Watchdog: Projekt Kaledonische Hochland Armee
Hier gibt es heute ein kleines Watchdog Special. Neben Schule, Studium und/oder Beruf und dem dem Verfassen von täglichen Beiträgen, sind die Redakteure des Brückenkopf natürlich auch Hobbyisten, die in ihrer verbleibenden freien Zeit an ihren eigenen Projekten werkeln. In den kommenden Wochen werfen wir einen Blick über die Schulter unserer Mitarbeiter und werden Euch einige Projekte näher vorstellen. In unregelmäßigen Abständen dokumentieren wir dann die Fortschritte bis zum (hoffentlich) erfolgreichen Abschluss. Den Anfang macht hier nun Fritz, der an einer Sektorarmee für Infinity arbeitet.
Hallo und willkommen zu meinem Projektlog. In dieser Artikelreihe möchte ich den Aufbau einer Armee für Infinity von Anfang bis zum Ende dokumentieren. Genauer gesagt: Den Aufbau einer kaledonischen Sektorenarmee für Ariadna.
Warum Infinity?
Infinity ist ein großartiges Spielsystem, bei dem mir einfach alles gefällt: Angefangen bei den genialen Miniaturen, über das Artwork, die Hintergrundgeschichte die Elemente aus meinen Lieblingsfilmen und Büchern aufgreift bis hin zu den Regeln, die einen ungeheuren taktischen Tiefgang versprechen – hier stimmt einfach alles. Außerdem bin ich sowieso ein Fan von Skirmish Spielen, da ich nur eine handvoll Modelle brauche. Ich spiele prinzipiell nur mit bemalten Miniaturen und kann mich hier an den einzelnen Modellen mit der Bemalung richtig austoben und habe vergleichsweise schnell eine komplett spielbare und bemalte Armee zusammen.
Warum eine kaledonische Hochland Armee?
Ich habe relativ spät angefangen, Infinity aktiv zu spielen. Vor Jahren hatte ich bereits eine Haqq-Islam Truppe, die dann aber jahrelang in der Schublade vor sich hin dämmerte, bis ich sie letztendlich verkauft habe. Mir fehlte leider die Motivation, um das gewählte Farbschema durchzuziehen und das allgemeine Interesse an Infinity ließ im Spielerkreis etwas nach. Als dann aber der Human Sphere Band erschien, wurde auch die lokale Spielerschaft wieder etwas aktiver und ich entschied mich für einen erneuten Versuch, diesmal mit Aleph. Daran reizten mich vor allem die KI’s und hochtechnisierten Einheiten. Dieses Projekt habe ich dann auch erfolgreich beendet.
Da ich aber auch gerne eine weitere Fraktion zu Hause hätte, sowohl um etwas Abwechslung in die Spielweise zu bringen als auch um vielleicht mal ein Demospiel für interessierte Spieler zu geben, entschloss ich mich dazu, eine weitere Fraktion aufzubauen. Als Kontrast zu Aleph wollte ich mich mal an einer „Low Tech“ Armee versuchen. Da bietet sich natürlich die Fraktion Ariadna an. Von der Hintergrundstory als Nachkommen der ersten Weltraumpioniere, die bis zu ihrer Entdeckung isoliert auf einer Welt lebten gefiel mir die Fraktion auch. Leider konnten mich nicht alle Einheiten Ariadnas von den Figuren überzeugen. Jedoch kann ich Dank der Sektorenliste eine Armee aufstellen, die ausschließlich aus Modellen besteht, die mir gefallen. Und wer kann zu hartgesottenen und trinkfesten Männern in Kilts, die von Hund/Mensch Hybriden unterstützt werden schon nein sagen? Als ich Dennis/Siamtiger von meinen Projektplänen erzählte, hatte er sofort die Idee, dass ich das Projekt von Anfang an dokumentieren sollte. Und das werde ich nun auch machen.
