Heroische Intervention: Kickstarter und kein Ende
Da es hier um ganz persönliche Ansichten rund um das schönste Hobby der Welt geht, erheben wir natürlich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, Objektivität und Gemeingültigkeit. Ihr seid gewarnt! (Anm. der Redaktion)
Was ist das eigentlich, dieser ominöse Kickstarter, von dem immer alle reden? Nun, noch vor einem oder zwei Jahren hätte man wohl in etwa so geantwortet: „Kickstarter ist die Möglichkeit, dass auch ein Ein-Mann-Unternehmen es sich leisten kann, ein Produkt auf den Markt zu bringen, für welches eben jener Privatmann ansonsten nie das Geld zusammenbekommen hätte – wenn er dafür genug andere Menschen begeistern kann.“
Inzwischen gewinnt man immer mehr den Eindruck, dass Kickstarter zu einer Vorverkaufsplattform verkommt, auf der namhafte Firmen ihr Risiko bei Veröffentlichungen minimieren wollen. Denn Ware, die später wie Blei im Regal liegt, das gibt es bei einer Kickstarterkampagne nicht.
Andererseits mutieren auch die „Backer“ in vielen Fällen von Investoren zu reinen Käufern. Der Fakt, dass jede Investition ins aktuelle Lieblingsprojekt eigentlich Risikokapital ist, wird inzwischen oft übersehen, und sich stattdessen über lange Lieferzeiten, niedrige Gussqualität oder unübersichtliche Kampagnenführung erregt, auch wenn nicht selten der Erfolg (oder Misserfolg) einer kleinen Garagenfirma eben jene Firma höchstselbst am allermeisten überfordert. Der Grundgedanke, dass das Ziel einer Kickstarterkampagne meist die Finanzierung eines Traumes ist, und nicht die Herstellung eines perfekten Produktes (welches mit Produkten namhafter Tabletopfirmen, wenn nicht sogar DER Firma konkurrieren kann), scheint ebenfalls in Vergessenheit zu geraten.
Sicher mag das nicht für alle Kampagnen gelten, noch immer gibt es eine große Anzahl an Kleinstunternehmen und begeisterten Backern, für die das Funding eines Produkts oft schon Lohn genug ist und gute Ideen vor perfekter Umsetzung und Gratismodellen kommen, doch gerade im Bereich Tabletop erkennt man hier Veränderungen.
Inzwischen finden sich immer mehr Firmen, welche eigentlich solvent genug für den „normalen“ Weg sein sollten, die kickstartern. Und das nicht nur einmal, sondern gerne auch ein zweites und drittes Mal. Natürlich sind diese Hersteller nicht gleich der Darth Vader der freien Wirtschaft, nur weil sie ihre Produkte über Kickstarter finanzieren. Schlussendlich sind selbst die „Großen“ der Branche wie Mantic oder CMON im Vergleich zu Firmen der Bau-, Elektro- oder Autoindustrie geradezu lächerlich klein, und könnten so manches Spiel ohne Kickstarter nicht anbieten oder dieses erst in einigen Jahren und durch das massive Strecken der Neuheiten verwirklichen. Kickstarter bietet hier natürlich handfeste Vorteile: Die Produkte können in einem Durchgang designed, produziert und veröffentlicht werden. Am Ende steht somit immer ein vollständiges Produkt und das Warten auf die nächsten Boxen, die fertigen Regeln oder die nächste Fraktion entfallen.
Trotzdem muss man den Trend gerade der größeren Anbieter kritisch hinterfragen: Kickstarter senkt das Risiko von Fehlplanung und Missmanagement, da man eben vorher schon weiß wie gut sich das Produkt verkauft, da es ja – de facto – vor der Produktion bereits bezahlt ist. Leider bedeutet das sinkende Risiko auf Firmenseite ein steigendes Risiko auf Käuferseite. Damit meine ich weniger, dass ein Projekt nach dem Funding doch noch Pleite geht, das gibt es sicher auch (z.B. im Fall des Brettspiels The Doom That Came To Atlantic City), immerhin sind die wenigsten Kleinstunternehmer im Führen eines Unternehmens geübt, es dürfte aber trotzdem die Ausnahme sein. Das eigentliche Risiko liegt meiner Meinung nach anderswo.
Ist das Projekt gefundet, dann ist es in den meisten Fällen noch weit von einem finalen Auslieferungsstadium entfernt. Nicht selten ist das Projekt durch Stretchgoals auf eine Masse an einzelnen Elementen angeschwollen, die die Firma bei ehrlicher Betrachtung selbst mit viel Geld kaum liefern kann. Dadurch, dass das Veröffentlichungsdatum aber bekannt ist und die Gelder eingesammelt, entsteht Zeitdruck. So besteht die Gefahr, dass die Hemmschwelle sinkt, vielleicht unliebsame Kompromisse oder schlechtere Qualität zu akzeptieren, denn schließlich haben die Abnehmer bereits bezahlt, warten auf ihr Produkt und müssen gleichzeitig nicht durch gute Qualität erneut überzeugt werden. Wie sie nun über eventuelle Veränderungen informiert werden (ob überhaupt), obliegt der jeweiligen Firma selbst. Nicht selten beginnt hier eine anfänglich spannende Kampagne heftig ins Trudeln zu kommen.
Das Risiko eines Kickstarters liegt somit eher in der großen Kiste, die der Postbote irgendwann vor der Tür abstellt – vielleicht erst Monate nach dem versprochenen Termin. Manchmal befindet sich darin nicht mehr das, für was man eigentlich glaubte, geboten zu haben. Ob es nun das Resticmaterial in Großserie ist, welches bei Sedition Wars: Battle for Alabaster teils für lange Gesichter sorgte, da es nur wenig mit der gewohnten Qualität des Studio McVey zutun hatte und bei weitem nicht mit den Promominiaturen der Crowdfundingkampagne mithalten konnte, die Sisters of Battle von Mantic, die mit dem pompösen Artwork des Kickstarters aber auch gar nichts mehr gemeinsam hatten, oder das gummiartige Figurenmaterial, dass ich schon in mehreren Kickstartern gesehen habe und noch mit Graus aus den Zeiten von AT-43 kenne. Vielleicht sind es am Ende auch nur die Stretchgoals, die sich im Nachhinein als kostengünstig für den Hersteller, aber weitgehend sinnbefreit für den Käufer herausstellen: 50 extra Zombies hier (die man zwar nicht braucht aber – hey! Zombies!) oder dort noch zwei, drei oder fünf Mal Modell X, welches man aber eigentlich auch nur einmal einsetzen kann.
Ein weiterer Umstand lässt bei Kickstarterprodukten in vielen Fällen einen bitteren Beigeschmack: Dadurch, dass in der Kampagne das gesamte Produkt vorgestellt und produziert wird, sind die meisten Kickstarterangebote abgeschlossene Projekte, deren zukünftige Unterstützung von Firmenseite eher fragwürdig ist. Nicht selten verschwinden so auch eigentlich interessante, neue Konzepte in den Schränken der Backer, finden sich weder weitere Spieler, noch bietet der Hersteller eine Perspektive für die Zukunft. In Verbindung mit meist nur rudimentären Regeln (oft zählen Miniaturen mehr als die dazugehörenden Regeln, auch hier sei Sedition Wars noch einmal erwähnt) welche auf dem Feld der Miniaturenproduktion unter Zeitdruck geopfert werden, ist so manches neue Spiel eine reine Totgeburt.
Normalerweise bleibt die Garagenfirma auch nach der Kampagne nur eine Garagenfirma, eine wirkliche Grundlage für langfristigen Spielersupport legt eine Kickstarterkampagne nicht. Somit kann man die Frage stellen, ob die Mechanik des Crowdfundings für langfristigen Spielspaß und Support überhaupt geeignet ist. Meistens sind es nur die Projekte der bereits gewachsenen, bekannten Firmen, die auch nach der abgeschlossenen Kickstarterkampagne weiteren Support versprechen. Ist das wirklich Sinn der Sache?
Was bleibt somit am Ende vom regelrechten Hype zu halten, den Kickstarter gerade im Bereich der Tabletopspiele ausgelöst hat?
Zuerst einmal ist zu erkennen, dass es heute mehr Tabletops gibt als jemals zuvor. Diesen Umstand, den man als positiv ansehen könnte, sehe ich eher mit gemischten Gefühlen. Unbestreitbar haben Spieler heute mehr Auswahl als je zuvor und können die ungewöhnlichsten Tabletops spielen, von denen man vor einigen Jahren noch nicht einmal geträumt hätte. Die große Anzahl der Spiele macht es andererseits aber schwer, ein Spiel zu finden, das genügend Mitspieler bietet, gerade wenn man dafür mehrere Backer zusammenbringen muss. Nicht selten etablieren sich in der Ungewissheit gerade die Nicht-Kickstarter Spiele, welche immer verfügbar und oft besser (bzw. langfristiger) supportet sind. Dies erkennt man auch auf Messen wie der RPC oder der SPIEL: Die Aussteller dort verlassen sich nur noch in den wenigsten Fällen auf Kickstarterkampagnen alleine. Die ehemalige Kickstarterteilnehmer wie Mantic, Freebooters Fate, Eden oder Godslayer setzen inzwischen wieder schwerpunktmäßig auf ein klassisches Shopangebot und Neuheiten, die nicht erst über Crowdfunding finanziert werden müssen – eine Rückkehr zu Kickstarter natürlich nicht ausgeschlossen. Ob auch GW vielleicht am Ende durch Kickstarter indirekten Zulauf bekommt wäre interessant herauszufinden. Frei nach dem Motto: „Ich finde für nix mehr einen Mitspieler, dann spiele ich halt wieder Warhammer, da gibt es ganz sicher welche!“
Aber auch für Firmen selbst wird es bei Kickstarter auch immer schwerer: Wer nicht mit genialen Ideen, massenhaft Freebies oder Tiefpreisen startet, kann eine Kampagne heute schon fast vergessen. Die Backer sind verwöhnt und das Geld sitzt bei weitem nicht mehr so locker wie noch vor einem Jahr. Schade, denn diesen neuen Anpreisungskampf können kleine Firmen nur selten bestehen. Dazu scheinen die extrem erfolgreichen Kampagnen der Vergangenheit auch seltsame Blüten bei Tabletopfirmen zu treiben. So findet man immer mehr Kickstarter um einzelne Tabletopfraktionen bereits vorhandener Spiele zu finanzieren, Regelbücher oder Erweiterungsbände. Chinchilla Games setzen dieser Entwicklung mit dem Versuch via Kickstarter ein altes Spiel neu anzuschieben aktuell die Krone auf.
Ein Umstand, der nur selten in der Kickstarterdiskussion benannt wird, ist das Problem, dass sich für die Einzelhändler ergibt. Jede Kickstarterkampagne umgeht den Einzelhandel und kann alleine dadurch natürlich günstiger sein als ein Angebot, an dem auch noch der örtliche Händler mitverdienen möchte. Nun kann man argumentieren, dass eine kleine Garagenfirma ja sowieso nicht im Regal der großen deutschen Shops landen würde und daraus ja kein Problem entsteht. Völlig korrekt, doch das große Geld auf Kickstarter machen – wie bereits angesprochen – inzwischen die „großen“ Tabletopfirmen. Wie ich in Gesprächen mit Einzelhändlern erfahren habe, scheint das Problem gerade durch die Kickstarter größerer Firmen empfindlich spürbar zu sein, fließt doch nicht wenig Geld der Tabletopgemeinde inzwischen nicht mehr in die örtlichen Läden, sondern direkt zur Kickstarterplattform. Dass sich die „Händlerversionen“ der Kickstarterprojekte später nur schleppend verkaufen (wie zuletzt bei der ersten Wave von Dreadball deutlich zu merken), ist natürlich klar. Der Markt ist zu diesem Zeitpunkt ja bereits gesättigt!
Ich sehe den Hype um Kickstarter somit eher kritisch. Dem großen Angebot an Spielen steht der Mangel an Spielern, der oft mangelnde Support nach der Kampagne und die Bezugsschwierigkeiten gegenüber, wenn man den Kickstarter verpasst hat. Auch die Geschäfte der Tabletopshops scheinen betroffen, dies kann ich aber nicht mit Zahlen belegen und das Ganze ist vielleicht weit weniger schlimm als vermittelt (welcher Ladeninhaber hat nicht einen „Früher war alles besser!“-Spruch parat?). Risikominimierung und Zeitdruck auf Seiten der Anbieter sorgt dafür, dass so manches Produkt aus einer Kickstarteraktion vielleicht nicht mit der Sorgfalt entstanden ist, die es erhalten hätte, müsste es sich mit „konventionellen Mitteln“ am Markt behaupten.
