von BK-Christian | 16.06.2015 | eingestellt unter: Hobbykeller, Saga, Veranstaltungen

Hobbykeller: Viking Meerhog 2015

Am Wochenende war es mal wieder soweit: Mirco von Stronghold Terrain lud ins beschauliche Hamminkeln zum großen Saga-Wochenende.

Hamminkeln/Meerhog liegt kurz vor der holländischen Grenze hinter dem Ruhrpott, für mich als Südlicht aus dem fernen Allgäu bedeutete das zunächst eine recht ordentliche Anreise. Um den Stress etwas zu reduzieren, reiste ich schon am Freitag Nachmittag an, und konnte so ein wenig beim Aufbau helfen (den größten Teil hatte Mirco allerdings schon sebst erledigt). Die Jurte stand beispielsweise schon:

Sommer_Viking_2

Am Samstag ging es dann los und schnell wurde das Gelände fachmännisch ausgeschildert:

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Am Samstag stand vor allem das Saga-Turnier im Mittelpunkt der Ereignisse, insgesamt waren 12 Spieler vertreten und auch meine Wikinger durften sich mal wieder schlagen (lassen).

Wegen des immer wieder aufflackernden Sommerregens, wurde unter den Vordächern, im Pavillion und in Mircos Hütten gezockt:

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Im ersten Spiel ging es gegen Patrick „Wraith“ und seine Angelsachsen, die sich die Dienste einiger sehr wütender Mönche gesichert hatten. Es galt den gegnerischen Anführer und möglichst viele seiner Krieger im Nahkampf auszuschalten. Meine Wikinger versuchten sich gegen die sehr defensiv und kompakt gestellten Angelsachsen in einer vorsichtigen Offensive, letztendlich wurden mir aber zu viele Modelle zusammengeschossen und als es schließlich zum Kampf kam, war meine Armee bereits zu schwach und durch mein zaghaftes Vorgehen nicht ideal positioniert. Mein Kriegsherr bezahlte diese schlechte Strategie schließlich mit seinem Leben, so dass Wraith das Spiel gewann. Punktetechnisch ging das Ganze mit 12-8 noch recht gnädig aus, was vor allem daran lag, dass nur im Nahkampf getötete Modelle Punkte gaben und ich immerhin noch einige Gegner mitnehmen konnte.

Lektionen:

  • Die Bauern in 2 Trupps a 5 und 7 Mann aufzuteilen, war eine dumme Idee, mir fehlten schlicht die Würfel um beide Trupps sinnvoll zu aktivieren.
  • Entweder defensiv oder offensiv. Eine Mischung aus beidem funktioniert nicht und geht letztendlich böse nach hinten los.
  • Ich muss mein Saga-Board besser nutzen!
  • Die Mönche sind hart, da jeder getötete Mönch dem Spieler der Mönche einen sofortigen Sagawürfel einbringt. Die Einheit langsam aufzureiben ist deshalb Unfug. In einer Runde alle 12 Mönche zu töten ist die beste Strategie, dann erhält der Gegner zwar 12 Würfel, die verfallen aber sehr schnell und der Schrecken ist vorbei. In Jeder Runde 2-3 Würfel zu verschenken ist eine viel dümmere Idee!

Hier einige Bilder der Spiele (die letzten beiden zeigen unser Spiel):

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Danach war erst einmal Mittagspause angesagt und Mirco servierte seine berühmte Pizzasuppe:

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In der zweiten Runde ging es gegen Claas und seine Jomswikinger. Das Szenario positionierte die beiden Kriegsherren, die in diesem Spiel nicht sterben konnten, in der Mitte und die Armeen an den Tischkanten. Immer, wenn es gelang den gegnerischen Kriegsherrn zu töten (dieser kam dann einfach gesund wieder), bekam der Spieler Siegpunkte in Höhe der nicht verhinderten Schadenspunkte. Einheiten durften nur dann in den Kampf eingreifen, wenn der eigene Kriegsherr gerade nach Siegpunkten gerade zurücklag.

