von Dennis | 30.10.2012 | eingestellt unter: Reviews, Saga

Review: SAGA Northern Fury

SAGA ist populär und freut sich über regen Zulauf, da folgen natürlich auch Erweiterungen, wie die erste Namens Northern Fury.

SAGA - Northern Fury

Worum geht es?
SAGA haben wir hier bereits rezensiert, im Grundregelwerk sind Wikinger, Angeldänen, Normannen und Waliser enthalten. Northern Fury ergänzt das ganze um 4 weitere Völker;

  • Bretonen
  • Jomsvikinger
  • Schotten
  • Angelsachsen

Natürlich kommt jede der Fraktionen mit einem eigenem Spielbrett, auf dem sich die besonderen Fähigkeiten wieder finden.

Erster Eindruck
Trotz nur 22 Seiten und den bereits genannten 4 Hartpappebögen, kriegt man einiges aus der dünnen Erweiterung. 4 neue Armeelisten, samt Charaktermodellen und etwas mehr Variationen im gewohnten SAGA Stil, da die meisten freien / kostenlosen Erweiterungen die man bspw. in der Wargames Illustrated oder Wargames Soldiers & Strategy findet zwar auch von Studio Tomahawk abgesegnet sind, aber andere Epochen abdecken. Allerdings sind 12 GBP / 15 Euro eine Ansage für nur 4 neue Banden und 1 Bonusszenario.

Wie spielt es sich?
Die Bretonen orientieren sich an den Walisern, allerdings dank Reiterei flexibler und schneller. Dennoch verwandeln sie mit ihren zahlreichen Wurfspeeren den Gegner zügig in ein Nadelkissen. Sie erhalten natürlich auch Charaktermodelle, in ihrem Fall Morvan Lez Breizh und Alain Barbetorte.
Die Angelsachsen bringen Aelfred the Great und Athelstan mit, und auch sie orientieren sich an einer verwandten Fraktion aus dem Grundregelwerk, den Angeldänen. Die SAGA Abilities begünstigen eine Bande mit unmengen von Kriegern, hier liegt die Stärke in der Horde.
Die Jomsvikinger sind die knallharte Elite der Wikinger, ein legendärer Kriegerstamm. Aus diesem Grund gibt es für die Jomsvikinger auch keine Levis, nur Krieger und Hearthguard. Alternativ zum Warlord können Sigvaldi Strut-Haraldsson und Vagn Akesson einspringen.
Und zu guter Letzt die Schotten, als Charaktere niemand geringeres als MacBeth, und Kenneth Mac Alpin. Die Schotten sind ein defensiv zu spielendes Volk, weshalb sie auch gerne als Liste für Römerbanden in SAGA verwendet werden.

Wie geht es weiter?
Mit Northern Fury ist nicht Schluß, zum einen gibt es zusätzliche Listen und Settings für das SAGA Regelwerk wie bereits genannt in Wargames Illustrated oder Wargames Soldiers & Strategy, zum anderen wurde schon die nächste Erweiterung „The Ravens Shadow“ angekündigt. Hier sind dann Franken, Iren, Norse-Gaels und Strachclyde Waliser enthalten.

Fazit
Vier neue Banden für SAGA, stimmig aufgebaut und schön präsentiert, das ist Northern Fury. Aber das dünne, nur 22-seitige Heft hinterlässt auch bei einem Preis von nur 12 GBP einen etwas faden Beigeschmack, zu mal es in Deutschland häufig nur über den Versandhandel erhältlich ist und dann gerne 18 Euro und mehr kostet, was ein saftiger Preis für den gebotenen Umfang ist.
Da die Miniaturen im historischen und gerade bei Gripping Beasts allerdings nicht sonderlich teuer sind, ist der Preis verkraftbar. Um den Inhalt etwas aufzupeppen, hätte etwas mehr Hintergrund zu den Fraktionen, Szenarios und legendären Schlachten nicht geschadet.

