Review: Cybertronic Starterbox
Prodos Games Cybertronic Starter im BK-Review.
Cybertronic sind die Techno-Freaks des Warzone Universums.
Durch eine Börsenmanipulation aus dem Boden geschossen sammelt Cybertronic Wissenschaftler und Ingenieure der anderen Konzerne ab, um die fortgeschrittenste Technologie im Kampf der Konzerne zu entwickeln. Als einzige lehnen sie sich gegen das Verbot von KI-Technologie auf und schicken Cyborgs und Roboter in den Krieg um Macht und Rohstoffe.
Mit diesem Review soll nun das Warzone-Quartett der Starterboxen vervollständigt werden. Finden wir heraus, ob da irgendwo ein schwarzer Peter dabei war.
Bei der Box hält sich Prodos Games an klassische Pappe: Kostengünstig, stabil, bunt bedruckt und recyclebar. Von außen komplett mit neuen Artworks gestaltet. Noch bedient sich Prodos Games stellenweise bei den alten Artworks aus den 90er Jahren.
Der Inhalt der Box ist auch bei dieser Version von Inquisitor Adamus geprüft worden. Dabei hat er leider nicht ganz aufgepasst, wie wir später sehen werden.
Der Inhalt der Box sieht folgendermaßen aus:
Zehn Chasseurs, ein Exterminateur und zwei Diana Clones.
Dazu ein Set mit 75 Karten, bestehend aus Taktik-Karten, Resourcen-Karten und Stat-Cards.
Zum Würfeln gibt’s noch zwei zwanzigseitige Würfel in der Starterbox.
Die Qualität der Karten ist eher mäßig: Hochglanz, dunkle Farben, unregelmäßig geschnitten und bei den Stat-Cards ist die Schrift stellenweise sehr klein.
Das bei den Karten am Preis gespart wird kommt hier nicht zum ersten Mal in der Tabletop-Branche vor. Ist aber auch nicht so schlimm, meistens liegen die Karten eh am Rand, wenn gespielt wird. Eine höhere Qualität mit angenehmerem Griffgefühl wäre aber doch schön.
Die Würfel sind Standardware.
Schluss mit dem Nebengedöns, kommen wir zu den Minis! Deswegen seid Ihr doch hier, oder?
Die Chasseurs zusammen zu bauen war ein Wechselbad Gefühle.
Auf der einen Seite sind die Details der zehn Resin Miniaturen irre. Ich hab selten so eine Detailschärfe bei Standard-Truppen gesehen. Die Posen sind super dynamisch.
Der Zusammenbau ist allerdings eine Geduldsprobe. Erstmal die richtigen Teile finden. Jeder Chasseur besteht aus zwei bis drei Einzelteilen, je nachdem, ob er beide Hände an der Waffe hat oder nicht. Die richtigen Arme zum Körper zu finden stellt sich als recht problematisch heraus. In den Armlöchern am Torso stehen gut erkennbar Buchstaben von A bis E. Diese Buchstaben bei den Armen zu finden ist eher was für Leute, die „Wo ist Walter?“ Bücher mögen. Die Buchstaben stehen in unmöglichen Winkeln an den Stegen, mit denen die Arme am Gussansatz sind und sind teilweise verzogen oder einfach überhaupt nicht zu finden. Wer, wie ich, erstmal drauflos bastelt hat dann auch noch schnell diese Stege abgeknipst und steht jetzt ratlos da.
Hat man dann endlich, durch penibles Suchen oder einfach ausprobieren, die richtigen Arme gefunden passen diese sehr gut an die Figuren. Durch die nackten Oberkörper ziehen sich die Muskelstränge auch sichtbar vom Torso zum Oberarm, da gibt es keine Schulterpanzer, die Montagefehler kaschieren könnten. Leider passt es dann doch nicht immer.
Verd.. wo steht jetzt der Buchstabe?! Manche waren gar nicht zu finden.
Das Resin ist recht weich. Wer noch Alkemy kennt: Ungefähr so. Sehr gut für Details aber eben weich, was sich besonders an dünneren Stellen bemerkbar macht. Die Qualität des Resins ist aber wesentlich höher als z.B. das weiche Reaper Bones Zeug, das sind zwei völlig andere Ligen. Das Schöne: Keine Bläschen! Das Schlechte: nervige dünne Resin-Häutchen und Gussversatz. Die Häutchen lassen sich meist einfach ab zupfeln oder mit dem Finger abrubbeln. Der Versatz ist da das größere Problem. Eigentlich bei fast jeder Figur vorkommend ist dem kaum beizukommen. Was kann man da machen? Entweder so lange rumfeilen, bis die Stelle flach ist oder nachmodellieren. Lohnt sich das für einfache Infanterie?
