Review: paintRack
Farbe auf dem Smartphone.
Ein Problem, das vermutlich jeder in unserem Hobby schon einmal hatte: Ihr schaut spontan bei eurem Hobby-Laden vorbei und steht dann vor der Farbauswahl und wisst nicht, was gerade zu Hause ausgegangen ist oder welche Farbe ihr noch braucht.
Die Web-Entwickler von Courageous Octopus wollen mit ihrer App paintRack für Android-Smartphones Abhilfe schaffen. Wir haben das Programm für euch ausprobiert.
Auf einen Blick:
Produkt: paintRack
Entwickler: Courageous Octopus
Produkttyp: Android App
Preis: gratis (eingeschränkte Testversion), 3,19 € (Vollversion)Reviewmaterial: Vollversion vom Hersteller gestellt
Wir sparen uns hier Mal die üblichen Kategorien wie Verpackung und Gussqualität.
Das Tool soll dabei helfen, eure Farben zu katalogisieren, zu verwalten und die passende Farbe zu finden. Paint Track enthält die Farbpalette von Vallejo, P3, Reaper, Warpaints, Tamiya, ScaleColor, Coat D’arms, Minitaire, Warcolours, Secret Weapon, Citadel und Citadel Classic, Humbrol, Andrea Color sowie AMMO. Insgesamt findet ihr in der App 2916 Farben.
Wie kommen meine Farben in die App?
Um die eigene Farbauswahl zu erfassen, lassen sich die Barcodes der Flaschen und Töpfchen mit der Smartphone-Kamera erfassen. Ist der Code einwandfrei lesbar, geschieht das in Sekunden-Bruchteilen. So schnell, dass wir davon nicht einmal einen Screenshot machen konnten. Erst, als wir ein paar Balken abdeckten und im letzten Augenblick vor dem Foto wegzogen, konnten wir ein Foto des Vorgangs anfertigen.
Die Gratis-Version lässt nur einzelne Scans zu. Nach jedem Scan wird die erkannte Farbe angezeigt, und der Nutzer kann sie seiner Bibliothek hinzufügen. Mit der Vollversion wird der Rapid-Scan freigeschaltet. Damit lassen sich direkt nacheinander alle Farben erfassen, bis man selber den Vorgang beendet. Die erfassten Farben können dann alle auf einmal abgespeichert werden. Gescannte Farben werden als Punkt, alle anderen als Kreis dargestellt
Einzelscan und Rapid-Scan
Die Bibliothek zeigt die Farbtöne nach Hersteller sortiert an. Die Art der Farbe, also ob opak, metallic oder Wash, wird durch die Gestaltung des Punktes oder Rings angezeigt. Der helle Streifen in der Mitte steht für einen Metall-Ton, der Farbverlauf für Tusche oder Wash. Es lassen sich alle Farben oder nur die gescannten anzeigen.
Es lassen sich auch Farben ohne Scan hinzufügen. Jede Farbe aus der Bibliothek kann der eigenen Sammlung zugeordnet werden.
Farben gescannt, bereit für die Bibliothek
Nur die eigenen Farben, alle Farben im Querformat, Listenansicht mit Namen
Einzelne Hersteller lassen sich ausblenden
Ok, pretty nice. Aber was mache ich jetzt mit den Farben?
Sets erstellen
Armee begonnen, drei Wochen pausiert, und welcher Blauton kommt jetzt auf die Schulterpanzer? Dafür lassen sich Sets anlegen. Unter einer Oberkategorie, wie Weltraum Soldat, Panzer WWII, brit, frz. Napoleon, lassen sich die Farben Unterkategorien zuordnen. So lässt sich festhalten, welche Farben etwa für Rüstung, Waffe, Mantel, Gesicht verwendet wurden. Zur besseren Orientierung können den Oberkategorien auch Symbole zugewiesen werden. Zu den Oberkategorien lassen sich Notizen festhalten, das geht leider nicht bei den Unterkategorien. Gerade da wäre es aber sinnvoll, um etwas ein Mischungsverhältnis zu notieren.
