Avatars of War: Stellungnahme zu WarCast
Bei Avatars of War gibt es Probleme, die die künftige Startegie der Firma beeinflussen werden.
I think some explanation on the state of AoW will be good by now.
About production problems:
There are no problems at all with metal miniatures production.We tried the WarCast process for mass producing multi-part plastic-resin regiments. Thing is we were unable to make a profit at the porduction rate we achieved (even if we achieved a very high production rate).
Deciding to stop WarCast production for regiments was not easy, we tried during months to tweak this & that, we improved, but it was never enough. At the end there was no more choice but to switch to plastic injection if we wanted to produce the quantities we need.
So we have removed the regiments from distribution and we are now retooling all regiments for plastic injection production. Tooling a single regiment takes 2-3 months, and it does not speed up that much the process tooling several boxes at one, so it will take quite a while to have all the regiments back in distribution (even more as we will give priority to the new releases over retooling regiments).
First injection plastic produced regiment (the Pathfinders) will come on July.
Future of WarCast:
WarCast is a great production method for non-distribution products. So it will just be for online only items, where the direct sell allows us to make a profit.
WarCast will allow us to produce items that would not sell enough to be tooled on plastic, or weigh toomuch to be produced in metal, …About future releases:
The fact that I have to resculpt most of the bits of the different regiments (to make possible plastic injection tooling) has slowed me down with new releases. I will do what I can, but I can not promise a new release regiment per month now.There will be a monthly plastic injection regiment, but it might some months be a retooled one, like the Corrupters, and oher months a completely new regiment … there will also be of course new metal characters every month.
First injection plastic produced regiment (the Pathfinders) will come on July.
About Indiegogo Dwarf campaign:
Of course all this affects the Dwarf campaign new releases as well, so it is possible some months there will be no new Dwarf regiment (but for sure at least a new Dwarf character). To all disappointed Indiegogo backers, I can just say that I am working very hard, I simply cant increase the release rate unless I commission some miniatures to freelancers, but I would like to do the whole Dwarf army myself.About AoW health:
Sales of metal figures are enough for AoW to carry on, so AoW’s health is good. With the imminent arrival of the plastic injection regiments the future looks really bright. All in all AoW is healthier than ever.Thanks for reading so far!
Was bedeutet das also?
Zum einen werden die WarCast Regimenter aus dem Vertrieb genommen und nur noch direkt bei Avatars of War erhältlich sein. Sie sind in der Produktion schlicht zu teuer. Stattdessen werden Avatars of War weitgehend auf Spritzguss-Plastik wechseln (wie im Fall der Berserker). Geplant ist jeden Monat ein neuer Bausatz, teilweise kann es sich dabei aber um Neuauflagen alter WarCast Bausätze handeln. Ob dieser ambitionierte Plan zu halten ist und wie lang es bis zu seinem Inkrafttreten dauern wird, bleibt abzuwarten.
Wir drücken den Jungs die Daumen!
UPDATE:
Eine Zwischenmeldung von Felix:
Not Renedra. Sprue ABS tooling for injected plastic is too expensive for a company of our size.
We are doing tooling for PVC injected plastic. There are tow reasons for using PVC plastic instead of ABS:
- Tooling it is not so expensive (while still thousands of EUR for a mold, not in the several tens of thousands like ABS)
- As PVC injection casting allows for similar undercuts as the ones in metal minis, masters can be sculpted at 1:1, which is very important for a company as AoW, with only two full time sculptors (one of them still a trainee).
The quality of the injected castings is very good. A good example of PVC plastics are privateer press ones.
Produced castings are not as cheap as ABS ones (which are less than 1EUR for a whole regiment) but still allow for a good profit margin. Note that you need a good margin, because if you want a product to be widely distributed we are talking about 50% discount from retail price. This is only possible (for multi-part regiments) with injected plastic (be PVC or ABS).
Es wird als dasselbe Produktionsverfahren sein, das auch Privateer Press und Mantic Games nutzen, und das wir in der Regel unter dem Namen Restic kennen. Auch hier wird mit Spritzguss gearbeitet, allerdigns mit anderen Formen und einem anderen Gussmaterial. Restic krankt häufig daran, dass das Material sich nur aufwändig entgraten lässt und weniger detailscharf ist als normales Plastik wie es Renedra für viele Hersteller anfertigt.
