von BK-Christian | 09.04.2014 | eingestellt unter: Dystopian Legions, Reviews

Review: Prussian Empire Walze Ironclad

Mal was ganz anderes! Unser Leser Ferox hat sich für uns den Walze-Ironclad für Dystopian Legions angeschaut!

Bereits mit der Veröffentlichung der ersten Bilder zu Dystopian Legions war klar, dass der Hersteller Spartan Games auch einige der kleinsten Fahrzeuge der 1/1200 Landschlachten von Dystopian Wars in ihrem neuen 28 mm Tabletop Wargame umsetzen würde. Dies betraf vor allem die sogenannten „Small Tanks“, die in den Dystopian Wars Landschlachten die kleinsten Kampfeinheiten bilden. In Dystopian Legions heißen diese Small Tanks nun Ironclads und sind für alle bisher erschienen Dystopian Legions Fraktionen (Preußen, Britannien, Japan, Amerika) seit Sommer 2013 erhältlich. In diesem Review geht es um den Ironclad der Preußen, den Walze Class Ironclad.

Das Artwork der Box entspricht dem Design, wie Spartan Games es für Dystopian Legions verwendet und zeigt des eingefärbte Rendermodell der Walze – natürlich im zeitlos klassischen deutschen Panzergrau. Innerhalb der Box sind die Resinbauteile in mehreren Luftpolsterfolien verpackt. Einige kleine Resin- und Zinnteile finden sich in einem Zipbeutel. In einem weiteren Tütchen finden sich außerdem noch die für Dystopian Wars benötigten Spielkarten für den Panzer, sowie etwas Werbung für das System – diese zeigt allerdings die Briten.

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Ausgebreitet auf der Bastelunterlage wird klar, dass der Bausatz doch aus einigen Teilen besteht. Zusammen mit der Boxart ist der Zusammenbau aber kein Problem. Auch wird schon mal die Größe des Modells deutlich – das sind 1 cm große Kästchen!

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Wie man an den Detailbildern sieht, ist der Resinguss auf dem gewohnt hohen Niveau aus dem Hause Spartan Games. Vor allem die Laufketten überraschen als massive Resinblöcke. Insgesamt lässt es aber auch filigranere Komponanten vermissen, wie wir sie beispielsweise für Funkantennen oder ähnlichem an den Resinpanzern für WW II Systeme finden.

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Etwas merkwürdig erscheint die Lücke an den Laufketten. Dort liegt der Gussansatz, der deutlich nachbearbeitet werden muss und dann mit einem Kettenstück aus Zinn überklebt wird. Eines der zwei Zinnstücke war bei meinem Bausatz etwas zu flach gegossen und musste mit ordentlicher Kraftanstrengung nachgebogen werden – danach passte es aber ohne Probleme. Etwas ungünstig ist die Position vorne am Modell, sollte ein Stück mal nicht zu 100 Prozent passen. Diese Sektion wird aber am Ende eh größtenteils durch das vordere Schild verdeckt, daher sollte das auch kein Problem sein.

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Zwei unschöne Dinge gibt es von dem Bausatz zu berichten. Zum einen findet sich ein ordentliches Spaltmaß zwischen dem Motorblock und dem Kettenlaufrad. Eventuell ist das auch beabsichtigt, denn Schrumpfungen im Resin habe ich keine feststellen können. Mir war aber einen Verbindung zwischen Motor und Ketten wichtig, weswegen ich die Lücke mit je einem Centstück gut ausfüllen konnte. Der zweite Punkt betrifft die Zinnteile. So gut Spartans Resinguss ist, so mittelmäßig ist leider traditionell deren Zinnguss. An einer der Teslaspulen war der äußere Ring deutlich beschädigt, außerdem lag der Gussansatz weit in der Spule. Schon behebbar und eventuell nur ein Einzelfall, aber angesichts des verlangten Preises für das Modell schon ärgerlich.

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Zusammengebaut ist der Walze Ironclad schon ein beeindruckendes Modell. Hier mal der Vergleich mit der Dystopian Wars Miniatur der Walze. Die Kanone soll laut Packungsangabe überigens ein Kaliber von 13 Zoll haben – also ca 33 cm große Geschosse verschießen. In der Nahaufnahme sieht man, dass Spartan Games das Originaldesign der Walze sehr gut in den 28 mm Maßstab übertragen hat.

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Hier mal noch die Walze neben einigen klassischen Panzern aus dem Hause Games Workshop. Im Vergleich zum alten Leman Russ der 2. Edition ist die Wanne des Ironclad wesentlich größer, während der Leman Russ deutlich höher daherkommt. Ein (Baal) Predator der Space Marines wirkt da deutlich kleiner. Abschließend noch der Vergleich mit einem Servorüstungsträger sowie einem Dystopian Legions Modell. Aufgrund des dichten Resins von Spartan Games hat die Walze auch ein ordentliches Gewicht von knapp 500 Gramm.

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Fazit

Mit einem offiziellen Verkaufspreis von 47 Euro spielt die Walze in der oberen Liga der Resin-Panzermodelle mit. Hier hat wohl auch die relativ geringe Stückzahl der Produktion einen Anteil daran. Qualitativ gibt es bis auf die zwei angesprochenen Punkte aber nichts zu kritisieren. Das Modell ist scharf gegossen, passgenau und nach den Vorbereitungen überraschend schnell zusammengebaut. Qualitativ braucht es sich vor anderen nicht-historischen 28 mm Resin-Panzermodellen meiner Meinung nach nicht zu verstecken.

