von BK-Thorsten | 04.09.2014 | eingestellt unter: Reviews, Warzone

Review: Warzone Dark Legion Starter

Endlose Reihen wiederauferstandener Toter sind schon lange keine Fantasydomäne mehr.

Neben dem hier und jetzt haben es die ausdauernden Kerlchen auch schon längst in die Science Fiction geschafft. Wir haben einen Blick in die Starterbox der Dark Legion von Warzone Ressurection geworfen um unsere eigene Untote Horde aufzubauen.

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Das Boxart sieht schon einmal sehr verheißungsvoll aus: viele Typen mit skeletthaften Schädeln und spitzen Zähnen. 13 Miniaturen verspricht die Box: 10 Undead Legionnaires, 2 Necromutant Leaders und 1 Razide.

Wie bereits in einer früheren Review angemerkt sind es sehr wehrhafte Miniaturen und es bedarf einiges an Gefummel, um den inneren Karton dem äußeren zu entnehmen. Ist das gelungen und die Box aufgeklappt, so ist man so als frischgebackener Untotenbesitzer erst einmal kurz geschockt. „Checked by Inquisitor Adamus“. Na, wenn das mal gut geht.

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Neben den Miniaturen sind ein Kartendeck aus 75 Karten und 2 zwanzigseitige Würfel enthalten. Die Karten machen einen recht stabilen Eindruck und sind ordentlich geschnitten. Die Farbwahl ist allerdings nicht immer ideal, was das Lesen teilweise etwas erschwert, zudem glänzen sie ein wenig.

Sind die Karten erst einmal aus dem Weg geräumt, wird sich auf die Miniaturen gestürzt. Diese sind wie bei Prodos Games üblich aus Resin. Der Razide ist wirklich ein sehr großes Exemplar und besteht aus gerade einmal 5 Teilen die alle sehr massiv wirken. Bei den Necromutanten sind es dann schon etwas kleinere Teile, das Verhältnis von Waffe zu Körper bleibt aber gewahrt und die Vernichtungswerkzeuge wirken entsprechend beeindruckend.

Bei den Undead Legionnaires herrscht zunächst einmal ein gewisses Chaos vor. Zwar sind Arme und Waffen getrennt vom Rest an einem massiven Resinstreifen befestigt aber was gehört wo hin? Bevor wir uns aber die Modelle im Detail anschauen und uns der Problematik der Zuordnung von Körperteilen widmen fällt leider bereits etwas auf bzw. aus der Tüte: Die Legionnaires tragen leichte Maschinengewehre, welche mit einem Skelettschaft ausgestattet sind. Das wirkt zwar optisch recht schick, aber die Schäfte sind dadurch sehr dünn. So dünn, das bereits einige davon zerbrochen in der Box lagen. Dass man diesen Klotz Resin direkt am Schaftende angegossen hat hilft hier auch nicht wirklich.

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Der Razide ist recht einfach zusammen zu bauen, allerdings vermisst man dennoch den Komfort anderer Hersteller. So gibt es an den Klebestellen nur große, glatte Flächen und es obliegt dem Kunden den Arm korrekt auszurichten, dass die Muskeln von Arm und Torso zueinander passen. Ein Stecksystem existiert nicht. Gerade bei Resin ist das allerdings fatal, da bei diesem Werkstoff Sekundenkleber gerne mal seinem Namen alle Ehre macht und ein nachträgliches variieren ohne entweder sehr viel Kleber zu benutzen oder den Arm komplett neu anzusetzen unmöglich ist.

Aufgrund der recht massiven Ansätze beim Guss (wie schnell ist ein halber mm zu viel weggefeilt) entstanden beim späteren Zusammenbau kleinere Lücken, welche mit ein wenig Plastic Putty aber schnell gefüllt werden konnten. Das Endergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Zwar verfügt der Körper des Raziden über nicht allzu viele Details, die eindrucksvolle Waffe dafür über umso mehr davon. Das Thema „brutaler Fleischberg mit dicker Wumme“ wurde hier recht gut getroffen.

