Review: Bolt Action Panther Ausf. A
Zusammen mit dem erscheinen des Tank Wars Buch läutet Warlord Games für Bolt Action das neue Panzer-Zeitalter mit dem Panther Ausf. A ein.
Der Bausatz ist in Kooperation mit Italeri entstanden und kostet 20,00 GBP. Dabei ist das Modell in der Ausführung A (August 1943 bis Juni 1944) gehalten und mit Zimmerit versehen, die frühere Ausf. D und spätere Ausf. G sind von Warlord Games als Resinbausatz verfügbar. Die Ausführungen unterscheiden sich äußerlich u.a. an der Auspuffanlage, den Fahrerluken und Motorlüftung.
In der Box enthalten sind zwei eingeschweißte Kunststoffgussrahmen, eine zweiseitige Bauanleitung und ein Decalbogen.
Der Gussrahmen ist wie schon bei den anderen Italeri Kooperationen mit einem runden Rahmen versehen und sogar plastisch mit Einschubgussform aufgebaut, was man bspw. am Geschützlauf erkennt. Die Detailtiefe ist sehr hoch und es gibt wegen des Zimmeritauftrags kaum glatte, freie Flächen.
Die Gussrahmen sind weitestgehend gut gefüllt, allerdings werden alle Teile verbaut. Es gibt keine optionalen Bitz oder Zubehör irgendwelcher Form. Die Gussqualität ist gut und wenig Gussgrate vorhanden. Die Teile sind auch obgleich der Größe nicht verzogen und gerade.
Der Zusammenbau beginnt mit der Heckpartie und den Ketten. Auf die Heckpanzerung der Wanne werden die Auspuffrohre geklebt und die Ketten aus Ober- und Unterseite auf die Rollen. Hier sind die Klebestellen ungünstig gewählt, da der Übergang auf der Vorder- und Rückseite jeweils die direkt sichtbaren Bereiche der Ketten darstellen.
Die Ketten werden in zwei Aussparungen unter die Wanne geklebt. Die Heckpanzerung schließt den unteren Teil der Wanne ab.
Als nächstes wird die Oberseite der Wanne gebaut. Diese ist weitestgehend komplett. Hier sind lediglich Anbauteile, welche Gusstechnisch nicht anders abzubilden waren, angeklebt, wie bspw. zusätzliche Kettenglieder. Eine Variable stellt die Turmluke da, welche entweder offen oder geschlossen angebracht werden kann. Dies ist im Grunde auch die einzige im Bausatz berücksichtigte „Option“
Nach dem nun Ober- und Unterteil der Wanne verklebt wurden, können die Kettenabdeckungen / Schürzen verklebt werden. Diese wurde von mir auf der einen Seite modifiziert, um ein beschädigtes Teil darzustellen. Dazu habe ich die Segmente an der entsprechenden Stelle durchtrennt. Beachtet hierbei, wenn ihr dies ebenfalls umsetzen möchtet, dass die Aufhängungen auf der Rückseite vorhanden und stabil genug sind.
Nun fehlt nur noch der Turm. Dieser kann mit beweglicher Blende gebaut werden. Die Kommandantenkuppel verfügt über einen Ring mit Maschinengewehr. Dieses Bauteil ist sehr dünn und ähnlich wie die Antenne (welche wir weggelassen haben) ein Abbruch gefährdetes Bauteil.
Der Turm wird aufgesetzt und verankert. Dieser ist beweglich und kann in beide Richtungen gedreht werden. Das Modell ist gut detailliert, obgleich das Zimmerit (als üblicherweise von Hand aufgebrachte Paste) viel zu gleichmäßig und präsent ist.
Das der Panzerkampfwagen V „Panther“ schon recht groß ist, zeigt der Vergleich mit einem anderen mittelschweren Panzer, dem T34-85.
Komplett gebaut und aus verschiedenen Winkeln sieht der Panther Ausf. A dann so aus.
Fazit
Man merkt dem Bausatz die Nähe bzw. den Einfluss von Italeri an. Vieles ist sehr detailliert und zu filigran für ein „Spielmodell“. Dies hat Vor- und Nachteile. Der Bausatz lässt sich trotz allem zügig und vergleichsweise einfach bauen. Allerdings fehlen hier die Extras. Ein wenig Gepäck, ein Panzerkommandant, oder eine andere Lösung des Zimmerits (beispielsweise in Form aufklebbarer Strukturplatten?).
20 GBP ist noch fair, aber schon leicht gehobenes Niveau. Man nutzt zwar einige Vorteile von Plastik, aber warum man nicht versucht direkt mehrere Varianten oder etwas mehr aus dem Plastikgussrahmen herauszuholen (wie es bspw. Mitbewerber Rubicon schon angekündigt hat) ist unklar. Die Gussqualität ist ebenso wie die Passgenauigkeit gut, die Decals eine schöne dreingabe.
Der Panther ist ein markanter und wohl nach dem Tiger einer der populärsten Panzer aus dieser Ära. Eine Umsetzung in Plastik war der richtige Schritt. Die Wanne ist kompatibel mit den Türmen der Resinbausätze von Warlord Games. Bleibt zu hoffen, dass man hier die Range erweitert und Zu- / Umrüstsets bspw. für den Prototypen Schmalturm Ausf. F anbieten wird.
