Hobbykeller Star Wars Special: TIE FighterRepaint
Wie schon am Montag versprochen, folgt heute der zweite X-Wing Repaint. Schauen wir doch mal, was sich mit einem imperialen TIE Fighter anstellen lässt.
Der Standard-TIE aus der Starterbox ist eigentlich ein ganz schönes Modell. Der gelieferte Paintjob mag vielleicht etwas stark getuscht worden sein, dennoch scheinen weniger Details verloren gegangen zu sein als beim Rebellen-Gegenstück.
Doch die internationale Malergemeinde weiß auch bei imperialen Schiffen zu überzeugen:
Eine gute Grundlage ist die halbe Miete
Ähnlich wie beim X-Wing beschloss ich, auch beim TIE Fighter direkt über die bisherige Farbschicht zu malen. Der Originalton war mir etwas zu hell, dementsprechend bürstete ich mit 50:50 Vallejo Stonewall Grey und GW Mechanicum Standard Grey trocken. Die Panels der Flügel bekamen einen Anstrich mit einem 60:40 Gemisch aus Mechanicum Standard Grey und GW Abaddon Black. Schon nahm der TIE einen dunkleren Ton an.
Schatten für die dunkle Seite
Auch beim imperialen Standardjäger galt es, die Details herauszuarbeiten. Dafür nutzte ich die gleichen Washes wie beim X-Wing – zuerst GW Devlan Mud mit etwas Vallejo Matte Medium verdünnt, dann GW Badab Black, ebenfalls verdünnt mit Matte Medium. Da eine generelle Frage zum letzten Beitrag aufkam, hier ein kleiner Crashkurs zu Washes:
Ganz wichtig bei jedem Wash, egal welche Mini oder Farbe: Nicht die Miniatur darin ertränken und nie das Wash ansammeln lassen. Wenn Pfützen entstehen, diese direkt mit dem Pinsel verteilen oder “wegsaugen”, ansonsten gibt es hässliche “Wasserränder”, die Mini sieht danach irgendwie dreckig aus. Viel hilft eben nicht immer viel. Stattdessen empfiehlt es sich, lieber in mehreren Schichten zu arbeiten, diese aber immer erst trocknen zu lassen, bevor man zur nächsten übergeht.
Außerdem ist es nicht immer notwendig, ein Wash über die gesamte Mini zu ziehen. Ihr könnt sie auch gezielt eingesetzt oder in konsekutiven Schritten auf immer begrenzteren Flächen, um Schatteneffekte zu verstärken.
Demnach dürfte kaum verwundern, dass ich die Washes also gleichmäßig nach unten zog, um dort den Großteil des Schattens zu sammeln.
Das Licht im Dunkel
Auch wenn Lord Vader sicher nicht erfreut davon wäre: Etwas Helligkeit hat noch keiner Miniatur geschadet. Also griff ich schnell wieder zum Basecoat, fügte einen Tropfen Medium hinzu und arbeitete mich mit dem Pinsel von unten nach oben vor. Alle erhöhten Stellen erhielten bereits einen ersten Tupfer des Grundtons.
Diesen hellte ich bei den folgenden Schritten zunehmend mit kleinen Mengen GW Ulthuan Grey auf. Tatsächlich benötigte der TIE insgesamt 3 Highlight-Schritte, anders als der Jäger der Rebellenallianz. Ohne diese zunehmenden Highlights wirkte besonders der Globus des Cockpits detaillos.
Die letzte Highlight-Schicht bestand immerhin nur aus feinen Linien entlang der Ränder und Kanten der einzelnen Flächen.
Der Teufel und das liebe Detail
Die Cockpit-Streben versah ich mit einer Grundschicht aus reinem Mechanicum Standard Grey und malte minimalste Highlights an einige der oberen Streben. Die Cockpit-Scheiben selbst bemalte ich mit Abaddon Black. Fertig, oder? Hm, nein, etwas fehlte noch. Da die Scheiben kaum Platz für gemalte Lichtreflexionen boten, griff ich zu einer anderen Lösung. Ich tupfte vorsichtig Vallejo Gloss Varnish auf die Scheiben – so erhielten sie einen natürlichen Glanz, mehr Sprungkraft und…nein, moment, das war Shampoo. Sie glänzten danach, das war schon alles.