Definitiv interessante Neuigkeiten, die zeigen, dass die Massenproduktion von Modellen und Regimentsboxen eben doch keine ganz leichte Nummer ist. Erst Defiance Games, jetzt Avatars of War, die Branche hat an einigen Stellen wirklich noch Potential für Verbesserungen und muss vermutlich noch durch eine ziemlich harte Schule…
mh… interessante news. Mal sehen wie sich das am ende auf die Qualität und Preise auswirken wird. Soweit ich das hier immer mal lese, sind die Plastikregimenter um einiges teurer in der Herstellung, d.h. lohnen sich erst ab großer Stückzahl.
Mal abwarten. Plastik finde ich prinzipiell gut. Mal sehen ob es auch so bleibt.
Etwas bitter stößt mir die Sache mit den Zwergen schon auf. Eine Nachricht wäre das wohl auf der Indiegogo-Seite wert gewesen, geschweige denn ein Nachfragen an die Backer „hello, I would like to ask you… freelancer or me?“… so haben wir keine Wahl. Die Kampagne ist seit einem guten Jahr beendet und wer weiß wie sich die Verzögerung jetzt genau auslässt.
Plastikspritzguss ist mit weitem Abstand die teuerste Produktionsform, das können sich nur ganz wenige Unternehmen überhaupt leisten. Sobald die Fixkosten einmal gestemmt sind, liegen die Kosten pro Gussrahmen allerdings extrem niedrig, während die Kosten pro Mini bei Restic recht stabil sind.
Wenn es also gelingt einen Bausatz an den Markt zu bringen, der sich so gut verkauft, dass er die Kosten für das Tooling der Gussform reinholt, kann man damit gutes Geld verdienen. Avatars of War scheinen davon auszugehen, dass ihre Boxen das schaffen können (was angesichts der Zielgruppe sicher keine kühne Schützung ist), aber der Prozess ist eben recht langwierig.
Dazu eine Erklärung von Felix:
Not Renedra. Sprue ABS tooling for injected plastic is too expensive for a company of our size.
We are doing tooling for PVC injected plastic. There are tow reasons for using PVC plastic instead of ABS:
-Tooling it is not so expensive (while still thousands of EUR for a mold, not in the several tens of thousands like ABS)
-As PVC injection casting allows for similar undercuts as the ones in metal minis, masters can be sculpted at 1:1, which is very important for a company as AoW, with only two full time sculptors (one of them still a trainee).
The quality of the injected castings is very good. A good example of PVC plastics are privateer press ones.
Produced castings are not as cheap as ABS ones (which are less than 1EUR for a whole regiment) but still allow for a good profit margin. Note that you need a good margin, because if you want a product to be widely distributed we are talking about 50% discount from retail price. This is only possible (for multi-part regiments) with injected plastic (be PVC or ABS).
Ist also nix mit Plastikspritzguss…
Ok, kennt jemand PVC-Minis? Wie sind die so? Sagen wir mal, gemessen an ABS, Fa..inecast und vernünftigem Resin, sowie Weißmetall?
Würde mich sehr freuen, wenn da jemand halbwegs detailliert beschreiben könnte – ich hab nix von PP, daher kann ich mir die genaue Qualität nicht vorstellen.
An sich klingt ja Plastik schon nach einem Fortschritt, und als nicht-Backer begrüße ich das sehr, da mich Verzögerungen auch weniger stören.
Moment mal, das Zeug von PP? Aller Verzögerungen und fehlende Kommunikation zum Trotz konnte ich mich wenigstens noch freuen irgendwann eine schöne Zwergentruppe zu bekommen, aber das Zeug können sie gleich behalten.
Ich habe noch nicht ein Teil davon gesehen das nicht mindestens 1-2mm Versatz quer über das ganze Modell hat. Jetzt bin ich als Backer aber mal richtig stinkig.
Danke, die Info ist spannend!
@God-O-Thunder:
Dasselbe Verfahren wird auch von Mantic für Dreadball, die Enforcer und grundsätzlich alle Restic-Modelle genutzt.
Naja, dann werde ichs ja bald sehen – Deadzone dürfte ja dann praktisch nur aus Plastik nach dem Verfahren bestehen. Bislang sahen die Bilder hier aber immer gut aus dazu.
Angeblich will Mantic bei Deadzone die „Rezeptur“ für das Restic verändern. Wir werden sehen.
Ok… ich verstehe es noch nicht 100%ig
Sind alle Dreadballmodelle aus Restic (bei der Beschreibung steht immer Plastik)? Zumindest, die Modelle, die ich in der Hand hatte waren völlig in Ordnung…
Lieben Gruß
Ralf
Soweit ich weiß, ja, die Dreadball-Modelle sind aus Restic.
