Review: Rubicon Sherman M4A3
Der Sherman M4A3, ebenfalls von Rubicon, ist der nächste Panzer den wir uns in der aktuellen Tank Week vornehmen.
Rubicon verpackt die Bausätze normalerweise in Boxen, wir haben allerdings eine Vorabversion in Klarsichtbeuteln erhalten. Darin befinden sich 3 Plastikgussrahmen, eine Bauanleitung und Wasserschiebebilder. Der Sherman (Variantenübergreifend) wurde knapp 50.000 mal hergestellt und die hier vorgestellte Version M4A3 wurde über den zweiten Weltkrieg hinaus auch im Koreakrieg eingesetzt.
Die Gussrahmen ähneln denen von Dreamforge, was daran liegen könnte, dass in China gegossen wird. Das Material ist aber gewohntes Hartplastik. Der Detailgrad ist hoch und es gibt kaum bis keine Gussgrate. Wie man auf den Bildern erkennt, sind die Gussrahmen gut ausgenutzt.
Im Sherman Bausatz sind zwei unterschiedliche Türme (75mm und 76mm) und drei Geschütze (75mm, 76mm und 105mm) enthalten. Der Kunststoff fühlt sich allerdings recht glatt an, weshalb es Sinn machen dürfte, die Gussrahmen vor der Bearbeitung mit lauwarmen Seifenwasser abzuwaschen.
Beginnend bei den Ketten, startet der Bau. Die Türme haben wir bewusst als letzte Baugruppe gefertigt. Hier fällt die Aufteilung auf mehrere Einzelteile positiv ins Gewicht, dadurch wirkt diese Sektion detaillierter und sauberer als bspw. bei Resinfahrzeugen. Die Kettenlauffläche ist recht glatt, weshalb hier mit Schleifpapier bzw. einer Feile die Oberfläche etwas aufgeraut wurde um die spätere Haftung der Farbe zu verbessern (die Unterseite der Ketten ist die Fläche, mit der höchsten Reibung in der späteren Handhabung als Spielfigur).
Die Wanne ist auch schnell zusammengesetzt und dies wegen der Führung passgenau mit geringem Spiel. Hier wird die Steckverbindung auch zur Oberseite des Panzers vorbereitet.
Die Wanne verfügt über die typische eckige M4A3 Form, und ist hinten historisch korrekt angewinkelt. Allerdings ohne hintere Kettenabdeckung, welche bei vielen M4A3 Sherman zu finden war (ist eine Bauvariante). Schönes Detail ist die Mikrostruktur auf der Oberseite der Wanne.
Optional kann ein Heckenschneider verbaut werden, wie diese in der Normandie zur Bewältigung der Boccagen eingesetzt wurden. Hier sind leider mehrere Gussansätze zu sehen (die Kreise auf der Oberseite). Unschön, lässt sich aber mit etwas Holzleim und Sand als Matsch kaschieren.
Im letzten Bauschritt der Wanne werden die Scheinwerfer, die Geschützfixierung und das Front-MG verbaut. Hier sind die Klebepunkte recht „frei“ gestaltet, etwas deutlichere oder stärkere Führungen wären von Vorteil gewesen.
Abschließend werden die Türme gebaut. Es sind zwar die Varianten 75 und 76 enthalten, es kann aber nur eine gebaut werden. So ist nur ein Turmring, Befestigungspunkt hinter der Turmblende und Kommandantenluke enthalten. Für den 75er Turm besteht die Wahl zwischen 75mm und 105mm Haubitze. Grundsätzlich kann das Geschütz beweglich und durch die Steckverbindung auch magnetisiert werden. In diesem Fall haben wir den 76mm Turm (links) regulär gebaut, die Luke nicht verklebt und für den 75mm Turm einen Turmring selbst gebastelt.
Fertig gebaut sieht der M4A3(76) dann so aus. Aufgrund der Optionen mit den beiden Türmen fehlt natürlich der Platz im Gussrahmen für Zubehör wie zusätzliche Ketten, Boxen und andere Stausachen.
Im Größenvergleich mit Warlord Games M4 Sherman (mit 75mm Turm und Geschütz) sieht man die ähnlichen Abmessungen aber unterschiedlichen Designs. Der Detailgrad ist vergleichbar, Rubicon hat bei den Ketten die Nase vorn.