Natürlich will ich niemanden davon abhalten seinen Lieblingsanbieter und das Tabletop seines Vertrauens auf Kickstarter zu unterstützen, trotzdem sollte jeder Backer sich darüber im klaren sein, dass Kickstarter nach wie vor – und vielleicht mehr denn je – ein Risikogeschäft sind und es manchmal vielleicht doch Sinn macht, dem erste „Will haben!“-Gedanken zu wiederstehen und auf langfristigere Angebote zurückzugreifen oder sich alleine aus zukünftiger Spielbarkeit auch mal gegen eine Kampagne zu entscheiden. Inzwischen erscheinen die Spiele die in einer Crowdfundingkampagne geboren werden nicht selten später auch regulär im Handel. So mancher Frust der sich auch immer mal wieder hier auf dem Brückenkopf entlädt, könnte man so im Vorfeld vermeiden – und seinem örtlichen Ladeninhaber ein Lächeln ins Gesicht zaubern!
Gute Intervention und kann ich so unterschreiben. Während sich in machen Ecken, wie Videospielen, das Kickstarterfieber ein realistisches Maß zurückgebildet hat. Hat mich der Boom im Tabletopbereich ziemlich erschreckt und vor allem auch wie gut das auch nach so langer Zeit noch funktioniert.
Ich persönlich werde weiter interessante Projekte unterstützen. Allerdings mache ich es, genauso wie bisher, als Investor und nicht als Käufer. Werde aber gerade erfolgreich Firmen meiden.
Ich kann Teile der Intervention nachvollziehen und unterschreiben, andere nicht so ganz.
Zum einen bin ich immer noch der Meinung, dass Backer, die bei Sedition Wars ernsthaft erwartet haben, dass sie für 100 Dollar 100 Modelle in McVey Collectors-Qualität bekommen, nicht realistisch an die Sache herangegangen sind. Qualität hat ihren Preis, und wenn die Modelle nur ein paar Dollar (oder weniger) pro Stück kosten, dann hat das einen Grund. Dass es trotzdem immer wieder Produkte gibt, die schlechter als nötig sind (z.B. Mantic Basileans und auch einige Sedition Wars Komponenten) ist aber definitiv richtig.
Große Firmen zu meiden, ist für mich kein Thema. Auch Mantic oder CMoN haben nicht das Geld, das für eine Investition wie DreadBall, DeadZone oder beispielsweise Wrath of Kings nötig gewesen wäre. Ronnie hat mir das mal so erklärt: Mantic hätte DreadBall auch ohne Kickstarter machen können, dann wären allerdings maximal 4 Teams gekommen, und auch ansonsten hätten es einige Komponenten nur schwer ins Spiel geschafft (z.B. die Karten). Natürlich kann man sagen, dass das der natürliche Weg der Dinge ist, schließlich haben Spiele früher immer so klein angefangen. Aber ich denke, dass DreadBall sich nie so weit hätte durchsetzen können, wenn es nicht fast vom Fleck weg mit 12 Teams hätte aufwarten können.
Bei anderen Spielen ist es ähnlich, wenn man sicher weiß, dass man einen gewissen Absatz hat, kann man einfach viel umfassender investieren und deutlich mehr umsetzen. Kredite bekommt ein Tabletopunternehmen für solche Projekte derzeit wohl kaum, und so gesehen ist Crowdfunding auch für die „Großen“ in vielen Fällen wohl immer noch unverzichtbar, wenn man ein wirklich großes Projekt auf die Beine stellen will (wie beispielsweise im Fall von Deadzone mit einer Spielmatte statt einem Poster, Gelände aus Hartplastik, 6 Fraktionen, etc…).
Viel schwieriger sind in meinen Augen die Firmen, die wirklich offensichtlich nur auf den schnellen Euro aus sind. Der Ex Illis Kickstarter ist in meinen Augen ein absolutes Negativbeispiel und auch AvP hatte einige Punkte, die ich schwierig finde (nicht genau definierte Zielwerte für Stretch Goals, so dass im Grunde lange Zeit recht frei geschoben werden konnte).
Im Großen und Ganzen schätze ich die enorme Vielfalt, die Kickstarter der Tabletop-Szene verschafft hat, aber ich frage mich auch, was davon in 5 Jahren noch übrig sein wird…
Auch das kann ich unterschreiben. Gute Punkte und man neigt ja gerne mal dazu die „Großen“ zu überschätzen.
Ich vermute, das auch weiterhin Kickstarter von Mantic und CMoN erfolgreich sein werden. Das finde ich auch gut so. Nur werden sie das, wie bisher ja auch, ohne meine Beiträge sein. Ich persönlich Versuche gezielt Innovation, oder Dinge die ich als Innovation empfinde, zu fördern.
Aber das muss halt jeder für sich selbst klären.
Nervig bei KS ist auch, wenn nicht das eigentlich angekündigte supported wird. Ich blick da immer noch leicht irritiert auf ein mystisches Antikenspiel, bei dem das Geld garantiert nicht so wie angekündigt in die Übersetzung der Regeln geflossen ist, denn sonst hätten wir diese schon längst in der Hand. Wäre angekündigt worden, dass das Geld zu einem guten Teil in die Minis mit einfleißt hätte keiner ein Problem damit gehabt. So aber wird vertrauen vernichtet.
@Belloq: ich weiß worauf du anspielst, kann mir aber nicht wirklich vorstellen, dass es auf diese Weise gelaufen ist. Zum einen wurde erst ein Unternehmen mit der Übersetzung beauftragt, welches wohl seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Diese Verzögerung ist ärgerlich, aber etwas was passieren kann. Daneben müssen natürlich auch noch die Karten übersetzt werden. Und da wir hier wirklich von einem kleinen Unternehmen sprechen, lasse ich ihnen auch ein wenig mehr durchgehen als einem großen Unternehmen.
Ist ein schönes Märchen…. da ich es genauer weiß kann ich es leider nicht bestätigen.
Deshalb bin ich als Backer sogar noch etwas mehr angefressen als der Rest.
@Belloq:
Wärst du bereit des etwas weiter aus zu führen?
Nope, wäre er nicht. Zumindest nicht hier.
Ich kann den Ärger der Godslayer-Backer verstehen (wo sind eigentlich meine Sachen?), aber Spekulationen und Beschuldigungen, die auf „Ich habe aus geheimen, mir offen stehenden Kreisen gehört“ beruhen, möchte ich hier nur ungern lesen.
Dankeschön!
Is ja auch Quatsch. Wer involviert ist wird sich mit Kommentaren zurückhalten und nicht noch weiter anheizen. So professionell wird man da schon sein.
Ich habe bereits vor einigen MOnaten ähliche GEdanken zu „Papier“ gebracht: http://www.tequilaswelt.de/crowdfunding-fluch-oder-segen/
Kickstarter kann echt die Pest sein…andererseits bin ich teilweise entgegen meiner Überzeugung schwach geworden (Mars Attacks anyone?)
Es ist irre, wie leicht man bereit ist, für ein im Prinzip unbekanntes Spiel mehrere 100€ auf den Tisch zu legen, während man bei einem „regulären“ SPiel stundenlang rumdrft, um einen vielleicht 2€ günstigeren Preis zu finden…
mhh mhh.. wichtige, zum teil richtige gedanken… aber ich bin eher auf christians schiene hier… soweit ich weiß hat beispielsweise mantic post-kickstarter weitaus mehr kopien von dreadball verkauft, als sie es während der kampagne gemacht haben…. ich bin nicht so sehr involviert in dieses spiel als dass ich den erfolg in deutschland einschätzen könnte, aber zumindest in anderen ländern scheint der kickstarter dem verkauf an der ladentheke keinen abbruch getan zu haben… schließlich kann man es auch anders sehen… ein kickstarter hat mit den oft verlockenden angeboten das potenzial schnell eine große spielergruppe zu kreieren… solange der nachhaltige support da ist, kann man dies wohl kaum als negativ ankreiden… natürlich sieht die sache völlig anders aus, wenn dieser im nachhinein ausbleibt…
Ganz genau – man muss auch den Effekt: „Schau mal, die haben da was neues tolles auf den Markt gebracht (durch Kickstarter), das hat der Hans von Nebenan auch – das kauf ich mir!“ nicht vernachlässigen. Deadzone etwa wird sicherlich auch an der Ladentheke seinen Absatz finden, weil ein hochwertigeres Produkt als beabsichtigt zu einem recht guten Preis und gehörigem Erweiterungspotential geschaffen werden konnte.
Die ursprüngliche Variante hätte weder die gewünschte Qualität (dann wären sicher Rufe wegen der „unsäglichen Spielmatte“ etc. laut geworden) nach den Umfang (bzw. Erweiterungsfähigkeit) besessen – das Spiel wäre außerhalb von Liebhaberkreisen ne Totgeburt.
Jetzt stellt es hingegen eine nette Einstiegsmöglichkeit in das Mantic-SciFi-System dar, ist auch von sich her ein interessantes Spiel und hat viel Potential, auch für Verkäufe nach dem Kickstarter und durch Erweiterungen von Mantic, die bei entsprechendem Erfolg evtl. ja auch nach der Kampagne noch kommen!
Gute Intervention mit vielen Gedanken, die ich gut nachvollziehen kann. Vielen Dank hierfür. Was ich jedoch nicht als Negativbeispiel ansehe sind z.B. Kickstarter für weitere Fraktionen oder Übersetzungen.
Doch, wenn dem Kunden dabei nicht ganze Wahrheit erzählt wurde, und da gibt es leider einige Negativbeispiele.
Gut, dass scheint ein Einzelfall zu sein, bei dem ich den Ärger der Betroffenen nachvollziehen kann. Im Artikel war es, für meine Lesart, jedoch allgemein formuliert.
Sehr guter Artikel!
In dem was angesprochen wurde finde ich mich auch wieder. Sehr erschreckend das man bei einem Ks ohne zu zögern auf einmal an Geld abdrückt, sich aber auf der anderen Seite bei Einzelkäufen immer herumdrückt. Gerade bei Dark Darker Darkest darf ich gar nicht dran denken, was das gekostet hat. Ich habe mir bis heute noch nicht Descent 2 & Erweiterungen zugelegt weil mir zu teuer. Ist irgendwie schon eine verdrehte Welt.
Aber gerade die Tabletoper/Rollenspieler können sehr oft in eine Schublade eines bestimmten Sterotypes gesteckt werden. So wirken so Worte wie limiert oder KS exklusiv wie eine Offenbarung die man unbedingt haben muss.
In bin mir sicher, das 99% der Leute eh schon mehr Minis haben, als sie je in ihrem Leben bemalen oder benutzen könnten und trotzdem munter weiter kaufen. Ich für meinen Teil habe in den letzten 5 Jahren eine Brettspielsammlung von über 400 Titeln angehäuft. Von meinen in die über 10.000 gehenden Miniaturen möchte ich erst gar nicht sprechen. Dabei sind gerademal 500-600 bemalt!
Ich für meinen Teil war mit meinen bisherigen KS wie Empire of the Dead sehr zufrieden. Andere wie WWX, Deadzone & Drake stehen gerade vor der Auslieferung.
Es ist schon verdammt schwer, der Versuchung zu widerstehen. Aber ich habe es immerhin schon geschafft, aus einigen Projekten wie Mars Attacks, AvP, Bone2 & Wrath of Kings wieder auszusteigen, da sie mich einfach nicht wirklich überzeugt haben. Super Angebot hin oder her.
Andererseits finde ich es wieder sher gut das kleine Schmieden wie FFP mit ihren Shadows of Brimstone so einen Erfolg eingefahren haben. Fairerweise muss man aber auch sagen, das die die ebenfalls angesprochenen Tonnen von Freebies hatten, was heutzutage der Schlüssel für einen Erfllgreichen KS ist. Das hat man zB bei Shadowsea von Antimatter Games gesehen. Die Minis sind absolut genial, aber ohne Freebies keinerlei Anreiz zum backen, da man später alles genauso beim Händler bekommt.