Wer sich nun fragt, wo eigentlich die Triebwerke von so einem TIE Fighter sitzen – die Frage stellte ich mir auch. Eine Google-Recherche zeigte auf technischen Zeichnungen, dass die Zwillings-Ionen-Triebwerke (im Englischen Twin Ion Engines, kurz TIE) direkt links und rechts neben der „Heckscheibe“ platziert sind und wohl rot glühen.
Nichts leichter als das: Ein roter Tupfer mit P3 Skorne Red auf beiden Seiten, ein noch kleinerer Tupfer mit P3 Khador Red Highlight und die Triebwerke waren fertig. Ähnlich verfuhr ich mit den beiden Laser-Geschützen des TIE unter der Frontkanzel. P3 Wurm Green bildete den Grundton, P3 Necrotite Green ein winziges Highlight in der Mitte.
Zum Abschluss griff ich erneut zum Wash aus Badab Black und Matte Medium, verdünnte es mit einem weiteren Tropfen des letzteren und zog dies in einer sehr dünnen Schicht über den Rumpf des Jägers. Natürlich sparte ich das glänzende Cockpit dabei aus. Dieser Schritt half noch einmal dabei, die unterschiedlichen Graustufen farblich zusammenzuziehen.
So sah das finale Werk dann aus:
Abschließend möchte ich sagen, dass der TIE Fighter mehr Arbeit als der X-Wing machte. Durch diverse Details, die sich mit Washes nicht so einfach wie beim Rebellen aufarbeiten lassen, muss mehr Arbeit bei den Highlights investiert werden. Mir gefällt zwar das Resultat, doch die beindruckenderen Effekte bei den TIEs scheinen mir erst dann zu entstehen, wenn ein anderes Farbschema gewählt oder imperiale Markierungen hinzugefügt werden.
Was meint Ihr?
Ui, eine unglaublich mühselige Arbeit und ein sehr launiger Text von dir. Danke auch für die Arbeit, das alles hier reinzustellen.
Ich muss aber leider sagen, dass das Endergebnis neben dem unbehandelten TIE-Fighter auf den Bildern nicht wirklich heraussticht. Das ist schade, bedenkt man deine ganze Arbeit.
Danke, das war in der Tat aufwendiger als ich erwartet hatte. 🙂
Mein Fazit gleicht ja Deinem – TIEs sind merkwürdig. Optisch imposant werden sie erst durch die abgefahrenen Symbole auf den Flügeln oder eine gänzlich andere Farbe.
Ich experimentiere da weiter. 🙂
Wir hatten das Thema ja gestern schon, im Grunde sehe ich das ähnlich. Man muss Tie-Fighter irgendwie ausgefallen bemalen, damit sie einen Wow-Effekt generieren, sie einfach nur sehr gut im Originalschema zu bemalen, reicht da nicht. Dass sie außerdem noch der Hass beim Bemalen sind, macht die Sache kaum besser. 😀
Trotzdem ein sehr schicker Flieger!
Recht imposante (einfache) Bastelaufwertung des Ties, sofern die Bemalung am Ende gelingt, war imo diese Variante
http://4.bp.blogspot.com/-Tw0ZBUvwdJQ/Uao_ZHJ5MaI/AAAAAAAAA04/DOUKjoaNYO4/s1600/068.JPG
http://4.bp.blogspot.com/-gD9BUl9TOBY/Uao_ZjLJUhI/AAAAAAAAA1A/LAohaPQVwfA/s1600/069.JPG
http://spaceman-spiff-studio.blogspot.de/
„Muzzle effect“
http://www.armorcast.com/Cinematic-Effects
Ansonsten hilft beim Tie eigentlich wirklich nur das Cockpitglas schick zu bemalen (rot/grün/etc.) und ggf. Blutstreifen auf die Flügel oder irgendwelche Freehands wie das imperiale Logo. Das ja wieder eine Kunst für sich ist.