Die Türme mit 76mm und 75mm Variante mit der des M4 von Warlord Games im Vergleich. Rubicon hat sich dafür entschieden, den Turm ohne verstärkte „Wange“ zu gestalten, so nennt man die zusätzliche Panzerung neben der Turmblende. Der „Pistol Port“ im zweiten Bild ist am Warlord Model schöner gelöst. Bei manchen Fahrzeugen wurde dieser zugeschweißt.
Bei den ganzen Varianten und Abwandlungen, welche vom Sherman gebaut wurden, lässt sich schwer ein historisch richtig oder falsch festhalten. Eine gute Referenz zum identifizieren findet man hier: Sherman Minutia. Auf den Bildern unten finden sich neben dem Warlord Games M4 Sherman auch von Die Waffenkammer ein Sherman V und Sherman Firefly dazu.
Fertig gebaut sieht der M4A3 dann so aus. Wohl gemerkt, es ist kein „Easy 8“, also M4A3E8 wie aus dem Film Fury. Um den Sherman so richtig in Szene zu setzen, sollte man hier noch in ein Zubehörset investieren.
Fazit
In Deutschland liegt der Preis für den M4A3 Sherman bei 25 Euro und liegt leicht über dem was, die Wettbewerber verlangen. Allerdings ist es auch der einzige Bausatz mit beiden Türmen und drei Geschützen. Daher sei das verziehen.
Die Gussqualität weiß zu überzeugen und die einzelnen Teile sind mit Bedacht im Gussrahmen verteilt. Durch die Optionen empfiehlt sich der Sherman Bausatz definitiv zum Mehrfachkauf, um das Platoon etwas aufzulockern evtl. in Kombination mit dem M4 Sherman von Warlord Games oder dem Easy 8 von Blitzkrieg. Rubicon könnte selbst durch die Aufteilung der Gussrahmen weitere Ableger / Varianten des Sherman an den Markt bringen. So würde ein Austauschen des Gussrahmen mit der oberen Wanne und Ketten bspw. die HSVV Variante, also breitere Ketten und Kettenabdeckung ermöglichen. Bleiben wir daher gespannt, was das nächste Jahr noch so mitbring.
Der Sherman M4A3 ist eines der Volumenmodelle der Alliierten, und der favorisierte Panzer der US Armee. Der Einsatz schränkt sich allerdings hier nicht ein, aufgrund von Lend & Lease können auch Sowjetische Armeen den Sherman einsetzen, oder die Wehrmacht als Beutefahrzeug (die Panzer-Division Frundsberg sowie die Panzerbrigade 150 verfügten jeweils über 10 Shermans).
Rubicon Models sind unter anderem bei unserem Partner Fantasy Warehouse erhältlich.
Link: Rubicon Models
Sehr schönes Review und ein gelungenes Modell. Gefällt mir klar besser als das Sherman Plastikmodell von Warlord Games, Vor allem in Bezug auf die realistischeren Ketten und die zusätzliche Turmoption hat man hier klar die Nase vorn.
Schönes Review, da stehen wohl dann einige Shermans in der Mal-Pipeline 🙂
Hier hat es Rubicon natürlich schwerer als bei dem Pz III, weil es schon mehr Shermans von anderen im Angebot gibt.
Danke für das wirklich gelungene Review, über Alternativen zu den (größtenteils eher mäßigen) Fahrzeugen von Warlord freut man sich doch immer, im Vergleich zu Warlord seh ich die Rubicon Fahrzeuge auch deutlich vorne.
Genial wäre natürlich ein Zusatzgussrahmen (auch optional gegen einen Aufpreis..) mit Kisten, Kannistern, Ketten und sonstigen Krams um die Panzer zu individualisieren, grad für Tank Wars möchte ich doch nicht hinterher drei völlig identische Panzer stellen müssen. Die Wahlmöglichkeit bei Turm und Geschütz ist natürlich wieder ein großes Plus.