Sind die zwei fünfer Trupps zusammengebaut hat man eine Truppe, die ein tolles Gesamtbild abgibt. Leider sind beide Trupps komplett identisch. Die Modelle im Trupp sind abwechslungsreich und dynamisch. Mit wechselbaren Köpfen hätte Prodos etwas mehr Abwechslung reinbringen können, dies wäre aber nur auf Kosten des Designs gegangen, da dann am Hals eine Naht gewesen wäre. Der Spieler kann die Trupps mit zwei Waffentypen ausstatten, womitsich zumindest da etwas Abwechslung ins Spiel bringen lässt, so fern man nicht streng nach „What you see is what you get.“, spielt.
Die Dr. Diana Clones sind die Commander der Streitmacht und zart blau.
Direkt fällt auf, dass die Detailschärfe geringer ist, als bei den Chasseurs. Die Gesichter sehen verwaschen aus.
Eine der Dianas hat ein böses Gusssteg-Foul am Fuß. Ob das ein Fehler beim Drucken des Prototyps war und einfach die Reste des Stützgerüst des 3D Drucks als Gusskanäle benutzt wurden oder einfach schlecht gegossen wurde lässt sich nicht sagen. Es fehlt leider der halbe Fuß.
Was soll das? (Mit Herbert Grönemeyer Stimme lesen)
Die vier Cyborg-Arme mit den Werkzeugen werden mit Kugelgelenken am Backpack angeklebt. Blöderweise sind die Angussstellen so gewählt, dass aus den Kugelgelenken Halbkugelgelenke werden. Beim Kleben stört das nicht sehr, es schränkt nur die Positionierbarkeit etwas ein. Der Packpack hat zwar eine Verbindungsstelle, diese sitzt aber nicht richtig, weswegen ich den Pin zum ankleben entfernt habe.
Sehr gut sind bei den Dianas die Klebestellen an den Armen gemacht.
Irre, wie fein die Nadel des Injektors ist. Zu fein für meine motorischen Fähigkeiten. Wenn auf einigen Bildern die Nadel schief steht liegt es daran, dass ich wieder drangekommen bin. Bei einem Injektor ist der kleine Schlauch nicht ausgegossen.
Achja, Inquisitor Adamus hat leider übersehen, dass eine Diana die falsche Base dabei hatte. Eigentlich sollten beide auf 40mm Bases stehen.
Auch die Dianas sind nicht von Gussversätzen verschont worden.
Der Exterminateur sieht aus wie ein zu groß geratenes Terminator-Skelett. Die Figur ist gut gegossen allerdings haben sich Resintropfen unter den Achseln und im Schritt gebildet. diese lassen sich aber leicht entfernen, da sie nicht flächig am Rest angebacken sind. Von den Details ist der Exterminateur in Ordnung, wirkt aber wie eine hochskallierte 32mm Mini. Der Zusammenbau des Exterminateurs geht fix.
Gegenüberstellung:
Die Warzone Minis sind deutlich ein Stück größer geraten, als der klassische Raum Marinero.
„Wer von denen hat Sie zu einer teuren Massenarmee verführt?“
Fazit:
Erst einmal: Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist spitze.
Das Cybertronic Starterset kostet 34,99 GBP, nur die enthaltenen Minis kosten im Einzelkauf 56,99 GBP. Dazu kommen Karten und Würfel.
Prodos Games hat für den Re-Start des 90er Jahre Sci-Fi Systems wirklich tolle Miniaturen kreiert, ohne die alten Ideen komplett über den Haufen zu schmeißen, eine gelungene Modernisierung, könnte man sagen.
Bei den dynamischen Posen und filigranen Details ist es wirklich ärgerlich, dass die Produktionsqualität an so vielen Stellen zu wünschen übrig lässt. Ich hoffe, dass Prodos seine Produktion verbessern kann. So kann ich leider nur eine bedingte Kaufempfehlung aussprechen. Wer über die Fehler hinwegsehen kann erhält eine Truppe, die auf dem Spielfeld viel hermachen kann und das zu einem wirklich guten Preis.
Cybertronic – Friendship is magic
Link: zu Prodos Games
Sorry, aber bei solchen Gussversätzen sollte man die Figuren zurück schicken. Das ist in meinen Augen indiskutabel und darf einfach nicht durch eine QS.
Ansonsten: mal wieder vielen Dank für das Review.
