Review: Warlord Games – Griechische Hopliten
Von Warlord Games hat uns ein kleines Päckchen erreicht. Es sind die griechischen Hopliten für Hail Caesar. Genau genommen sind die Modelle von Immortal, Warlord Games hat Immortal allerdings aufgekauft und vertreibt die Modelle nun unter neuem Namen.
Für mich eine kleine Besonderheit, bin ich doch mit historischen Systemen bisher eher weniger in Berührung gekommen. Aber da das quietschbunte PC-Spiel „Herrscher des Olymp“ schon seit Jahren zu meinen Lieblingsspielen gehört, wird es jetzt mal Zeit, diese Lücke zu schließen!
Was gibt es für’s Geld?
In der Box findet man mehrere Gussrahmen, aus denen sich 42 Hopliten bauen lassen. Genau genommen handelt es sich um 5 gleiche Gussrahmen für jeweils 8 Soldaten und einen Kommandogussrahmen für einen Anführer und einen Flötenspieler.
Die Modelle sind allerdings in „True Scale“ gehalten, sollen also realistisch aussehen und nicht comicartig überzeichnet, deswegen sind sie kleiner als die „Heroic“ Modelle in 28mm. Aber auch der antike griechische Soldat war wohl kaum größer als 1 Meter 60, das sollte also passen! Perfekt passen sie aber z.B. zu der Manticrange, wodurch sich eine Menschenarmee gut darstellen lässt.
Qualität:
Die Gussqualität ist durchaus in Ordnung, Details an sich scharf und sauber gegossen, Gussgrate gibt es kaum. Im Vergleich zur Konkurrenz z.B. von Victrix fallen aber besonders die fehlenden Details auf. Die Gesichter sind von den Helmen verdeckt und recht konturlos. Die Schilde sind alle gleich, die Kleidung ebenfalls eher flach. Besonders die Extremitäten fallen dabei auf: Die Muskeln sind nur angedeutet, die Beinschienen gehen fast nahtlos in die Beine über. Zierteile gibt es kaum, auch die Varianz in Pose und Bewaffnung geht nahe Null. Schlussendlich macht sich doch bemerkbar, dass Speere, Körper und Köpfe in allen 5 Gussrahmen die gleichen sind.
Mag man bei den Schilden noch glauben, dass diese eben bei jedem Krieger gleich aussahen, so verwundert es doch sehr, dass jeder zweite Krieger mit gleicher Schrittstellung und dem gleichen Medaillon herumläuft.
In der Gruppe fällt dies wiederum kaum ins Gewicht, die Schlachtlinien sehen mit diesen gleichförmigen Posen recht gut aus. Der klassische Schildwall ist so auch recht einfach darzustellen.
Als Grobmotoriker kann ich noch zwei Dinge sagen: Zum einen sind die Angussstellen sehr fein, mit einem Cuttemesser kann man die Teile gut heraustrennen, anders als bei manchem GW Modell, bei dem nur ein Plastikknipser helfen kann. Andererseits sind die Teile recht filigran brechen sehr schnell. Ich habe selten so viele Speere zerbrochen wie beim Zusammenbau dieser Modelle. Glücklicherweise sind genug Speere beigelegt, so dass auch das nicht ins Gewicht fällt.
Weiteres Zubehör gibt es kaum, jeweils einem der acht Soldaten im Gussrahmen kann man ein Schwert statt eines Speeres geben, optional noch Tücher an die Schilde hängen. Dies wirkt allerdings etwas undurchdacht, da alle Schilde leicht gekippt sind und diese Tücher beim verkleben nicht gerade nach unten hängen. Mehr ist nicht…!
Bemalung:
Die geringe Menge Details hat gewisse Vorteile beim bemalen: Es geht recht schnell. Ich habe für dieses Review auf die Schnelle ein einzelnes Testmodell bemalt. Historisch korrekt? Ehrlich gesagt, keine Ahnung, allerdings soll es nur eines verdeutlichen: Grundfarbe und Wash, damit ist man schon fast fertig. Es gibt kaum Details, die Augen kann man getrost weglassen, ein Großteil besteht aus Metall oder Leder. Für Massenbemalung eigenen sich die Modelle somit sehr gut.
