Review: Directorium des Horasreichs
In unserem heutigen Review werfen wir einen Blick auf die neuste Fraktion für Schicksalspfade.
Das Imperium Renascentum Horasi, das Wiedererstandene Reich des Horas, schlicht Horasreich genannt, ist ein an der Westküste Aventuriens gelegenes Kaiserreich. Es knüpft an die Tradition des 0 BF zerstörten Alten Reiches an. Nachdem das Königreich am Yaquir 752 BF vom Neuen Reich unabhängig wurde, rief 1010 BF Königin Amene III. das Horasreich aus, nahm den Kaisertitel an und vergrößerte den Machtbereich durch Diplomatie und Krieg.
Das Horasreich wird manchmal nach seinem antiken Vorbild Altes Reich oder nach seiner zentralen Region Liebliches Feld genannt.
Besonders verehrt werden Efferd, Tsa und Peraine. Der große Einfluss der Hesinde-Kirche fördert Bildung und Gelehrsamkeit. Von großer Bedeutung ist Rahja, vereinzelt Rondra, weniger Phex, Ingerimm und Boron. Eine Besonderheit stellt die Verehrung des Erzheiligen Horas dar.Die politische Gliederung hat sich im Frieden von Arivor stark verändert. So besteht das Reich nicht mehr aus formal voneinander getrennten Königreichen unter der Horaskrone, sondern neben den liebfeldischen Ständen sind auch das Seekönigreich Zyklopeninseln und das Fürstentum Drôl im Kronkonvent vertreten und seinen Entscheidungen unterworfen. Lediglich die Kronkolonie Südmeer besteht als Eigengut des Horas fort. Der Kronkonvent ist damit neben dem Kronrat und dem Horas selbst zum zentralen Organ des Gesamtreichs geworden.
– wiki-aventurica.de
Ausgepackt:
Die Horasier haben bei ihrer ersten Präsentation ein eher geteiltes Echo hervorgerufen. Während bei den Zwergen fast einhellige Begeisterung herrschte, stießen nicht alle Modelle der neusten Menschenfraktion auf Zustimmung. Grund genug, mal einen genaueren Blick auf die Modelle von Gregor Adrian zu werfen.
Nach dem Auspacken hat man folgende Teile in der Hand:
Kein Modell besteht aus mehr als zwei Teilen, zwei (-einhalb) kommen sogar mit einem Gussteil aus. Man erkennt aber ebenfalls schon an dieser Stelle, wie unglaublich fein die Figuren teilweise modelliert sind. Fast auf allen Figuren sind winzige Details zu finden, doch dazu später mehr.
Zusammengebaut:
Zunächst haben wir die Modelle zusammengebaut, was schnell und problemlos von der Hand ging. Einzig bei der Waffenhand der Capitana wurde gestiftet, alle anderen Teile halten mit Sekundenkleber und ein wenig Plastic Putty problemlos. Auf unseren Bildern sind die Modelle schon weiß grundiert, was allerdings eher daran liegt, dass ich erst in diesem Moment an die Fotos gedacht habe…
Posen und Details:
Der wichtigste Kritikpunkt bei den Horasiern sind definitiv die eher statischen und zweidimensionalen Posen. Sie sind den wenigen Bauteilen geschuldet, die Modelle wurden so modelliert, dass sie recht unkompliziert gegossen werden können, was leider zu Lasten der Dynamik ging. Im Grunde kann man die Modelle hier in zwei Gruppen aufteilen. Während der Magier des vollendeten Kampfes, der Naduriat und die Capitana (obere Reihe) trotz dieser Einschränkungen ziemlich schick wirken, kommen der Legionär, der Arbalettier und die Hesindegeweihte recht altbacken daher.
Ganz anders sieht es bei den Details und der generellen Qualität der Sculpts aus, denn hier überzeugen die Horasier auf breiter Front. Die Modelle verfügen über unglaublich viele, fein gearbeitete Details, darunter wallende Ärmelaufschläge, die Kette der Hesindegweihten, Verzierungen auf den Waffen, oder ganz einfach die fein gearbeiteten Rüstungen und Kleidungsstücke. Auch bei der Bemalung macht sich diese Qualität bemerkbar: Nie stellt man sich die Frage, was man da eigentlich gerade bemalt, und man entdeckt immer wieder neue Details, weshalb die Bemalzeit und der generelle Anspruch an den Maler recht hoch ausfallen.
