studio Mauern von mir letzte Woche angekündigt, zeige ich Euch im heutigen Hobbykeller, wie Ihr ideal mit MDF/HDF arbeitet.

MAS_Walls_Gates_Review_1

Das Material

MDF und HDF bestehen aus zusammengepresstem Holz, die Art des Holzes variiert nach Hersteller. Für den Zuschnitt bedienen sich Geländehersteller Lasern, die mithilfe einer Kamera die in einer Software vordefinierten Konturen herausschneiden. Bei diesem Prozess entsteht auch der starke Kaminfeuergeruch, den das Holzgelände mit sich bringt. Da es sich um gepresste Holzschichten handelt, saugen diese, ähnlich mehreren Lagen Papier, Flüssigkeit in großem Maß auf. Darin besteht sicherlich die grundlegende Problematik bei der Bemalung von HDF und MDF.

Zusammenbau

Der Schwierigkeitsgrad beim Bauen von Gelände dieser Art ist von mehreren Faktoren abhängig: genauer Ausschnitt im Rahmen, Passgenauigkeit der Teile, Detailgrad der Anleitung. Ersteres bezieht sich darauf, dass manche Bögen des Holzmaterials nicht ausreichend durchgelasert sind. Die Folge ist, dass sich Bauelemente schwer aus dem Bogen lösen lassen und eventuell dabei beschädigt werden. Stellt Ihr fest, dass ihr an eine solch widerspenstige Variante geraten seid, hilft ein einfacher Griff zum Bastelmesser. Auf der Rückseite des Bogens könnt Ihr oftmals erkennen, welche Elemente noch mit dem Rahmen verbunden sind. Ein vorsichtiger Schnitt und schon kann das Basteln weitergehen.

Passgenauigkeit ist ein zweischneidiges Schwert. Generell bevorzuge ich enge Zuschnitte, also diejenigen, die so eng ineinandergreifen, dass Leim und Kleber überflüssig sind. Doch eben dies kann schnell zum Verhängnis werden: Sind die Teile zu eng geschnitten, ist große Kraft notwendig, um sie ineinander zu pressen. Die Gefahr, dass ein Element bricht, ist dabei groß. Zu locker geschnittene Bauteile erfordern wiederum, dass Ihr gezwungenermaßen klebt und leimt, was Eure Tuben hergeben.

Die Anleitung ist der letzte Knackpunkt. Wie Ihr dem Review entnehmen konntet, bin ich ein großer Fan der Micro Art Studio-Anleitungen. Sie sind farbig und detailliert, erklären in einem kurzen Satz, was zu tun ist. Andere Hersteller legen gelegentlich nur schwarz-weiße, mäßig bis schlechte Fotokopien einer Anleitung bei – es ist kaum etwas zu erkennen. Wieder andere nutzen Bilder, die gerade bei komplexeren Bauten nicht eindeutig klar machen, wie Elemente anzuordnen sind. Am schlimmsten ist jedoch die Variante, bei der Ihr erst auf einem späteren Bild erkennt, dass Teile verbaut wurden, die in den vorherigen Schritten nicht erwähnt wurden. Es fehlt also Information. Letzteres ist, meiner Erfahrung nach, jedoch eine Seltenheit.

Beim Zusammenbau selbst nutze ich heutzutage oftmals Sekundenkleber. Dies ist einerseits komfortbedingt – mein Kleber steht immer griffbereit auf dem Schreibtisch, der Holzleim nicht. Andererseits kleben MDF- und HDF-Teile sehr gut mit Sekundenkleber, der Holzleim benötigt, meinem subjektiven Empfinden nach, zu lange, um auszuhärten.

Vorbereitung zum Malen

Ran an’s Eingemachte: Wie oben schon erwähnt, schluckt das Material jede Menge Flüssigkeit. Sprüht oder pinselt Ihr einfach mit der Grundierung drauf los, werdet Ihr schnell feststellen, dass die Farbe in das Material einzieht und somit verschwindet. Erst nach vielen Schichten erhaltet Ihr ein zufriedenstellendes Ergebnis. Hobbyisten nutzen daher zwei verschiedene Techniken, um dem vorzubeugen.