Trotzdem bleiben 7-8 „normal“ bemalte Ties weiterhin ein gern gesehener Anblick auf dem Tisch 🙂
Danke Cheffe! 🙂
Danke auch, Miss Information. Bei den Mustern auf den Flügeln stimm ich zu, die Muzzle Effects mag ich aber generell nicht so. Trotzdem merkwürdig, dass der TIE so schwierig aufzuhübschen ist. 🙂
Rein von den Bildern her würde ich auch sagen, dass Aufwand und Nutzen sich nicht die Waage halten. Ja, es sieht besser aus als zuvor, allerdings nicht wesentlich besser.
Wenn man mal nach Bildern von Repaints sucht, dann gefallen mir hauptsächlich die Modelle, wo mittels Airbrush Lichteffekte verstärkt wurden. Dafür ist dieses Modell natürlich eher weniger geeignet. 😉
Bin da ganz Deiner Meinung. Erstaunlich ist auch, dass es ohnehin schwieriger ist, für die imperialen Jäger beeindruckende Repaints zu finden. Heißt also, dass das Problem schon verbreiteter ist.
Die Allianzflieger, größeren Schiffe und auch die Söldner geben da doch mehr her.
Ich würde es nicht zwangsläufig als Problem bezeichnen. Vielmehr zeigt es, dass die Bemalung einfach ziemlich gut ist. 🙂
Was mich persönlich interessieren würde: habt ihr mal mit diesen kleinen LEDs experimentiert? Zum einen drängen die sich für die größeren Schiffe fast auf und zum anderen gibt es immer mehr Figuren in transparentem Plastik/Resin (whatever). Allerdings habe ich noch keine Bauanleitung gefunden, wie man diese Dinger verkabelt, was man dafür an Werkzeug braucht und worauf man achten sollte. 😉
Oh je, also bei LEDs und Co bin ich dann auch erst mal überfordert. Vielleicht weiß da einer unserer lieben Leser mehr.
das problem liegt auch irgendwo im „fluff“.
bei den imps hat alles gleich auszusehen, zumindest mehr oder weniger. bunt gemischt und mit vielen verschiedenen schemen und themen spricht das auge an, aber der kopf sagt „passt da nicht hin“.
das ist halt eher was für rebellen und vor allem scum.
deine bemalung gefällt mir übrigens sehr gut, auch wenn (oder gerade weil?) die unterschiede erst wirklich auffallen, wenn man 2-3x hinguckt.
und -nicht als trostpflaster gedacht, eher so zum schmunzeln-:
im ffg forum gibts ja (das bemal-unterforum wurde gekillt) nen recht langen thread mit „umbemaltem kram“.
einer der besten da hat wirklich den vogel abgeschossen und ties aller art neu bemalt in technisch A+++ (meine farben&pinsel verweigern aus eifersucht&depression die arbeit, wenn sie das sehen).
es kamen auch da direkt mehrere kommentare hinterher, wo denn da der unterschied zum original sei ;D
geht also nicht nur dir so 😉
Danke, Vader! Das Kompliment weiß ich absolut zu schätzen.
Verstehe Dich, was Du Fluff-technisch meinst. Deshalb habe ich bei dem TIE auch erst mal auf alle netten Bonus-Effekte verzichtet. Ich dachte, das kann doch nicht so schwer sein. Anscheinend hab ich mich geirrt. 🙂
schau mal hier:
http://alternativewargamer.blogspot.se/2015/12/green-squadron-wing.html
hier ists ein rebellen-awing, aber auch da: es braucht erstmal eine gegenüberstellung, um da überhaupt unterschiede zu erkennen (und die sind da!).
will sagen: klar kann man als pinselmeister ne menge aus den figuren rausholen, aber die vorab-bemalung ist schon auf nem wirklich guten niveau. 😉
Mein Fazit sieht genau so aus. Ich hab mich mal ein paar Stunden lang am Tie verkünstelt und war danach etwas ernüchtert. Ohne eigene Markierungen sieht man den Aufwand nicht wirklich.
Schicke Arbeit, die sicherlich sehr mühselig gewesen ist. Ist halt schwer, dieses Modell zu modden. An sich ja ein einfaches Modell, das es jedoch von Details in sich hat.