von BK-Christian | 09.07.2013 | eingestellt unter: Fantasy, Reviews

Review-Resinwoche: Drow War Party

Mit dem ersten Review zur neuen Dungeons & Dragons Reihe von Gale Force 9 setzen wir unsere Resinwoche fort.

Die D&D-Modelle wurden erstmals auf der SPIEL 2012 in Essen vorgestellt und sorgten bei den Besuchern für viel Begeisterung. Mit ihrer Limitierung auf 1.500 Boxen je Set und einem relativ hohen Preis von 50 US-Dollar für 5 Miniaturen positionieren sie sich recht eindeutig im Sammler- und Vitrinenmalerbereich, weshalb sie ideal in unsere Testwoche passen.

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Wie stehen also die Dinge im Unterreich? Winkt den Drow die Gunst der Spinnenkönigin, oder zeigt sich die finstere Göttin wenig erfreut? Wir haben nachgeschaut!

Ausgepackt:

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Die Modelle kommen allesamt in kleinen Gussrahmen, die in kleinen Luftpolstertütchen verpackt sind, ansonsten aber lose im Karton liegen. Da dieser aber mit einem stabilen Innenkarton kommt, sind die Modelle durch die Bank unbeschädigt und alles befindet sich noch im Gussrahmen.

Wenn man die Gussrahmen auspackt und unter unsere Kamera legt, sehen sie so aus:

Bases:

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Krieger:

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Priesterin:

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Dieb:

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Magier:

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Schütze:

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Anders als bei unserem gestrigen Review zu Studio McVey zeigt sich hier sehr deutlich, dass die Modelle aus einem glatteren und glänzenderen Material bestehen, das sich nur schwer fotografieren lässt. Was aber trotz der schlechteren Fotoqualität ebenfalls auffällt, ist die deutlich größere Zahl von Gussgraten, Angussstellen und Problembereichen. Der Reinigungsaufwand der einzelnen Modelle war durch die Bank höher als bei unserem letzten Test und vereinzelt gab es Versätze, die mit dem Cutter zurechtgeschnitzt werden mussten.

Der Zusammenbau der Modelle war hingegen deutlich unkomplizierter als bei Studio McVey, nachdem die Vorbereitung der einzelnen Teile abgeschlossen war, ließen sich die Teile problemlos verkleben und die Passgenauigkeit war durch die Bank gut.

Im Detail:

Nach diesen allgemeinen Worten wird es Zeit, sich die einzelnen Modelle genauer anzuschauen. Zu diesem Zweck haben wir die Figuren zusammengebaut, entgratet, weiß grundiert und mit einer dünnen Schicht Badab Black lasiert, um die Details ein wenig stärker hervorzuarbeiten. Das hat mal mehr und mal weniger gut funktioniert, ist aber definitiv besser als ein erneutes Abfotografierenden der „Rohlinge“.

Die Priesterin:

Wie es sich für die Drow gehört, beginnen wir unser Detailreview mit der Priesterin von Lloth. So sieht das fertige Modell aus:

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Das Modell war extrem leicht zu kleben und auch der große Feuerbogen passte perfekt an seine beiden Ankerpunkte. Auf der Rückseite des Mantels gab es an der linken Falte einen recht großen Versatz, der zurechtgeschnitzt werden musste. Da sich das Ganze auf einer glatten und großflächigen Stelle abspielte, war die Korrektur vergleichsweise einfach, und ansonsten war das Modell recht problemlos.

Der Krieger:

„Männchen“ haben es bei den Drow grundsätzlich nicht leicht, vielleicht schaut der Knabe auch deshalb ein bisschen Grimmig drein:

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Der Krieger gestaltete sich insgesamt recht problemlos, auf den Plattenstiefeln gab es aber auf beiden Seiten einen Gussversatz, der mit dem Messer entfernt werden musste. Weitere Gussgrate gab es am Schwert, das vor allem auf der dem Körper zugewandten Seite nicht ideal gegossen war. Alle Fehler ließen sich mit dem Cutter korrigieren, was aber durchaus zeitaufwändig war. Das Wash zeigt schön die verschiedenen Rüstungsbereiche und die Details von Schuppenpanzer und Gesicht. Insgesamt sind die Details auch hier sehr scharf gegossen.

Der Magier:

Ein weiterer Mann in den Reihen der Kampfgruppe und mit weitem Abstand der prächtigste:

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Der Mantel mit seinem wallenden Faltenwurf und dem feinen Netzmuster ist definitiv ein Blickfang, der Malern viel Freude bereiten dürfte. Eine Falte muss im Rahmen des Zusammenbaus festgeklebt werden, die Passgenauigkeit ist dabei allerdings durchaus gut, so dass das ganze kein größeres Problem darstellt. Größere Fehler gab es an diesem Modell nicht, die Oberfläche der Stoffbahnen ist allerdings nicht immer ganz eben gegossen, hier und da gibt es kleine Schuppen und Risse, die zwar das Modell als solches nicht beeinträchtigen, aber dafür gesorgt haben, dass sich unser Wash nicht 100% sauber verteilt hat.

Der Schütze:

Der Bogenschütze hat seine mobile Deckung in Form eines Felsens mitgebracht, was durchaus praktisch ist und ihn im Grunde zu einem Mini-Diorama macht:

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Der Schütze bringt eine kleine Besonderheit mit, die beim Zusammenbau zunächst für Verwirrung sorgt. Das Cape, dass er sich über den rechten Arm geworfen hat, ist auf den offiziellen Produktbildern nicht abgebildet, und auch die Form im Gussrahmen ist verwirrend, da man einen Teil des Capes abschneiden muss (das dünne Band, das vom Cape zum Gussansatz führt). Da dies aber nicht ersichtlich ist, muss der Bastler ein wenig experimentieren.