Variante 1 – Haarspray: Sprüht alle Elemente inklusive der Kanten mit Haarspray ein. Das Spray versiegelt angeblich die Oberfläche. Das Material schluckt in Folge weniger Farbe, Ihr erhaltet ein einheitlicheres Ergebnis. Ich nutze hier eindeutig das Wort „angeblich“, denn bei meinen Versuchen war der Unterschied gering. Es sei denn, Ihr setzt auf inflationären Gebrauch des Sprays. Eine kleine Warnung: Solltet Ihr, wie ich, der Meinung sein, dass Ihr sicher das Haarspray Eurer Partnerin/Eures Partners zweckentfremden könnt, klärt zuvor, ob es sich dabei nicht zufällig um ein ultrateures Haarpflegeprodukt handelt.

Variante 2 – Shellac: Ein befreundeter Experte im Umgang mit MDF und HDF schwört auf eine vorherige Schicht mit Shellac. Ihr erhaltet dies meist in jedem halbwegs gut sortierten Baumarkt in der Abteilung für Farben und Lacke. Die Holzoberfläche ist dadurch versiegelt, Farben verhalten sich dann wie gewohnt auf dem Material.

Als der Ignorant solch raffinierter Techniken, der ich von Zeit zu Zeit bin, verzichte ich auf die meisten Hilfsmittel und sprühe einfach wild drauf los. Aber ich habe Euch gewarnt, Euer Farbverbrauch steigt schnell in ungeahnte Höhen, solltet Ihr größere Projekte angehen.

Ran an die Farben!

Ist Euer Geländestück erst einmal vorbereitet, könnt Ihr nun nach Gutdünken Farbe auf das Holz kleistern. Allerdings kennen sicher die meisten von Euch das Problem: Gelände mit dem Pinsel bemalen ist eine recht mühselige Angelegenheit. Ich bevorzuge hierfür klar eine Airbrush-Pistole. „Ja klar, Mark, die haben wir auch alle zuhause stehen“, höre ich Euch sagen. Ein guter Punkt – aber Geduld!

Airbrush-Besitzer wählen die Farbe Ihrer Wahl, ebenso wie Highlights und legen los. Für die Mauern von Micro Art Studio griff ich zum Beispiel zu einer Mischung aus GW Mechanicum Standard Grey, P3 Greatcoat Grey und Vallejo Stonewall Grey. Letzteres sprühte ich dann als erstes Highlight in einem Winkel von schräg oben auf die Mauerelemente. Ein zweites Highlight folgte direkt mit Vallejo Off White, dass ich vorsichtig in einer dünnen Schicht von oben auf die Mauern sprühte. Wichtig: Beim ersten Highlight solltet Ihr grob die obere Hälfte des jeweiligen Geländestücks vorsichtig einnebeln, beim zweiten Highlight maximal das obere Drittel, gern auch weniger.

Danach wählte ich einige der vorgelaserten Panele aus und bemalte diese mit dem Pinsel mit dem zuvor verwendeten Off White.

HK_MDF_OSL_1

Diese Teile sollten im nächsten Durchgang als Neonlichter bemalt werden. Nach kurzer Pinselarbeit griff ich dann zu einem kräftigen Rot, Gelb oder Grün und nebelte mit wenig Druck eine feine Farbschicht über weiß gestrichenen Segmente und ihr direktes Umfeld – siehe da: Wir haben einen einfachen Lichteffekt erzielt.

HK_MDF_OSL_3 HK_MDF_OSL_2

Aber was tun, wenn keine Airbrush zur Hand ist? Auch die Situation ist mir nicht fremd. In dem Falle habe ich in der Vergangenheit auf Montana Cans zurückgegriffen. Sollten sich Graffiti-Sprayer unter Euch befinden, nicken diese grad sicher wissend. Denn genau aus dieser Szene stammen die Sprühdosen in all den unterschiedlichen Farbschattierungen. Die Gold Acrylic-Serie des Herstellers eignet sich besonders für Geländebemalung.