In diesem Sinne bis zum nächsten KS. In meinem Falle heute hoffentlich endlich Heroquest, der Beginn meiner Nerdlaufbahn! 😉
Also, gesunde Vielfalt sehe ich aktuell bei den Kickstartern nicht mehr. Hier tauchen fast täglich 1-3 neue Kickstarter in den News auf und liest das wirklich jeder oder wird da nur via Titel geguckt, ob man damit was anfangen kann und gut ist?
Ich jedenfalls lese das nicht mehr. Ich will es einfach nicht wissen, was mir da wieder irgendwer um die Ohren hauen will. Ich brauche keine Crule-War-Maids-of-BekloppterWeltenname.
Unsere Gedanken zum Thema gibt es übrigens hier: http://zinnundresin.de/?p=445
Gute Intervention, die ich so genauso sehe, vor allem meine Sorge dem Einzelhandel gegenüber. Mal schauen, wie sich das Themenfeld noch entwickeln wird.
Was ich mich inzwischen frage: Spielt irgendwer das Zeug das da gekauft wird? Ich habe noch keinen Dreadspieler gesehen, auf keinem Con in letzter Zeit ein Dreadballturnier oder ähnliches, keinen Aufruf zu einer Dreadball Liga und auch fast kein Bemalprojekt zum Thema.
An mir selbst erkenne ich dass ich auch erstmal wie ein irrer Backe um mich kurz nach Schluss zu fragen: Warum eigentlich? Meinen Deadzone Pledge hab ich komplett in Gelände gewandelt, wahrscheinlich wirds bei Mars Attacks langfristig auch in die Richtung gehen.
Aber was mir hier zum Beispiel im Artikel gefehlt hat: Kickstarter für Zubehör: Lasercut Terrain, grade wieder Battleboards von Games und Gears – wie steht ihr dazu?
Zum Thema Spielen: Glücklicher Teilnehmer am zweiten Zombicide Kickstarter und ja, das wird gespielt! Sogar mehr als vorher tabletops, da wir auch viele Brettspieler mit an Bord holen konnten.
Geht mir genauso! Zombicide rockt tierisch. 🙂
Ja, ich bin auch ein glücklicher Zombicide S2 Teilnehmer. Hoffentlich klappt es dieses Wochenende es endlich auszuprobieren. Die Rüsselseuche hat es bisher erfolgreich verhindert…
Kickstarter sind etwas, das mich überhaupt nicht interessiert! – Was? So etwas gibt es auch? Ja, denn ich gebe unumwunden ehrlich zu, dass ich einfach zu „alt“ dafür bin und es nicht verstehe. Zum einen ist da die technische Dimension, die sich mir überhaupt nicht erschließt (also die Frage: Wie funktioniert das?) und zum anderen, kaufe ich lieber im Laden, vor Ort beim Einzelhändler. Sicherlich kann man mich jetzt als Dinosaurier bezeichnen (… was ich ja auch selbst über mich sage …), aber ich habe die „Erfahrung“ gemacht, das gerade „ältere“ Tabletopper mit diesen Kickstartern nix am Hut haben! Klar, die Zeiten verändern sich und damit auch so Dinge, wie Kaufverhalten, Verkaufsmöglichkeiten, Kundenverhalten etc. … doch muss man das alles verstehen, gutheißen, mitmachen etc.? Na ja, muss jeder selbst für sich entscheiden … ich jedenfalls nicht! – Wenn hier auf dem Brückenkopf neue oder auch alte Kickstarter vorgestellt werden, schaue ich sie mir nicht an, denn sie gehen total an meinem Interesse vorbei … und ich sage auch ganz ehrlich, dass mich der Hype darum, in der letzten Zeit, ganz schön genervt hat bzw. immer noch nervt!
Also, von mir aus dürfen diese ganzen Kickstarter einpacken und mein Hobby genau so bleiben, wie ich es in der Vergangenheit, und auch jetzt noch immer, so geliebt habe: Ich latsche zum Einzelhändler oder auf ein Event und besorge mir vor Ort das Angebot, das tatsächlich verfügbar ist! Altmodisch? Ja, definitiv … aber schön … und vor allem nur meine persönliche Meinung!
Tut mir leid, aber das mit dem Alter ist das dämlichste Argument, was man bringen kann.
Ich weiß jetzt nicht, wie lange Du schon dabei bist, aber hast Du etwa nur Metallfiguren? Oder hast Du Dich auch verwehrt, als Plastik-Figuren eingeführt wurden (mit dem Argument, dass es bislang nur Metall gab)?
Eine Entwicklung des Hobbys ist gut und notwendig. Und dazu gehört auch, dass man sich mit alternativen Vertriebswegen auseinander setzt…
Etwas mehr Zurückhaltung bitte!
Wenn Henry sagt, dass er sich subjektiv „zu alt für den Kram“ fühlt und ihn die technischen Besonderheiten von Kickstarter überfordern, dann ist das ein valides Argument, das zumindest subjektiv für ihn zutrifft.
Tabletop ist ein Hobby, da kann jeder selbst entscheiden, was für ihn dazugehört und mit was er sich auseinandersetzen „muss“.
Also mal Ball flach halten und auf Formulierungen der Sorte „das dämlichste Argument, was man bringen kann“ verzichten!
Wie Du meinst…Dann ersetze das eben durch unpassend.
In jedem anderen Bereich würde man ein solches Argument auch nur bedingt akzeptieren. Man kommt auch oder gerade im Berufsleben auch nicht damit duch, wenn man sagt: ich akzeptiere diese neue Software/Technik/was-auch-immer nicht, weil ich mich nicht damit auseinandersetzen möchte.
Man schaue sich an, wie sich Computer und Internet verbreitet haben. Selbst meine Mutter (Renterin und technikavers) setzt sich damit auseinander.
Und im Hobbybereich kneifen wir die Augen zu? Sorry, finde ich kein Argument!
Natürlich ist das ein Argument. Bei einem Hobby geht es ausschließlich darum Spaß zu haben, und wie ich das erreiche ist vollkommen meine Sache. Jemandem vorzuschreiben, was er machen muss, um das Hobby „richtig“ zu betreiben ist in meinen Augen Unfug.
Dass man sich im Alltag nicht vor technischen Neuerungen und der Modernisierung verschließen sollte, weil man sonst abgehängt wird, ist auch meine Meinung. Aber im Hobby? Was sagst Du denn den Leute, die immer noch ausschließlich Battletech zocken? Machen die was falsch? Das Spiel ist uralt, die Modelle (in meinen Augen) Grütze und die Regeln zumindest mal angestaubt. Trotzdem scheinen Leute damit Spaß zu haben. Warum sollte ich denen dann erklären, dass sie das alles falsch machen und ihnen so viel entgeht?
Ein Hobby hat ausschließlich den Zweck Spaß zu machen und eventuell gesellschaftlichen Umgang mit gleichgesinnten herzustellen. Sobald dieser Zweck erfüllt ist, ist die Sache in meinen Augen durch und es ist jedem selbst überlassen, wie er das angeht.
Christian, das Argument von den Battletech-Spieler ist dann aber: Ich habe Spaß damit. Und das kann ich nachvollziehen. Es lautet nicht, ich schaue mir nichts anderes an und spiele deswegen weiterhin Battletech (auch wenn ich damit eventuell keinen Spaß (mehr) habe).
Kann das Argument nicht auch sein „Das reicht mir, ich habe genug Spaß damit?“
Wer sagt denn, dass Leute wie Henry im Tabletop derzeit nicht genug Spaß haben? Wenn es einen dringenden Veränderungsbedarf gäbe, würde er sich vermutlich doch mit dem Thema Kickstarter befassen. Da er das aber nicht tut, scheint er ganz zufrieden zu sein.
Wer schmollend in der Ecke sitzt, weil er kein Spiel findet, sich aber gleichzeitig weigert, Kickstarter genauer zu betrachten, der ist zumindest mal unklug, das stimmt. Aber wer mit dem Status Quo zufrieden ist, obwohl er bei mehr „Engagement“ vielleicht noch mehr Spaß haben könnte, der macht nichts falsch.
Ein Hobby muss ja nicht ausmaximiert werden, es geht ja nicht darum so viel Spaß wie technisch möglich zu haben.
Um das Ganze von meiner Seite abzuschließen: das Argument kann ich voll und ganz unterstützen. Das ist aber ein ganz anderes Argument als zu sagen: „Ich bin zu alt dafür“.
Um Henry zu zitieren: „Wenn hier auf dem Brückenkopf neue oder auch alte Kickstarter vorgestellt werden, schaue ich sie mir nicht an, denn sie gehen total an meinem Interesse vorbei.“
Wenn er mit seinem Hobby glücklich ist, dann ist das doch perfekt! Aber ein Spiel zu ignorieren, nur weil es einen anderen Vertriebskanal wählt…
„Wenn hier auf dem Brückenkopf neue oder auch alte Kickstarter vorgestellt werden, schaue ich sie mir nicht an, denn sie gehen total an meinem Interesse vorbei …“
Wie kann man wissen, dass einen etwas nicht interessiert, wenn man es sich nicht ansieht und partout meidet?
Du bist hier auf einer Seite aktiv, die sich dadurch auszeichnet, eine große Vielzahl der unterschiedlichsten Systeme vorzustellen und darüber zu berichten. Da sollte man doch denken, dass die Leser sich auch für andere Systeme interessieren und nicht nur einem einzigem Spiel folgen.Sonst können sie auch gleich nur im Herstellerforum aktiv sein
Aber ich selber habe noch an keinem Kickstarter mitgemacht, mangels finanzieller Möglichkeiten, und habe doch scheinbar wesentlich mehr Ahnung davon als du. Du weißt scheinbar wirklich gar nicht, was das ist.
Ich weiß nicht, wie die Finanzen von Mantic aussehen, aber das bei denen jetzt quasi alles als Kickstarter rauskommt, das fällt schon (negativ) auf. Ich bin letztendlich froh, nicht beim KOW-Kickstarter mitgemacht zu haben, denn das man auch „schöne“ (das ist immer subjektiv, aber die Basileans hauen wirklich kaum jemanden vom Hocker) Figuren billig(er als GW) anbieten kann, das haben andere bewiesen.
Und Avatars of War kommen gar nicht aus dem Quark mit ihrer Zwergenarmee. Dabei sollten die ja wissen, wie viel Bedarf sie haben und wie viele Figuren sie alleine herstellen müssen um die Backer zu bedienen. Und befristete Arbeitsverträge wird es wohl auch in Spanien geben.
Mich hatte diese Zwergenarmee interessiert, aber der Kickstarter ist jetzt eine geühlte Ewigkeit vorbei und eine Armee ist immer noch nicht absehbar.
Andererseits gibt es da Firmen wie Titan-Forge. War kein Kickstarter sondern Indiegogo, aber diese Firma hätte ohne die Plattform wohl kaum in der Geschwindigkeit ihre untoten Orks rausbringen können. Die waren wirklich schnell und haben glaube ich alle zufrieden gestellt. Natürlich mag es auch weniger Interessenten gegeben haben, aber die sind ja auch weniger Leute und haben weniger Geld um die Figuren herstellen zu lassen.
Und sie haben das Geld genutzt um damit kurz nach dem Kickstarter weitere Figuren (Dämonen) herzustellen, haben aber auch einen neuen (Robocop-Zwerge für BB) gestartet.
Danke an Christian für seine Statements! – Unfassbar, wie manche Leute hier auf einen losgehen, nur weil man seine persönliche Meinung äußert! – Also ich betreibe mein Hobby, um Spaß zu haben … und den habe ich auch! Wofür ich mich dabei zu „alt“ oder jung fühle, ist dabei ganz alleine meine Sache bzw. Meinung … ich darf sie aber äußern! So sehe ich das zumindest! … und diejenigen, die mir vorwerfen dämliche Argumente oder ähnliches zu verwenden und auf mich losgehen, als wenn ich ultraböse Dinge geschrieben hätte, sollten meinen obigen Text evtl. einfach noch einmal genau durchlesen … veilleicht verstehen sie ihn dann!? Falls nicht … auch egal! 🙂 Auf jeden Fall habe ich meinen Hobbyspaß auch ohne Kickstarter und brauche sie definitiv nicht! … und das ist immer noch meine persönliche Meinung! … und weil ich so „alt“ bin, kam ich auch in den Genuss einer entsprechenden Erziehung und kann auch höflich und respektvoll mit anderen Menschen umgehen … tja, Dinosaurier eben! 😉 Ich wünsche euch allen trotzdem einen wunderschönen Hobby-Tag!