Auswahl der Modelle
Bei der Auswahl der Miniaturen bin ich primär nach dem Aussehen der Modelle gegangen. Die Profilwerte und Sonderregeln waren mir eher unwichtig, auch wenn ich dann vielleicht nicht die schlagkräftigste Armee ins Feld führen werde. Als erstes landete das Ariadna Sectorial Starter Pack in meinem digitalen Einkaufswagen, gefolgt von einigen Blistern mit weiteren Miniaturen, darunter ein weiterer 1st Highlander S.A.S. da ich mir die Miniaturen so gut gefallen. Damit sieht meine Streitmacht wie folgt aus:
- 2 Caledonian Volunteers, Rifle, 16 Pkt
- 1 Caldonian Volunteer, Chain Rifle, 6 Pkt
- 1 Highland Grey Rifle, AP HMG, 40 Pkt
- 1 Wulfer, T2 Rifle, 37 Pkt
- 1 S.A.S., Rifle, 24 Pkt
- 1 Highland Grey Rifle Leutnant, 2 Schrotflinten, 30 Pkt
- 1 S.A.S., Chain Rifle, 23 Pkt
- 1 Caledonian Mormaer, T2 Rifle, 38 Pkt
Gesamt: 204 Punkte
Abgerundet wurde der Einkauf mit zwei Blistern Urban Fight Bases von Micro Art Studios. Damit kostet mich das Projekt bisher knapp 75,00 Euro. In Infinity liegt die eigentliche Spiel- und Turniergröße bei 250 Punkten und maximal 10 Modellen pro Kampfeinheit (wobei man durchaus mehrere Kampfeinheiten in einer Armee haben kann). Bleibt sowohl von den Punkten als auch Anzahl noch genug Spielraum, um ein weiteres Modell in diese Armee aufzunehmen. Zudem kann ich die Rolle meines Leutnants auf verschiedene Modelle übertragen, was etwas Abwechslung in die Spielweise bringt und ich meine Gegner jedes mal aufs neue Überraschen kann.
Erste Schritte
Zuerst wurden alle Modelle gewaschen, um mögliche Trennmittelreste von der Oberfläche zu entfernen. Danach habe ich mich daran gemacht, die ganzen Gussreste und Grate abzuknipsen bzw. abzufeilen. Normalerweise ist dies bei den Modellen von Corvus Belli überhaupt kein Problem, weil keine oder nur sehr wenige vorhanden sind. Aber bei einigen Modellen hingen doch noch ziemlich viele Reste daran.
Nachdem alles soweit vorbereitet war, werden die Miniaturen einer Base zugeordnet. Dabei stellte sich heraus, dass die Micro Art Bases zwar gut aussehen, leider aber viel zu unpraktisch sind, da immer ein Detail der Base wie Gewehr, Helm oder Rucksack eine mittige Positionierung der Miniaturen unmöglich machten. Daher wurden mit dem Dremel einige der störenden Details entfernt, das auch problemlos möglich ist, da die Bases aus Resin bestehen. Da die Micro Art Bases keine Vertiefung für den Steg der Miniaturen haben, muss dieser von den Figuren entfernt werden. Aus leidiger Erfahrung weiß ich bereits, dass ein Bastelmesser dafür eher ungeeignet ist, da die Beine der Infinity Miniaturen durchbrechen, wenn ich mit einem Bastelmesser zu viel Druck auf den Steg ausübe. Aus diesem Grund verwende ich einen Dremel, um mit dem Sägeblatt die Stege abzuschneiden.
Nun könnte man die Miniaturen bereits einfach auf die Base kleben, aber für die erhöhte Stabilität entschloss ich mich, die Miniaturen sowie schwere Teile (beispielsweise Arme mit großen Waffen) zu stiften. Dafür verwende ich einen 1mm Bohrer und einige feine Stecknadeln, die ich mit einer Zange auf eine entsprechende Größe zurechtschneiden kann. Schnell die Löcher in die Füße und Schultergelenke gebohrt, Stifte reingesteckt, abgeknipst und auf dem dazugehörigen Teil ebenfalls ein Loch gebohrt. Nun kann ich die Miniaturen fertig zusammenkleben. Der Mormaer erhielt eine Stecknadel als Antenne für sein Funkgerät.
