von Burkhard | 11.08.2014 | eingestellt unter: Allgemeines, Dust Tactics / Dust Warfare, Reviews

Review: DUST Starterbox „Allied Taskforce Joe“

Herzlich willkommen zu unserer kleinen DUST Tactics Review Serie. Den Anafang macht dabei – wie könnte es anders sein – eine Starterbox.

Taskforce Joe ist die Starterbos der alliierten Truppen, bestehend aus einer Einheit schwerer Bot Hunter Sprungtruppen, der Grim Reaper Infanterieeinheit, einem Pounder-Kampfläufer und dem Anführer Bazooka Joe.

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Was ist DUST eigentlich?

Dust ist ein 28mm Tabletop welches in einem fiktiven 2. Weltkrieg 1947/48 spielt. 1936 stürzt in der Antarktis ein Raumschiff ab, welches von den Deutschen gefunden und der Alien darin geborgen wird. Die Organisation Blutkreuz beginnt mit der Erforschung des Wracks und entwickelt mit der Alientechnologie die ersten Kampfläufer. 1943 ist Deutschland schon fast besiegt, als Hitler bei einem Attentat erschossen wird und Großadmiral Dönitz die Macht übernimmt. Das DUST Studio entledigt sich mit diesem Kniff gleich einem weiteren schwierigen Thema diesen Zeitraumes, denn laut der Hintergrundgeschichte wird die SS verboten und deren Anhänger verhaftet. Mit den ersten Kampfläufern gelingt es den Deutschen Truppen kurz darauf die verlorenen Gebiete zurückzuerobern, wobei allerdings manche neue Kampfmaschine in feindliche Hände fällt. In der Folge entwickeln fast alle Nationen Kampfläufer statt Panzer. Deutschland erobert ganz Europa zurück, während sich Russland und China zur Sino-sovietischen Union zusammenschließen und sogar die Invasion von Alaska beginnen. Japan als Verbündeter Deutschlands beginnt indes mit der Invasion von Australien. Während die Alliierten Truppen in Afrika mit dem neuen Afrika Korps heftige Kämpfe austragen, ist der Krieg zwischen der Sinosovietischen Union und der Achse hinter Kharkov zum Stillstand gekommen, da beide Fraktionen über mehrere Jahre gewaltige Truppenverbände in den Kampf geworfen haben, ohne eine Entscheidung herbeiführen zu können.

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Das Zubehör:

Neben den Figuren liegt dem Starterset alles bei, was man für den Einstieg braucht. Regelbuch und Missionskarten, Würfel und die Spielunterlage aus solidem, dicken Hochglanzpapier. Sogar eine Panzersperre liegt dem Spiel bei, auch wenn nicht ganz klar ist, was man mit einer Panzersperre machen soll. Ein Maßband sucht man vergebens, DUST Tactics spielt sich – ein wenig so wie Schach – auf einem Spielfeld welches in Kästen eingeteilt ist. Messen wird hierbei überflüssig. Jeder Einheit liegt dabei eine Spielkarte bei, auf welcher alle Profilwerte zu finden sind. Auf die Regeln selbst gehen wir vielleicht in einem separaten Review noch einmal ein, an dieser Stelle nur so viel: Die Bewegung von Feld zu Feld erinnert an Schach, ansonsten spielt es sich mit vergleichenden Würfen, Schadenspunkten und Waffenstärke ähnlich wie andere Tabletopspiele. Die Regeln sind somit schnell gelernt.

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Das Regelbuch wirkt solide und recht hochwertig gemacht, die Bilder und Darstellungen sind hilfreich und erklären die Regeln sehr gut. Auch wenn das Regelbuch auf Englisch ist, sollte man keine Probleme haben hier zu verstehen um was es geht. Artworks und gut in Szene gesetzte Photos der Modelle unterstützen den Charakter des Regelbuchs.

Die Modelle:

Die Modelle in der Starterbox wurden so ausgewählt, dass direkt losgespielt werden kann und die Truppenstärke zur Truppenstärke der anderen Starterboxen passt. Klassisch sind ein Panzer bzw. Kampfläufer enthalten, eine schwere und eine leichte Infanterietruppe und ein Anführer. Das gilt auch für alle anderen Starterboxen. Die Verpackung ist sehr gut, fast schon zu gut, die Modelle sind einzelnd eingepackt und nehmen in der angepassten Plastikverpackung viel Platz ein. Für den Transport mag das sicher nett sein, allerdings auch sehr unhandlich und – in Anbetracht des Materials – eigentlich unnötig.

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Gerade die Verpackung der Infanteriemodelle in eine verschweißte Plastiktüte, welche dann nochmal in die Plastikverpackung geklipst wurde sorgte bei mir für ein Grinsen – die Waffen der Modelle aus eher weichem, gummiartigen Plastik waren schon vorher verbogen, gehen andererseits aber auch nicht kaputt wenn man sie mit voller Kraft gegen die Wand wirft, das Verpackungskonzept scheint hier ein wenig übertrieben.