Und was das Thema Battletech angeht so muss ich einfach sagen das ich trotz haufenweise anderer Systeme, die sich daheim bei mir stapeln und alle in der einen oder anderen Form mal angespielt wurden letztlich einfach immer wieder zu Battletech zurückkehre, da die Spielmechanik hier einfach super Möglichkeiten zum spielen einer sehr detaillierten Kampagne gibt. Natürlich stark mit Hausregeln entschlackt, aber z.B. die Möglichkeit Einheiten in einem Gefecht abzuschießen und dann im nächsten Gefecht als Beute einzusetzen lässt sich mit „klassischen “ Tabletopwargames kaum umsetzen, weil die einzelnen Armeen untereinander eben meist inkompatible Technik einsetzen. Battletech hat also trotz der unglaublichen Nachteile (ich stimme Christian in seinen Kritikpunkten da uneingeschränkt zu, die Modelle gehen größtenteils gar nicht mehr und man könnte vieles an den Regeln modernisieren und vereinfachen) einfach einige entscheidende Vorteile, die ich so bei noch keinem anderen System in für mich befriedigender Form wiedergefunden habe. Angeschaut hab ich mir da wirklich viele Systeme. Spiele auch genug anderes und auch sehr gerne, aber Battletech ist trotzdem immer eines meiner Kernsysteme geblieben. 🙂 Auch ich konnte mich vor den Kickstartern nicht verschließen und bin bei einigen eingestiegen. Allerdings kann ich noch nicht allzuviel dazu sagen, da demnächst der Deadzone-Ks der erste ist, der bei mir tatsächlich ausgeliefert wird.
Ein sehr guter Artikel, dem ich uneingeschränkt zustimmen kann. Ich habe vor einem Jahr auch noch an einigen Kickstartern mitgemacht, aber nachdem ich die erwähnten Erfahrungen gemacht habe (bei Sedition Wars fand ich aber eher die Regeln viel zu sperrig – die Minis fand ich eigentlich ok) bin ich doch deutlich zurückhaltender geworden.
Vor allem das Argument mit der Verkaufsplattform stimmt. Bei praktisch allen Tabletopkickstartern geht es doch vor allem darum, ein Produkt zu (ver)kaufen, die wenigsten werden dem ursprünglichen Geist eines kickstarters folgen und einfach so ohne Gegenleistung ein Projekt unterstützen. Ich muss mir da auch an die eigene Nase fassen, dass ich wenn überhaupt nur ein paar Dollar über einem Rewardlevel gebackt habe und es mir eigentlich auch immer um das zu erwartende Produkt ging als um das Projekt an sich.
Ich bin ein absoluter Fan von Kickstartern. Es gibt viele schöne ideen und man muss sich wirklich extrem zurückhalten. Für mich entscheidet allerdings im Regelfall nicht die Menge der Bestechungsversuche ähm Geschenke ob ich mich für ein Spiel entscheide sondern die Idee und ob das ganze von Europa aus verschickt wird. Den zusammen mit einem Riesen batzen Steuern & Zoll kann so eine Investition aus dem Ruder laufen.
bis jetzt habe ich an 5 Kickstartern mit gemacht wobei 2 komplett ausgeliefert wurden mit „relativ“ geringen Abweichungen von den Zeiten.
Speziell bei Dreadball haben sich mittlerweile schon einige Gruppen innerhalb Deutschlands gebildet die das Spielen allerdings meist in heimischen Ligen offizelle Tuniere gab es bis jetzt nur auf dem Rowdd von Radaddel.
Ich oute mich auch gerne als begeisterter Anhänger von Crowdfunding.
Ich habe nun mittlerweile schon an über 30 Projekten teilgenommen (der Großteil davon für Tabletop). Von diesen gehen (zumindest bei mir) der Großteil auf Kleinprojekte, auf die ich wahrscheinlich nie gestoßen wäre ohne eine Plattform wie Kickstarter (zum Leidwesen meiner Freundin…). Allerdings suche ich auch aktiv nach solchen Projekten. Selbst auf einer News-Plattform wie dem Brückenkopf fallen solche Projekte (leider) immer wieder vom Schirm. Dabei sind etliche Perlen mit dabei, die ich nicht in meiner Sammlung nicht missen möchte (Paradebeispiel sind die Zwerge von Oathsworn: Heroes of the Dwarfs).
Manch einem mag es wirklich so erscheinen, als ob Kickstarter in erster Linie von „Großprojekten“ etablierter Hersteller dominiert wird (–> CMoN, Reaper und Mantic). Dem ist aber definitiv nicht so. Es gibt auch wahnsinnig viele kleine Projekte, die ohne eine solche Finanzierungsform wahrscheinlich nie das Licht der Welt sehen würden, weil selbst verhältnismäßig kleine Beträge (< 10000 USD) für viele Hersteller schon ein Risiko darstellen.
Und zudem sind Kickstarter-Projekte kein Selbstgänger, die ihr Ziel wie selbstverständlich um ein Vielfaches übersteigen. Das beste Beispiel hierfür ist für mich Color Warz, dass es selbst im zweiten Anlauf nicht geschafft hat.
Selten bei euch nen Artikel/Intervention gelesen dem ich so uneingeschränkt zustimmen kann!
Genau das selbe sage ich auch schon eine ganze Weile…
ich denke Dreadball kann man auf Grund seiner Entwicklung als positives Beispiel für die „großen“ nennen. Allgemein bin ich hier aber auch eher skeptisch und auch die Vielfalt ist mMn für das Hobby nur bis zu einem gewissen Grad förderlich. Wie Burkhard schrieb, den meisten Games mangelt es am Ende an Support aber noch viel wichtiger an Spielern was immer wieder ein Grund dafür ist das gute/interessante Spiele untergehen und ganz ehrlich ich brauch keine 5+ verschiedenen Games daheim im Schrank… soviel Zeit hab ich gar nicht… die meisten Leute sind denke ich mit 2-3 Spielen mehr als ausreichend bedient… alles andere was man sich so kauft (bis auf evtl. einzelne Minis) landet doch eh früher oder später nur in der Kram-Kiste und wird nie wieder Licht sehen.
Anders sehe ich das hier bei z.B. Boardgames, die sind dafür gemacht dass man die nur ab und zu rausholt. Man hat meist alles dabei um mit mehreren Leuten zu spielen und kann ohne viel Aufwand loslegen. Deswegen freue ich mich im Moment z.B. auch sehr auf den HeroQuest Kickstarter wobei auch da natürlich fraglich ist wie es da mit Support bzw. Erweiterungen aussieht.
MfG
Danke für den Artikel, der das Thema von verschiedenen Seiten interessant beleuchtet.
Nach mehreren enttäuschenden Erlebnissen bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, mich lieber von Kickstarter fernzuhalten (mal schauen, ob ich den Vorsatz angesichts des HeroQuest-Projekts halten kann).
Das nonchalante Überschreiten von den Firmen selbst festgelegter Fristen regt mich auf, das Abliefern minderwertiger Qualität noch mehr. Bei manchen Unternehmen scheint man sich wirklich zu denken: „Wir haben deren Geld ja schon, der Rest ist doch egal.“
Mantic zum Beispiel hat bei mir durch die KoW-Kampagne die letzten Sympathien eingebüßt und wird so leicht nicht wieder einen Cent von mir sehen. Auch by Wyrd werde ich überlegen, ob ich denen noch einmal Geld gebe.
Aber über den Verlust eines Kunden werden sie sich wohl kaum grämen; noch scheint der Scheitelpunkt bei Kickstarter noch nicht erreicht und es gibt noch genug Leute, die fast jeden Sch### das Geld hinterherwerfen.
Den Kommentaren hier nach zu urteilen, scheint sich aber allmählich eine Ernüchterung breitzumachen, was ich durchaus begrüße.
KS ja / nein / vielleicht
klar ist es gibt ein Suchtpotential
habe ca 40 Projekte laufen/ gehabt
bei den meisten bin ich nach wie vor zufrieden
einige würde ich heute nicht mehr machen- da waren kurz danach „bessere“ am Start
inzwischen steige ich auch schonmal aus wenn ich mir die Entwicklung anschaue
Ärgerlich ist meistens ehr das was nach dem KS kommt-im besonderen CMoN haben da viel versaut
Was aber bleibt ist, dass ich deutlich mehr für mein (vorgestrecktes) Geld bekomme als bei regulären Käufen- wenn ich sehe welche Preise für Einzelminis die „limitiert“ sind gezahlt wird lohnt sich das bis jetzt immer
Also ein ja zu KS aber ein Vorsicht bei dem Hype – wer besonnen die Spiele erwirbt die man möchte ist dort witerhin gut Aufgehoben
ergänzend
Godslayer währe wohl ohne KS nie in Deutsch erschienen und die genialen West Wind Produktion hätte ich mir teuer Mini um Mini kaufen müssen und zwar über Jahre anstatt ein wunderschönes großes Paket von zwei wunderbar netten Menschen zu erhalten
Falsch, Godslayer IST in Deutschland erschienen, nur eben auf Englisch.
Dann gab es einen Kickstarter, um die Übersetzung der beiden Bücher zu bezahlen und die nächste Wave zu beschleunigen. Als das Geld dann da war, hat man es nur zum Teil für Übersetuzungsstudios ausgegeben (Hintergrundbuch) und gemeint, dass es immer schon geplant gewesen wäre, dass man das Regelbuch in Eigenregie übersetzen möchte.
Was auch kein Problem ist – Problem am KS von Megalith ist nur, dass sie immer wieder behaupten, sie würden jetzt die Sachen losschicken und 3 Wochen später bekommt man Nachricht: Aber JETZT schicken wir es los, versprochen! Wenn man von Anfang an gesagt hätte: „Auslieferung gegen Ende des Jahres, bzw. Anfang 2014“ wäre das was anderes gewesen. So nervts einfach, weil man auch nie weiß, ob jetzt das eigene Paket schon auf dem Weg ist oder nicht.
Darum schrieb weyly ja auch „in Deutsch“ und nicht „in Deutschland“
Godslayer hätte auch ohne den KS auf Deutsch erscheinen können, so viel kostet eine professionelle Übersetzung und gescheiter Druck nun auch nicht. Das bedingt aber saubere Planung und Zuverlässigkeit. Und wie ja alle Indikatoren anzeigen ist das Geld ja auch eher in die Minis geflossen.
Danke Skraag für die richtige Deutung
ich habe alle Godslayersachen ohne Probleme erhalten – Regelbuch fehlt noch
Ja wahrscheinlich hätte Godslayer auch auf deutsch erscheinen können aber ich denke da das Spiel gut in englisch läuft hätte das Jahre gedauert und eine profesionelle Übersetzung ist teuerinsbesondere in eine Sprache wie Deutsch die außer unsere kleinen Gemeinde keiner braucht
Japp, sorry, habe ich falsch gelesen, tut mir leid 🙂
kann ja mal passieren
besonders wenn man gerade auf diese Projekt persönlich schlecht zu sprechen ist 🙂
Der deutsche Markt ist größer als immer wieder kolportiert wird, nur wenn ich nix oder schlechte Qualität anbiete, dann tut sich da auch nix. Ich muß auch als Unternehmen meine Hausaufgaben machen. Und Profiarbeit kommt einen am Ende meist billiger. Wer einen Markt angeht ohne in ihn vorher etwas zu investieren hat keine Ahnung von Wirtschaft.
Hi,
habe mich bisher auch immer von KS, meist sogar recht interessanten Minis, fern gehalten.
Hatte auch nie einen Mitspieler und bleibe daher lieber bei den gängigen Systemen.
Eine Zinnhalde, die nie aus dem Haus kommt, brauche ich keine mehr, da habe ich schon genügend von anderen großen Firmen.
Wenn mir Minis bei KS gefallen, warte ich einfach 1-2 Jahre und kaufe die dann billig im Hafen oder in den verschiedenen Foren.
Die Meinung von Einigen hier dürfte viele Unternehmen freuen. Vielfalt als Negativbeispiel, gar als Unheilsbringer des Hobbys anzuführen ist als Kunde ja wohl das Dämlichste was man machen kann. Ständig wird über die Preise von GW und PP gemeckert, aber wenn sich deren Konkurrenz endlich mit Kleinanbietern füllt, werden diese zum Problem?
Sind historische Tabletops tot nur weil es hunderte Regelwerke und Miniaturenschmieden zu jedem noch so kleinen Konflikt gibt? Werden Brettspiele automatisch schlecht und fangen sofort an zu schimmeln nur weil es keine neuen Erweiterungen mehr zu kaufen gibt?