Dabei ist Restic aber ein Kunstwort, das es außerhalb des Tabletop-Bereichs vermutlich gar nicht gibt.
Es handelt sich dabei um eine Art Plastik, weshalb Mantic mit der Beschreibung recht hat. Nur assoziiert der gemeine Tabletop-Spieler mit Plastik eben die Gussrahmen, die man z. B. von GW kennt, also das Plastik, das man auch mit dem üblichen Plasikkleber kleben kann. Den kann man bei Restic aber vergessen, da braucht man Sekundenkleber.
Ah, ok… vielen Dank. Jetzt hab auch ich es begriffen 🙂
Mmmh, also PVC-Figuren-Projekte würden mich persönlich nicht so wirklich ansprechen.
Gerade wenn PP als Beispiel genannt wird, überzeugt mich das alles erst mal nicht so.
Wenn echter Spritzguß zu teuer ist und an den Warcast-Sachen nix verdient wird, hätte ich auch an Felix stelle eher mal vlt die Backer entscheiden lassen.
Wenn er mal Zahlen auf den Tisch legen würde zu den verschiedenen Produktionssystemen, dann könnte man vlt nachvollziehen, was wirklich der sinnvollere Weg wäre.
Also für mich wäre schon interressant was für Preis-Erhöhungen WC tragbar machen würde, was eine PVC-Form im Vergleich zu einer Plastikform kosten würde usw.
So wurschelt er wieder sein eigenes Ding, nur diesmal halt nicht alleine mit dem Geld seiner Firma, sonder eigentlich Finanz-Partnern (aka Backer), denen er bei solch essentiellen Entscheidungen eigentlich mehr Rede und Antwort und vlt sogar Entscheidungskompetenzen geben müßte.
immerhin haben sie diesen Weg genommen, anstatt die einfache Variante zu nehmen und die Preise zu pushen.
Schade natürlich, dass die Indiegogo-Backer jetzt noch länger auf ihr Zeug warten müssen, allerdings finde ich es generell total super, dass die Regimentsminis jetzt alle auf „richtiges“ Plastik umgestellt werden. AoW machen klasse Minis, besonders die Zwerge gefallen mir alle äußerst gut und ich bin gespannt, was die Firma in Zukunft so auf die Beine stellen wird.
Also durch die Indiegogo kampange von Troublemaker Games kann man ungefähr abschätzen was so ein Spritzgusswerkzeug kosten kann. Er brauchte 2250 Pfund für einen Gussramen für eine Orkpose, ein Orkfahrzeug, eine Orkfahrzeugwaffe, eine Menschenpose, ein Menschenfahrzeug und eine Menschenfahrzeugwaffe. Sprich sechs unterschiedliche Objekte.
Wohlgemekrt ist dieser Gussrahmen im 6mm Maßstab. Jede weitere Pose oder Figur kostet 600 Pfund. Ob die Fließtests in dem Preis enthalten sind weiß ich leider nicht. Zum Glück hat die kampange ganz ok funding bekommen. (Darüber hätte ich mir auch noch ne Meldung vom Brückenkopf gewünscht. Habe das sogar im Kontaktformular zu euch gesendet.)
Ein Gussrahmen wie bei Gamesworkshop mit sehr vielen Bitz und einzelteilen ist also sehr teuer. Wobei GW wohl auf eine eigene Produktion zurückgreifen kann.
Kleinere Firmen wie Avatars of War müssen natürlich auf einen Zulieferer zurückgreifen und haben auch eine wesentlich kleinere Finanzkraft.
Lange Rede kurzer Sinn: So nen Gusswerkzeug für ein Zwergenregiment von AoW kann schnell mal 5000 – 6000 Dollar kosten. Aber die könnten das auch einfach mal sagen. :/
Das ist noch sehr gering geschätzt. Eine Plastikform für eine handvoll 28mm Minis dürfte eher im Bereich 20K liegen, und das ist nur Rahmendesign und die Form an sich. Danach muss die beim Produzenten noch „ge-toolt“ werden, also an die eigentliche Maschine angepasst werden. Das kostet nochmal ein paar tausend Dollar. Die eigentliche Produktion ist im Vergleich lachhaft, etwa 0.25-0.35$ pro Rahmen. Da sieht man sehr schön dass sich das erst bei sehr großen Produktionsmengen lohnt.