Bolt Action ist unter anderem bei unseren Partnern Radaddel und Fantasy Warehouse erhältlich.
Die deutschsprachige Community zu Bolt Action erreicht ihr unter BoltAction.de.
Link: Bolt Action
Hmm… kann es sein das der Panther entweder zu klein bzw. genauer zu niedrig ist oder aber der t34-85 zu groß geraten ist ? irgendwie passt der Maßstab nicht so recht m.M.n. …
T34-85 ist wohl recht bullig für den Maßstab. Warlord Games nimmt das alles leider auch nicht so genau. Der Ferdi ist ein Monster, größer als ein Jagdtiger … -.-
der WG Tiger (inkl Jagdtiger) ist komplett falsch skaliert, zu klein…. vllcht liegts daran 😉
der WG Tiger ist komplett falsch skaliert, zu klein…. vllcht liegts daran 😉
WG hat gar keinen Jagdtiger…?!?! 😉 ich meinte den „Königstiger“
Ich hab den Jagdtiger von JTFM/Die Waffenkammer. Im Vergleich mit’m WG Tiger I ist der Ferdi mit Basis Tiger P trotzdem zu groß.
ah ok, danke… hatte mit dem Gedanken gespielt den „Elefant“ zu holen,d aich den JTFM „Ferdinand“ besitze (welcher mMn sehr gut skaliert ist)…
schade eigentlich
Ah oki danke! (für das Review als auch die Antworten 🙂 ). Ist ein wenig länger her das ich in Munster war, aber da hat meine Erinnerung mich doch nicht betrogen was das Größenverhältnis angeht.
Wie gehabt die Warlord üblichen Stärken und Schwächen. Grundsätzlich bin aber schon überzeugt von deren Plastikrange an Fahrzeugen, auch wenn mich der Mangel an zusätzlichen Bitz und vor allem der Maßstab schon stören.
Wiee immer ein sehr gutes Review.
Ich warte ja noch auf mein deutsches Bolt Action Regelwerk aus der indiegogo Kampagne, habe mir aber schon zwei Resin Farhzeuge von denen zugelegt, die dann doch umfangreichere Nachbearbeitung erforderten, also Schneiden, Feilen und Nachbiegen mit heißem Wasser.
Bei Plastik sollte das alles jetzt nicht auftreten, weswegen ich den Panther mal für den ersten großen Miniaturen-Einkauf vormerke. Das Bausatz sieht ja wirklich gut aus und eine Kooperation mit einem großen Plastikmodellhersteller im historischen Bereich ja überfällig. Das Filigrane am Modell stört mich nicht mal, eher ist es der fehlende Panzerkommandant und wie angesprochen einiges an optionalen Bits. Nun ja, man kann nicht alles haben.
Bei den Resinfahrzeugen ist es wirklich erstaunlich, wie unterschiedlich da die Qualitäten sein können. Ich habe mir vor zwei Wochen bei zwei verschienden Händlern zwei Panzer IV Ausf. H von Warlord geholt. Der eine brauchte bei Zinn und Resin kaum Nachbearbeitung, der andere jede Menge.
Der Panther gefällt mir recht gut und wird seinen Weg auch in meine Sammlung finden. Leider wollte mein Stammhändler den Panther aus der Tank War Promobox selbst bemalen, sodass ich nur die Shermans für die Gegenseite bearbeiten kann…
@Trebah: Was ist denn deiner Meinung nach am Maßstab so problematisch? 1/56 wie alle anderen Vehikel von WG auch. Übel hätte ich gefunden, wenn mitten in der Range auf einen anderen Maßstab (1/48 oder 1/60) gewechselt worden wäre. Für 1/48 gibt es ja bereits einige andere Hersteller und ich persönlich bevorzuge sowieso 1/56.
Schade aber, dass es keinerlei Dreingaben in Form von Gepäck, Crew o.ä. enthalten sind. Ich denke WG verpassen hier eine große Chance.
Klar kann man nicht mitten drin umsteigen, und auf dem Spieltisch geht das wohl alles so klar, aber trotzdem finde ich die ganzen Panzer neben einem 28mm Soldaten doch etwas befremdlich.
Gutes Review, allerdings kann ich der Frage „aber warum man nicht versucht direkt mehrere Varianten oder etwas mehr aus dem Plastikgussrahmen herauszuholen“ nur halb zu stimmen. Für den Panther D stimmt das, denn hier hätte man, wie im Review erwähnt, bloß das Zimmerit optional machen und ggf. eine andere Cupola hinzufügen müssen.
Beim Panther G sieht das schon etwas anders aus, da hier WG quasi einen kompletten zweiten Panzer in den Gußsrahmen hätte bringen müssen. Ich bin kein Experte, aber der Panther G hatte AFAIK eine andere Wanne. So waren die Fahrerluken nicht so „krumm“ angeordnet wie bei der Variante A, sondern gerade. Auch die Wanne hatte eine etwas andere Form und hatte bei der Variante A hinten eine Art „Hubbel“.
Ich denke, das hätte ein wenig den Rahmen gesprengt, den Warlord Games mit den simplen, schnell zusammenzubauenen Plastikgussrahmen verfolgt. o.o