Und warum muss man ständig Mitspieler suchen? Gibt es die auch fertig abgepackt an der Ladentheke beim Einzelhändler? Warum nicht selber aktiv werden und Leute/Freunde/Clubmitglieder für ein Spiel begeistern, oder einfach mal schauen ob es nicht doch schon in der Nähe Leute gibt? Die meisten Kickstarter Tabletops zielen mit ihren „2 Starterboxen + Regelbuch“ Bündel doch genau darauf ab das man als Backer die Speerspitze ist und selber aktiv wird.
Vor der Kickstarterschwelle war der Lieblingssatz hier in den Kommentaren noch „über den Tellerrand schauen“ und nun wo es da endlich mal was zu sehen gibt, ist sind alle gleich überfordert.
Jein.
Vielfalt ist super und deshalb ja auch das Credo dieser Plattform. Ich verstehe aber das Argument der Kritiker ebenfalls. Die Tabletop-Szene ist sehr klein und die Zahl der Spieler traditionell begrenzt. Derzeit werden einfach zu viele Spiele auf den Markt geworfen, es ist unrealistisch, dass sie davon mehr als die Hälfte länger halten wird.
Wenn ich vor Ort zwei/drei Leute gewinnen kann, ist das sicher fein und auch umsetzbar, aber eine größere, landesweite Spieler-Community, die auch Turniere oder Events auf die Beine stellen kann, haben nur die wenigsten Systeme. Und je fragmentierter die Szene wird, desto größer wird das Problem.
Ich denke, dass wir nach der Kickstarterwelle eine Konsolidierungswelle in der Tabletopszene sehen werden, in deren Rahmen viele Systeme wegbrechen werden. Die stärksten werden am Ende übrig bleiben und sich auch langfristig halten.
Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen: Carnevale? MERCS, Anima Tactics? Hell Dorado? Alles tolle SPiele mit tollen Miniaturen, aber inzwischen fast völlig marginalisiert, einerseits wegen fehlender Neuerungen und andererseits weil einfach jeden Monat eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird.
Auch die Händler vor Ort haben gar nicht den Platz, um sich alle derzeit bestehenden Systeme wirklich ins Regal zu stellen, sie müssen also auswählen und wer hinten runterfällt, hat es langfristig schwer.Firmen wie CMoN oder Mantic wird das kaum betreffen, aber viele andere dürften nach einem erfolgreichen Kickstarter noch harte Jahre vor sich haben…
Sagen wir es mal so, die traditionelle Spielerlandschaft die Warhammer und Co. vorgelebt haben steht mit der Kickstartervielfalt auf jeden Fall auf Kriegsfuß. Die Annahme das man in jeder größeren Region sofort Clubs/Spieler/Turniere für ein Tabletop findet dürfte auf die Post-Kickstarter-Tabletops sicher nicht zutreffen.
Das dürfte aber auch ein sehr deutsches (/europäisches?) Problem sein, da hierzulande Spiele ja nach wie vor gerne als „Kinderkram“ hingestellt werden und die Durchsetzung bei der Bevölkerung noch zu wünschen übrig lässt. Damit sind wir halt noch auf städtische Clubs und dergleichen angewiesen.
Zumindest auf amerikanischen Seiten kam es mir so vor, dass sich dort die Akzeptanz von, nennen wir es mal Nerdtum eher breitmacht als in unseren Breitengraden. Und mit Akzeptanz lässt es sich auf jeden Fall leichter überzeugen und rekrutieren. 😀
Ist es möglich das die Kickstarterschwelle nach hinten losgeht und sich die Spielergemeinschaft nicht ändert? Ja, das ist definitiv möglich, nur in meinen Augen wäre das dann zum Leidwesen von uns allen.
„Das dürfte aber auch ein sehr deutsches (/europäisches?) Problem sein, da hierzulande Spiele ja nach wie vor gerne als „Kinderkram“ hingestellt werden und die Durchsetzung bei der Bevölkerung noch zu wünschen übrig lässt.“
Deutschland ist traditionell einer der größten und vielfältigsten Märkte für Brettspiele. In Anbetracht dessen halte ich das obige für eine sehr gewagte These.
Brettspieler sind nicht automatisch auch Table Top Spieler, weswegen ein starker Brettspielmarkt nicht zwangsläufig auch ein starker TT-Markt sein muss.
Brettspiele genießen in Deutschland durchaus eine sehr große Ákzeptanz durch die ganze Gesellschaft (einfach, weil wohl fast jeder als Kind schon mit seinen Eltern „Mensch ärgere dich nicht“ oder „Schneckenrennen“ gespielt hat) , während die Table Tops eher weiterhin eher ein Nischenmarkt sind, der vor allem die Nerdkultur anspricht bzw. starke Parallelen zum Modelbau hat, was die Investion von Zeit und Geld anspricht.
Das liegt unter anderem daran, dass Brettspiele einen günstigeren und leichteren Zugang haben. Man kauft sich ein Spiel und hat alles dabei, während man beim TT sich seine Armee aufbauen, bemalen und gestalten kann/muss.
Zudem sprechen Brettspiele in der Regel auch eineb breiteren Geschmack an. Um „Carcassonne“ zu spielen, muss man kein Mittelalterfan sein, während man bei TT’s wie 40k, Infinity oder WM/H halt ein gewisses Faible für Fantasy oder SciFi haben sollte, um sich in die Figuren, ihre Eigenschaften und ihren Hintergrund hineinzuversetzen. Sonst wirkt das ganze nämlich wirklich nur wie Spielzeug.
Andererseits führt eine Vielzahl von Systemen, bei denen viele auch wieder wegbrechen, zwangsläufig ebenfalls zu einer Verbesserung für die gesamte Szene (nicht jedoch für den Einzelnen zwingendermaßen). Setzt sich ein System gegen nur 1 anderes durch, so sagt das kaum was über die Qualität des Spieles und der Miniaturen aus. Aber durch die Schwemme an Spielen (wozu eben KS beiträgt) haben wir es mit einer Art von darwinistischer Evolution zu tun. Nun muss ein neues Spiel, um dauerhaft zu bestehen, die Spieler tatsächlich überzeugen – die Regeln müssen neu und innovativ (oder immerhin altmodisch, aber dafür gut durchdacht) sein, das System dahinter und die Welt stimmig, die Figuren ansprechend.
Nur Spiele, die das alles bringen, werden natürlich überleben und Spielgemeinschaften hervorbringen – man siehe doch X-Wing (gut, kein KS) was einen beispiellosen Aufstieg sieht. Genau die richtige Verbindung aus schöner Welt, gutem Regelsystem und MIniaturen, ausreichend komplex, dennoch sehr Einsteigerfreundlich. Gute Erweiterungsfähigkeit und passende Spieldauer kommen noch dazu.
Dieses System wird also überdauern. Andere, die ein ähnliches Szenario bedienen, werden es dann nicht, weil sie diesen Mix nicht so gut hinkriegen.
Theoretisch könnte es irgendwann passieren, dass bei nur genügend neuen Spielen und guten Ideen irgendwann das „neue“ 40K/Warhammer kommt – also ein System was, trotz aller Schwächen, doch verkauft wird wie Modern Talking und gewählt wie Helmut und Angela 😉
Anima Tactics? Hell Dorado?
Da dürften aber auch Cipher und der deutsche Vertrieb mit der schon legendären Lahmarschigkeit ein wichtiger Grund sein.
@EmperorNorton: „noch scheint der Scheitelpunkt bei Kickstarter noch nicht erreicht und es gibt noch genug Leute, die fast jeden Sch### das Geld hinterherwerfen.“
Als fleißiger Mitleser ist mir gerade Dein Namen bei nahezu allen Kickstarter-Projekten untergekommen. Du müsstest dahingehend doch DIE Ansprechperson sein, kannst alle Projekte miteindander vergleichen und gezielt Auskunft über die Qualität der jeweiligen Projekte geben. Aber die Aussage oben verstehe ich dennoch nicht.
Und ich verstehe nicht, was du nicht verstehst. Wenn du das konkretisierst, gebe ich gern nähere Auskunft.
Ein Großartiger Artikel. Selten hat mir ein Hobbyist zu dem Thema so aus der Seele gesprochen.
Klar, kann man Kickstarter verteufeln, als ausgeburten des Kapitalismus, bei der man Geld für eine Ware bezahlt, die noch nichtmal in Ansätzen Existent ist. Als option großer Firmen, Händlermargen zu umgehen und das eigene Produktionsrisiko zu umgehen, sozusagen etwas ohne eigenes Geld herzustellen und dieses Geld dann nichtmal zurückzahlen zu müssen (sondern nur die entsprechende Ware liefern, Qualität (manchmal) zweifelhaft). Ein Sargnagel für die Freien Händler, die als Vertreiber eines Nischenhobbys (macht euch nichts vor, das sind wir schließlich) sowieso keinen überragend großen Kundenstamm haben, Als etwas, dessen Lebenserwartung nur wenig großer ist als das Auslieferungsdatum der Letzten Box an die Backer….
ICh bin kein großer Freund der Kickstarter. Ich neige zum Extremismus. Aber das sind in meinen Augen alles Punkte, die eben diesen Hype für mich in keinster Weise rechtfertigen.
Andererseits ist es aber so, dass KS schlicht ihre Daseinsberechtigung haben, wenn auch vielleicht weniger inflationär, als es momentan der Fall ist (alles 2 Tage kuck ich auf den Brückenkopf und denk mir: „Oh, schon wieder 3 KS…. wie unerwartet…“ Ich weiß nicht, ob das der Sinn der Sache ist…):
Angesprochene Kleinstfirmen, die allein die Finanzielle Last nicht tragen könnten. Oder das Anpreisen einer guten Idee. Tendenziell sehe ich die Haupteffizienz von KS eher in von vornherein abgeschlossenen Spielreihen (bspw. Brettspiele), in Geländekampagnen oder in Einzelminiaturen für Maler ohne Spielzweck. Dafür ist das ein Tolles System. Aber nicht, um Firmen, die es sich eigentlich Leisten könnten das Produktionsrisiko abzunehmen.
Btw: schöner satz im Beitrag:
“Ich finde für nix mehr einen Mitspieler, dann spiele ich halt wieder Warhammer, da gibt es ganz sicher welche!”
Erinnert mich irgendwie an den Merkel-Wahlkampf: GW muss nicht gut sein. Die anderen müssen nur schlechter sein ^^
Ich halte den Grundtenor des Artikel für „nett gesprochen“ nicht gut 😀
KickStarter ist eine Finanzierungsplattform. Wenn ich als Backer jemand Geld gebe, bin ich in diesem Moment Investor und nicht Käufer. Jemand der glaubt über KS Waren zu kaufen, diese in der geplanten Qualität und zu einem fixen Datum geliefert zu bekommen, versteht einfach nicht das Prinzip, welches dahinter steht.
Für den TT-Bereich ist Kickstarter das Beste, was unserem Hobby seit langem passiert ist. Kleinere und neue Anbieter sind in der Lage Ideen in die Realität zu transferieren. Das KS als Verkaufsplattform wahrgenommen wird, liegt doch nur an ein paar wenigen großen KS von den oben schon angesprochenen Firmen…
Ich plane seit ca. 14 Monaten ein Projekt, wo am Ende ein oder mehrere Gussformen für richtiges Hartplastik rauskommen sollen. Wenn ich einen KS starten (sollte) suche ich keine Käufer, sondern Investoren. Als Gewinnbeteiligung kann ich nur fertige Waren anbieten, bzw. irgendwelche Goodies. Und ja, das Risiko tragen alle Investoren (einschließlich mir selbst, mit dem größten Anteil an investierter Zeit und Geld).
Also Kernaussage von mir: Nicht die angebotenen Kickstarter sind ein mögliches Problem, sondern die falsche Erwartungshaltung der Bäcker von den „Gross-KS“ von etablierten Firmen.
Lieben Gruß
Ralf
Das halte ich für viel zu stark vereinfacht. Klar sind überzogene Erwartungshaltungen ein Problem, aber angesichts der durchaus vorhandenen Schwierigkeiten vieler KS-Kampagnen einfach zu sagen, dass die Leute halt ihre Erwartungen herunterschrauben sollen, ist in meinen AUgen etwas arg kurz gegriffen.