Nach dem Zusammenbau sind die Miniaturen nun theoretisch spielbereit.
Ausblick
Wie wird es hier weitergehen? Im nächsten Schritt werden die Miniaturen bemalt. Allerdings muss ich mir noch über ein geeignetes Farbschema Gedanken machen. Fest steht jetzt schon: Ich werde mich an Tartans, also einem Schottenkaro, auf den Kilts versuchen. Als Grundlage orientiere ich mich an einem Tutorial von Jenova.
Eventuell kommt dann noch der eine oder andere Neuzugang dazu. Besonders die Dog Warrior des Cameronischen Regiments finde ich als Miniatur besonders klasse. Mittelfristig dürfen natürlich die Mitglieder des 45th Highlander Rifle Regiments „Galwegian“ nicht fehlen. Zudem muss der Support in Form von Dozer Ingenieuren, 112 Notfalleinheit sowie Traktor Mul ausgebaut werden.
Damit bin ich für heute fertig, bedanke ich mich für Eure Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal.
In Deutschland ist Infinity unter anderem über unseren Partner Fantasyladen und Fantasy Warehouse erhältlich und wird über Ulisses Spiele vertrieben.
Community-Link: O-12.de
Link: Corvus Belli
Link: Ulisses Spiele
Mehr davon. Sehr schönes Projekt, Dankeschön.
Go Fritz, Go !
Grrreat show. Schicke Schotten. 😉
Ich bin auf die Bemalung gespannt – bei den Caledoniern zwängt sich mehr oder weniger ein buntes durcheinander an Tartans an. Das gibt auch auf dem Spieltisch schöne Farbkleckse, wenn man z.b. Clans wie Barclay oder Anderson nimmt. 😀
http://www.tartans.scotland.net wäre eine gute Adresse.
Viel Glück für das Projekt!
Aye, right! Danke, da werd ich mich mal durchklicken! 🙂 In dem Sinne: „Twelve highlanders and a bagpipe make a rebellion.“
Sehr, sehr schönes Projekt und toll dargestellt!
… und mein lieber Fritze, Du weißt ja: Bei Fragen zum Schottischen kann ich Dir eine Menge helfen! Sag einfach mal Bescheid!
Ich freue mich schon auf den nächsten Bericht!
Erstmal: Cooles Projekt, viel Erfolg damit! 🙂
Außerdem ist das eine schöne Idee für eine Artikelreihe. So kann man gut zeigen, dass die Redaktion sich nicht nur mit dem Schreiben von Nachrichten beschäfigt. 😉
…oder mit manischem Püppchen horten und basieren…
Was? Wer? Wo? Dreiste Lügen und Verleumdungen.
Ach ja, dieses ominöse „Malen“ von dem immer alle reden…
…ja, Tierquälerei ist das, mit dem Rotmarder Püppchen beklecksen, Sauerei das !
Das Farbklecksen ist ja nicht so schlimm, das auswaschen der Rotmarder danach ist kompliziert. Schlimmer als Katzen baden.
Vielleicht wartet ihr das nächste mal, bis es etwas zu sehen gibt. Wirklich interessant sind Armeeprojekte ja erst, wenn ein kreatives Farbschema oder Spielberichte zu sehen sind. Bin vom Bericht ein bisschen enttäuscht.
Die Aleph-Modelle darüber sind allerdings ziemlich geil. Über sie hätte ich lieber mehr gelesen.
Kann ich jetzt nicht nachvollziehen: gerade bei einem Projekt finde ich es schon schön, wenn einzelne Arbeitsschritte dokumentiert werden. Dies eben ruhig auch von Anfang an.
Außerdem finde ich es auch immer interessant, die Minis im Rohzustand zu sehen, da dies immer einen guten Überblick über deren Qualität gibt.
Finde das hier so schon sehr gelungen.
Joa, klar isses hübscher fertig bemalte Püppis zu sehen, aber für n ordentliches Plog gehört auch das „hier fang ich an“ dazu. Finde ich schon ok.
Viel Erfolg mit dem Projekt, Fritz!
