Review: Bolt Action T34-85
Die 3. Woche unseres Panzermonats beginnt und wir bringen euch einen Plastikbausatz, den T34-85 von Warlord Games.
Der T34-85 ist der erste Panzerbausatz aus Plastik (die anderen Plastikbausätze sind nur Transportfahrzeuge und Infanterie) für Bolt Action. Der Bausatz kostet 18 GBP und deckt die späte Variante des T34, den T34-85 ab. In der Box sind zwei Gussrahmen, eine Bauanleitung sowie ein Decalbogen enthalten.
Die Gussrahmen sind gut gefüllt und enthalten neben den Teilen für den Panzer auch einen Panzerkommandanten und etwas Zubehör ab. Die Gussqualität ist gut und der Detailgrad /-schärfe auch gelungen.
Der Zusammenbau ist klar strukturiert und nachvollziehbar. Man sollte allerdings darauf achten, wie in der Anleitung beschrieben, den Turm auf den oberen Teil der Wanne zu setzen, bevor man die Wanne verklebt, da man den Turm ansonsten nur aufstecken kann ohne das Gegenstück. Die einzelnen Baugruppen sind schnell montiert und so nähert sich der Panzer zügig dem Endergebnis.
Der Turm kommt ohne Varianten oder bewegliches Geschütz (letzteres ist etwas ungewöhnlich, da es kein großer Mehraufwand gewesen wäre), an optionalen Anbauteilen liegt im Grunde auch nur ein Stück Ersatzkette bei. Da hätte man sich etwas großzügiger aufstellen können.
Etwas irritiert hat auch das Design des Panzerkommandanten, der weder im Stil der Zinnfiguren noch im den der neuen Plastikbausätze gehalten ist und etwas unscharf / schwammig wirkt.
Der T34-85 ist ein mittelschwerer Kampfpanzer und liegt in der Größe etwa gleich auf mit Panzer IV und M10. Die Abmessungen sind realistisch und kommen gut hin, gibt sich der T34 gegenüber dem Pz IV nur wenige Dezimeter in jede Richtung (bspw. Länge 6,75 gegenüber 7,02m). Die Plastikvariante des T34 unterscheidet sich von der Resinvariante deutlich, so sind hier Proportionen und Abmessungen unterschiedlich.
Zusammengebaut sieht der T34-85 ohne Kommandanten aber allen Anbauteilen dann so aus.
Fazit
Mit 18 GBP liegt der T34-85 preislich fair auf. Man erhält einen soliden Plastikbausatz, mit etwas Luft nach oben. So wäre etwas mehr Zubehör oder gar die Kombination 76 und 85 in einem Bausatz eine tolle Sache gewesen. Auch in Anbetracht der Baukastenweise der russischen Fahrzeuge, wäre hier eine etwas modularere Herangehensweise (bspw. für die SU/ISU Linie) wünschenswert gewesen.
Trotz allem, die Qualität stimmt für einen der ersten Fahrzeugsbausätze aus Plastik und wir freuen uns auf hoffentlich die gleiche Entwicklung wie bei den Infanterieboxen.
Bolt Action ist unter anderem bei unserem Partner Radaddel erhältlich.
Die deutschsprachige Community zu Bolt Action erreicht ihr unter BoltAction.de.
Link: Bolt Action
Vielen Dank für das erneut sehr ausführliche und gut bebilderte Review. Da es nicht meine Systeme sind, kann ich damit zwar nicht so viel anfangen, lese aber die Tests sehr gerne.
Danke für die Rezension. Interessant wäre jetzt noch ein Vergleichsfoto mit der Resinvariante, vor allem da die unterschiedlichen Dimensionen angesprochen wurden.
Wieso tarnt ihr auf euren Panzern nie das Rohr mit?
Die waren bei allen der 3 gezeigten Panzern in der Grundfarbe + (fals vorhanden)
Tarnung lackiert. Mit diesem Metallrohr sieht das irgendwie nach 40k aus.
Wirklich anders bemalt ist nur der M10, beim Panzer IV und beim T34 musste ich ja irgendwo dran den Turm festhalten 😉
danke für das – wie immer – sehr schöne und ausführliche review. auch kann mit der vorliegenden thematik wenig anfangen… finds aber dennoch nett und kann mir den Aufwand vorstellen! danke dafür!
