Review: Bolt Action Armies of the United States
Der zweite „Armies of…“ Band für Bolt Action widmet sich den Vereinigten Staaten und bringt die Alliierten ins Spiel.
Im Dezember 2012 / Januar 2013 wurde das 80 Seiten starke Buch verschickt und brachte, wie für Vorbesteller bzw. solange der Vorrat reicht, eine Sonderminiatur in Form von Lewis „Chesty“ Puller mit.
Worum geht es?
Die US Amerikaner sind zwar bereits mit den in den Grundregeln abgedeckten Regeln gut spielbar, aber der eigenständige Erweiterungsband bringt etwas mehr Details zu den Einheiten und gliedert die Armee feiner auf. Das ist gerade bei den Amerikanern wichtig, da diese an vielen verschiedenen Kriegsschauplätzen involviert waren. Zu den spezifischen Zeiträumen und Schauplätzen gehören daher auch unter anderem Themenlisten für Nordafrika, Westeuropa (natürlich auch mit der Landung in der Normandie) sowie den Pazifikraum.
Erster Eindruck
Wir haben es bereits beim Grundregelwerk und bei den Armies of Germany angesprochen und der Trend reißt auch bei Armies of the United States nicht ab, die Zusammenarbeit von Osprey und Warlord Games hat ein ungemein attraktives Layout geschaffen.
Zahlreiche Illustrationen und dioramaartige Spielszenen lockern die Armeelisten und zusätzlichen Informationen ungemein auf und sind im bekannten kompakten Format, welches etwas kleiner als A4 ist, zusammengefasst.
Das Buch ist übersichtlich aufgebaut. Man beginnt mit einer übersichtlichen Einleitung und erläutert den Status Quo der US Amerikaner zu Beginn des 2. Weltkriegs und wie die Armee strukturiert ist. Als nächstes widmet sich das Buch einer Basisarmeeliste, welche umfangreicher ist als die des Grundregelwerks ist. Dabei gibt es eine klarere Gliederung zwischen frühen und späten Kriegsjahren, und wie beim Band der deutschen Streitkräfte ist auch der Fuhrpark angewachsen. Die Armeesonderregeln des Grundregelwerks wurden auch hier beibehalten, und um Gyrostabilisatoren und moderne Kommunikation ergänzt.
Nach der umfangreichen Armeeliste, welche mehr als die Hälfte des Buches ausmacht, kommt der Theatre Selector, welcher Themenlisten für bestimmte Operationen und Zeiträume abdeckt, bspw. Operation Torch, Cassino, die Landung in der Normandie, Guadacanal oder Iwo Jima.
Diese Vielzahl an Informationen wird immer wieder aufgelockert durch kleine Anekdoten, wie bspw. die Herkunft des Begriffs Bazooka.
15 GBP / 18 EUR sind ein absolut fairer Preis für das vollfarbige Softcover. Zwar fällt es etwas dünner aus, als das deutsche Buch, lässt aber nichts vermissen und kann sich mit den Armeelistenbänden anderer Systeme ohne Zweifel vergleichen lassen.
Wie spielt es sich?
Mit dem angewachsenen Fuhrpark und der Möglichkeit „korrektere“ Armeelisten zu bauen, bietet Armies of the United States dem Spieler mehr Tiefe als die Liste aus dem Grundregelwerk. Man verzichtet nach wie vor Bewusst darauf, sich in Sonderregeln zu verzetteln, sondern gliedert die Ausrüstung und Skills sauberer auf.
Die Sonderregeln der Amerikaner unterstützen eine aktivere Spielweise und zeigen die Materialschlacht, welche sich die Wirtschafts- und Weltmacht im 2. Weltkrieg geliefert hat. So ignorieren eine Vielzahl der Einheiten (Infanterie wie Fahrzeuge) den Abzug für bewegen und schießen. Wem eine aggressive Spielweise liegt, der dürfte sich bei den US Amerikanern gut wiederfinden.
Wie geht es weiter?
Der neueste Band, Armies of Great Britain and Commonwealth, wird bereits ausgeliefert und deckt Großbritannien mitsamt der Außengebiete (u.a. ANZAC) ab. Kompakte Versionen noch kommender Armeelisten wie der Japaner, Franzosen oder Belgier sind bereits als kostenlose Downloads erhältlich. Nach dem Band der Briten folgt die Sowjetunion und später das Kaiserreich Japan, auf deren Veröffentlichung im späteren Verlauf des Jahres noch je ein Zusatzband für Alliierte und Achsenmächte folgt, der dann u.a. Italiener und Franzosen abdeckt.
Fazit
Da die Armeeliste im Grundregelwerk schon recht solide aufgebaut ist, wird Gelegenheitsspielern wohl auch diese reichen. Wer sich aber etwas aktiver mit Bolt Action befasst, für den führt eigentlich kein Weg an diesem Buch vorbei – selbst wenn er die Amerikaner nicht spielt.
Der Preis ist sehr fair gestaltet, der Inhalt ansprechend aufbereitet und das Gesamtergebnis lässt kaum noch Wünsche offen. Da es sich um ein Buch mit historischem Thema handelt, gibt es hier natürlich keine Überraschungen oder neue Einheiten wie bei Sci-Fi oder Fantasybüchern. Bolt Action deckt Einheiten und Truppengattungen ab, wie man sie aus anderen Systemen auch kennt.
Wem der runde Einstieg in die Thematik durch Grundregelwerk und Armeeband nicht genug ist, wird sicherlich bei Osprey oder Wikipedia fündig, ansonsten decken beide Bücher genügend Informationen ab um sich einen grundlegenden Einblick in die Thematik zu verschaffen.
Link: Warlord Games
Die Bücher sind wirklich top und ihr Geld wert. Das Sowjetbuch ist schon vorbestellt.
In der Tat ist BA momentan mein Lieblingsspiel. Ich würde mir diese Regelmechanik mal übertragen auf ein Sci Fi Setting wünschen.
Wer Bolt Action spielen möchte und keinen Überblick über die Materie hat sollte sich dieses Buch zulegen, da es einen guten Einstieg in die Thematik darstellt!
Ich besitze das Buch auch und habe auch den Eindruck, dass es an einigen Stellen deutlich mehr Korrektheit als das Grundregelwerk bietet. Aber dennoch an machen Stellen eher obeflächlich recherchiert ist.
Den Inhalt kann man sich theoretisch auch kostenlos im Internet holen.
In unserer Spielegruppe bauen wir gerade unsere Bolt Action Truppen auf und da ich die Amerikaner spielen werde hier ein herzlichen Dank für das Review, da mich noch ein wenig Gedulden muss, bis das Buch bei mir eintrifft und nun die Vorfreude steigt 🙂
huhu 🙂
Freu mich schon auf das Soviet Buch… !!!
Bin mal gespannt ob etwas zu dem Thema Beutepanzer im „Russenbuch“ gesagt wird.