Vielen Dank für das Review. Das Spiel genießt mMn viel weniger Aufmerksamkeit als es verdient hätte. Für mich sind die Figuren mit das Beste, was man für den Sci Fi Bereich momentan bekommt. Vor allem das Preis-Leistungsverhältnis ist momentan unschlagbar.
Ich habe selbst eine komplette Bauhaus Armee zusammengebaut (einfach mal jede Einheit doppelt und alle Charaktere 😉 ) und ich hatte dabei keine Probleme, obwohl die Bauhaus Grundtruppen über sehr viel mehr Einzelteile verfügen (die Hand mit dem Gewehr muss erst mal an den Arm, dann der Arm an den Körper, wobei er noch mit dem anderen Arm korrespondieren muss. Auch sind Ober,- und Unterkörper getrennt).
Ich hatte allerdings auch keine Fehlgüsse oder Vergüsse. Von daher von mir eine ganz klare und hundertprozentige Kaufempfehlung.
Ach ja, Prodos hört übrigens auf ihre Kunden, die sich über den komplizierten Zusammenbau beschwert haben und redesigned und tauscht die Figuren aus.
Also ich habe den Bauhausstarter aus dem Kickstarter. Die Minis sind noch schlimmer als bei dem Cybertronic Review, sowohl vom Guss, als auch vom Zusammenbau. Ich finde das Preis\Leistungsverhältnis nicht super, es handelt sich schliesslich um Pfund. Aber vielleicht hat Prodos die Bauhaustruppen seit dem Kickstarter verbessert.
Kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich habe es auch hin bekommen und ich hasse es Figuren zusammen zu bauen.
Was Preis,- Leistung anbetrifft: Ich bekomme 5 hochdetailierte 30mm Sci Fi Figuren für ca. 15€. Wenn ich mir die Etoiles Mortant angucke, können die locker mit jeder Infinity Figur mithalten.
Ich habe auch gestern die Cybertronic Box zusammengebaut und die Detailschärfe ist echt Klasse, aber gerade bei den Chasseurs hatte ich auch probleme :). Mal schauen wie es bei der Dark Legion ist, die kommt als nächstes dran.
Also der Exterminateur gefällt mir sehr gut, da könnte ich mir schon 2 in de Vitrine vorstellen…
So schön im Terminator-Outfit bemalt.
Das sind keine Resintropfen, das sind Luftblasen in der Form und deuten auf einen Fehler beim Formenbau!
Der Große sieht aus wie ein ABC Warrior aus 2000 AD…..geiler Scheiß!
Da scheint in der Produktion noch viel spielraum zu sein. Meine Diana-Klon Gesichter waren nicht verwaschen. Bläschen am Exterminator gabs auch keine, aber die Häutchen an den Rahmen kann ich bestätigen :).
Mir hats sehr gut gefallen, trotzdem.
Habe diesen Starter ebenfalls zusammengebaut. Häutchen waren auch vorhanden. Des weiteren war der Guss jedoch sehr gut. Kein Versatz, keine Löcher oder Bläschen. Die Mishima wartet schon als nächstes … ich freu mich schon drauf. Einfach tolle Minis von prodos 🙂
Angeregt durch die Warzone-Reviews im BK baue ich auch gerade einen Bauhaus-Starter zusammen und habe auch teilweise mit Versatz und Verwaschungen zu kämpfen. Hier scheint mir auch noch in der Produktion ein wenig Glücksspiel zu sein, denn viele sind sehr zufrieden.
Ich muss gestehen ich fand die Gussfehler auch ärgerlich. Ich habe den Kickstarter genommen, jeweils die Starter und ein bis zwei weitere Figuren pro Seite sowie die Kickstarter-Specials.
Die Posen sind mir manchmal etwas zu dynamisch und wirken ein wenig seltsam, gerade die weit gestellten Beine. Aber der Detailgrad ist wirklich unglaublich, ich fürchte mich zwar vor einigen Details – wie die Diananadeln oder die Spitzen auf den Bauhaushelmen – und glaube, das die nicht lange überleben. Ich mag auch den eher True-Scale Stil mit normalen Köpfen und Gliedern.
Aber die Produktionsqualität ist noch verbesserungswürdig. Ich hatte viele Häutchen, Versatz und Gussfehler.
Der Razide hat beispielsweise einen Griff an der Hand, aber die Waffe war nur halb gegossen. Alakhai hat ein Loch im Schwert, Die Shark-Piloten haben einen Versatz über den ganzen Körper.
Ich mag das System, ich liebe den Hintergrund aber die Figuren sind durchwachsen und ich habe in fast jedem Starter eine oder mehrere Figuren die Fehler hatten.