Ansonsten ist das Modell sehr fein gegossen, vom filiranen Bogen, über die separat anzuklebenden Pfeile im Köcher, bis hin zur Augenklappe des Schützen ist alles sauber herausgearbeitet. Das Wash hat gerade auf der Rückseite keine wirklich gute Arbeit geleistet, insgesamt ist der Schütze aber ein eher unproblematisches und gutes Modell.

Die Diebin:

Viele Wurfdolche und ein langer Pferdeschwanz. Diese Merkmale charakterisieren die Diebin am besten:

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Obwohl die Diebin nur aus drei Teilen besteht, war sie doch das unbefriedigendste Modell des Sets. Beide Hände sind mit den gespreizten Fingern zwar toll anzusehen, aber leider waren in unserem Set beide Hände entweder beschädigt oder im Fall der linken Hand so sehr mit Gussresten versetzt, dass man die Hände beim Entfernen derselben zwangsläufig beschädigte. Diese ärgerlichen Probleme haben dafür gesorgt, dass unsere Diebin im Grunde keine Finger mehr hat, was bei einem auf Geschicklichkeit ausgelegten Charakter reichlich unpraktisch und für den Käüfer sehr ärgerlich ist.

Auch ansonsten war die Diebin das schwächste Modell des Sets, ein Gussversatz über der linken Gesichtshälfte ließ sich kaum vernünftig entfernen, auch hier wären im Lauf des Prozesses vermutlich filigrane Details zerstört worden.

Insgesamt bleibt somit ein gemischter Eindruck. Die meisten Modelle sind im fertigen Zustand schick anzusehen und die Details sind von beeindruckender Schärfe. Die aufwändige Vorbereitung der Modelle und die Häufigkeit unsauberer oder versetzter Oberflächen ist bei einem limitierten Premiumset allerdings enttäuschend.

Größenvergleich:

Auch heute kommen hierfür wieder ein Space Marine und ein Dark Eldar zum Einsatz:

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Fazit:

Die Drow War Party ist zweifelsfrei ein schönes Set mit charakterstarken Modellen und unglaublich feinen Details. Die filigranen Stoffe, die fein gestalteten Rüstungen und die toll modellierten Gesichter werden dem Premium-Anspruch der D&D-Series ohne Zweifel gerecht. Deutlich ernüchternder fällt das Fazit zur Produktionsqualität aus. Gussgrate sowie kleinere und größere Mängel sorgen immer wieder für Ärger und werten das Set insgesamt ab. Zwar bleibt auch nach Abzug dieser Punkte ein zufriedenstellendes Ergebnis, mit der gestern gezeigten Qualität von Studio McVey kann das Set aber nicht mithalten.

Link: Gale Force Nine

BK-Christian

Chefredakteur und Betreiber von Brückenkopf-Online. Seit 2002 im Hobby, erstes Tabletop Warhammer Fantasy (Dunkelelfen). Aktuelle Projekte: Primaris Space Marines, Summoners (alle Fraktionen), Deathmatch, Deadzone/Warpath (Asterianer und Enforcer), diverse Raumschiffe und allerlei Mechs.

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Kommentare

  • Sehr gutes Review. Das mit den toll modellierten Gesichten halte ich persönlich aber für Geschmacksache. Wenn ich z.B. Reapers deutlich günstigere Drow-Priesterin von W-Klocke danaben halte sehen die Gesichter hier völlig karikaturhaft überzeichnet aus. Nix für mich.

    • Jo, das ist definitiv Geschmackssache, gerade Werners Gesichter polarisieren ja auch immer ein wenig.
      Ich mag hier die extrem scharfen Gesichtszüge, die spitzen Wangenknochen und die eher eingefallenen Gesichter, das erinnert ein bisschen an die Elfen aus Skyrim.

  • Danke, dass ihr diese Figuren unter die Lupe genommen habt. Habe schon eine Weile überlegt, ob ich mir das Set zulege. Die hier angesprochene Qualität macht es mir leichter das Set nicht zu kaufen. Schade, fand die eigentlich ganz hübsch…

    • Sind sie definitiv, aber ich war ehrlich gesagt auch etwas enttäuscht. Im Grunde lassen sich zwar fast alle Probleme im Rahmen der „Reinigung“ beheben, aber die Probleme bei der Diebin waren so gravierend, dass da wenig zu machen ist. Vermutlich hätte man das Modell umtauschen müssen.

      Für mich als Drow-Fan trotzdem ein Pflichtprogramm, ich freue mich auf die Bemalung, insbesonbdere des Magiers.

  • Muss mich euch allen anschließen. Vor allem bei den Vergleichsbildern mit den SM kann man doch schon sehen, dass Studio McVey noch ein paar Ligen höher spielt, was die Qualität angeht.

    Ne Frage zum Schützen: bin ich blind, oder hat der Mann keine Armbrust? Ich hab den jetzt angestarrt, bis es fast erotisch wurde, aber ich seh da immer nur einen Bogen und keine Armbrust 😀

  • Auch ich denke für das Review. Als großer FR Drow Fan war ich kurz davor das Set zu kaufen, aber Preis/Leitungsverhältnis stimmt dann hier doch nicht für mich.

  • mh… nunja. danke auf jeden fall. ich finde das doch sehr deutlich positive fazit irgendwie fragwürdig. möglicherweise ist das geschmackssache, aber die minis kommen mir doch nicht nur altbacken sondern auch irgendwie detailarm daher. bin nicht ganz sicher, wie ich die interpretation von unglaublich detaillierten details verstehen soll… aber vielleicht bin ich auch nicht objektiv, weil mir die modelle wirklich einfach gar nicht zusagen. dabei mochte ich die drow von bg2 sehr gern :-/

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