Natürlich muss man auch noch bedenken dass da noch die Kosten für Master, Versand, Verpackung etc dazu kommen.
Dann bin ich ja sehr überrascht das er nur 2250 pfund wollte für seinen Plastikgußrahmen.
Der Preis oben bezieht sich auf einen etwa 4×6″ Rahmen der ausser Haus produziert wird – ich denke mal der 6mm Rahmen ist deutlich kleiner.
Wie Falkal gesagt hat, im Durschnitt liegt ein Plastikrahmen viel weiter oben. Bei Renedra bist du bei einem vollen Rahmen leicht bei 20000 Pfund, dazu kommen Verpackungen, Versand, Modelleur etc.
Also die AOW Zwergen-Slayer aus Plastik sind schon sehr geil, insofern: Yay!!! Mehr Plastik!
Natürlich wirklich doof für alle Backer der Kampagne, aber da man ständig Crowdfundingkampagnen sieht, bei denen sich die Auslieferung der Produkte mal mehr oder weniger verzögert… naja, kann man sich halt seinen Teil denken.
Wenn ich bei sowas je mitmache, dann werd ich jedenfalls nicht davon ausgehen, dass der Kram zum genannten Termin bei mir ankommt ^^
Es gibt halt immer unvorhergesehene Probleme, und erst wenn ne Firma richtig groß ist, hat sie die Kapazitäten mit den meisten dieser Probleme so umzugehen, dass sie doch noch termingerecht arbeiten können. Diese Kapazitäten haben kleinere Firmen nicht, auch nicht, wenn man ihnen grad 250.000 Dollar zugeschmissen hat.
Da müssen die Leute echt mal lernen die Dinge im richtigen Rahmen zu sehen. 250.000 Dollar sind garnicht so viel. 500.000 auch nicht. Selbst mit ner Million auf der hohen Kante könnt man nicht aufhören zu arbeiten und davon bis ans Lebensende leben.
(Außer man zieht in irgendein armes Land mit schlechter Währung 😉 …)
Und selbst Firmen von der Größe wie BMW, Volkswagen, Samsung oder was auch immer, stehen manchmal vor Problemen, die nicht bewältigt werden können und haben dann Verzögerungen.
Also kann man den Leuten, die sich lautstark über Verzögerungen beklagen, immer nur sagen: Kommt klar. Macht die Augen auf. Regt euch ab. Ist alles nich so leicht, wie ihr das in euren kleinen Köpfen glaubt…
ich klage nicht ueber verzoegerungen, sondern ueber fehlende kommunikation. aber ja, habe auch gerade die mail von der kampagne in meinem postfach gefunden…
Naja, ganz so locker kann man das meiner Meinung nach nicht sehen. Die Leute haben ja vorab Geld bekommen und dafür zugesagt, die Ware zu einem bestimmten Zeitpunkt zu liefern. Klar, es kann immer was passieren, aber bei den ganzen hobbybezogenen Startern hat man das Gefühl, dass die Zusagen, nachdem das Geld da ist, nicht mehr so ernst genommen werden. Und dann wird denjenigen, die brav gezahlt haben, auch noch ein kleiner Kopf unterstellten?
Finde ich auch reichlich daneben.
Dass immer mal was daneben gehen oder etwas wirklich Unvorhergesehenes passieren kann, ist klar. Aber auch für solche Eventualitäten kann man Spielräume einplanen.
Von den sieben Crowdfunding-Kampagnen, an denen ich innerhalb der letzten zwölf Monate teilgenommen habe und die schon ausgeliefert haben oder hätten ausgeliefert haben sollen, hat genau eine ihren Zeitplan eingehalten. Nach dem zu urteilen, was ich über andere Kampagnen gelesen habe, dürfte das an einen repräsentativen Wert recht nahe herankommen.
Das spricht nicht gerade für die Professionalität der Branche.
Meiner Meinung nach beschweren sich noch viel zu wenig Leute, angesichts der Tatsache, dass man den Firmen praktisch komplett ihr unternehmerisches Risiko abnimmt. Aber die Apologeten sind immer schnell dabei, Entschuldigungen zu finden.
(…) dass man den Firmen praktisch komplett ihr unternehmerisches Risiko abnimmt.(…)
was die firmen auch viel kostet…reduzierte preise der produkte, kostenlose artikel, keine versandkosten usw.