Der Kampf entwickelte sich recht gut, mein Kriegsherr ging früh 1:0 in Führung und meine Krieger konnten schnell als Unterstützung in die Mitte vorrücken (mein Kriegsherr war näher an meinen Truppen platziert). Etwa zur Mitte des Spiels hin, konnte Claas einen harten Angriff auf meinen Kriegsherren führen, ich konnte aber viel Schaden auf angrenzende Krieger umlenken. Ich entschied allerdings genau 2 Schadenspunkte (und somit 2 Siegpunkte) durchzulassen, um Claas knapp in Führung gehen zu lassen (2:1). Auf diese Weise ermöglichte ich mir einen kombinierten Doppelangriff mit Kriegsherr und Berserkern, die am Ende 11 Schadenspunkte verursachten und mich so mit 12:2 in Führung brachten. Da ich die kritische Schwelle damit überschritten hatte, endete das Spiel mit einem überragenden Sieg der Wikinger.

Lektionen:

  • Offensives und kompaktes Vorgehen hat mir den Sieg gebracht.
  • Die Fähigkeiten der Jomswikinger sind sehr interessant und man muss sich genau überlegen was man als Gegner zulässt und was man lieber blockiert (und damit die Wut der Jomsburger steigert).
  • Berserker können der Oberhammer sein!

Hier wieder einige Bilder der zweiten Runde (unser Spiel ist auf den ersten drei Bildern dargestellt):

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Im letzten Szenario „Heiliger Boden“ mussten Geländestücke besetzt und gehalten werden, um so Punkte zu generieren. Es ging gegen die flinken und beschussfreudigen Steppennomaden von Carsten vom Fantasy Warehouse und das Spiel entwickelte sich für mich zu einem völligen Fiasko.

Ich teilte meine Armee in mehrere Gruppen auf, um möglichst breit gefächert maximal zu punkten. Den Hügel wollte ich meiden, da meine Krieger dort deckungslos auf dem Präsentierteller standen, ich schickte nur meine Bauern in diese Richtung, um Carsten von den anderen Truppen abzulenken und ein solides Schussfeld zu generieren. Leider zeigte sich schnell, dass meine Taktik zum Scheitern verurteilt war, denn Carsten zerschoss mir trotz Deckungsboni in jeder Runde eine komplette Einheit, und obwohl ich bald einen gewaltigen Punktvorsprung herausgeholt hatte, zerfloss mir meine Armee zwischen den Fingern. Selbst der Deckungsbonus in den Wäldern konnte meine Wikinger nicht schützen (ich würfelte katastrophal und Carsten im Gegenzug extrem gut), und so wurde meine Armee am Ende von Runde 6 vollständig vernichtet – 2 Runden vor Ende des Szenarios. Auch ein Punktestand von 39:4 half mir da nicht mehr weiter, Carsten verbuchte einen grandiosen Sieg und ich eine krachende Niederlage.

Lektionen:

  • Steppennomaden sind ein absolut ätzender Gegner! Ich hatte irgendwie nie das Gefühl eine echte Chance zu haben, selbst mit besseren Würfeln hätte meine Armee die 8 Runden wohl nicht überlebt.
  • Meine Strategie war falsch und hätte wohl nur mit einigem Glück bei den Deckungswürfen zum Sieg nach Punkten führen können. Ich hätte vermutlich tatsächlich kompakt zwischen Hügel und einem Wald vorrücken und im richtigen Moment harte Angriffe mit einzelnen, durch mein Saga-Board aufgemotzten Einheiten starten sollen (z.B. mit den Berserkern). Die Nomaden in den Nahkampf zu zwingen ist wohl die einzige echte Chance auf einen Sieg gegen die Reiter.
  • Hätte, hätte, Fahrradkette!