Set erstellen: Erst Symbol und Namen wählen, dann Farben festlegen
Wunschliste
Welche Farben sollte ich mir zulegen? Jede Farbe lässt sich auf eine Wunschliste in der App setzen. Diese kann dann im Laden oder auf einer Messe als Einkaufszettel dienen. Über ein Einkaufswagensymbol gelangt man aber auch zu Amazon, wo dann hoffentlich direkt die Farbe angezeigt wird.
Wunschliste
Color Tools
Welche Farbe passt wozu, welche Kontrastfarben bieten sich an und was kann ich eventuell als Ersatz nehmen?
Über die Color Tools lassen sich zu einer ausgewählten Farbe die Komplementär-Farben, die auf dem Farbkreis benachbarten oder die beiden Farben, die den Farbkreis dritteln anzeigen. Zusätzlich wird eine Farbe angezeigt, die möglichst nah an die gewählte herankommt, falls ein alternativer Hersteller gefunden werden soll. In jeder der Kategorien lässt sich durch alle Farblinien durchblättern. Die Match-Color trifft es leider nicht immer so ganz. Die Entwickler sagten, dass sie die Funktion in Zukunft aber weiter verfeinern wollen.
Die Farbe in der Mitte soll immer den besten Treffer zeigen
Gratis oder Vollversion?
Um die App einmal auszuprobieren reicht die gratis Version völlig aus. Die Farben lassen sich einscannen, die Bibliothek verwalten und die Wunschliste anlegen. Jedoch wird Werbung eingeblendet und die Color-Tools sowie der Rapid-Scan stehen nicht zur Verfügung. Gerade der Scan ist bei großen Farbsammlungen von großem Nutzen. Der Preis der App liegt bei rund einem Farbtöpfchen, also durchaus im Hobby-Budget.
Fazit
Willkommen im 21. Jahrhundert. Bis vor einiger Zeit wäre die Alternative zu der App ein Stift und ein Zettel gewesen. Die Anschaffungskosten dafür liegen ja geradezu bei Null (z.B. IKEA-Besuch). Was bringt die App also mit, dass sich ein Kauf lohnt? Sie nimmt Schreibarbeit ab, jeder Smartphone-Besitzer hat sie ständig dabei, es lassen sich die Farben direkt miteinander vergleichen, die Farben lassen sich verwalten und es lässt sich nach Alternativen suchen. Was fehlt, sind mehr Notiz-Möglichkeiten und eine Option, eigene Farben hinzuzufügen, da sich nicht jeder auf die großen Hersteller verlässt. Der Preis für die Vollversion geht in Ordnung, dank der Testversion muss auch niemand die Katze im Sack kaufen. Der Autor gibt der Anwendung einen Daumen nach oben.
Link: Courageous Octopus
Das „was war jetzt gleich nochmal leer?“ Problem hab ich tatsächlich schon häufiger gehabt. Hab nur leider keinen Androiden :-/
Klingt gar nicht mal so schlecht. Als kleines Hilfsmittel auf jeden Fall eine Überlegung wert. Danke für das Review.
Vielen Dank für den Blick über den digitalen Tellerrand. Werde ich mir sicher mal genau ansehen.
Wird die eigene Datenbank lokal gespeichert oder liegt sie auf einem Server und kann ggf. auf einem anderen Gerät (z.B. einem Tablett) abgerufen werden?
Die ist lokal, lässt sich aber auf GoogleDrive exportieren und von dort aus importieren.
Geniale Idee. Nicht nur weiß ich oft nicht mehr was eigentlich leer war, sondern kaufe häufig klugerweise dann auch noch Farben die ich zu Hause noch habe. ^^
dto. 🙁
Schöne Sache, danke für das Review.
Mir gefällt der Vergleich verschiedener Farben/Farbtöne zwischen den Herstellern, da braucht man ja sonst fast nen Dr-Titel, um mal Alternativen auszuprobieren
Anmerkung: Ich wünsche mir noch die Möglichkeit ein Bild zum „Rezept“ hinzuzufügen, das findet sich sicherlich einfacher als ein Text.