Link: Gripping Beast

Dennis

SiamTiger / Dennis, Stellvetr. Chefredakteur von Brückenkopf Online. Seit 1996 im Hobby. Erstes Tabletop Blood Bowl. Aktuelle Projekte: http://www.chaosbunker.de/

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Kommentare

  • So führe mich nicht in Versuchung! Saga hat mich wegen des Settings schon immer fasziniert, konnte mich auf Grund vieler anderer Projekte (40k, Warhammer, Mordheim,Infinity und geplantem Dystopian Legions, was sicherlich noch Dystopian Wars nach sich ziehen wird, wie ich mich kenne) noch nicht zur Anschaffung durchringen.
    Northern Fury scheint die einfach logische Erweiterung zu sein und ja ca. 18 Euro für 22 Seiten und 4 Armeebogen sind sicherlich eine Ansage. Aber sind wir doch mal ehrlich wer es haben will kauft es sich, wer sparen will hofft sicher auf einen irgendwann folgenden kostenlosen Download. Da Saga ja im Vergleich zu anderen Systemen ein erschwingliches Skirmish Game ist kann man den Preis wohl verschmerzen. Tabletop war nie ganz billig, aber da muss ich Dennis Recht geben, über zusätzlichen Hintergrundinfos, etc. freut man sich immer.

  • Das tolle an historischem TT ist, dass man Hintergrundbücher in jeder guten Bibliothek finden kann 😉

    • Da kann ich Dir nur Recht geben (oder es sich auf ein elektr. Buch runterlädt)^^
      Ich finde es halt trotzdem schön alles in einem zu haben, so Regelwerk mit Hintergrundinfos und durchgängigem schön gestalteten Artwork das macht für mich immer noch den Zauber solcher Dinge aus, aber vielleicht bin ich da auch zu altmodisch. Da ich noch zu der Generation gehöre die sich immer wieder über darüber freut neue Details in einem dazugehörigen Hintergrundbuch zu finden.

  • Preislich finde ich das schon etwas erschreckend.
    Ich habe vor ein paar Wochen im Abstand von wenigen Tagen das Hauptregelbuch für SAGA und die Bücher für Godslayer bekommen. Beide sind im Handel für den gleichen Preis zu haben, aber das SAGA-Regelbuch hat nicht einmal ein Fünftel des Umfangs und wirkt eher wie eine Zeitschrift denn wie ein Buch. Und das obwohl die Entwickler auf den historischen Hintergrund zurückgreifen, sich also keine Arbeit mit dem Entwerfen der Spielwelt machen mussten.

    • Ja preislich finde ich das auch eine Frechheit. Es ist ein gutes Spiel, aber die Regeln passen auf ein Faltblatt, woanders gibts so was zum kostenlosen download 😉

  • Das Problem ist einfach, dass die Regeln so gut sind, dass man sie praktisch für die Ewigkeit und praktisch jede Epoche kauft. Nur ist das Spiel auch so simpel, dass man nach 2-3 Spielen gar nicht mehr ins Regelbuch guckt. Alles teuer, aber eben auch verdammt cool.
    So preisgünstig kommt man dann aber nun auch nicht an die Modelle, muss ich sagen. Gripping Beast selbst ist ja nicht gerade der allergünstigste Anbieter. 4-Punkte-Banden kosten da je nach Ausstattung auch mal über 70 Euro und dann fehlen eben immer noch 2 Punkte. Auf Plastik kann man zwar ausweichen, aber da ist man für 8 Punkte dann auch bei ca. 70 Euro, es fehlt aber dann gerne noch Ausrüstung.

    • Ich empfehle da einfach jenseits von GB zu gucken.Crusader hat eine große Dark Age Reihe, Artizan oder West Wind, und auch bei Old Glory ist nicht alles schlecht. Wenn man warten kann, empfehle ich Black Tree ^^

    • Gripping Beast finde ich was die Qualität angeht auch gar nicht so toll. Gut gefallen mir da nur die Jomsvikinger – und die sind wie einige Charaktere ja quasi von Musketeer. Für die anderen Fraktionen werden scheinbar nur bereits vorhandene, ältere Figuren verkauft.