In einem Crowdfunding-Projekt ist nichts kostenlos. Schließlich bezahlt man, um diese „kostenlosen“ Leistungen zu erhalten. Einzig die Kalkulation der Firmen ist eine andere.
wie auch immer am ende kostet es die firma etwas dass sie sonst nach markteinführung eingenommen hätten. jedenfalls sollte man darauf achten, sonst gibt man tatsachlich geld zum nulltarif und ohne eine sicherheiten ab. 😉
„Von den sieben Crowdfunding-Kampagnen, an denen ich innerhalb der letzten zwölf Monate teilgenommen habe… hat genau eine ihren Zeitplan eingehalten“
Das sieht bei mir ganz ähnlich aus.
Ich finde das aber nicht weiter schlimm. Oft will gut Ding eben Weile haben. Solange ich das bekomme, was man mir versprochen hat warte ich auch ohne Wutausbruch 6 Monate länger. Schneller wäre natürlich besser aber Crowdfunding ist eben keine andere Art von Versandhandel. Wenn man etwas Zeitkritisch braucht sind Crowdfunding Plattformen nicht der richtige Ort zum suchen.
Mit Entschuldigen hat das mMn nicht viel zu tun. Eher mit Realismus. Je nach dem, welchen beruflichen Hintergrund man hat, weiß man doch selber wie „die Dinge“ so laufen.
Sicherlich werden auf Plattformen wie KS die Liefertermine gerne schön gerechnet. Andererseits wollen viele Teilnehmer das nur all zu gerne glauben. Vor allem die, die sich als Versandhandleskunden sehen.
Ob man genau so viel (…oder gar mehr) Geld bekommt, wenn man absolut ehrlich ist und in Worst-Case-Szenarien plant und kommuniziert wage ich ernsthaft zu bezweifeln.
Vielen der kleineren Firmen unterstelle ich auch absolut einen Mangel an Erfahrung. Vor allem wenn das Crowdfunding in einem Maß erfolgreich ist, daß vorher nicht wirklich absehbar war.
Wenn man sich einmal verplant hat kann man das nicht mehr mal eben kompensieren. Meist ist die Personaldecke schlicht nicht da. Mal eben auf schnell mehr Leute anstellen, anlernen und einarbeiten geht auch nicht. Ebenso wie die oft geforderte Kommunikation erfordert das erstmal Personaleinsatz, der dann nicht mehr für andere Aufgaben zur Verfügung steht. Abgesehen davon, daß bei einigen Kampagnen, bei denen viel und ausgiebig Kommuniziert und Informiert wurde, dann Leute über zu viel Kommunikation gemeckert haben.
Für viele Crowdfunding Kampagen von kleinen Firmen gilt sicherlich, wie man es macht, macht man es falsch.
„Wenn man etwas Zeitkritisch braucht sind Crowdfunding Plattformen nicht der richtige Ort zum suchen.“
Das hat meiner Ansicht nach gar nichts damit zu tun, ob man etwas zeitkritisch braucht oder nicht. Ich stehe dank körpereigener Reserven nicht unbedingt in der Gefahr schnell zu verhungern, aber wenn ich mir heute in einem Restaurant etwas bestelle, finde ich es trotzdem nicht okay, wenn ich es erst nächsten Donnerstag bekomme.
Pünktlichkeit ist eine Tugend in, an und für sich.
„Je nach dem, welchen beruflichen Hintergrund man hat, weiß man doch selber wie “die Dinge” so laufen.“
Bei mir läuft das so, dass ich, wenn ich meine Fristen nicht einhalte, Kunden verliere. Ganz einfach.
„Vielen der kleineren Firmen unterstelle ich auch absolut einen Mangel an Erfahrung.“
Ist natürlich nur eine Anekdote, aber die eine pünktliche Croddfunding-Kampagne, bei der ich mitgemacht habe, war ausgerechnet die des kleinsten Herstellers, Studio Miniatures.
„Ebenso wie die oft geforderte Kommunikation erfordert das erstmal Personaleinsatz, der dann nicht mehr für andere Aufgaben zur Verfügung steht.“
Sorry, aber die zwanzig Minuten für ein wöchentliches Update müssen einfach drin sein.
„Bei mir läuft das so, dass ich, wenn ich meine Fristen nicht einhalte, Kunden verliere. Ganz einfach.“
…ja, Kunden verliert man unter Umständen…
ist aber als Argumentation für Crowdfunding unrelevant, denn die Funder sind KEINE Kunden sondern Investoren! Beim Crowdfunding, wie bei jedem Investment, besteht zB auch das nicht unerhebliche Risiko seine gesammte Einlage zu verlieren.