Bei meinen fast fertigen Modellen fehlen noch letzte Details wie die Halskette der Geweihten, aber insgesamt gefallen mir die Ergebnisse nach zwei umfangreichen Malabenden sehr gut.
Größenvergleich:
Gerade im direkten Größenvergleich mit anderen Modellen merkt man, wie fein die Details der Horasier wirklich sind. Die Modelle sind nicht nur im True-Scale Maßstab gehalten, sie fallen auch generell recht klein aus, und liegen eher bei 26mm als bei klassischen 28mm.
Das einzige Modelle, das grob im Größenrahmen der Horasier liegt, ist der Elbenkrieger aus der Herr der Ringe Range, alle anderen Modelle sind deutlich größer.
Fazit:
Die Horasier hätten noch ein ganzes Stück besser ausfallen können, dazu wären aber dynamischere Posen nötig gewesen. Die handwerkliche Klasse von Gregor Adrian zeigt sich aber auch bei den Horasiern an jeder Ecke, die unglaublich feinen Details findet man in dieser Zahl und Ausprägung nur selten.
Mit 45,00 Euro ist das Miniaturenset leider ziemlich teuer, gerade im Vergleich mit den ebenfalls fantastisch modellierten Miniaturen von Infinity und Freebooter’s Fate muss man leider sagen, dass hier ein etwas dezenterer Preis angemessen gewesen wäre.
Wer sich mit dem generellen Look und dem Preis der Horasier anfreunden kann, und Schicksalspfade einmal testen möchte, dem winkt mit den Set des Horasreiches gerade beim Bemalen viel Spaß und gleichzeitig eine recht ordentliche Herausforderung.
Link: Ulisses Spiele
Vielen Dank für das Review. Ich muss sagen, durch die Grundierung kommen die vielen Details wirklich gut zur Geltung. Das hätte ich den Figuren im „Rohzustand“ nicht zugetraut. Ich finde es zum Teil gar nicht schlecht, wenn nicht auf Teufel komm raus dynamische Figuren gemacht werden, nur, damit man dann mit 15 Teilen dasitzt und nichts mehr stiften kann und jedes mal beim Transport angst haben muss, dass feine Klebestellen abbrechen.
Ein bisschen muss ich bei den Minis an Hell Dorado denken.
Diene Bssegestaltung gefällt mir auch sehr gut 🙂
Du hast auf jeden Fall eine Menge aus den Figuren raus geholt Christian, auch wenn eine Hisindegeweihte kein rot trägt^^
Ich bin leider sehr enttäuscht von der Fraktion. Besonders die Hesindegweihte ist in meinen Augen ein Totalausfall, vor allem wenn man sie mit dem Artwork vergleicht. Da fragt man sich wirklich, ob der Modellierer das Artwork überhaupt gesehen hat? Eigentlich gefallen mir nur der Magier und der Naduriat.
Nun habe ich auch einige Figuren: Zwerge, Mittelreicher und einige Söldner. Dazu das Regelwerk und die Zwergenkampagnenbox. Ich bin also durchaus gewillt, dem Spiel eine Chance zu geben, aber so fällt es nicht leicht. Der Preis ist eigentlich ein no go. Kleine, einteilige, durchschnittlich modellierte Figuren für 9€/Stück ist einfach eine Frechheit. Aber das Spiel ist gut. Bei den Zwergen habe ich den kauf nicht bereut. Die Horasier werde ich mir schenken.
Wenn Ulisses bloß etwas mehr Aufwand in die Figuren stecken würde…wenn schon treuer, dann bitte aber auch eine vernünftige Qualität.
Das ist orange! 😀
Ich bin bei DSA völlig unwissend, als alter D&D-Spieler kenne ich das schwarze Auge nur aus meinen kurzen Ausflügen in die alten PC-Rollenspiele. Meine Farb- und Basewahl ging deshalb eher nach der Devise: „Was hatte ich denn schon lange nicht mehr…“ 😀
Mir geht es da ähnlich wie dir, D&D ist mein Zuhause, aber selbst ich weiß, dass grün die Farbe der Hisinde ist 😀
Ich hasse Grün, grüne Armeen mache ich nur dann, wenn es gar nicht anders geht.
Und vor dem Review hatte ich den Namen Hesinde noch nie gehört. 😀
Hesinde. Wenn schon klugscheissen dann richtig!
Argh! Wie kann man Hesinde GAR nicht kennen?