HK_MDF_Montana

Wählt einen Grundton, der den dunkelsten Part des Gebäudes bildet, einen mittleren Ton, in der Regel zwei Nuancen heller, und ein maximales Highlight, erneut zwei Nuancen heller. Mit diesen sprüht Ihr nach und nach das Gebäude in der gleichen Art und Weise ein, wie oben bei den Airbrushs beschrieben.

Und die Lichteffekte? Nun ja, da kommt Ihr um klassische Pinselarbeit nicht herum. Malt die angedachten Lampen weiß, danach mischt Ihr aus etwas Mixing Medium und der gewünschten Lichtfarbe ein Glaze. Dieses malt Ihr in aufeinanderfolgenden Schichten auf die Lampe und das Umfeld.

Das Extra-Quentchen Realität

Wer in der Vergangenheit schon Hobbykeller aus meiner Feder verfolgt hat, kann sich vielleicht schon denken, was folgt. Den Hauch von Realität erweckt Ihr in Miniaturen als auch Gelände nur mit Liebe zum Detail.

In der Regel beginnt dies beim Verwittern von Geländeelementen. Etwas Army Painter Strong Tone zeigt schon entsprechende Wirkung: Mit minimaler Verdünnung malte ich auf die Mauern daher leichte Schmutzspuren. Zudem könnt Ihr einen hellen Grünton an einigen bodennahen Stellen aufbürsten, um leichten Moosbesatz anzudeuten. Soll es rostig werden, greift Ihr idealerweise zu rotbraunen Tönen.

HK_MDF_Weathering_1 HK_MDF_Weathering_2

Um den Mauern jedoch einen besonders urbanen Touch zu geben, darf für mich in einem Cyberpunk-Setting eines nicht fehlen: Graffitis! Keine Sorge, hier müsst Ihr nicht Großmeister der Freehands sein. Ich mogle mich ebenfalls durch. Fineliner, Folienstifte oder die bei Künstlern so beliebten Copic Marker schaffen hier Abhilfe. Vorsicht ist jedoch geboten, denn das Lösungsmittel in den Copics löst auch Acrylfarben an, solltet Ihr zu lange auf ein und derselben Stelle malen. Motive für jegliche Art von Graffitis liefert Euch Google en masse, ein Marsch entlang der meisten Bahnhaltestellen in Großstädten versorgt Euch aber sicherlich auch mit einigen prominenten lokalen Unikaten.

HK_MDF_Graffiti_3 HK_MDF_Graffiti_2 HK_MDF_Graffiti_1

Abschließend bleibt zu sagen: Natürlich gibt es weitere Möglichkeiten für Verwitterungen wie Kratzer, Einschusslöcher oder gar Kanten-Highlights. Doch zu viele Details am Gelände lenken schnell von Euren Minis auf dem Spieltisch ab. Ich plane lediglich noch einige Werbeplakate für mein Infinity-Gelände, um weiteres Straßenfeeling zu erzeugen. Sind diese angebracht, kommt der finale Schritt: Ähnlich wie bei Euren Figuren solltet Ihr auch beim Gelände auf eine Versiegelung mit Glanz- und Mattlack achten, wenn Ihr diese viel bewegt beziehungsweise transportiert.

Habt Ihr weitere Fragen zur Arbeit mit MDF/HDF oder Feedback zum Artikel? In den Kommentaren stehe ich Euch, wie gewohnt, gern Rede und Antwort.

BK-Mark

Passionierter Maler und Hobby-Veteran aus den bunten 90ern. Neben 40K, der ersten großen Liebe, heutzutage Infinity-begeistert und Teilzeit X-Wing-Pilot, der die Hobby-Aspekte oftmals dem Spielen vorzieht.

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Kommentare

  • Super, Mark! Vielen Dank für den Artikel!

    Ganz ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass du einige der Methoden zur MDF-Versiegelung ausprobierst und uns die Ergebnisse zeigst (Ich hab‘ sicher schon 10 verschiedene Hausmittelchen gelesen, die angeblich helfen sollen), aber das wäre auch echt ganz schön Aufwand gewesen.

    Abgesehen davon war jetzt hier aber einiges in dem Artikel, womit ich nicht gerechnet hatte! Dass man das Zeug mit ner Airbrush in so wenigen Schritten so toll aussehen lassen kann, wie deines, hat mich total überrascht und die Bemalanleitung ist echt super!