„Pünktlichkeit ist eine Tugend in, an und für sich.“
Oh… wir sind also „old school“… 😉
Prinzipiell sehe ich das auch so. Allerdings hat das Einhalten von Fristen bei einem Projekt, wie sie für gewöhnlich über Crowdfunding finanziert werden, für mich persönlich wenig mit Pünktlichkeit zu tun. Wenn die R&D gelaufen ist, die Produktion organisiert und zuverlässig läuft und man einen Lagerpuffer hat kann man Kunden Liefertermine garantieren. Dummerweise ist das bei einem Projekt, von dem es oft noch nichts gibt ausser ein paar Konzepten und Bildern nicht der Fall.
„Sorry, aber die zwanzig Minuten für ein wöchentliches Update müssen einfach drin sein.“
^^… 20 min? Meinst Du nicht, daß es mit diesem Zeitansatz ein wenig knapp wird. Meiner Erfahrung nach schreibt man in 20 Minuten besten falls EINE eher kurze E-Mail als Geschäftskorrespondenz. Wenn man dann noch in eine oder gar mehrer Sprachen übersetzen muß dauert das mitunter deutlich länger.
Sachen, die man offiziell als Breitenkommunikation raushaut müssen sehr sorgfältig Formuliert werden. Das dauert. Aufhübschen dauert auch. Mit dem Kommunikationsaufkommen, die von einigen KS Projekten gefordert werden kann man Vollzeitmitarbeiter komplett auslasten.
Da verzichte ich lieber auf Tägliche updates und schnelle, individuelle Beantwortung meiner Mail, bevor die noch, von meinem Geld, Leute nur für bessere bzw mehr Kommunikation einstellen.
Ein mal im Monat ein „Ja, es gibt uns noch! Läuft!“ reicht mMn völlig. Ansonsten eine Mail wenn ein Milestone geschafft wurde. Mehr ist gar nicht nötig. Schneller geht es auch nicht wenn jeden Tag über jeden, noch so unwichtigen, Huppifluppi gemailt oder gepostet wird. Eher im Gegenteil.
„…ja, Kunden verliert man unter Umständen…
ist aber als Argumentation für Crowdfunding unrelevant, denn die Funder sind KEINE Kunden sondern Investoren! Beim Crowdfunding, wie bei jedem Investment, besteht zB auch das nicht unerhebliche Risiko seine gesammte Einlage zu verlieren.“
Das erscheint mir aber arg kurzsichtig.
Ich bin bei den meisten Kampagnen Investor geworden, weil ich vorher schon Kunde war. Ob ich nach einer enttäuschenden Erfahrung danach immer noch Kunde sein möchte, ist zweifelhaft.
Wenn eine Firma mit der Einstellung an Crowdfunding herangeht, scheint mir das eine tolle Möglichkeit zu sein, die treuesten Anhänger zu vergrätzen.
Was die Kommunikation angeht, ja, ich bin tatsächlich der Meinung, dass 20 Minuten pro Woche für das notwendige Minimum ausreicht. Übersetzen müssen ja eher wenige Projekte. Und bei den restlichen neununddreißigeinhalb Arbeitsstunden in der Woche sind mit Sicherhiet genug Tätigkeiten mit geistigem Leerlauf dabei, während derer man schon mal ein paar Formulierungen vor dem geistigen Auge passieren lassen kann.
„Und bei den restlichen neununddreißigeinhalb Arbeitsstunden in der Woche sind mit Sicherhiet genug Tätigkeiten mit geistigem Leerlauf dabei,…“
Sollte es wirklich der Fall sein, daß die Leute einer kleinen Firma, die ein größeres, sehr erfolgreiches KS Projekt ans Rollen bekommen haben, nach einer 40 Std Woche den Griffel fallen lassen, bin ich nicht nur Deiner Meinung sondern ich fordere eine persönliche Endschuldigung und Demutsbezeugung bei jedem Backer.
…40 Std Woche …ich würde drüber lachen wenn es nicht so traurig wäre …die einzigen Leute die ich kenne, die so was ähnliches wie eine 40 Std Woche haben „arbeiten“ im öffentlichen Dienst. Alle anderen machen mehr oder deutlich mehr. Ein Selbstständiger würde eine 40 Std Arbeitswoche wohl eher als Urlaub oder nahende Insolvenz wahrnehmen.