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Bei den Necromutant Leaders sieht das Ganze nicht viel anders aus. Beim Feilen ist man nun etwas vorsichtiger und stellt fest, dass die Passgenauigkeit zwar nicht perfekt, aber dann doch alles in allem recht gut ist.

Für ein wenig Verwirrung sorgte einer der Köpfe, dessen Markenzeichen ein besonders langer Hals war und der so gar nicht mit dem Produktbild auf der Rückseite der Box (übrigens ein Renderbild) überein stimmte. Naja, er ist eben ein Mutant (später konnte festgestellt werden, dass der Kopf eigentlich zu den Necromutant Truppen gehört. Auch auf den Bildern der Website von Prodos Games war ein anderer Kopf für den zweiten Leader abgebildet).

Im Gegensatz zum Raziden tragen die Necromutant Leaders Panzerung, was den Designern einiges an Möglichkeiten bot sich auszutoben. Die vielen Details wie Ketten, Nieten, Symbole oder die geborstene Rückenpanzerung eines der Modelle wissen zu gefallen.

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Was uns zu den Undead Legionnaires bringt, welche wir seit der Sache mit den Maschinengewehren schon etwas skeptisch beäugt haben. Es scheint sich um einen Bausatz zu handeln, bei dem es dem Spieler obliegt wie er genau die Figuren zusammenstellt. Ein Set ermöglicht es 5 Legionnaires zusammenzubauen. Hierfür stehen 5 verschieden Köpfe, 5 verschieden Torsi, 5 Beinpaare in 3 Varianten, 4 Schulterpanzer, jede Menge Waffen (die leichten Maschinengewehre und 2 verschiedene Typen Spezialwaffen) und 10 Arme zur Verfügung, wobei es möglich ist insgesamt 4 Paare zu bilden welche die Waffe in der rechten Hand tragen aber nur ein Paar bei dem die Waffe in der linken Hand getragen wird.

Bei den ersten 5 Modellen stürzen wir uns wild ins Gefecht und sind nicht so recht glücklich mit den Posen. Andererseits hat niemand behauptet dass wiedererweckte Tote einen Preis für sinnvoll wirkende Armposen erhalten sollten. Am Ende unterstützen die ungelenk wirkenden Armhaltungen den Untoten-Schlurfer-Look. Bei den nächsten 5 Modellen orientieren wir uns stärker am Produktbild auf der Homepage und versuchen genau diese Modelle nachzubauen. Das gelingt auch.

Auffällig ist, dass auf den Produktbildern der Website keines der Maschinengewehre über den Schaft verfügt. Da sind wir schon etwas stolz einige der Waffen vollständig vom Gußast bereit zu haben. Eine andere Sache wäre da allerdings noch: Im Gegensatz zu Razide und Necromutanten verfügen die Legionnaires zumindest theoretisch über ein Stecksystem. Die Löcher sind schon mal da. Das Problem ist allerdings, dass die zugehörigen Stifte an Armen und Köpfen ausnahmslos im Anguss untergehen.

Trotzdem kann man auch hier nur sagen: das Endergebnis kann sich sehen lassen. Viele Details zieren die wiedererweckten Soldaten anderer Fraktionen und überall finden sich Elemente welche auf deren Ursprung zurückschließen lassen: hier eine Torsopanzerung samt Helm und Schulterpanzer des Capitol, dort ein bisschen Bauhaus, ein Torso der eigentlich aufgrund seiner Implantate nur von den Cybertronics stammen kann.