„Wie war das nochmal bei dem roten Troll, das könnte ich doch auch mal für die Fahne nehmen“, klappt dann besser. Solche Infos haben meine Frau und ich aktuell in Papier im Ordner.
Schöner Review. Werde ich mir definitiv anschauen.
Da ich immer wieder Projekte beginne, um dann andere „dazwischen zu schieben“, ist die Funktion mit den Sets sehr interessant. Denn entweder vergesse ich es zu notieren oder notiere es und finde den Zettel nicht mehr wieder. 😉
Gibts schon seit längerem für iOS und neu ist die Idee nicht.
Nennt sich „PaintMyMinis“! 🙂
Ja, hatten wir auch ne News zu. https://www.brueckenkopf-online.com/2014/paint-my-minis-neue-bemalapp/
Die beiden Tools unterscheiden sich aber noch deutlich.
paintRack hat den Fokus auf die Verwaltung der Farbsammlung, Paint My Minis auf der Beschreibung von Farbsets. Eine Mischung aus beiden, für alle Betriebssysteme wäre wohl die ideale Lösung.
Sehr schöne App. Ich habe mir sogar die Vollversion gegönnt – das erste Mal, dass ich für eine App Geld ausgegeben habe.
Ein paar „Schwächen“ sehe ich noch:
– Es wird nicht nach Farbreihen unterteilt, was es bei Herstellern mit vielen Farben unübersichtlich macht.
– Malmittel von Vallejo sind nicht enthalten.
– Citadel Classics werden nur beim Scannen erkannt, wenn sie in den runden Weichplastikdosen sind, die Vorgänger aus Hartplastik sind nicht hinterlegt.
– Der Sklave, der meine 200+ Farbtöpfe scannt, ist nicht mitgeliefert worden.
Ich hab es mir gleich heute geholt und scanne meine Farben. Ist wirklich toll und Hut ab, die App wäre bei mir vorbeigegangen ohne BK 🙂
Ich habe es heute ausprobiert (die kostenlose Version) und bin enttäuscht.
Die meisten meiner Vallejo-Farben werden beim Barcode-Scan gar nicht erkannt (unbekannter Barcode).
Außerdem hatte ich gehofft, mit der App einen Überblick über meine Sammlung zu behalten bzw. sehen zu können, welche Farben ich mehrfach (und damit in Reserve) habe und welche nicht.
Leider kann die App nur zeigen, welche Farbtöne ich grundsätzlich besitze, aber keine Mengen, wieviele Töpfchen von welcher Farbe ich habe.
Somit für mich uninteressant, weil ich hauptsächlich etwas gesucht hätte, dass mir hilft den Überblick zu behalten, was ich nachbestellen muss und wovon ich noch Reservetöpfchen habe.
Schade, Sselhak
Mit den Infos der App wäre so eine Liste dann vermutlich mit Zettel und Stift ,bzw. am PC selber schnell gemacht. Nur wozu dann die App [Fragezeichen]
Wie im Artikel schon steht: „Bis vor einiger Zeit wäre die Alternative zu der App ein Stift und ein Zettel gewesen.“ Ich dachte eben, dass es jetzt per App geht…
Aber die Macher scheinen sehr kundenorientiert und ich habe vorhin diese Mail von ihnen bekommen:
„Our next update should add multiple bottle support so that should fulfill what you need!“
Außerdem erkennt der Scanner nur meine älteren Farben nicht, alle neuen schon.
Somit sollte sich dieses Problem bald erledigt haben.
Sselhak
Hello, one of the developers of paintRack here (sorry I don’t speak German!).
We appreciate any and all feedback. Feel free to write on Twitter (@courageousocto) or email at feedback [at] courageousoctopus.com.
@Sselhak, please email us and we can find out why your bottles aren’t scanning!
Klingt gut. Aber wofür braucht die App Zugriff auf meinen Standort?