Die Infanterie:

Die Infantieriemodelle bei DUST Tactics erinnern stark an ihre innoffiziellen Vorgänger von AT-43. Keines der Modelle kommt auch nur annähernd an die Qualität der Promomodelle auf der Packung oder im Regelbuch heran. Die Modelle bestehen aus einem gummiartigen, recht weichen Plasik, welches scharfe Kanten nur sehr schlecht abbildet. Verbogene Waffenläuft sind leider die Regel, verwaschene, matschige Gesichter auch. Die Modelle sind entweder aus einem Guss oder aber in zwei Teilen hergestellt, was bedeutet, dass der Oberkörper und der Unterkörper auf Höhe des Beckens zusammengesteckt wurden und noch gedreht werden kann. Was zuerst nach wenigstens ein bisschen Variation im Zusammenbau klingt – man kann die Oberkörper ja so vor dem zusammenkleben noch anders positionieren– ist auf den zweiten Blick doch ernüchternd. Nur in einer Position passen die Teile korrekt aufeinander, dreht man sie zu stark, entstehen teils große Lücken zwischen Ober- und Unterkörper. Leider kann DUST das durchaus ansprechende Design der Infanterieeinheiten von den Promobildern nicht auf die erwerbbaren Modelle übertragen, diese haben seit den Zeiten von AT-43 leider qualitativ keine Fortschritte gemacht. Zum spielen sicher ok und – keine Frage – bemalt sehen sie besser aus, aber am Ende bleiben sie doch nur Mittelmaß.

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Der Kampfläufer:

Auch Kampfläufer gab es zu Zeiten von AT-43 bereits. Und auch bei DUST gilt das, was auch schon für AT-43 galt: Die Läufer sind qualitativ bedeutend besser als die Infanterie. Hier herrscht Hartplastik vor wie man es von Revell und Co kennt, scharfe Kanten, saubere Details und solide Verarbeitung. Anders als bei der Infanterie haben die Kampfläufer bei DUST einen durchaus sichtbaren Entwicklungsschritt gemacht. Gerade die Beine sind nun noch detaillierter. Aber auch das Führerhaus hat nun mehr Details und das gesamte Modell wirkt weniger wie billiges Plastikspielzeug für Kinder.

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Die Möglichkeit die Fahrzeuge zusammen zu stecken ist gleichermaßen praktisch wie ein schönes Detail. Die Beine des Pounders sind an der Base festgeklebt und aus einem Guss, so kann man hier nur diese Position darstellen, Waffe, Suchlicht und Maschinengewehr werden aber nur gesteckt und können so entweder mit den Waffen anderer Modelle getauscht werden oder aber in einer bestimmten Position mit Plastikkleber festgeklebt werden, wodurch auch drei Pounder nebeneinander völlig unterschiedlich aussehen können.

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Einige Kampfläufer kommen sogar mit gleich mehreren Waffenoptionen, welche durch das Stecksystem je nach Gusto und gegnerischer Armee beliebig ausgetauscht werden können.

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Anders als bei den rein braunen Infanterietruppen wirkt der Prepaint bei den Walkern recht solide. Natürlich bietet sich auch bei ihnen der Repaint an, denn wirklich aufwändig ist die Bemalung nicht, gerade im Vergleich mit Spielen wie X-Wing, aber auch da hat man durchaus schon schlechteres gesehen.

Größenvergleich:

Der Größenvergleich zeigt eines deutlich: DUST Miniaturen sind ziemlich groß. 32mm, die schwere Infanterie sogar fast 35mm. Kompatibel dürften die Modelle nur mit den wenigsten Fremdherstellern sein. Auch die Kampfläufer sind von beeindruckender Größe und brauchen sich neben den Panzern anderer Hersteller nicht zu verstecken. Selbst der Pounder, der nach den Maßstäben von DUST noch eher zu den kleineren Kampfläufern gehört.

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Fazit:

Knappe 50 Euro muss man für die Starterbox hinlegen, bekommt dafür aber auch alles was man zum Einstieg braucht. Die Spielmatte aus Plastik ist vielleicht nicht das nonplusultra, in einem Testspiel verrutschte sie schnell weil sie doch sehr glatt war, alle anderen Zubehörteile sind aber solide und hochwertig. Die Infanterieeinheiten sind leider bei DUST kein Grund zum jubeln, kann man die verbogenen Teile auch problemlos wieder gerade biegen und sie wild durch die Gegend werfen ohne Schaden anzurichten – sie bleiben leider doch eher mittelmäßig. Anders sieht es wiederum bei den Kampfläufern aus: Der Pounder (und – so viel vorweg – das gilt auch für alle anderen Läufer) ist ein schönes Modell, detailliert und – obwohl quasi fertig gebaut in der Box – sehr variabel in der Positionierung. Grundiert und bemalt, vielleicht sogar nur mit Wash behandelt kann er ein wirklich beeindruckendes Modell werden.