Das Backer schon Kunden einer Firma, die ein Projekt startet sind, ist eher nicht der Normalfall. Im Falle der TT-Bezogenen Projekte vieleicht aber nicht was Crowdfunding im Allgemeinen angeht.
Ob man dadurch wirklich dauerhaft, im signifikanten Maß Kunden verliert wage ich auch ernsthaft zu bezweifeln. Der TT-Markt und seine Kunden sind nicht besonders rational. Viele werden sich schon wieder abregen, wenn sie erstmal das gelungene Produkt in Händen halten ( Annahme: das passiert auch). Andere schreien Zeter und Mordio kaufen aber trotztdem weiter brav das selbe Zeug (Fanboys Olé!). Wenn das fertige Produkt dann bei Einzelhändlern und im Webshop zu haben ist werden noch einige Neukunden dazukommen, die mit Crowdfunding nichts am Hut haben und vieleicht nichtmal wissen was das ist. Das ist ja das worum es eigentlich geht. Nicht um die x-Einheiten, die man an die Backer als Belohnung rausgibt sondern um die Einheiten, die man später überhaupt verkaufen kann, weil die Backer die Produktion für den Gesammtmarkt ermöglicht haben.
Die Vorlieben und Wunsche sind sicherlich individuell verschieden. Ich habe lieber ein gutes Produkt später als irgentwas halbgares schneller oder gar nichts weil man beim krampfhaften Versuch eine unrealistische Deadline zu halten untergegangen ist.
Wobei es bei mir auch von Projekt zu Projekt mal mehr mal weniger Flexibilität und Einsicht gibt. Einer kleinen Firma, die vom Maß ihres Erfolges überrascht wird und der es an Erfahrung und Verbindungen Mangelt sehe ich gerne ein paar Monate nach.
Einem erfolgreichen, etablierten Unternehmen, das die Geister die es rief nicht mehr in den Griff bekommt eher nicht.
Die Rate der unpünktlichen KS kann ich auch so bestätigen. Im Prinzip sind die alle hinter der geschätzten Lieferzeit. Das ist natürlich schade, hat aber oft die gleichen Gründe.
1. Je kürzer die angegebene Lieferzeit, desto mehr Leute werden das Projekt auch unterstützen. Von daher besteht eine gewisse Motivation die Lieferzeit so kurz wie nur möglich anzugeben, bzw. den Risikopuffer nicht ausreichend hoch anzusetzen.
2. Das Projekt ist zu erfolgreich in dem Sinne, dass zu viele Leute unterstützen. Die Projektplanung kann noch so gut sein. Ab einer gewissen Anzahl an Unterstützern steigt der Aufwand halt nicht mehr linear. Die Lösung für dieses Problem ist in meinen Augen relativ simpel. Jede Projektplanung müsste auf eine gewisse Anzahl an Unterstützern begrenzt sein. Es gab auch schon einige Kickstarter, die dies so gemacht haben. Hat natürlich auch Auswirkungen auf die Gesamtsumme, die so ein Kickstarter einnehmen kann.
3. Zuletzt sei noch mangelnde Projekterfahrung genannt. Man darf halt nicht vergessen, dass es einen Grund gibt warum diese Projekte eben keine Finanzierung über eine Bank bekommen. 😉
Allerdings möchte ich noch sagen, dass ich bis jetzt jeden Kickstarter, den ich unterstützt habe, als erfolgreich ansehen kann, da ich die Sachen immer auch bekommen habe. Oft erst sehr spät, aber dennoch erhalten. 😉
Ich kann das nicht ganz nachvollziehen. Kleine Firmen wie Victrix oder Fire Forge Games (Perrys, Warlord oder und Wargames Factory lass ich schon außen vor) schaffen es Spritzgussrahmen für ihre Minis zu produzieren und das ohne KS, aber eine Firma, die sich laut eigener Aussage schon allein von den Metallminis trägt, dann noch eine vorfinanzierung erhalten hat und letztendlich Figuren als Substitution für eins der bekanntesten und beliebtesten TT der Welt anbietet, die kann das nicht?
Bin ich froh, dass ich dem KS widerstehen konnte…
Hier kommt wieder das historische zum tragen. Offensichtlich haben historische Firmen einen dermaßen größeren Markt, dass sie sich das leisten können. Können wir uns in Deutschland nicht vorstellen, muss aber so sein. Sonst wäre eine Firma wie Perry Miniatures schon lange pleite.