Hier wieder unsere Bilder zum letzten Spiel des Turniers:

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Am Ende reichte es für Platz 8 von 12, kein völlig schlechtes Ergebnis für einen Anfänger wie mich. Es wäre mehr drin gewesen, aber dafür brauche ich mehr Übung.

Mit Saga alleine war es aber nicht getan! Mirco hatte seinen wunderschönen Dungeon aufgebaut (oder vielmehr: einen kleinen Teil davon) und testete die Vorabregeln von Dungeon Saga auf Herz und Nieren (das Feedback war nach mehreren Spielen sehr positiv):

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Außerdem wurde gemalt:

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Am Abend wurde unter anderem Zombicide gespielt, da die Box mit den Überlebenden leider vergessen worden war, wurden kurzerhand meine Dreadball-Spieler in den Kampf gegen die Zombies geschickt:

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Das Spiel hat großen Spaß gemacht, trotz der eher einfachen Mechanik war das Ganze sehr lustig (was vor allem auch an der guten Stimmung in der Gruppe lag). Am Ende konnten Tom von Magabotato und meine Wenigkeit ihre Überlebenden in Sicherheit bringen – der Rest der Gruppe durfte sich heldenhaft für uns opfern.

Lektionen:

  • Ein zu früh gefundener Sack Reis kann schnell zum Problem werden!
  • Katanas retten Leben
  • Flammenwerfer auch – aber leider nur einmal…
  • Es ist alles Toms Schuld!

Am nächsten Morgen wurde erst einmal in Ruhe gefrühstückt und im Anschluss wurde beispielsweise Freebooter’s Fate gezockt.

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Bei mir stand vor der Abreise noch ein Dreadball-Spiel gegen Tom auf dem Plan, meine Orks schlugen sich wacker und führten kurz vor Schluss mit 3:0, doch dann schaffte Tom einen finalen Punch für 4 Punkte, was ihm einen 1:0 Sieg sicherte (mein letzter Versuch zu punkten scheiterte bei einer 50%-Chance an einem unwilligen Würfel).

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Lektionen:

  • Ein Spiel dauert 14 Rushs.
  • Orks brauchen Striker!
  • Dreadball ist und bleibt eines meiner Lieblingsspiele.

Insgesamt war das Sommer Viking einmal mehr ein grandioses Event und jeden Reisekilometer mehr als wert! Sonne, Saga, Grillfleisch und lauter nette Leute – was soll da schon schiefgehen? Und nach einer recht entspannten Heimfahrt (Fahrtzeit 6,5 Stunden…) bin ich am Sonntagabend dann auch wieder gut im Allgäu gelandet, wo schon wieder mein Maltisch auf weitere Saga-Action wartet. Ich brauche noch mehr Krieger (die Bauern kriegen mittelfristig mal Urlaub…) und außerdem will ich meine Römer vorantreiben.

Die Saga geht weiter!

BK-Christian

Chefredakteur und Betreiber von Brückenkopf-Online. Seit 2002 im Hobby, erstes Tabletop Warhammer Fantasy (Dunkelelfen). Aktuelle Projekte: Primaris Space Marines, Summoners (alle Fraktionen), Deathmatch, Deadzone/Warpath (Asterianer und Enforcer), diverse Raumschiffe und allerlei Mechs.

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Kommentare

  • Schön wars! Spaßig wars! Ich freue mich aufs nächste Mal. Du hast immehrin noch einen überragenden Sieg herausgeholt. Die Jomswikinger haben mir die bitterste Niederlage beschert.

    Freu mich wirklich auf die Wiederholung. Dann bringe ich den Met mit. 😉

  • schöner artikel, chrisitan… well done.

    und falls mirco das liest:
    super platten. genau so muss das sein. liebevoll und abwechslungsreich. wenn ich da an so manche turniere denke und was man dort vorgesetzt bekommt. dagegen ist das hier reinster zucker. weiter so!