Trotzdem bleiben die Fahrzeuge von Blitzkrieg für mich eine echte Alternative, zumindest bei den bisher gekauften ging die Nachbearbeitung gegen Null und die Panzer fühlen sich einfach schwerer und wertiger an… auch die Bemalung fiel mir leichter als bei Plastik-Fahrzeugen, Resin muss da nicht unbedingt immer ein Fluch sein ^^
Abgesehen davon bleibt natürlich die grundsätzliche Frage ob man 1:56 oder 1:48 Fahrzeuge möchte, grad in Verbindung mit den Heroic-Scale-Minis von Warlord passt 1:48 natürlich auch gut und da bekommt man von Tamiya z.B. auch wirklich tolle Bausätze, auch wenn hier der Aufbauaufwand natürlich deutlich größer ist.
Das Thema 1:48 werden wir morgen in der Review unterbringen.
Ansonsten ist da sicherlich ein Vorsprung, aber der ist nicht so deutlich. Die Probleme entstehen in meinen Augen eher durch die Kooperation mit Italeri, da die nicht auf dem Level von Renedra sind. Beim Panzer IV mit den unterschiedlichen Versionen / Varianten hat sich bei Warlord Games deutlich etwas getan und das ist definitiv der Schritt in die richtige Richtung.
Generell ist es auch gut, dass etwas mehr Konkurrenz auf dem Markt entsteht, weil das alle beteiligten dazu bringt sich etwas mehr anzustrengend. Eine gute Ausgangslage für Käufer.
Bei Warlord Games hat sich im Bereich Resin einiges getan, da ist der Unterschied alte Bausätze gegenüber den neuen riesig. So ist die neue Hellcat ein wirklicher Traum, gar kein Vergleich zu den ersten SdKfz 251 die rausgekommen sind. Man hat da auch am Resin getüftelt bzw. das Material gewechselt, dass sich deutlich angenehmer verarbeiten lässt.
Ah, Warlord hat da echt was umgestellt? Gut zu wissen, dann kenn ich bisher wohl nur die älteren Resin-Fahrzeuge.
Wenn meine 15mm Briten fertig sind, muss ich wohl doch noch ein zweites WW2-Projekt in 28mm angehen, bei der Vielzahl an Neuheiten ist das einfach zu verlockend ^^
Kann Dennis Aussage bestätigen. Habe von Warlord die Hornisse geordert und der Guss ist echt super. Kaum störende oder verzogene Teile und ein sehr detailierter Innenraum. Die haben sich diesbezüglich echt gebessert. o.o
Nachtrag: verzogen ist gar nichts und mit störend meine ich die Reste von den Gusästen, Resinhäutchen. etc.
Schade, kein Kettenhang…
Wieder einmal eine schöne Rezension, danke!
Nur die Aussage zum Lend-Lease stimmt so nicht. Der M4A3 war die einzige Variante, die die Amerikaner ausschließlich sich selbst vorbehielten, weswegen keine an Russen (hatten überwiegend M4A2), Briten (überwiegend M4A4) oder andere Nationen geliefert wurden – sieht man mal von einigen Exemplaren ab, die zum Test einer Umrüstung auf 17pdr (für den Dienst in der US Army) an die Briten geliefert wurden.
Und dann landet man wieder bei Warlords M4…
Der Bausatz gefällt mir auch besser als der von Warlord, allerdings ist der Sherman und seine Varianten eine Wissenschaft für sich.
Aber…ich bin mal gespannt auf weitere Reviews, grade mit dem Tiger haben die ja schon einen Knaller im Programm.
Oder man wartet noch etwas, da Warlord im eigenen Forum bereits einen M4A4 angekündigt hat, diesmal auch mir Turmvarianten.
Lt. meiner Infos soll der nächste Sherman Bausatz von Warlord Games erstmal der Sherman V inkl. Firefly werden. Wann ist aber noch sehr wackelig.
Das ist zwar auch ein Detail das im vergleich beim Warlord Sherman etwas besser gefällt, aber je nach Kettenspannung sieht man die Ketten nicht durchhängen (in der Regel ist das sogar eher selten, einfach mal nach Sherman googlen und die Bilder Anschauen)
Sorry, das sollte natürlich eigentlich als Antwort zu Bro Joh Kommentar und nicht hier hin.
Dankeschön – ich bin da eher mit dem T-34 bewandert und da muss eigetich der Hang sein. 😉
Go Fury!!
Eben nicht, steht sogar im Text …