Bleibt die Frage, ob sich die Anschaffung lohnt. Wer die Preußen bei Dystiopian Legions spielt, kommt um das Modell natürlich nicht herum, dafür ist es einfach zu wichtig. Einen Einsatz in anderen Systemem ist aufgrund des „Dieselpunk“-Looks des Dystopian-Universums allerdings etwas schwierig, aber nicht unmöglich. Insgesamt ist es ein beeindruckendes Modell, dass seinen Preis wert ist – und es gibt ja viele Internethändler mit Rabatten, so dass man die Walze auch deutlich günstiger bekommen kann.

Link: Spartan Games

BK-Christian

Chefredakteur und Betreiber von Brückenkopf-Online. Seit 2002 im Hobby, erstes Tabletop Warhammer Fantasy (Dunkelelfen). Aktuelle Projekte: Primaris Space Marines, Summoners (alle Fraktionen), Deathmatch, Deadzone/Warpath (Asterianer und Enforcer), diverse Raumschiffe und allerlei Mechs.

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Kommentare

  • Das Review deckt sich weitgehend mit meiner Erfahrung. Billig ist der Bausatz nicht, aber man bekommt einen echten Brocken, der mehr als Modelle aus Plastik haptisch eine Wertigkeit vermittelt. Und ich muss sagen, so viel Spaß beim Zusammenbau eines Modells hatte ich lange nicht. Gerade bei Spartan ist der Zusammenbau häufig eher qualvoll; vielleicht ist es mir deswegen so positiv im Gedächtnis geblieben, wie schnell und leicht es bei diesem Modell ging.

  • Mal wieder ein Bausatz der größer ist als ich erwartet habe. Auf jeden Fall schick, nur habe ich für den Stil leider keine Verwendung.

  • Das ganze Review deckt sich ziemlich genau mit meinen Erfahrungen. Das Resin ist super, bei den Zinnteilen gibt es leider öfter mal Probleme. Aber man muss auch sagen, dass SPartan sehr großzügig und unkomplziert ist, wenn es um den Ersatz von fehlenden oder defekten Teilen geht. Die Modelle machen aber wirklich etwas her und unterscheiden sich erfreulich von anderen Herstellern.

    Und ich kann jedem nur empfehlen, sich das Spiel einmal anzuschauen. Meiner Meinung nach hat es viele Dinge wesentlich besser gelöst als zum Beispiel der Marktführer, wenngleich man sicherlich noch einige Details verbessern kann. Aber wie ich Spartan kenne, werden sie dies in einer zweiten Version der Regeln auch machen. Ich muss immer daran denken, wie ein Freund es so schön formulierte: In DL ist ein Panzer noch ein Panzer – und wird nicht von jedem Gewehr zerfetzt!

    Vielleicht schafft es der Brückenkopf ja einmal, ein Review über das Spiel selbst zu machen!? Oder habe ich da etwas übersehen?

  • Ich habe zwar nur die Tanketten von Preußen und Briten, aber da würde sich eine Rezension ganz ähnlich lesen. Die größeren Zinnteile hatten dort einige sehr unangenehme, grobe Gußreste, richtige Klumpen, die sich zudem durch die relativ harte Zinnlegierung nur schwer entfernen ließen. Die Panzerketten haben dabei leider auch ein bisschen Schaden genommen, aber das deklariere ich als „Kampfschäden“. 😉

    Die Resin-Teile sind sehr, sehr gut, aber ich bin kein großer Freund von Resin und Panzern, insofern werden die Ironclads wohl eher nicht ihren Weg zu mir finden. Nichtsdestoweniger sehr schöne Modelle (wie eigentlich fast die gesamte Dystopian-Legions-Reihe), für die der hohe Preis wohl letztlich angemessen ist.

  • Danke für das tolle Review! Das geschriebene hier im Review und den Kommentaren deckt sich ebenfalls mit den Erfahrungen die ich mit meinem FSA-Pioneer gemacht habe (Mini-Review ist übrigens auf meinem Blog zu finden ;)). Hauptproblem hier waren auch diese Zinn-Kettenteile, die ich gewaltsam nachbiegen musste, damit sie passen.
    Insgesamt bekommt man aber für viel Geld, viel Resin und viel Spaß auf dem Spieltisch.

  • Danke schön für das positive Feedback. Ich habe mir auch noch einen Terrier Ironclad der Briten gekauft und habe auch noch vor, diesen bis Ostern zu reviewn. Diese Woche wird das aber nichts mehr.

    Eine Systemvorstellung habe ich auch schon mal gemacht und damit quasi fertig in der Schublade, nur ist die noch auf dem Stand bei Erscheinen des Systems – es fehlten in dem Dokument also die Entwicklungen etwa ab dem Release der Ironclads

  • ‚hab den Ke-Ho der Japaner, ich war sehr positiv überrascht. Das Modell ist besser als Forgeworld Bausätze, trotz relativ steifen Resins und angenehm großer Teile. Meins hat keine Kette, also habe ich das oben erwähnte Problem nicht, der Zusammenbau war aber wegen der Kugelform insgesmmt etwas frickelig.

  • Danke für das Review aber ich hätte gerne noch ein besseres Vergleichsbild zwischen dm Panzer und dem Predator gesehen. Die Perspektive verfälscht da einiges :/

    • Was soll denn da verfälschen? Der Predator ist nunmal optisch sichtbar kleiner als der Walze Ironclad, nicht viel, aber bemerkbar. von der Höhe geben sich beide nicht viel. Mit der Draufsicht wollte ich deswegen auch eher die Wannengrößen vergleichen und zeigen, wass die Walze doch für ein ausladendes Teil ist.

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