    Ganz besonders dankbar bin ich dir aber für die geniale Idee, einige unserer lokalen.. ahem… „Urban Artists“ auf meinem Gelände zu verewigen. Mal gucken, ob jemand aus meinem Spielerkreis einen der Tags wiedererkennt, wäre ja witzig! 😀

    • Danke Dir!

      Ist sicherlich ’ne schöne Idee, die Du da hast, aber wie gesagt sehr aufwendig. Ich habe weder alle Mittel noch das MDF en masse hier rumliegen, um das zu demonstrieren. Zumal Deckkraft von Farbe auf Bildern alles andere als leicht zu dokumentieren sein kann. 🙂

      Eine AB hilft beim Bemalen von Gelände ungemein, da oftmals große, glatte Flächen bemalt werden müssen – mit dem Pinsel eben eher ein Albtraum.

      Als Graffiti-Fan waren die Decors der umliegenden Mauern für mich erste Anlaufstelle – da gibt es viele tolle Tags und Designs, die sich gut auf diesen Oberflächen replizieren lassen. 🙂

  • Vielen, vielen Dank für den tollen Artikel, Mark.
    Der kommt genau zur richtigen Zeit, da ich gerade an einem Projekt dran bin. Ich hab mir ein paar Häuser zugelegt und mit den Army Painter Grundierungen gute Erfahrungen gemacht. Die sind recht ergiebig, ich habe damit ein dreistöckiges Haus gesprüht und es ist immer noch ordentlich in der Dose drin. Aber da reicht die Farbpalette natürlich nicht noch für Highlights, etc. aus.
    Entsprechend habe ich noch ein paar Fragen, die mir Du oder andere erfahrene Holzbauer hoffentlich beantworten könnten:
    1.) Ich habe gleich recherchiert und gelesen, dass die Montana Cans auch für Holz geeignet sind. Brauche ich dann überhaupt noch eine Grundierung?
    2.) Das Haus hat auch ein bespielbares Innenleben. Ich habe das bislang so gemacht, dass ich die Teile erst besprüht und dann verklebt habe. Bislang hält alles zusammen, aber so ganz zufrieden bin ich nicht. Ich müsste also das Innenleben mit Folie auskleiden, um nicht durch die Fenster durchzusprühen. Was nehme ich denn zum Abkleben? Normales Kreppband ist doch nicht richtig dicht und lässt Farbe durch. Außerdem ist es an den Rändern nicht zu 100% gerade, Oder täusche ich mich?
    3.) Bei einem Geländestück bin ich am Ende großflächig mit dem Pinsel drüber. Leider hat es beim Mischen und Auftragen mit dem Army Painter Terrain & Vehicle Brush irgendwie geschäumt und eine unebene Fläche hinterlassen. Gibt es eine Möglichkeit zur Entfärbung, die das Holz nicht angreift? Ich befürchte, dass ich schleifen muss …
    Vielen Dank schonmal für die Hilfe!
    Gruß
    Thomas

    • Danke, freut mich, wenn ich helfen kann.

      Army Painter als ersten Grundton ist sicherlich eine gute Alternative – Montana Cans sind allerdings günstiger – nur nicht zwingend für andere Miniaturenbemalung geeignet. 🙂

      1) Daran scheiden sich die Geister. Die Jungs von MAS zum Beispiel sprühen ohne Grundierung. Ich für meinen Teil habe beides ausprobiert. Ich nehm tatsächlich lieber ’nen schwarzen Primer und ziehe den in 2 dünnen Schichten über das Gebäude. Das senkt den Farbverbrauch für die späteren tatsächlichen Farbschichten.

      2) Hm, bin nicht hundert Prozent sicher, ob ich dich richtig verstehe. Was ich glaube, was Du meinst: Wenn Du das Interieur bereits bemalt hast und nun die Bude von außen ansprühen willst, lautet meine Antwort wie folgt: Nimm das Kreppband und kleb es von innen vor die Fensteröffnungen. Dann sprühste von außen wie gewohnt. Bisher habe ich wenig Probleme mit undichtem Klebeband gehabt. Nutze es genau so, um auch andere Bereiche abzukleben, die ich dann im Anschluss besprühe. Im Zweifel aber zu Masking Tape greifen. Die meisten Modellbauläden verkaufen das in der Farb- und AB-Abteilung.