  • Ein sehr schöner und ausführlicher Bericht über ein wirklich gut gelaufenes, kleines Event. Danke fürs Teilen mit uns.

  • Danke für die Eindrücke und die Berichte, hört sich nach einem richtig schönen Wochenende an…

  • Es war ein TOP Wochenende, auch wenn ich nur am Samstag da war. Ich hätte im zweiten Spiel echt nicht so lange die Berserker von Christian ignorieren sollen.

    Ich hoffe auf eine Wiederholung im nächsten Jahr und nochmal vielen Dank an alle die das Viking organisiert und vorbereitet haben.

  • @Mönche: Ist das nicht egal, wenn man alle 12 killt? Es dürfen doch niemals mehr als 8 Würfel pro Spieler im Spiel sein. Oder hebeln die Mönche das aus? Kann ich mir nicht vorstellen.

    • Wenn mal alle 12 auf einmal killen würde, wäre das in der Tat so, dann würden nur 8 Würfel generiert. Das gelingt aber eher nicht, meist braucht man 2 oder mehr Angriffe um die Einheit vollständig aufzureiben. Nach jedem Angriff werden einige Würfel generiert, mit denen der Gegner sofort reaktive Fähigkeiten kauft, so dass man mit jedem Angriff auf die Mönche wieder in eine durch das Saga-Board gebuffte Einheit rennt. Natürlich ist das im Idealfall nach einer Runde erledigt und wenn man beispielsweise mit Berserkern angreift, gerne auch mal innerhalb von 1-2 Nahkampfrunden, aber es ist extrem teuer und in jedem Fall ein heftiger Abtausch. Auf die Mönche zu schießen ist z.B. wenig hilfreich, da fallen höchstens 2-3, was im Grunde der Worst Case ist.

      • Ich glaube, der beste den Job den die Mönche gemacht haben war, dass du so gezögerst hast sie anzugreifen. Den ein oder anderen Würfel haben sie vielleicht noch geweiht, das wars dann aber schon. Letztendlich haben sie dir auch nochmal ordentlich Siegpunkte gebracht, da sie wie Bauern sterben, aber wie Krieger Punkte geben.

      • Jepp, ich denke die Mönche mutig und hart anzugehen, ist die beste Lösung, das bringt Punkte und ist letztendlich durchaus lösbar. Im Idealfall liegen beim Erstschlag nicht zu viele passive Fähigkeiten auf dem Board des Gegners, dann kriegen sie da die volle Breitseite und können sich kaum wehren. Gerade in offensiven Armeen, die weniger Würfel in reaktive Fähigkeiten legen können, sind die wohl nicht unbedingt super.
        In defensiven Armeen sind sie aber ein toller Schild für den Rest der Armee.

  • Schöner Bericht, allerdings sorgt die „Exklusivität“ des Events etwas zum „Ällabätsch-Effekt“
    Würde mir solche Berichte eher für öffentliche Events, wie das TNT oder den CDLS (Hauscon vom Flying Games Verlag) etc. wünschen… Da wäre es förderliche Werbung, die diese kleinen Events noch gut gebrauchen können.

    • Wir können aber auch nur von Events berichten, zu denen wir es schaffen, und das sind eben nicht alle. So viele Reisespesen kann ich dann doch nicht erübrigen. 😉

      Und im Zweifelsfall verweise ich auch hier wieder auf unser altes Angebot: Schickt uns Texte und Bilder, wir nehmen Gastbeiträge gerne an!

      Und angesichts der Kommentare würde ich einfach mal schätzen, dass der Beitrag vielen Lesern gefallen hat, nur aus Angst vor einem „Ällabätsch-Effekt“ darauf zu verzichten, steht deshalb nicht zur Debatte.

  • Der Bericht liest sich wirklich ganz toll.
    : )
    Aber WTF ist Pizzasuppe????????????
    :O

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