Ich kann mir das schon vorstellen, dass der historische Markt groß ist, aber der Markt für WHFB Figuren kann doch unmöglich kleiner sein?
Der Markt für „Nachahmerprodukte“ vermutlich schon.
Glaube ich nicht. AoW hat einen guten Ruf in der Szene. Die Produkte sind beliebt. Und dass die Nachfrage nach deren Produkten groß ist merkt man ja schon daran, dass sie die Nachfrage lange nicht decken konnten.
Glauben ist nett, aber offensichtlich glauben AoW das selber nicht, sonst hätten sie schon viel früher auf echten Spritzguss umgestellt.
Wie bereits mehrfach geschrieben: Die Marge pro Gussrahmen ist bei Plastikspritzguss wie ihn Renedra macht, viel höher, sollte es sich also wirklich lohen, die teuren Anfangskosten zu stemmen, würden AoW das sicher tun. Tut es aber offensichtlich nicht.
Bei den Perrys etc scheint es sich hingegen zu lohnen, also müssen sie mehr verkaufen als AoW. Eine andere Erklärung gibt es nicht, außer der, dass die Jungs bei AoW kreuzgämlich sind. Und das halte ich für extrem unwahrscheinlich.
Wenn die in den Raum gestellte Zahl von 20.000 für einen Gussrahmen ungefähr stimmt – und ich halte sie durchaus für realistisch – dann müsste sich das doch ab einer Menge von schätzungsweise 40.000 verkauften Gussrahmen rechnen. Bei AoWs Berserkern entspräche das 10.000 Boxen. Davon hab ich schon mal 5 gekauft. Und die restlichen 9995 werden sie doch wohl auch an den Mann haben bringen können, oder?
Die Firma Renedra wurde 1998 von GW aufgekauft. Wusstet ihr nicht? mmmh schade. Wem würdet ihr einen besseren Deal anbieten.
Legendären Mitarbeitern( den Perrys), denen die Firma einiges zu verdanken hat, oder einer Firma die Figuren produzieren lässt die erstens besser Aussehen als die eigenen Alten und zudem einen möglichen Zwergen- Release torpedieren könnten?
manche Dinge müssen nichts mit dem Markt zu tun haben.
Renadra war unter GWs Schirmherrschaft bei 2007 sofern ich weiß. Des weiteren hat man für AoW die Zwergenberserker gemacht, wenn mich nicht alles täuscht, und da schien es keine Probleme zu geben.
@unbedingtlesen:
Woher hast du diese Info? Der Boss von Renadra, Terry Ardener, hatte 1998 eine ähnliche Firma an Games Workshop verkauft. Renadra ist aber meines Wissens nach nicht mit Games Workshop verbunden. Höchstens durch die Mitarbeiter, die bei beiden Firmen bereits gearbeitet haben.
??? T. Ardener hat seine Firma an GW verkauft und er hat, so schreibt er selbst bis 2007 für GW gearbeitet.
Es steht Renedra auf dem Klingelschild, aber es gehört GW.
Anders gesagt. Wenn T.A. schon seine Firmengechichte aufschreibt, dann hätte er sicherlich etwas von einen erneuten Verkauf/ Rückkauf erwähnt.
Sry für offtopic, mal wieder;)
Ich lege dir mal nahe einen anderen, weniger polemischen Namen zu wählen.
Renedra gehört nicht zu Games Workshop. http://www.renedra.co.uk/history.html
Er hat sein damaliges Unternehmen an GW verkauft und was neues gegründet.
Wie kommt es dann, dass Renedra in den Geschäftsberichten von GW nicht auftaucht?
Crowdfunding = Kunden – Kredit mit % Zinsen,nicht schlecht.
Crowdfunding = Günstig – Qualitätskontrolle (da Ware ja schon bezahlt) – Schnelligkeit (Da Geld ja schon eingenommen)
Ergo: Das kann gut gehen, das kann auch richtig schiefgehen.
Hier trägt halt der Investor (der nicht nur Kunde ist) eine Teil des unternehmerischen RISIKOs. Wenn man das verinnerlicht ist alles gut 🙂
Wäääh, ich will meine Chaoskrieger aber jetzt haben!!! ;_;
Genug geweint – hoffentlich klappt das alles, ich möchte das Zeug haben.
Wäääh, ich habe den Unterschied zwischen Kauf und Investition nicht verstanden!!! ;_; (Kleiner Tipp, hat was mit der zeitlichen Komponente zu tun) 😉