Insgesamt gut dokumentiert und nicht an Bildern gespart.
Hab zwar kein Plan von Sektorenlisten und Ariadna im Speziellen, aber was genau war jetzt der Faktor, wieso das nur als Sektorenliste geht? Normalerweise sind es ja einzelne Auswahloptionen und Linked Troops, oder?
Fände bei den einigen Modellen eine Frontalaufnahme passender als die von schräg oben. Man sieht es ganz schön bei deinen Bildern:
Die Modellierung der meisten Minis begünstigt Frontal- bzw. Seitenansichten für Gesamteindrücke, während sich schräge Perspektiven eher für einzelne Details eignen (aufgrund der Tiefenunschärfe und verdeckter oder verzerrter Fokuspunkte wie dem Gesicht, Torso, Waffen…).
„…von Anfang bis zum Ende dokumentieren.“
Wie traurig, dass Du ein bisschen enttäuscht bist. Ist dass so ähnlich wie ein bisschen schwanger sein ?
Ääääh, auf die falsche Antwort geantwortet?
Meinst wohl eher Tahir als mich, ne?
@ Raest: Ok, beim nächsten Mal gibt es Frontalaufnahmen. Die Sektorenliste hab ich gewählt, damit ich einige Beschränkungen in der Anzahl umgehen kann und weil ich keine Lust auf die französischen und kosakischen Einheiten habe.
@ Tahir: Dann hoffe ich mal, dass ich mit dem nächsten Teil deine Erwartungen mehr erfüllen kann. Prinzipiell soll es ja darum gehen, nicht nur die fertigen Resultate zu zeigen, sondern das Ganze von Anfang an zu dokumentieren und eventuell Anregungen und Kritik noch in das Projekt einfließen zu lassen.
😀
Kam wohl etwas zu dramatisch rüber:
Die meisten deiner Schrägen find ich aber voll ok und zT ist das ja auch sehr sinnvoll. ZB um auch die Bases und die gestifteten Stellen zu zeigen.
Bilder von unbemalten Minis sind ja vor allem hilfreich um die Modellierung zu erkennen. Und da interessieren eben auch stark Gesichter usw.
Ohne Zweifel wird das schick!
Kritik ging ja auch nicht an Dich, wie die ein oder andere eMail der Redaktionleitung auf meinen Post an mich belegt. Lass dich von Leuten wie mir nicht entmutigen 😉
Ich sehe aber, dass du über meinem zugegebenen zynischen Kommentar ohne Probleme drüberstehst und das Spricht ja nur für Dich. Viel Erfolg
Ich weiss gar net, was manche daran zu bemängeln haben, wenn ein Projekt von A bis Z sieht. Gerade für Leute, die angefangen haben, sich für dieses System zu interessieren, ist sowas höchst interessant. Gerade für mich ist das wichtig, da ich mir demnächst eine Starterbox zulegen will.
Also wenn die Highlander so schön werden wie die ALEPH minis dann bin ich ja mal gespannt.
Ichs elber habe hier einen Cameronian Werwolf rumstehen und tue mich sehr schwer mit dem Tartan.
Infinity für sich genommen ist schon ein schönes Thema, aber sich dann auch noch für die beste Fraktion innerhalb des Infinity-Kosmos zu entscheiden, nämlich Ariadna, das spricht für den hohen Anspruch der innerhalb der Brückenkopf-Redaktion besteht 🙂 …
Wegen der Sektorliste verschwinden zwar die Hacker, aber irgendwas ist ja immer…^^…wegen den Tartans, wenn dir die oben genannte Adresse nicht „ergiebig“ genug erscheint (was ich aber bezweifele), gäbe es hier noch eine; wird sich vielleicht das gleiche anfinden, aber trotzdem.
Viel Erfolg
Natürlich sollte man die Adresse dann auch einfügen, bevor man den Post abschickt…
http://www.house-of-tartan.scotland.net/house/tfinder.htm
„Wallace“ und „MacLaine“ gibt es dort schon mal… 😉
Geil! Ich freue mich auf weitere Bilder schicker Infinity-Miniaturen