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Generell kann man die Starterbox nur empfehlen. Die Qualität ist gerade vor dem Hintergrund des Preises solide, das Zusatzmaterial hochwertig und Truppenauswahl für Einsteiger optimal. Wer der Box noch einen neuen Anstrich verpasst, bekommt hier eine solide Einsteigerbox für ein solides Tabletop.

Quelle: DUST Tactics

Dust ist unter anderem bei unserem Partner TinBitz erhältlich.

Burkhard

Brückenkopf-Maskottchen, Todesrennen-Rennleiter und Aushilfsbespaßer. Im Zweifelsfall mit irgendeinem Diorama beschäftigt.

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Kommentare

  • Hi
    nettes Review ,in der Starterbox sind Figuren enthalten die schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben .Ich glaub die waren schon in der allerersten Starterbox dabei (die große von Fantasy Flight Games),
    Also ein bisschen Nachsicht mit den Infanterie Opas 😉

    AT und Dust Tactics kann man nicht so ohne weiteres vergleichen.Es mag sein das Dust Tactics das „original“ AT war , von der Spielmechanik (Brettspiel) gibt es aber sehr große Unterschiede.Evtl gibt es ähnlichkeiten bei einigen Figuren (Lasergrenadiere/Oni) aber eigentlich war es das schon.

      • @Grim
        Ja , die letzten Infanteristen vor dem Babylon Kickstarter (Marines, Übertoten-Zombies)) sahen alle schon besser aus.
        Leider wird noch der gleiche weiche Kunststoff für die Infanterie benutzt.
        Die älteren Figuren sind eigentlich auch nicht so schlecht könnten aber besser sein 😉
        Der einzige Totalausfall den ich bis jetzt hatte war der Allies Held Bazooka Joe in der alten Version (in der vorgestellten Box ist ein neuer Sculpt von Joe welche ok ist)

      • Alle neuen Minis sind seit Battlefront viel besser geworden. Besonders, was gerade unter Babylon aufgezogen worden ist, wird sicher das gleiche verbesserte Plastik sein, wie die Devil Dogs, die ich für die derzeit schönsten WWII Minis halte. Irgend wann muss man ja auch aus seinen Fehlern lernen

  • Danke mal für die Erklärung des Hintergrundes von Dust. Macht die Sache etwas klarer für mich. Ansonsten auch ein gutes und wie immer ausführliches Review.

  • Was ist denn jetzt anders zur Grundbox (2.Edition) die es damals gab, wo zwei Fraktionen dabei waren ? Das Regelwerk ist doch identisch oder hat sich hier was geändert ? Die „alte“ Grundbox kostet doch auch rund 50 EUR und bietet dann sogar mehr, oder irre ich mich jetzt ?

    • @Lazzard
      In den neuen Starterboxen ist jetzt immer nur eine Fraktion.(SSU,Achse,Allies)
      Man brauch also schon 2 Boxen zum Spielen . 🙁

      Vor kurzen gab es auch ein neues Regelwerk welches unter Dust 2.0 läuft
      Die Regeln wurden leicht verändert,während die Profile der Einheiten stark verändert wurden.

      Zitat:
      „Einige Kampfläufer kommen sogar mit gleich mehreren Waffenoptionen“

      Das hat sich erledigt,In den alten Boxen der Dust Läufer befanden sich alle Optionen der Läufer . Ein Pounder z.B konnte als Hot Dog , Steel Rain usw. gebaut werden.

      Diese Optionen dürfen nun alle einzeln gekauft werden 🙁 zum gleichen Preis oder teurer , je wo man kauft.

      • Danke für deine Info’s. Ich denke, da sollte man bei dem Review drauf hinweisen oder ? Es scheint ja besser zu sein, sich eine alte Grundbox zu besorgen, da man dort wesentlich mehr für sein Geld geboten bekommt. Oder ist das alte Zeug nun nicht mehr kompatibel ?

        Das mit den Läufern kann ich mich erinnern, habe letztens schon gestutzt als irgendeine Neuheit vorgestellt wurde, wo ich dachte, heh, die war doch mit der Grundbox bereits möglich.

        Also eigentlich ist das gerade eine ganz schöne Abzocke, wenn ich nun zwei Boxen kaufen muss, die dann deutlich teurer sind als die anfängliche Grundbox. Schon traurig, wo die Dust Reise hingeht. Gibt es eigentlich mittlerweile die Dust Warfare Regeln auf deutsch ?

  • @Lazzard
    Die Figuren sind natürlich immernoch kompatibel .:)

    Dust 1.0 hat diese großen Karten (Postkartengöße)
    Dust 2.0 hat kleinere Karten (Yu Gi Oh Größe,neue Profile und Regeln)
    Karten für Dust 2.0 gibts auch einzeln in Fraktionsboxen

    Meine Mitspieler sind dazu übergegangen sich noch alte Boxen zu besorgen.;)

    Bei Warfare würde ich nicht damit rechnen das was in deutsch kommt , aber schauen wir mal 🙂

    • Die Bazooka Joe Karte z.B im Review ist eine
      Dust 1.0 und nicht mehr aktuell (es sei den für ein Spiel unter Kumpels)

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