      3)Geschäumt? Unebene Fläche? WTF? 🙂 Entfärben bei MDF ist mir noch nicht untergekommen – vielleicht weiß jemand aus der Community da mehr.

      VG
      Mark

      • Hallo Mark,

        danke für die hilfreichen Antworten. Genau so war das gemeint. Zum genaueren Arbeiten hole ich mir vielleicht wirklich das Masking Tape, sonst probiere ich es nochmal mit Krepp.
        Da bestelle ich mir doch gleich mal ein paar Montana-Dosen und bin gespannt, ob das Gebäude dann besser aussieht!

        Gruß
        Thomas

  • Ein toller Artikel, der einem die Arbeit mit Holz endlich mal aus einer professionellen Sicht erklärt. Ich hatte jetzt bisher keine Probleme mit dem Bemalen und dem Einziehen von Farbe, aber die Tipps mit der Airbrush für die Lichteffekte sind echt Gold wert.

  • Interessanter Artikel, vielen Dank vor allem für die Bemalhinweise.

    Eine Sache vermisse ich jedoch; bei Laughingjack erklärte man mir seinerzeit das es bei allen MDF Sachen sehr wichtig ist das die Klamotten gut ausgelüftet sind.
    Vor allem bei den Sachen die kompakt und Luftdicht eingeschweisst sind (wie Micro Art und Warsenal) sollte man nicht direkt nach dem Zusammenbau lossprühen.
    Die im MDF enthaltenen Bindemittel sondern immer noch Stoffe ab die das trocknen von Sprayfarben hemmen. Das passiert vor allem wenn das MDF noch „frisch“ ist.

    Es ist immer besser das zusammengebaute Objekt (oder vorher die Einzelteile) eine Nacht im Keller oder auf dem (trockenen) Balkon zu lagern und auslüften zu lassen.

    Ein Nachtrag noch zu den Montana Farben: Ich nehme sie ab und an auch gerne (und weiss vor allem zu schätzen das sie mit weniger Druck arbeiten als 0815-Dosen aus dem Baumarkt). Allerdings hinterlassen sie eine sehr glatte Oberfläche. Flächiges Malen mit dem Pinsel darauf ist mitunter tricky, besser zwischendruch ein wenig mit Mattlack einnebeln um die Oberfläche wieder griffiger zu machen

    • Danek für den Hinweis auf das Auslüften, Benny. Tatsächlich kam es nie zu dem Problem, da ich selten Gebäude am gleichen Tag baue und bemale. 🙂

      Zu glatte Oberflächen mit Montana habe ich eigentlich weniger, maximal einen dezenten Glanz, den ich gern mit Mattlack wieder abtöne.

  • Ich persönlich mag die Holzstruktur von MDF nicht. Angangs ist die nicht sichtbar aber nach der Grundierung mit herkömlichen Farben saugt sich das MDF auf und wird leicht rau. Deshalb habe ich mit im Baumarkt einfach eine Holzgrundierung mit Füller gekauft. Es waren leider auch mehrere Schichten nötig. Aber anschließend lies sich das Gelände einwandfrei bemalen. Das ergebniss hat mich echt überzeugt und die Flächen waren dank des Füller glatt und keine Holzfasern erkennbar.

    • Das Aufrauen kann ich, ehrlich gesagt, so nicht bestätigen. Die meisten meiner Gebäude blieben reltiv bis komplett glatt. Die Not für einen Füller habe ich da nicht gesehen.

    • Das ist ein gängiges Problem, dass auch jeder Tischler kennt. Gerade bei Farben/Lasuren/Lacken mit wässrigen Lösungsmitteln stellen sich nach dem Bepinseln feinste Holzfasern auf, wodurch das ganze rauh wird. Umgehen kann man das ganze, indem man die zu behandelnde Fläche VOR dem lackieren/lackieren/bemalen einmal leicht befeuchtet (nicht nass machen, bloß feucht), so dass sich die Faser schon mal aufstellen. Dann geht man noch einmal mit einem „scharfen“ (frischen), feinen Schleifpapier drüber und erst danach lackiert/lasiert/bemalt man dann. Das Ergebnis ist in der Regel deutlich glatter.