  • Es stellt sich die grundsätzliche frage: soll sich der Preis nach den Herstellungskosten oder nach dem Mehrwert für den Käufer richten? Oder anders gefragt: wofür gibt man lieber 30,– aus, für ein 300 Seiten Regelbuch mit bunten Bildern, Hintergrundinformationen, hardcover, aber regeln die man 1mal spielt oder einem dünnen Heft das Spielspass für lange zeit gewährleistet?

    • Oder über 400 Seiten super Regeln mit tollen Bildern und einem Hintergrund, der viele Rollenspiele blas werden lässt 😉 hier: das genannte Godslayer 😀

    • Das Problem an dieser Frage ist, dass ich vor Kauf und Lektüre eines Regelbuches für gewöhnlich nicht weiß, wie hoch der Mehrwert für mich ausfallen wird.
      Ganz zu schweigen davon, dass es eben noch die dritte, von lameth genannte Alternative gibt.

  • Danke erst einmal für die Rezension. Wieder einmal ein System, das mich fast in Versuchung führen könnte.

    Und das obwohl die Entwickler auf den historischen Hintergrund zurückgreifen, sich also keine Arbeit mit dem Entwerfen der Spielwelt machen mussten.
    Ja, mit dem Entwerfen der Spielwelt muss man sich nicht befassen, wohl aber damit, die Ausrüstung und Kampftaktiken der einzelnen Fraktionen darzustellen. Solche Recherche braucht Zeit und Zeit ist Geld.

    Ich finde es halt trotzdem schön alles in einem zu haben, so Regelwerk mit Hintergrundinfos und durchgängigem schön gestalteten Artwork das macht für mich immer noch den Zauber solcher Dinge aus, aber vielleicht bin ich da auch zu altmodisch. Da ich noch zu der Generation gehöre die sich immer wieder über darüber freut neue Details in einem dazugehörigen Hintergrundbuch zu finden.
    Nenn es lieber neumodisch denn altmodisch. Im historischen Sektor ist es nämlich eigentlich seit jeher üblich, dass sich die Regelwerke eben auf die Regeln konzentrieren und höchstens einen kleinen Einleitungstext zum Hintergrund bieten. Als Ausnahmen fallen mir da nur Flames of War oder Gladiator ein.
    Die Autoren historischer Regelwerke gehen davon aus, dass eben gerade die historisch interessierten Leute davon angesprochen werden und diese über einen entsprechenden Hintergrund oder Kenntnisse zu Aneignung eines solchen verfügen.

    • Naja, gerade die WAB-Bücher lieferten aber immer sehr schöne Einleitungstexte zu den Armeen, in denen historischer Hintergrund, taktische Tipps und Vorschläge für die Modelle geboten wurden. Das war schon einiges wert.

      • WAB Supplements 🙂 . Wenn Studio Tomahawk die Bände so ausgearbeitet hätte würde ich auch 30€ oder mehr zahlen. Leider gibt es solche Bände fürs Mittelalter und die Antike nicht mehr.

  • Oh Mann, bisher konnte ich SAGA ja noch widerstehen, aber so langsam bin ich ziemlich angefixt. Ne Normannen-Truppe wäre echt was Schickes!
    Nur schreckt mich immer, dass paradoxerweise bei historisch angelehnten TT-Miniaturen meist das Stummel-Syndrom zu grassieren scheint…

      • Klar – enorm viele TT-Figuren in Maßstäben um 30mm oder kleiner sind auf eine bestimmte, sehr ähnliche Weise seltsam proportioniert: so, dass sie eher wie nomale Menschen mit echt dicken Gliedmaßen, Händen und großem Kopf wirken (auch die Klingen und Waffen sind tendenziell eher sehr massig) oder eher wie gestauchte, kleinere Leute mit Volumina der entsprechenden Teile, die eher bei größeren Menschen anatomisch passen würden.

        Im historischen Sektor ist dies ganz besonders paradox, da man doch hier erst recht einen besonders hohen Grad an Korrektheit in der Darstellung erwartet. Ganz deutlich wird es, wenn man die Modelle neben ihre Illustrationen „stellt“, welche üblicherweise im historisch angelehnten Bereich sehr genau sind.

        Ein bisschen verkehrte Welt.
        Übrigens findet man in größeren Maßstäben sowas so gut wie gar nicht.

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