Eine Firma die unter dem Motto „Ist doch ein Kickstarter, da muss man mit sowas rechnen“ Terminzusagen nicht einhält, schlecht kommuniziert oder minderwertiges Material auf den Markt wirft, kann sich in meinen Augen eben nicht einfach darauf berufen, dass ein solches Risiko eben Teil des Systems ist. Auch auf Kickstarter muss seriös gewirtschaftet und gehandelt werden!
Und schlecht umgesetzte Kickstarter, die am Ende enttäuschte Backer zurücklassen, sind nicht nur für die Spieler/Käufer ein Problem, sondern auch für Leute wie Dich, weil Du es dank solcher Dinge viel schwerer haben wirst, Backer von Deinem Projekt zu überzeugen.
Dass Kickstarter inzwischen kein Selbstläufer mehr sind und selbst spannende und kreative Projekte (Collor Warz) scheitern, liegt sicher nicht nur an der Flut der Projekte, sondern auch an enttäuschten Hoffnungen einiger Backer. Kickstarter ist eben nicht die eierlegende Wollmilchsau, die unsere Szene retten wird, sondern eine durchaus zweischneidige Sache.
Ich bin in der Regel auch ein massiver Befürworter von Kickstartern, weil mir diese Plattform mein derzeitiges Lieblingsspiel (DreadBall) und mehrere Projekte, deren Minis ich unglaublich cool finde (DeadZone, Sedition Wars), eingebracht hat. Aber allzu euphorisch würde ich trotzdem nicht werden, denn auch diese Medaille hat zwei Seiten!
Du hast natürlich recht. Habe mich von den vielen Negativkommentaren von Backern hinreißen lassen (ascheaufshaupt).
Aber es wirklich so: Vorher schauen wer da anbietet und was gezeigt wird… und selbst dann kann man immer noch reinfallen (BB-Indiegogo-Amazonen 😀 -> ich habe das Geld tatsächlich schon abgeschrieben).
Ich glaube, vielleicht müssen/mussten wir (die Spielergemeinde) erstmal Erfahrungen mit den KS sammeln. Solche Aktionen wie Wrath of Kings (oder bei anderen Spielern Mantic) werde ich mir zukünftig verkneifen und diese lieber regulär später käuflich erwerben. Auf der anderen Seite würde Kingdom:Death auch jetzt wieder mit 600$ vorfinanzieren.
Ich denke als jemand der einen KS startet muss man schon genauer ausführen, wie, wann, und vor allem *warum* und *wofür* genau soll das Geld einsetzt werden. Wie gesagt, der K:D-KS ist für mich einer der am besten durchgeführten KS bisher. Selbst die für mich uninteressanten PinUps haben die Professionalität des Projekts unterstrichen (es ging ums Geld einsammeln und Belohnungen für die Vorfinanzierungen).
Ich freue mich also weiter auf einige gute abgefahrene KS 😀
Lieben Gruß
Ralf
ps. Die Rechtschreibkorrektur macht aus Backer -> Bäcker… wie man es spricht 🙂
„Die Leute rücken nicht bereitwillig genug mit ihrem Geld heraus“, sagen die Anbieter.
„Die Anbieter bieten nicht so viel für mein Geld, wie ich gerne hätte“, sagen die Konsumenten.
„Tja, so ist das“, sagt die freie Marktwirtschaft.
+1 – made my day 😀
Nach dem jetzt schon abzusehenden Desaster beim Defiance Games Kickstarter, bei dem ich mich zum Glück zurück halten konnte, werde ich wohl endgültig die Finger von der Plattform lassen. Irgendwie fehlt mir das Vertrauen in das Prinzip und die Ergebnisse…
Zu Defiance Games, wenn es jemanden interessiert:
http://theminiaturespage.com/boards/msg.mv?id=327045
Deswegen recherchiere ich auch bei jeder KS-Firma über deren Vergangenheit. Und wenn schon wie bei der Ouya-Konsole keine vernünftige Firmenadresse zu finden ist, dann klingelt bei mir die Alarmglocke.
ja es gibt schwarze Schafe – aber bei über 40 KS/Indigogo habe ich bis jetzt nur einen Reinfall- dafür div. tolle bzw lohnenswerte Projekte
bei Mierce hätte ich fast aufgrund des Gejammersdie besten Fantasyfiguren der letzten Jahre (persönliche Meinung) verpasst/ ausgelassen und somit einen Super Deal verpasst
Defiance war ab zu sehen. Dem Laden traue ich noch weniger zu als Mantic (und von denen habe ich keine druck reife Meinung).
Aber aus dem gleichen grund habe ich damal wie weyly Mierce ausgelassen, was ich nicht bereue. Ok ich hätte was sparen können, das aber nicht wichtig.
Vielmehr freue ich mich das Mierce seine „dunkle“ Vergangenheit hinter sich lassen konnte und man nun wohl der Firma wieder sein Geld anvertrauen kann.
Ich habe an bisher ein paar Crowdfunder mitgemacht (ArcWorlde 1/halfling regiment, ArcWorlde2, Kensei, Wonderlands Project, Figure Art book, Dice Rings, Cthulhu Wars). Mit Ausnahme evtl. des letzten hätten alle anderen Projekte klassisch nur sehr schwer a) die Menge an Käufern/Backern und b) die kritische Finanzierungsmasse erreicht, d.h. im Zweifelsfall wären sie nie, und wenn, dann wesentlich später und teurer oder minderwertiger, vermutlich aber immer weniger umfangreich erschienen.
So gesehen finde ich Crowdfunding erst einmal eine ganz, ganz tolle Sache.
Das Argument des „zuviele Systeme verderben die Szene“-Argument lasse ich für Turnierspieler gelten, aber wieviele von uns sind das? Und hindert Euch Infinity (mal als etabliertes kleines Alternativsystem) daran, WH40K zu spielen?
Und mal ehrlich, wie oft wechselt Ihr Eure Spielergruppe? Wie oft probiert Ihr neue Spiele aus und die Gruppe beißt an? Und warum hört Ihr dann wieder damit auf? Oder bleibts im Regal und Ihr freut Euch, dass Ihr es zumindest 2-3 Mal im Jahr spielen könnt?
Auch das Argument der Einzelhändler greift nur bedingt: Klar könnten Leute, die Ihr Taschengeld nicht für Crowdfunder ausgeben, das dann potenziell in den Laden tragen. Aber wofür denn bitte? Die vierte WH40K-Fraktion? Ich kenne keinen Laden, der ein neues, unbekanntes Indiesystem gepusht hätte. Zumindest nicht seit den Tagen von Confrontation 2.0, und das ware noch Zeiten, als jede Alternative zu GW-Spielen euphorisch gefeiert wurde.
Läden steigen doch meist erst dann auf den Zug, wenn die kritische Masse an Konsumenten bereits erreicht wurde. Im Idealfall dann, wenn sich der Hype gerade erst aufbaut, meistens, wenn er schon voll im Gange ist. Insofern würde ich auch argumentieren, dass Crowdfunding im Zweifelsfalle die Verluste durch neue Einnahmequellen (neue Säue, die durchs Dorf getrieben werden) ausgleicht.
Die Risikokritik ist da noch die schlüssigste, weil nicht zu leugnende: Crowdfunding ist eine Investition mit Lieferrisiko, d.h. man hat wenig Einfluss auf das Produkt und die Lieferung desselben. Da ist die vereinzelte Enttäuschung vorprogrammiert, wenn man sich die Projekte und die Leute dahinter nicht genau anschaut.
volle Zustimmung! viele Einzelhändler stöhnen über GW und co sind aber kaum gewillt ausgetretene Pfade zu verlassen. Habe schon mehrmals bei einem Münchener Händler nach freebooter und infinity gefragt: „können wir bestellen“ war die einzige Aussage. danke, das kann ich selbst 🙁
Ich stimme dem zu. Wenn mein Tabletopladen vor Ort bei jeder zweiten Sache sagt: „Haben wir nicht, das verkauft sich nicht!“ oder „Das müssen wir bestellen, dauert 2 Wochen!“ dann muss ich gestehen, dass meine Solidarität mit dem kleinen Einzelhändler stark schwindet und ich viele Sachen dann woanders kaufe.
Freebooter beispielsweise hat mich so überzeugt, dass ich da mittlerweile jede Neuerung kaufe, spätestens bei der nächsten Messe direkt am Stand. Nicht über einen Zwischenhändler sondern direkt ab Werk. Am Anfang wollte kein Laden es bestellen oder Testspiele anbieten und deswegen gebe ich mein Geld seitdem direkt beim Hersteller aus.
Ansonsten bin ich auch ein Befürworter von Crowdfounding und habe mit Planetary Annihilation, All quiet on the Martian Front, Mutant Chronicles, Shadowrun Returns, dem Album von Amanda Palmer und einigen anderen Sachen aus dem Comic oder Artbereich immer das Gefühl gehabt, dass ich da etwas sinnvolles unterstütze was einen – nicht notwendigerweise immer materiellen – Wert hat.
Klar habe ich mit Bones1 und Godslayer auch was unterstützt, was nicht umbedingt Crowdfounding gebraucht hat, aber ab und an reizt mich dann auch mal die Freebie Flut bzw. bin ich von den Bonessachen echt überzeugt.
Man muss aber auch einfach mal zugute halten, dass ein Geschäft einfach nicht alles lagern kann. Schon gar nicht wenn alle Jubeljahre mal irgendwer kommt und irgendwas kaufen möchte. Lagerraum kostet ja auch, und wenn man sich eine gescheite Marge holen will muss man für ein paar tausend Euro Ware abnehmen. Wenn dann zwei Leute kaufen werden die vielleicht glücklich, der Händler aber nicht. Es ist einfach illusorisch (mit Kickstartervielfalt noch mehr als vorher), dass sich ein Händler jedes Spiel hinlegen kann. Und so lange Händler nicht hellsehen können werden die natürlich „am Anfang“ noch nicht ihr Lager mit Zeug vollpacken. Und ob es nun wirklich Aufgabe des Ladens ist, Demospiele zu neuen und unbekannten (vielleicht den Shopbesitzer auch wenig interessierenden) Spielen zu organisieren weiß ich auch nicht. Da wird MMN doch zu viel verlangt.
Brukhard:
Wenn ich als Händler die Spiele aktiv verkaufen will, muss ich dafür etwas tun. GW Systeme zu verkaufen ist im Zweifel einfach. Man fragt einen der Spieler, ob er einem ne schicke Platte baut, bezahlt ihn im Zweifel dafür, und dann geht das von alleine, weil genug Leute das zocken.
Bei Warmachine könnte(!) es mittlerweile ähnlich sein, die Spielerschaft hier ist groß genug, v. a., da man einen leichten Trend erkennen kann, dass viele W40k Spieler in der aktuellen Edition doch leicht einen Trend zu Warmachine entwickeln. Zumindest bei uns in der Region ist das zu beobachten.
Bei anderen Systemen – gerade Infinity zB, das enorm Geländehungrig ist – ist halt Initiative des Betreibers gefragt. ist die Nachrfrage vorhanden, wenn ja (leicht), wie kann ich die steigern. Muss ich mich da evtl. schlau machen, oder mir wen suchen, der sich für mich schlau macht, etc.
Als Einzelhändler im TT Sektor ist es nicht leicht. Die Margen sind sehr klein, die Nachfrage dafür nicht sehr groß, alleine mit TT (und RPG und [T/L]CG kann man einen Laden kaum halten. [T/L]CGs sind da sehr dankbare Mitläufer, die benötigen wenig Platz und bringen – v. a. im Fall von MtG – ihr Geld – noch mehr, wenn man da aktiv ist (Friday Night Magic bspw.) – viele bauen sich daher ja auch noch weitere Standbeine mit DVD/BR, Mangas/Comics, etc. auf.
Ja, als Shopbetreiber hat man es nicht allzu leicht, aber gerade dann muss ich eben – evtl. in mehreren Sektoren – selbst aktiv sein. Das dankt mir dann idR aber auch die Spielerschaft, die dann auch gerne lokal im Laden kauft, da sie dort eben auch spielen kann. Aber das ist nun zu weit an diesem Thema vorbei.
