Review: Guild Ball Ingenieure
Auf der Salute erhielten wir von Steamforged Games zwei Startersets für Guild Ball, das mir übergebene Team der Engineers gibt es heute in unserer Guild Ball Woche im Review.
Die Box:
Das Starterset kommt in einer etwa VHS großen Papphülle (alle Leser unter 20 Jahren fragen ihre Eltern, was eine VHS ist). Die Pappbox selbst ist mit einer bedruckten Hülle umgeben, die mehr als straff sitzt und ein wenig Kraft zum abziehen braucht. Das hat sich aber bei den neueres Sets verbessert, diese lassen sich nun wesentlich einfacher öffnen.
Macht man die kleine Pappkiste auf, herrscht erst mal ein wenig Verwunderung. Was? Das ist alles? Unter der Schaumstoffhülle liegen die Metallmodelle in einzelnen kleinen Plastiktüten lose in der Box – hier hätte es sicher auch die Hälfte an Verpackung getan! Möchte man die Modelle später in dieser Box aber auch transportieren, ist die Größe vielleicht doch ganz sinnvoll.
Die Modelle:
Bei den Modellen findet man wenige Gussgrate, die Details sind sehr fein ausgearbeitet. Die Passgenauigkeit der Teile ist hoch und sogar ohne Stiften hält alles problemlos zusammen. Einziger kleiner Kritikpunkt ist das Holzkonstrukt Velocity. Es sieht zwar toll aus wie es gerade den Ball schießen will – Lionel Messi wäre stolz! – nur wirklich halten tut es so nicht auf der Base. Ohne den Steg geht da gar nichts. Wer wir ich andere Bases ohne Schlitz verwenden will, muss das Bein irgendwie „sichtbar“ stiften, denn der Fuß ist für einen Stift viel zu grazil. Ansonsten gibt es wenig zu meckern. Die Details sind scharf, die Posen gefällig und zumindest bei den Ingenieuren bei einigen Modellen betont lässig, bei anderen sehr dynamisch. Trotz kräftigen Überlegens konnte ich während und nach dem Zusammenbau keine Punkte finden, die man kritisch benennen müsste – die Modelle sind einfach gut!
Das Design der Ingenieure:
Jede Guild Ball Fraktion hat ein durchgehendes, eigenes Design. Bei den Ingenieuren herrschen verschiedene Zahnräder vor. Auch einige nette Details gibt es zu entdecken. So ist die Mechanik der großen Armbrust des Anführers die gleiche, wie bei den zwei kleinen Handarmbrüsten des dynamischen Helden Salvo. Alle Ingenieure kommen dabei gut ausgerüstet mit einer Lederschürze voller Schraubenschlüssel, Zangen und Ersatzteile. Dabei wirken die Modelle aber nicht überladen. Anders als z.B. manchem Helden der Warhammer Fantasy Reihe nimmt man den Modellen von Guild Ball ab, dass sie so auch tatsächlich von der Arbeit direkt auf das Spielfeld kommen würden. Ebenfalls schön zu sehen, dass die Spielweise der Teams in direktem Zusammenhang zu ihrer Ausrüstung steht. So sind die Ingenieure nicht die schnellsten Spieler, pinnen ihren Gegner mit der Armbrust aber gerne mal auf dem Spielfeld fest. Gleichzeitig nutzen sie Fallen und geschickte Ablenkung, was ebenfalls zu einer Truppe passt, die sich vor allem auf ihr technisches Verständnis verlässt.
Neben der Starterbox habe ich mir noch das Maskottchen „Mainspring“ geleistet, einen hölzernen Grashüpfer oder Käfer, außerdem den Spezialisten Ratchet. Auch hier gab es weder Probleme beim Zusammenbau noch in Fragen der Qualität. Die Modelle überzeugen ebenfalls beim Design und in der Dynamik. Einzig der Koloss der Ingenieure sagt mir weniger zu, hier werde ich ein Alternativmodell suchen.
Ein kleines Gimmick der Starterbox ist der Ball, welcher ihr beiliegt. Ein nettes Gadget für all jene, die auf dem Spielfeld ungerne Tokens herumschieben.
Fazit:
Es gibt eigentlich recht wenig zu den Modellen zu sagen. Sie sind einfach richtig gut! mit knapp 22 Pfund ist der Starter günstig und die Qualität der Modelle dabei noch ausgezeichnet. der Blister mit dem „normalen“ Menschenmodell Ratchet schlägt mit 9 Pfund zu Buche, einzig der Koloss ist mit 22 Pfund etwas teurer. Wer alles aus einer Hand haben will, kann sich noch für jeweils knapp 11 Pfund mit den speziellen Themenwürfeln der Ingenieure und den Schablonen ausstatten und ist dann einsatzbereit, die Regeln gibt es ja kostenlos als Download.