Ein gelungenes Review für diesen wichttigen Sovjetischen Panzer. In Plastik macht sich das Modell doch viel besser als in Resin – zumindest sind dann so Sachen wie Luftblasen oder ähnliches kein Thema mehr. Als Nachteil wirkt ein Plastikguss aber immer recht glatt, was gerade beim T-34 etwas Atmosphäre ekostet, da gerade die Russen die Dinger so schnell es geht aus den Fabriken ausgestoßen haben und deswegen die Wannen und Türme nie so glatt rauskamen.
Als kleine historische Anmerkung:
Es handelt sich hier um das 1945er Modell des T-34/85, also eine recht späte Variante in WW II. Erkennbar ist das am Turm mit der nach hinten versetzten Kommandantenkuppel mit nur einer Lukenklappe, statt einer geteilen wie bei der 1944er Version. Auch die hinteren Rauchkanister kamen erst 1945 auf.
Ich denke, dass ich mir das Modell mal näher ansehen werde. Allerdings habe ich schon so viele T-34 Modelle bei mir rumstehen…
Durch die Verwendung von Struktupasten, kann man der glatten Plastik Fläche mehr Struktur und Struktur verleihen. Die Stammen eigentlich aus dem Plastik Modelbau, können aber auch von Tabletop Spielerin verwendet werden. 🙂
Einfach mal bei einschlägigen Modelbau Händlern google.
Hmm, ok, gute Idee. Ich habe damit zwar keine Erfahrung, aber eventuell könnte das was sein. Die etwas unebene Fläche eines Resingusses verleiht ja vor allem Panzern einen gewissen realistischen Touch, der Spritzgussmodellen in der Regel fehlt. Die sehen dann ohne Nachbearbeitung immer aus wie ein fabrikneues Ausstellungsstück.
Miliput oder Putty mit Wasser anmischen und auf das Fahrzeug auftupfen. Evtl ein wenig abschleifen, fertig.
Statt des komischen Kommandanten hätten sie besser noch den 76er-Turm in den Rahmen gequetscht…
Sehe ich genauso! Oder halt wie beim Rhino Kit ein Chassis geschaffen das mit anbauteilen die restlichen Fahrzeuge aus der Basis abbildet. Dadurch kriegt man eine deutlich höhere Auflage der Gussrahmen umgesetzt.
Naja, den Wannen/Laufwerk-Gussrahmen kann man ja immerhin auch für die Derivate benutzen.
Den Gussrahmen mit den Ketten immerhin, da ginge es. Genauigkeitsfanatiker mögen dann zwar bemängeln, dass die Laufrollen ebenfalls nur die späten Designs sind, so genau nehme ich es aber nicht.
Aber es ist klar, mit etwas mehr Arbeit wäre aus diesem Gussrahmen zumindest auch ein 76er T-34 machbar gewesen. So hat man sich eben für die letzte zum Einsatz gekommene Krietgsvariante entschieden, die man theoretisch auch noch in Post WW II Szenarien einsetzen könnte (zB Korea), sofern es sowas im 28 mm überhaupt gibt.
Warlord hat im eigenen Forum bereits angedeutet, dass man BA in der Zukunft evtl. auch auf andere Konflikte ausdehnen wolle. Und da steht Korea sehr weit oben, weil der Krieg bisher noch nicht so gut abgedeckt ist und man bereits einen guten Grundstock an weiterverwertbaren Modellen habe.
Naja, den T34-85 kann man auch noch in fiktionalen Konflikten zwischen DDR und BRD nutzen oder auch bei den ersten beiden Arabisch-Israelischen Kriegen auf der Seite von Ägypten und Syrien nutzen. Er kam außerdem noch im Jugoslawienkrieg von 1990 zum Einsatz. Für den wiederum kann man sich bei Gripping Beast mal nach Modellen umsehen. Die haben da ein paar Blister mit Söldnern, die ganz gut da rein passen. Bei Eureka bekommt man Modelle für den Bürgerkrieg in Simbabwe, wo man sicher auf Seiten der Rebellen auch mal einen T-34 auffahren lassen könnte. Würde sich sicher keiner beschweren…