  • Ich weiß nun nicht, was „Shellac“ ist – eine Art Dämon aus dem Baumarkt vielleicht (mal Harry Dresden fragen)?

    Man kann so Zeug wie MDF aber auf jeden Fall sehr gut mit „Tiefengrund“ behandeln, um das Aufsaugen von Farbe zu verhindern. Auch Tiefengrund bekommt man im Baumarkt des geringsten Mißtrauens. EIn 1-Liter-Napf ist für unter 10 Euro erhältlich und reicht für ein paar Infinity-Tische voller MDF-Gelände.

    • Klar, man bezwingt Shellac im örtlichen Baumarkt am besten mit Murmeln und einer Kettensäge. 😉

      Shellac nutzt man wohl generell, um Holz(-oberflächen) zu versiegeln. Danke aber auf jeden Fall für Deinen Tipp! 🙂

  • Ponal Classic klebt eigentlich auch mit vernünftiger Geschwindigkeit MDF/HDF. Ponal Express trocknet da schon zu schnell.

    Zur Vorbehandlung nehmen ich un Kollegen meist das günstigste geruchlose Harspray von Edeka, das versiegelt das Holz, falls es vorher nicht schon versiegelt war recht gut, danach kann man dann so ziemlich jede Grundierung auftragn.

    Mit Herstellern wie Terrakami, 4Ground, Miniature Scenery und Warmill hatte ich bisher bei der Grundierung keine Probleme, Zen hatte ich selber noch nicht, aber Kollegen haben bisher keine Probleme damit gehabt. Spartan-Gelände ist hingegen echt übel. Zumindest eine Charge war wasserabweisend beschichtet und dementsprechend schwer zu grundieren.

    • Nicht jedes Haarspray eigent sich übrigens dafür. Mit den günstigsten Sprays von Lidl und Edek gab es bisher haber keiner Probleme. Idealerweise sollten es Sprays sein, die nach dem Sprühen nicht noch klebrig sind, dann habt ihr das falsche erwischt. Die guten Haarsprays eigenen sich übrigens auch gut dafür Bäume vor dem entflocken zu bewahren.

  • Also ich habe ne größere Sammlung an spartan scenics Gelände… Ich habe folgendes erfolgreich getestet… Großer Pinsel… Und dann im Rahmen grundieren. Danach aus dem Rahmen lösen und dann baugleiche Teile übereinander legen und die Kanten Grundieren und die Farben auftragen…. Ich hab mit revell aquacolor sehr gute Erfahrungen gemacht…. Verdünnt und angeht die luzi…. Vor allem die deckkrafr bei mdf/hdf ist genial.

    Der einzige Nachteil dabei ist, man bekommt nicht so einen tollen farbverlauf hin.

    Was Ich auch mich euch empfhlen kann sind folienstifte. Die ganz dünnen um die rillen schwarz nach zu ziehen :*

  • Als Tipp noch wenn die MDF Lasercut Teil so klebrig/schmierig sind (der braune Schmauch) man bekommt ihn am besten mit Citrus Badreiniger ab. Wenn zuviel Schmauch auf dem Holz ist halten manche Farben nicht gut.
    Ich reinige damit auch meinen Lasercutter, geht prima.
    Einfach auf etwas auf ein Tuch sprühen und über das MDF und die Kanten wischen.

    Zum Thema Grundieren, am besten irgend einen billigen Lack aus dem Baumarkt und ein bis zwei dünne Schichten drauf, die Montana Dosen sind auch prima da sie wirklich günstig sind. Blos keine teure GW Grundierung auf MDF benutzen, ist Verschwendung. Die GW Grundierung ist viel zu fein pigmentiert und wird zu sehr vom MDF aufgesaugt.

  • Eine Frage habe ich noch:
    Bei den Montana Cans heißt „zwei Nuancen heller“, dass ich die nächsthellere Dose auslasse und erst die übernächste nehme?

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