@Weegel:
Ich komme aus Hamburg, wo es so ziemlich jeden Mittwoch Infinity-Spieler in meinen Local-Dealer zieht um dort ihrem Hobby auf ziehmlich coolen Platten zu fröhnen (die im Laden-Keller lagern dürfen!). Ich wohne in diesem Laden quasi und habe ne lange Zeit einen Teil meiner Miniaturen dort gelagert um auch mal mit einem Interessierten einfach drauf los zu zocken. Dennoch lohnt es sich in einer Stadt wie Hamburg trotzdem nicht, das Sortiment von Corvus Belli auch nur Ansatzweise im Verkauf liegen zu haben, weil davon einfach zu wenig über den Ladentisch geht.
Es gibt eben Dinge in einem „Rollenspiel, Brettspiel, TableTop und ähnliches – Laden“ die besser laufen. Und diesen Dingen muss der Platz gegeben werden um den Umsatz/ Gewinn zu sichern. Diese anderen Dinge sind es übrigens, die meinem Freund ermöglichen Spielfläche bereit zu stellen, die ich als TableToper, Rollenspieler, Magic-/YuGiOh-Zocker oder als Brettspieler gratis nutzen darf.
Wenn ich also sage, der Einzelhändler geht mir eigentlich am Allerwertesten vorbei, weil ich dort eh nur kurz die Beine vertrete und was kaufen will, um zu Hause zu spielen und vielleicht ja auch meinen Freundeskreis habe, mit denen ich beim Hersteller direkt bestelle, kann ich das nachvollziehen. Habe ich aber zum Beispiel den Gedanken in einem Laden hoffentlich auf andere Spieler zu treffen (und dort zu zocken), dann bin ich gerne bereit 2 Wochen auf die Ware zu warten. (Nebenbei liegt das mit der Lieferdauer selten am Laden, sondern eher am Distributor, der nur auf Bestellung bestellt weil auch er Lagerkosten minimieren möchte.)
Sorry mein Post an Yuggoth, nicht an Wegeel.. Müdigkeit.. mea culpa
Ich lese hier vieles, womit ich mich eindeutig identifiziere, und vieles, was auf mich nicht zutrifft.
Befürworte oder Kritisiere ich Kickstarter? Ich finde das durchaus zwiespältig. In erster Linie befürworte ich die Idee hinter dem Konzept. Kleine Unternehmen können sich hierdurch am Markt etablieren. Die Frage ist aber doch: was bedeutet „am Markt etablieren“?
Die wirklich etablierten Systeme lassen sich nachwievor an einer Hand in Deutschland abzählen:
– Warhammer 40k/Fantasy
– Warmachine/Hordes
– Freebooters Fate
– Infinity
– Flames of War
Keines von diesen Systemen ist ein Kickstarter. Alles weitere ist durchaus noch in einer Art „Findungsphase“, wobei einige Spiele sicherlich weiter sind als andere. Nehmen wir Godslayer zB. Die Megalithen haben derzeit v. a. damit zu kämpfen, den Ruf, den sie bei einigen durch den KS haben, gutzumachen. Ist das Spiel etabliert? Nein! Ist es auf einem guten Weg? Ganz bestimmt. Und es ist nicht über einen KS auf den Markt gespühlt worden (hat sich allerdings durch einen KS eine Art Weiterschub-Finanzierung und Schub durch ein dt. Regelwerk verpasst).
Kommen wir in dieser Hinsicht zu meinem Lieblingsthema, was KS angeht. Mantic! Mantic wirkt derzeit, als mache man den „Spartan“ – Spiele auf den Markt werfen, bis man eins gefunden hat, das die Leute anspricht. Das alles finanziert man über Kickstarter. Davon scheint einer tatsächlich, eine Nische gefunden zu haben (Dreadball ist das erste Mantic-Spiel, bei dem ich tatsächlich mal gesehen habe, dass Menschen es spielen) – Deadzone scheint auch gut aufgenommen zu werden.
Der Kritische Punkt daran: Mantic wirft ein fertiges Spiel nach dem anderen auf den Markt, und viele Backer, die an Spielen gebacken haben, die danach nicht mehr supportet werden, schauen in die Röhre. Bei abgeschlossenenen „Boxed“ Games wie es „Mars Attacks“ sein wird, ist das vermutlich weniger ein Problem, bei als ausgewachsene TTs angelegten Spielen wie KoW oder Warpath (was beides meiner Ansicht nach einfach Totgeburten sind und wohl auch bleiben werden) ist dies ein Problem. Und wenn ich in diese Spiele via KS investiere, und es da nicht weitergeht – klar, ist das nicht gute Werbung für den Hersteller.
Was will ich damit sagen: Man sollte sich einen Kickstarter und den Hersteller schon genau anschauen, bevor man da einsteigt. Ich sehe da sowohl Investoren als auch die Hersteller absolut in der Pflicht. Wenn ich als etablierte Größe eines Sektors (wie hier TT) es weiterhin nötig habe, Kickstarter auf den Markt zu werfen, halte ich das durchaus für bedenklich (Cmon und Mantic zB). Wird dort nicht gut gewirtschaftet, probiere ich einfach nur alles mögliche aus, bis ich was gefunden habe, das passt? Diese Frage stelle ich mir.
Wenn ich dem zB Godslayer gegenüberstelle, das sich Peux-a-peux weiterentwickelt, dann finde ich das absolut sympathischer. Aber das ist natürlich meine Subjektive Meinung.
Ich bin halt der Ansicht, das man nicht jedem KS (gerade von den „Großen“, die entweder nicht so wirtschaften, dass man neue Entwicklung selbst finanzieren kann, oder nicht das vertrauen darin haben, und es auf dem Rücken der Investoren/Backer entwickeln, etc.) unterstützen sollte.
Dagegen stelle ich absolut tolle KS wie zB WWX. Die Kommunikation ist grandios (obwohl Verspätung wusste man immer, wie der Stand ist, woran es lag, usw.), und man erkannte auch ein Konzept für die Zeit nach dem KS – und hat sich sogar direkt Partner für das „drum herum“ (Gelände, Transport, Marker, etc.) ins Boot geholt. Oder wirklich viel versprechende Boxed Games wie die kürzlich gefundeten „Shadows of Brimstone“ und „Journey“, die man auch einfach mal „nur alleinstehend“ anschaffen kann.
Viel geschrieben, vielleicht wenig gesagt: Ich werde auch in Zukunft kickstartern, wenn ich in einem Projekt Potential sehe. Ich werde nicht bei etablierten Unternehmen mit ihrer KS – Schwemme einsteigen (und hoffe dabei Inständig, Mantic wird niemals eine ASOIAF Lizenz erwerben 😉 ).
frage mich, wieso du glaubst, dass kow und warpath eine totgeburt sind?! kow wird im deutschen raum quasi nicht gespielt.. aus welchen gründen sei jetzt mal dahingesagt. man kann viele stimmen wahrnehmen, die kow klar für das bessere spiel vor whf halten… die minis mögen zum teil geschmackssache sein, warum das system bislang nicht fuß gefasst hat, ist unklar…. wie auch immer… die sache sieht so nicht überall aus… zumindest in uk scheint kow schon nen thema zu sein und auch aus den usa hört man von einiger aktivität (im forum)… mehr als bei uns…
ich verstehe absolut deinen standpunkt zu mantic nicht. von den minis magst du halten was du willst, aber wieso glaubst du, dass die einen ks nach dem anderen raushauen ohne das spiel zu unterstützen? gerade mantic ist unglaublich aktiv was den kontakt mit der community angeht, begib dich ins dazugehörige forum und du wirst das erleben. weiterhin sind weitere neuheiten für ks angekündigt für februar (und auch noch nen neuer kickstarter um die range schnell auszubauen…), für warpath gilt dasselbe. insbesondere nachdem deadzone geschickt genutzt wurde um truppentypen für eben dieses zu designen…
was du gegen die boxed-games hast, ist mir schleierhaft… die leute von mars attacks sind an mantic herangetreten und die mochten die idee… die leute die den comic mögen offenbar auch…
so… also welche anderen spiele wurden noch auf den markt geworfen (mit kickstartern wohlgemerkt)?… ahhhja. genau!
Warum Mantic keinen Fuß fasst bei KoW?
Wenn man deutsche Regelwerke ankündigt, sie auch fertig auf dem Server hat und nicht rausbringt, dann dürften die Kunden sagen wir leicht irritiert sein. 😉
KoW und Warpath werden -hierzulande- nicht gespielt… => Totgeburt
Dazu kommt: Wann wurde das letze mal etwas für die beiden Spiele herausgebracht. der KoW Kickstarter. Gut, toll. Ein Ergebnis sind die Basilean… dafür bekommen die Mantics auch nur auf die Socken.
Mantic hat nun wie viele KS auf den Markt geworfen? In welchem Zeitraum? Wenn das Unternehmen so klein ist, dass man Spiele nur via Kickstarter „ordentlich“ auf den Markt bringen kann, dann frage ich mich, wie man wirklich sicherstellen will, dass man diese auch ordentlich supportet. Abner, tratschen wir mal alles, was Mantic so an Marken hat, durch.
– Mars Attacks: Kickstarter läuft noch oder ist gerade durch – ist ein abgeschlossenes Boxed Game, das danach keinen Support mehr benötigt. OK
– Dreadball: Ist angekommen, wird Seasonweise erweitert… OK
– KoW: Vor 3-4 Jahren rausgekommen, auch hierzulande dank Kontakten zum BK und damit dem TTI stark beworben… wird nicht gespielt. Jetzt nach dem KS eine Fraktion schon komplett verhunzt.
– Warpath: Wird weniger gespielt als KoW – ein weiterer KS soll folgen
– Deadzone: Skirmish auf Basis von Warpath. Mal sehen, wie es angenommen wird. Man hört zumindest bislang leichte Euphorie. Ob dadurch auch Warpath nochmal nen Schub bekommt… ich glaubs nicht!
– Dwarfs King Hold: Bislang(!) noch kein KS, aber 3 erweiterungen. Habe ich auch noch von niemandem spielen gesehen.
Entweder, ist das Unternehmen nicht so klein, wie sie gerne tun, oder es ist zu viel auf einmal, um alles gescheit zu supporten. Wenn man sich auf abgeschlossene Spiele einschießt, könnte ich das noch verstehen. Aber was passieren wird, wenn man viele Spiele auf den Markt wirft, sehen wir bei Spartan. Uncharted Seas wird quasi nicht mehr supported. FSA bekommt jedes Jahr eine neue Regeledition, was ebenfalls viele Spieler verschreckt.
Da kann das Regelsystem noch so viel besser sein als das von GW. es gibt ca. zwiebenunddrölfizig Regelsysteme, die besser sind, als das von 40k… dennoch ist 40k wohl unbestritten das Nr. 1 System.
„was du gegen die boxed-games hast, ist mir schleierhaft… die leute von mars attacks sind an mantic herangetreten und die mochten die idee… die leute die den comic mögen offenbar auch…“
Hättest Du meinen Kommentar richtig gelesen, wüsstest Du, dass ich da absolut nichts gegen habe. Aber: Mantic steckt nun Energie in ein Boxed Game wie Mars Attacks. OK – scheint ja auch so zu laufen. Der KS ist durch, man wird alleine dadurch die Erstproduktion mit mindestens einer schwarzen 0 fahren können. Also kein Risiko. ABER: Diese Energie zB hätte man ja durchaus auch in eins seiner Systeme stecken können, um diese mal eher an den Mann zu bringen. Wäre ich Warpath oder KoW Spieler, würde ich mir verarscht vorkommen.
@ Weegel:
Jetzt musst Du mal ganz gut durchatmen, ich werde Dir jetzt etwas sagen was unter Umständen Dein Weltbild ins wanken bring:
Der deutsche TableTop-Markt ist nicht wichtig!
Es kann den Machern eines Spiels relativ egal sein ob das Spiel in Deutschland gespielt wird oder nicht. Auch wenn hier alle Leute immer wieder rumquacken das sie ein Spiel xy spielen würden wenn es nur in deutscher Sprache erscheinen würde (siehe dazu den Kickstarter zu Godslayer, ist zwar durchgelaufen aber nicht so glanzvoll wie er laut dem rumngequacke nach deutschen Regeln hätte sein müssen)
Deine Beobachtungen mögen unter Umständen für den deutschen Markt zutreffen (was nicht bewiesen ist, nur weil DU niemanden siehst der KoW spielt bedeutet es noch lange nicht das es nicht gespielt wird, unter Umständen haben KoW Spieler einfach nicht das Interesse es groß im Netz aufzuhängen)
Totaler Kappes. Der potenzielle Absatzmarkt in Deutschland ist nach den Staaten und England der Größte.