Bemalung:
Nicht immer gelingt es uns, aber hier habe ich die Zeit gefunden, die Modelle auch zu bemalen. Ich entschied mich für einen gedeckten Braunton, der die Verbundenheit zum Holz und Messing unterstreichen soll. als Bases verwendete ich Resinbases vom Micro Art Studio. Durch die solide Verarbeitung hat die Bemalung wirklich große Freude gemacht und wenn auch der Lack etwas zu glänzend ausgetrocknet ist, freue ich mich sehr über die Truppe.
Als nächstes muss ich noch das obligatorische Tor bauen. Dafür gibt es keine Bausätze, der Spieler ist hier frei etwas zu kreieren, was er als passend für seine Fraktion empfindet. Ich werde wohl einen Tisch mit Bauplänen basteln und mir bei Thomarillion noch einige passende Geräte beschaffen, welche die Ingenieure sicher nicht von einem Ball getroffen sehen wollen. Einem Grammophon zum Beispiel!
Bleibt am Ball, schon am Mittwoch geht es bei uns mit einem weiteren Guild Ball Review weiter!
Link: Guild Ball
Im Großen und Ganzen deckt sich das mit meinen Erfahrungen.
3 Figuren von meinem KS-pledge waren etwas befremdlich von der Oberfläche her, aber bisher hatte ich nichts dabei, was man nicht mit etwas feilen beheben konnte
Danke für das Review
Macht das System immer interessanter.
3 Metallfiguren ohne Optionen für 22 Pfund sind günstig?
HAHAHAHAH
Ich denke schon, ja. Ok, der Pfundpreis macht aktuell mal wieder keinen Spaß, das gilt ja aber bei jeder Bestellung in GB. Das die Modelle wenig Umbaupotential haben, joa, ok, aber welche Zinnminis haben das schon? Selbst manche Plastikmodelle bieten das ja nicht, sogar manches Gw Modell, weil die Verbindungen nicht mehr die Hände oder Köpfe sind, sondern die Klebestellen quer durch das Modell gehen (ist z.b. beim Verminlord ein Problem. Ne andere Körperhaltung kann man dem auch nicht geben, höchstens halt den Kopf und die Waffe tauschen. Aber auch nur gegen Teile aus der Box…). Dementsprechend, ja, ich finde den Starter durchaus günstig, viele Spieler sind hier sicher sogar froh wenn sie erstmal nur drei Modelle bemalen müssen und dann loslegen können. Wie viele in meinem Bekanntenkreis die Infinitybox geholt haben und noch nicht ein Modell bemalt haben…! Und das sind ja auch nicht viele Modelle da drin!
22pfund für 3 finde ich schon auch nicht wirklich günstig. insbesondere da man an einen starter irgendwie andere erwartungen hat, denke ich…
aber wie immer vielen Dank für das ausführliche und informative review! 🙂
@ Tangente
Ein Schnäppchen ist es nicht, das hat auch niemand gesagt.
Aber du musst halt auch immer bei Starter-Boxen mit einkalkulieren, was man mit der Box alleine anfangen kann…und die Zusammenstellung der Box in dem Falle ist wirklich so, das man mehrere Spiele machen kann ohne das man für den mehrfachen Preis der Grundbox eigentlich sofort aufrüsten müsste, um endlich mal vernünftig spielen zu können
Danke für das Review! 🙂
Ich habe zwei Teams (Butcher’s und Fisherman’s Guild) und bin mit der Qualität der Figuren auch extrem zufrieden.
Preislich ist die Grundbox tatsächlich kein Sonderangebot, aber man sollte bedenken, dass (wie schon gesagt wurde) die sehr umfangreichen Regeln kostenlos sind (Download) und man tatsächlich direkt loslegen kann. Und dann sind 22 Pfund als kompletter Einstieg in ein wirklich interessantes Spiel mit schönen minis definitiv nicht zuviel.
Sehr schönes Review. Und den Preis finde ich durchaus angemessen. Man darf nicht vergessen, dass die alles sehr transparent entwickeln und produzieren und nicht von irgendwoher dazukaufen. In Zeiten, wo 100 Figuren für 100€ mit dem Container aus China kommen, vergisst man das schongerne Mal.
Die Qualität stimmt und man braucht nicht mehr als ein Handvoll für ordentliches Spielen. Was will man mehr?