Fazit:
Über historische Korrektheit kann ich wenig schreiben, damit kenne ich mich kaum aus. Auf der Pro-Seite sehe ich vor allem den günstigen Preis von nur 20 Pfund und die Möglichkeit, schnell gute Ergebnisse zu erzielen was die Bemalung angeht. Leider reicht dies kaum, schielt man zur Konkurrenz und entdeckt dort doch deutlich detailliertere Modelle. Für Massenarmeen sicher kein Fehler, ich selbst werde sicher noch mehr als eine Box kaufen um eine Kings of War Armee aus der griechischen Mythologie aufzubauen, wer aber wirkliche Vitrinenmodelle sucht, der wird wohl eher bei Victrix fündig werden. Dafür sind die Modelle von Warlord Games zu uniform und detaillos.
Quelle: Warlord Games
Danke für das Review. Deckt sich soweit mit meinen Erfahrungen. Variationen kann man schon rein bringen. Jedes Schild kann ein anderes Motiv erhalten, Jede Rüstung in anderen Farben angemalt werden, sowie Helme und die Helmbüsche. Das sieht in der Masse dann sehr divers aus.
Auch die Victrix werden kaum Vitrinenmodelle werden, da geht es um die Gesamtwirkung in Reih und Glied, die kommen nicht um sonst in 40ger Boxen 😉
Ein schönes und ausführliches Review. Danke dafür. Das hier sind Modelle vor allem für Massenschlachtarmeen. Da kann man bei dem Preis schonmal geringere Details verschnerzen – immerhin bekommt man auch ein ordentlich großes Regiment. Ich finde das ganz ok so…
Was für Details fehlen denn Beispielsweise an so einem Hopliten?
Naja, mir fehlt z.B. ein brauchbares Gesicht, Muskelstruktur oder Füße mit Zehen. Schön wären vielleicht auch noch das ein oder andere Zusatzteil für die Kleidung, Gürtel oder Verschlüsse für die Knieschützer. Optional hätte man sicher auch dem Speer etwas mehr Struktur geben können und mehr als nur einen Kopf ohne Helm dazupacken können. Sicher alles kein Muss, gerade wenn man sie nachher als Phalax dicht an dicht stellt, aber die Option wäre sicher ganz nett gewesen. Hier muss aber natürlich auch jeder selbst entscheiden, wie viel Details er braucht um glücklich zu sein! 😀
..hm als Menschenarmee für KoW sicherlich denkbar.
Und der Preis wäre ja dankbar.
Aber da wüßte ich dann wieder nicht welche Reiterei, Fernkämpfer
oder Elite dazu passen würde.
Für KoW finde ich die WGF-Samurai-Linie viel interessanter.
Wenn die jetzt noch beritten kommen würden.
Warlord Games hat doch ebenso thessalische Reiter im Angebot, auch kretische Bogenschützen und und und… außerdem gibt es wohl genug Anbieter im 25/8mm Maßstab für Griechen. Also Auswahl gäbe es sicher mehr als genug.
Das ist aber alles Zinn und damit nicht wirklich günstig. Außerdem schreckt das schwere und eher ungeschickte Material viele Spieler ab (meine KoW-Armeen bestehen beispielsweise fast ausschließlich aus Plastikmodellen).
Foundry hat ein sehr großes Angebot an Modellen aus der griechischen Mythologie, auch Eureka hat z.B. sehr hübsche Zentauren. In Plastik findet man da sicher nix, aber in Metall ist das Angebot – zumindest für Mythologie – durchaus recht groß. Leider gleichzeitig nicht sehr billig, aber das wären die meisten Samuraiarmeen auch nicht.
Naja, ne Box Ashigaru oder Samurai mit 25 Püppis
von Wargames-Factory kosten nen 20er.
Zwar kein Schnäppchen aber überschaubar.
Warte aber noch auf mehr Bilder von gebauten Figuren.
Eine Perry-Rosenkrieg oder GB-Vikinger Box mit 40 Püppis
ist da natürlich Taschengeld freundlicher.
Allerdings lassen die Plastik-Perry-Ritter ja auch auf sich warten.
Zumindest beim Fußvolk könnten die Amazonen von WGF gut dazu passen, dann bräuchte man nur noch Reiter aus Metall.
Also Massenarmeen von Foundry ist Preistechnisch nunmal ein ganz ganz anderes Kaliber
Meine Lieblingsgriechen (bevor Victrix seine rausbringt:
http://scarabminiatures.com/index.php?main_page=index&cPath=23_68&zenid=1fcf46e33131b419570d6bc5bf1e3cab
http://www.gorgon-studios.com/index.php?main_page=index&cPath=4
http://sgmm.biz/greeks.html
Hmmmmm, also sie scheinen mir schon recht historich korrekt zu sein, nur besteht der Panzer der Hopliten eigentlich nicht aus Leder sondern aus verleimten Leinentüchern die (bei genügend Kleingeld) mit Metalplättchen bestückt waren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Leinenpanzer