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Die Box macht ein Fazit wirklich schwer. Die Miniaturen sind sauber und scharf gegossen, nicht eine einzige Luftblase war zu finden. Höchsten hier und da ein Resinhäutchen oder eine feine Gusslinie, beides lässt sich problemlos und schnell entfernen. Und im Licht des neuen Tages in einer kleinen Zehnertruppe finden wir unsere selbstgewählten Posen der Undead Legionnaires auch gar nicht mehr so seltsam, sondern eher passend. Auch die Details überzeugen auf ganzer Linie. Man möchte Prodos Games dafür loben und ihnen gratulieren.

Dem Gegenüber stehen allerdings die negativen Dinge, man möchte fast sagen, die Kinderkrankheiten: zu massive und schlecht platzierte Gussansätze, kein Stecksystem. Dafür möchte man gerade im Moment des Zusammenbaus Prodos Games verhauen und sie verfluchen.

Das sind aber auch alles Dinge, an denen noch nachgebessert werden kann und wir hoffen sie tun das auch, denn die Dark Legion Miniaturen dieser Box haben es verdient. Die Starterbox kostet 43,59 €, somit spart man einiges an Geld gegenüber dem Einzelkauf der Miniaturen (57,26 €)  und erhält 51 zusäzliche Karten sowie die beiden Würfel.

Quelle: Prodos Games

BK-Thorsten

Brückenkopf-Online Redakteur und Tabletop Insider stv. Chefredakteur. Spielt Infinity, SAGA, Freebooter's Fate, Kings of War, Warhammer 40k, Warzone Resurrection, Dropzone Commander, Deadzone, Dreadball, X-Wing, Konflikt '47, Bolt Action, Dead Man's Hand, Dracula's America, Beyond the Gates of Antares, Dropfleet Commander, Frostgrave, Collision, Bushido, Shadespire, Aristeia! und Warpath.

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Kommentare

  • schönes review und scheinbar ein weiterer fan der warzone sachen. freut mich. wir brauchen einfach mehr warzone-spieler in good old germany.

  • Schönes review, erstmal danke dafür.

    Ich hadere schon länger mit mir ob ich nicht bei Warzone einstegen soll, allerdings habe ich bei uns im Ruhrpott (speziell Mülheimer Spieletreff) noch keinen Interessenten gefunden der mitziehen würde.

    Aber ich baue einfach mal drauf das spätestens mit Alien vs. Predator da der eine oder andere Neugierig wird, und allein dafür brauch ich wohl doch mindestens eine Cybertron Armee (Alien vs Predator vs Terminator anyone?) und evtl. ein bischen Bauhaus … und Mishima …. und Capitol … und … ach verdammt xD

    Aber mal abwarten, zumindest weiß ich jetzt in etwa was auf mich zukommt beim zusammenbau und gerade die Massiven Gussansätze an den dünnsten Stellen der Teile ist eine mehr als unglückliche Entscheidung 🙁

      • ich hab schon zuviel bekommen bei meinen saga-wikingern. da musste ich jedes einzelteil ankleben, aber nichts abfeilen oder aufbohren. was ich gesehen hab bei warzone lässt mich schaudern. selbst die achseln der minis (unter dem schulterpanzer) müssen freigekratzt werden. dennoch werde ich mit erscheinen der letzten einheiten einsteigen.

    • Ha, so klein ist die Welt.

      Schön wäre, wenn du bereit wärst mal ne Demo-/Einsteiger Runde zu machen (weil wir haben weder Armeen noch Regelkenntnis, bisher ists mehr ein „die Minis sind aber hübsch“ ) dann könntest du mal beim Mülheimer Spieletreff vorbeischauen.

      Würd mich unheimlich reizen die Regeln mal anzutesten und sobald der Herdentrieb einsetzt zieht bestimmt der eine oder andere mit 😀

      https://www.facebook.com/MuelheimerSpieletreff

      Wir treffen uns immer am ersten Samstag im Monat (der nächste ist Übermorgen, ab 11:00 Uhr, Koloniestraße 41) und sind so 10-20 Mann, hauptsächlich Infinty, Saga, Freebooters, Bushido, X-Wing, Zombicide, Super Dungeo Explorer.