Das schockiert mich! 🙂
Aber davon ab: Du wirst ein immer besserer Maler und dazu auch (scheint mit zumidnest so) immer schneller / effizienter.
Ich finde die Minis leider auch nicht gut genug für den Preis.
Wobei in dieser Reihe für mich keine Totalausfälle sind (wie zum Beispiel der Gladiator der Al Anfaner..)
Gibt es die Figuren auch als Einzelne? Denn der Legionär könnte mir schon gefallen, auch wenn ich eine andere Stangenwaffe anbauen würde.
Leider nein, seit dem es die Boxen gibt, sind die Figuren nicht mehr einzeln zu kaufen.
Ich meine die gibt es auch einzeln, dann aber exklusiv über den F-Shop von Ulisses. Hab grad mal geguckt und zumindest die Zwerge gibt es da einzeln. Die Horasier sind wohl noch nicht eingepflegt…zumindest hab ich keine Einzelminis gesehen.
Hab aber auch nur kurz geguckt.
Nachtrag: Die Horasier gibt es auch einzeln im Shop für je 8.99
danke fürs review! 🙂 sehen gut aus, aber der etwas hohe preis ist halt wirklich so ein punkt… naja, sollte ich jemals jemanden finden, der das spielt, wäre das jetzt auch wiederum kein hindernis…
und schöne bemalung! :o)
Interessant zu sehen was sich aus den Minis rausholen lässt, aber design-technisch sind die in den 90ern stehengeblieben.
Die Figuren sind nett, jedoch nicht mehr und nicht weniger, wenn ich nach den Bildern gehe.
Als Nicht-DSA- oder Schicksalspfade-Spieler sind die Minis wegen des hohen Preises in Verbindung mit den Sculpts eher uninteressant.
Anfangs war ich auch bei den Horasiern sehr skeptisch, aber nach der Bemalung der ersten beiden Figuren bin ich sehr begeistert. Der Detailgrad ist wirklich sehr hoch!
Die Farbgebung ist aufgrund des Hintergrundes schon etwas eingeschränkt, aber man kann auch bei grün-Tönen variieren und sanfteres Grün wählen als das krachige auf der Packung. Meine eigenen Minis gehen eher ins oliv.
Es fällt mir gerade auf; aber könnte es sein das der Dolch des Legionärs an der Scheide unvollständig gegossen wurde oder abgebrochen ist?
Gerade nochmal am Modell geschaut, das sieht nach einer Mischung aus „es fehlt ein halber Millimeter und ich habe außerdem nicht sauber entgratet“ aus. 🙂
Für den der das Spiel will, aber nicht 9€ bereit ist für ne Mini zu zahlen, gibt es ja auch unter den Alten ARmallion und sonstigen DSA Minis noch genügend hübsche Minis, zwar teils ziemlich Old School, aber mir gefällts zb
Danke an Christian für die ehrliche Review.
Zum Preis kurz ein paar Worte. Im Vergleich zum Preis der Einzelminis von 8,99 € bekommt man bei der Box für 45,- € eine Miniatur umsonst. 7,50 € pro Miniatur liegt deutlich unter anderen Anbietern wie Freebooter mit im Schnitt 11,50 € pro Charakterminiatur oder Privateer und GW, die nochmal wieder deutlich darüber liegen. Ja, der Vergleich zu Infinity kann und darf herangezogen werden, aber da liegen wir zumindestens gleichauf. Die Qualitätsdiskussion mache ich hier nicht auf, denn die ist eine Geschmacksfrage und führt am Kern des „Preisproblems“ vorbei.
Was sich aber jeder bewusst machen muss, ist, das wir mit Schicksalspfade ein Produkt nur für den deutschen Sprachraum haben, mit Auflagen, die deutlich geringer sind als bei internationalen Spielen wie Infinity oder Warmachine oder auch Freebooter’s Fate. Hier schlagen Einmalkosten wie Modellierung, Bemalung und so weiter viel mehr auf den Endpreis durch. In Relation ist ein betriebswirtschaftlich sinnvoller Verkaufspreis also leider etwas höher als bei diesen Global Playern.
Ein Preis von z.B. 5 Euro pro Miniatur wäre natürlich schön, letzten Endes ist er aber leider nicht realisierbar.
Ein super Review, ich habe leider momentan noch so viele Baustellen das muss diese Sache bevor ich mich auf diesen Schicksalspfad begebe warten.
Aber das Regelwerk werde ich mir mal über meine lokal Dealer beschaffen