Ja, klar, darum gibt es ja auch so viele deutsche Projekte. Darum lebt die deutsche TableTop Szene ja auch so aktiv im Netz auf. Darum gibt es auch so viele deutschsprachigen Foren in denen Spiele jenseits von GW und PrivaterPress besprochen werden.
@Grün & Dennis:
Auf dem Papier ist Deutschland das Europäische Land mit der größten Käuferzahl und Kaufkraft. Und schaut man sich die Zahl der On- und Offlineshops an, ist Deutschland ein ziemlich großer Markt.
Natürlich wird aber auch jeder dem Dennis (oder dem Christian) um den Bart schmieren, wie wichtig good ol‘ Germany ist, wenn man sich unterhält. Und die oben genannten Papierfakten reichen aus, die Aussage nicht in Zweifel zu ziehen.
Richtig ist aber auch, dass es eine ziemliche Diskrepanz gibt zwischen Szenenaktivität und vermeintlicher Größe.
Innovation aus Deutschland verkommt nicht nur in der Industrie immer mehr zum Slogan.
Beide Tatsachen (so sie denn solche sind) schließlich sich aber nicht aus.
Ich denke das liegt daran, dass Deutschland als Markt ziemlich gesättigt ist. Die jugendliche Käuferschicht wird jedes Jahr geringer, der Anteil der Ü30 ist überdurchschnittlich hoch. Gleichzeitig wird der demographische Wandel längerfristig dazu führen, dass weniger Geld in Hobbies fließen kann. Deutschland ist also kein Wachstumsmarkt, eher im Gegenteil.
Außerdem sind Deutsche im Allgemeinen risikoscheu (siehe z.B. PEW global). Das führt vor allem in wirtschaftlich fordernden Zeiten zu Besitzstandsdenken und Innovationsfeindlichkeit/-trägheit.
(Und erklärt z.B. auch warum 67% der Deutschen genau die Parteien gewählt haben, die daran Schuld sind, dass ihre (Mittel-) Schichten immer weiter schrumpfen – SPD & CDU.)
Wir sind nur derzeit in einer Situation, wo es hier noch (!) relativ große Käuferschichten mit relativ viel Taschengeld gibt (Jugendliche und Studenten mit Mittelstands-/Oberschichteltern, sowie Berufstätige mit überdurchschnittlichem Einkommen – zumeist mit Studium und Mittelstands-bzw. Oberschichteltern). Ich freue mich über jede Ausnahme!
Ich würde übrigens auch behaupten, dass Crowdfunding Projekte zum großen Teil von der Ü30-Gruppe angetrieben werden – Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass der durchschnittliche Teen oder Student das Geld hat binnen weniger Monate mehrere Kickstarter mit mehreren hundert EUR zu füttern. Das gilt für DE genauso wie für die USA oder GB.
Falls es einige noch nicht mitbekommen haben, auch die US und UK hat die Krise getroffen und die Verkaufszahlen gehen dort zurück. Von daher wäre es Blödsinn sich nur auf den englischen Markt zu konzentrieren.
Das KoW und Warpath nicht so häufig gespielt werden liegt zur Zeit vor allem daran, dass Mantic für den deutschen Markt zu wenig tut, sich dann aber wundert warum keiner kauft. Man sollte halt nicht deutsche Regeln versprechen, übersetzen lassen und dann nicht veröffentlichen. Ist immer eine blöde Idee.
Leider ist es wirklich so, dass bei KoW Mantic nicht wirklich so unterstützt wie sie es sollten. Es gibt immer noch Lücken bei den Völkern und das teilweise bei Völkern die zu den ersten Erschienenen gehören.
Mantic hat leider immer wieder eine kurze Aufmerksamkeitsspanne was ihre Spiele angeht, aber da sind sie ja dank Spartan nicht allein.
Grün, deine Einschätzung des deutschen Marktes könnte falscher nicht sein. Ich brauch nur kurz ins Netz zu sehen und seh hier sehr viele Projekte und aktive Gruppen, schau ich mich dann in meiner Umgebung um finde ich auch nicht grade wenig.
Generell haben die Angloamerikaner immer noch nicht die Tatsache überwunden, dass nicht alles nur in Englisch produziert werden kann und dann reißen es einem die anderssprachigen Länder aus den Händen. Mit lokalisierten Sachen machst du in der Regel deutlich mehr Umsatz, wenn auch noch die Qualität stimmt. Und bei Qualität haben sich ja manche Firmen nicht mit Ruhm bekleckert.
Und gesättigt ist der deutsche Markt sicher nicht. Allein mit Blick auf die SPIEL würd ich sagen, dass da noch viel Luft ist, man aber dem Kunden auch entgegenkommen musss. Oder wie erklärst du dir den Erfolg von SW: X-Wing bei dem die deutsche Fassung ständig ausverkauft ist und man eher noch die engl. Produkte bekommt?
Ich habe selten so eine katastrophal falsche EInschätzung des deutschen Tabletop-Marktes gelesen wie die von Grün…
Wer ernsthaft der Meinung ist, dass die deutsche Szene im Netz nicht aktiv ist (inzwischen wird sogar eines der wichtigsten englischsprachigen Newsportale von einem Deutschen betrieben…) und keine vielseitigen Foren kennt, der ist einfach völlig betriebsblind… Und außerdem hat er vermutlich noch nie mit einem Hersteller gesprochen.
Sorry, aber das einzige was die deutsche Szene noch weiterhin vom Zugang zu Kickstarter abhält ist die Kreditkartenpflicht.
Es gibt zwei Dinge die ich jedesmal vorbete wenn ich um meine Meinung zu einem KS gefragt werde:
1. PayPal
2. Deutsche QSR mindestens.
Und die hohen Portokosten seitdem die US-Post diese drastisch erhöht hat.
Hier werden wieder Dinge durcheinander geworfen. Es ist ein Nischenmarkt, egal ob in UK, USA oder Deutschland. Wir sprechen von einer Szene im 6-stelligen Bereich, wenn man alle die Space Marines irgendwo im Keller liegen haben mit dazu zählt. Ein starker Konkurrenzmarkt mit Zig-Anbietern der Video- und Computerspiele hat bspw. mehrere dutzend Magazine für den Markt. Hier wurde eine Bereinigung durchgeführt, das Produkte die unter eine Auflage von 70-100.000 (!) Stück gefallen sind vom Markt genommen wurden mit der Begründung nicht mehr relevant. Vergleicht man das im Tabletop, wo es effektiv für den deutschen Markt (die englischen Produkte mal außen vor) nur 2 Magazine gibt, TTI und WD. Hier wäre jeder der beteiligten auch über ein 1/4 der oben genannten Stückzahlen froh und dankbar …
Wobei im Computerspielemagazinemarkt viel auch nur noch über unbezahlte Praktikanten läuft. min. ein halbes Dutzend wird nur noch von Praktikanten erstellt.
http://www.golem.de/0904/66485.html
Und schon 2009 gab es nen richtig massiven Einbruch, von dem man sich nicht erholt hat. Allerdings dürfte die schwache Qualität vieler Publikationen auch mit schuld dran sein.
@Beloq: Sättigung bezieht sich auf anzahl der spieler, nicht geld, dass von der gegebenen zahl der hobbyisten ausgegeben wird. Insofern ist X-wing sogar ein sehr schönes beispiel für die generationsverschiebung: Das Spiel ist quasi die Antithese zu KoW. Teuer in der anschaffung, nostalgie-pull, der sich vornehmlich an die Ü30 richtet, extrem simples Spielprinzip und pre-painted Minis, was der älteren, berufstätigen Käuferschaft sehr entgegen kommt.
Las mich raten, du hast X-Wing nur aus der Ferne gesehen?
Ich kann hier keine Sättigung sehen, nur Spieler die noch nicht angesprochen wurden. Was an X-Wing teuer in der Anschaffung ist, mußt du mir erst verraten, da tun sich beide Spiele nicht viel, und komm mir jetzt nicht mit der Minianzahl…. den prinzipiell könnt ich KoW auch mit ein paar bedruckten Platten spielen. Nostalgiepull kann ich auch nicht sehen, denn die Spielerschaft geht quer durch alle Altersschichten und Schichten. Und das Prinzip ist etwa genauso simpel/kompliziert wie bei KoW.
Prepainted bei X-Wing ist mir von der Qualität deutlich lieber als die Grauplastikwüsten die mich öfter bei anderen TTs erwarten.
Falsch geraten. Ich kann allerdings nur davon berichten, was meine Spielkumpels und ich diskutieren und was wir um uns herum sehen.
Aber da Du ja anscheinend voll bescheid weißt wie der Hase läuft, und deutlich mehr Ahnung hast, kann ich mir meine Spekulationen natürlich sparen.
Meiner Meinung nach sind es nicht die Backer, die so tun, als würden sie etwas vorbestellen, das Problem bezüglich der Erwartungshaltung, sondern die Firmen Kickstarter und Konsorten knallhart als Vorbestellungsplatform nutzen. Der Gedanke, das man ein Projekt unterstützt, weil man es für etwas Gutes hält und man nicht per se einen materiellen gegenwert erwartet, sonder das ganze als Sponsoring/Investment sieht, ist doch schon lange gestorben. Warum? Eben wegen Projekten wie Dark, darker, Darkest, Zombiecide oder anderen Spielen „großer“ Firmen, die auch andere Möglichkeiten hätten. Die meisten (erfolgreichen) Kickstarter sind eben nur noch Vorbestellungen. Sie spielen mit der Gier der Leute, die Angst haben, etwas zu verpassen und der Gier der anderen, die einfach alles backen, was nicht bei 3 auf dem Baum ist, um dann via eBay damit Asche zu machen.
Was auch immer wieder vergessen wird, wenn es um Plastik geht, nicht um Resin oder Metall, dann sind die Produktionskosten deutlich im niedrigen Cent-Bereich. Die Formen sind mit einem Großteil des Geldes bezahlt. Die Miniaturen selbst kosten nur einen lächerlich kleinen Betrag.
Reaper Miniatures hat z.B. beim ersten Kickstarter keinen realen Verlust eingeschrieben. Und das obwohl die soviel herausgegeben haben.
(Alles unter 20 % bis eher 30 % Gewinn wird üblicherweise im amerikanischen Geschäftsleben als Verlust angesehen.)
Wenn ich mein Geld über einen längeren Zeitraum und mit etwas Risiko investiere, dann erwarte ich auch einen entsprechenden Gewinn. Das der in Plastik-Miniaturen ausgezahlt wird, bedeutet für mich das ich mich nicht mit ein paar lächerlichen Figuren zufrieden gebe. Da muß schon Gefühlt was rüberkommen. Ansonsten kann ich das Geld besser für etwas anderes benutzen und später die Sachen kaufen.
Was mich bei Kickstartern immer ärgert, das kein Geld für deutsche Übersetzungen eingeplant werden. Die Firmen verärgern damit viele deutsche Interessenten. Weitere Zahloptionen und hohe Versandkosten sind natürlich ein weiterer Grund. Es ist schon schwer nachzuvollziehen, warum der Versand nach Europa so teuer ist, aber die Amerikaner nichts zahlen. Merkt man auch gerade beim Heroquest Kickstarter. Diesmal sind die Amerikaner nicht sehr glücklich Versand zahlen zu müssen…
Es ist auch interessant das der Versand von Amerika nach Europa/Australien usw. so teuer ist, aber direkt aus China im Centbereich liegt. Bestellt mal Magnete über Ebay oder anderes direkt aus China, da wird ein schwindelig wie günstig die Sachen verschicken können.
@shipping
Der internationale Versand aus den USA ist eben so hoch. Da können die Firmen die kickstartern nichts für. Allein von 2012 auf 2013 hat USPS die Preise für den internationalen Versand bis zu 60% angehoben.
In den USA zu kaufen ist halt unglaublich günstig, da wären die Versanddienstleister doch dumm sich nicht eine ordentliche Scheibe vom Kuchen abzuschneiden…
In vielen Bereichen lohnt es sich immer noch in den USA zu kaufen.. nur halt nicht mehr so wie vor 5 Jahren.. Nächsten Monat wird im Übrigen shipping aus den USA wieder teurer!
Aber Pakete im Inland werden umsonst verschickt? Also, wenn ich zur Post gehe, dann muss ich trotzdem Porto für meine Pakete verschicken.
Ich wünsche mir nur ein wenig Transparenz, mit wieviel das Porto dort subventioniert wird und das dies auch für die internationalen Versendungen angewendet wird.