      • Für ein Probe Spiel fehlen mir leider noch einige Sache. Habe noch nicht alles von meinen Kickstarter deswegen kann noch nicht zwei Seiten Stellen.

  • Danke für den Review
    Ich hab die Box auch und kann es nur bestätigen, geile Minis aber Kinderkrankheiten. Möchte zum nächsten P500 auch ein Warzone-Projekt starten. 🙂

    PS: Knackwurst hat recht, wir brauchen mehr Warzone-Spieler !!! 😀

    • auch wenn sowas für ein review durchaus angebracht wäre, nervt mich diese nehmerhaltung. nutz google oder schau in diversen shops… oder bei prodos direkt und rechne es in € um.

    • Argh… das hab ich total verbaselt.

      Die Starterbox kostet 43,59 €.

      Habe das auch jetzt im Text hinzugefügt. Damit spart man bereits Geld gegenüber dem Einzelkauf der Miniaturen und erhält noch die beiden Würfel und einiges an zusätzlichen Karten wenn mich nicht alles täuscht.

      • Vielen Dank Euch beiden. Damit kann ich auch das Preis-Leistungsverhalten besser beurteilen. Klingt insgesamt nach einem fairen Angebot.

  • Ich finde Warzone auch sehr interessant. Ich habe aus Vorsicht den Kickstarter passieren lassen und wollte erstmal auf Reviews warten. Wenn sich in Berlin mal eine Runde für ein Testspiel ergeben sollte, dann könnte ich mir vorstellen dort mit einzusteigen.

    Auf wie groß sind denn die durchschnittlichen Spiele angesetzt? Bleibt das System im Bereich der 20 +/- Miniaturen oder wird das irgendwann zum Massensystem á la 40k?

    • So um die 20 Minis, plus einige kleine Fahrzeuge. Hätte grundsätzlich Interesse an ner Berliner runde. Gibts da noch mehr Berliner oder aktive runden? Gern auch Berliner flames spieler:)

  • Vielen Dank für das Review. Prodos Games sind an mir bis vor kurzem total vorbeigegangen (ich verfolge aber auch nicht wirklich Kickstarter). Vom Stil her finde ich einiges (wenn auch nicht alles) ziemlich schick. Schön nun auch ein paar Infos zur Verarbeitung etc. zu haben. Sollte ich tatsächlich mal meine Ideen für eine Count-as-Infinity Armee umsetzen, werde ich mich wohl u.a. hierauf zurückkommen.

  • Also ich habe schon ein paar Spiele mit der Starterbox + 1-2 Einheiten hinter mir (Capitol vs. Cybertronic) und kann sagen das Ganze spielt sich mit 20 Minis schon sehr flüssig. Die Karten sind noch son kleiner Bonus und verleihen dem ganzen etwas „Fluff“ im Spiel. Warzone hat sich im Großen nicht verändert, die Regeln waren immer gut aber ein paar Sachen wie z.B. Light Vehicles und und einige Warlords sind einfach etwas unbalanced. Aber wer kein Turnierspiel sondern was zum Spaß sucht für den ist Warzone genau richtig. Der Einstieg ist günstig und mit mehr als 2 Spielern lässt sich das auch gut spielen:)

  • Oh Junge!!!
    Das Spiel reizt mich ganz schön,
    Allerdings würde ich damit nur anfangen wenn es in deutsch raus kommen würde.
    Hat da jemand schon was gehört?

    • Bisher nur Gerüchte, aber den Jungs und Mädels ist der deutsche Markt wohl nicht egal. Von daher abwarten! 🙂

  • *Seufz*… Haaach, Warzone…

    Wie lange ist das her, dass es zuerst erschien… War mein erstes Tabletop, noch vor GW. Daher vielleicht jetzt so langsam back to the roots.

    Danke lieber Thorsten übrigens, für das Review. Sehr gut gemacht.

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