von BK-Thorsten | 09.07.2012 | eingestellt unter: Reviews, Warmachine

Review: Hordes Vorherrschaft

Auch Hordes hat seine erste Erweiterung seit MkII erhalten und damit Zugriff auf Kriegsmaschinen. Eine Kurzreview von Hordes „Vorherrschaft“.

Was dem Warmachine-Spieler sein „Zorn“ ist des Hordes-Spielers „Vorherrschaft“. Und zumindest preislich liegen beide Erweiterungen gleichauf. Was auf den ersten Blick bereits auffällt: „Vorherrschaft“ ist ein gutes Stück dünner als Zorn, denn das vollfarbige Hardcover umfasst gerade mal 130 Seiten.

Natürlich wird auf diesen Seiten unter anderem die Geschichte um die Wildnis von Immoren weiter gesponnen, von der wir an dieser Stelle nichts verraten wollen, da selber lesen mehr Spaß macht.

 

Womit wir schon bei den neuen Regeln wären und wer „Zorn“ kennt, weiß womit es jetzt weitergeht: den Kriegsmaschinen. Diese nutzen exakt dieselben Regeln wie ihre Gegenstücke in Warmachine, was verständlich ist, aber sich auch ein wenig eigenartig anfühlt. Nämlich genau dann wenn man erfährt dass auch die Hordes-Kriegsmaschinen über die Sonderregel „Wartung“ verfügen, die es einem Modell mit der Sonderfähigkeit „Reparieren“ erlaubt verlorene Schadenspunkte an der Kriegsmaschine wiederherzustellen. Während das zum Beispiel bei der Sternenspindel, dem steinernen Konstrukt des Zirkel Orboros, noch einigermaßen nachvollziehbar ist versuchen wir uns besser nicht auszumalen wie weit man mit einem Schraubenschlüssel bei einem Belagerungs-Animantarax, einem riesigen, gepanzerten vierbeinigen Biest der Skorne, kommt. Dass wir das (zum Glück?) aber vorerst nicht erleben müssen ist dem geschuldet dass bisher keine Hordes-Fraktion über ein entsprechendes Modell mit Reparieren verfügt. Ein seltsamer Anblick abgewendet, aber ein Problem das bleibt: Während bei Warmachine eigentlich jede Fraktion über die Möglichkeit der Reparatur verfügt müssen Hordes-Spieler ohne so etwas auskommen. Hier helfen also nur spezielle Sonderfähigkeiten.

Die befehlshabenden Offiziere haben es übrigens nicht in das eher undisziplinierte Hordes geschafft, sie bleiben Warmachine-Spielern vorbehalten.

 

Jede Fraktion mit Ausnahme der Lakaien erhält eine einzige Kriegsmaschine, deren Punktkosten und sonstige Spielwerte wie Lebenspunkte auf demselben Niveau wie ihre Warmachine-Gegenstücke liegen. Punktemäßig nehmen also auch sie in etwa den Platz eines schweren Warbeasts ein.

Je zwei neue Warlocks betreten das Feld, wobei es sich außer bei den Lakaien um ein komplett neues Profil und ein episches Profil eines bekannten Warlocks handelt. Natürlich gibt es auch neue Themenarmeen und außer bei den Skorne darf zumindest je ein Warlock die neuen Kriegsmaschinen in seiner Themenarmee mit sich führen. Bei den epischen Warlocks handelt es sich um Grissil Bloodsong, Baldur, Hexeris und Vayl. Bestehende Themenarmeen werden lediglich um das ein oder andere Charakterwarbeast ergänzt.

Insgesamt fällt die Erweiterung um neue Einheiten, Warbeasts und Solos dünner aus als bei Warmachine „Zorn“. So erhalten z.B. die Trollblütigen neben ihrer Kriegsmaschine, dem Kriegswagen, den Sturmtroll, Rök (ein Charakterwarbeast), die Söhne von Bragg (Charaktereinheit) und eine Offizierangliederung für die Donnerbüchsenschützen dazu. Dies zieht sich durch jede Fraktion: 2 Warlocks, 1 Kriegsmaschinen und 4 weitere Einheiten/Warbeasts/Solos/Einheitenangliederungen. Lediglich die Lakaien erhalten anstatt der Kriegsmaschine 2 weitere Einträge aus diesem gemixten Bereich.

 

Die Galerie zeigt wie bei Warmachine „Zorn“ nicht alle Miniaturen deren Profile im Buch enthalten sind, da zum erschienen des Buches wohl noch nicht alle fertig waren.

Der Bemalteil widmet sich etwas detaillierter dem Sumpfschrecken (Lakaien Warbeast) und der Sternenspindel (Kriegsmaschine des Zirkel Orboros) und bietet einige nützliche Tipps (gerade die ungewöhnliche Haut oder die Augen des Sumpfschreckens).

Insgesamt ist „Vorherrschaft“ ein gewohnt gutes Buch aus der Warmachine/Hordes-Reihe von Privateer Press, aber ein leicht fader Beigeschmack bleibt dann doch. Vor allem verglichen mit seinem Warmachine-Gegenstück hätte es ruhig die ein oder andere Miniatur mehr sein können, zumal die Bücher denselben Preis haben.

Hordes „Vorherrschaft“ ist ein vollfarbiges Hardcover mit ca. 130 Seiten und kostet 39,99 Euro.

In Deutschland werden die Privateer Press Produkte über Ulisses Spiele vertrieben und sind unter anderem bei unseren Partnern Fantasy Warehouse und TinBitz erhältlich.

Quelle: Privateer Press

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BK-Thorsten

Brückenkopf-Online Redakteur und Tabletop Insider stv. Chefredakteur. Spielt Infinity, SAGA, Freebooter's Fate, Kings of War, Warhammer 40k, Warzone Resurrection, Dropzone Commander, Deadzone, Dreadball, X-Wing, Konflikt '47, Bolt Action, Dead Man's Hand, Dracula's America, Beyond the Gates of Antares, Dropfleet Commander, Frostgrave, Collision, Bushido, Shadespire, Aristeia! und Warpath.

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Kommentare

  • Den faden Gesamteindruck kann ich leider unterschreiben.
    Die Dicke des Buches hat mich persönlich garnicht so sehr gestört.
    Eher schon mehr, daß die Kriegsmaschinen wirklich etwas undurchdachter wirken als bei Warmachine eben mit dem Reperaratur-Aspekt.
    Ich hatte dann eigentlich eine Figur mit diesen Regeln im Buch erwartet und war dann doch etwas irritiert, als ich alle neuen Einheiten durchgelsen habe.
    Was mich aber nach dem ersten Lesen am meisten enttäsucht hat, war der Fluff.
    Nagelneue Monster tauchen relativ unreflektiert urplötzlich auf, ebenso die Warlocks.
    Gerade da hat man ganz viel Potential verschenkt.
    Da läuft ein Troll mit einer Gun-Mage-Pistole rum, was vlt eine schön Grundlage für eine Cygnar-Verwicklung zumindest andeutungsweise gegeben hätte, die Trolle fahren rollende Geschütze auf wie keine andere Fraktion im gesamten PP-Universum usw. Das läßt sich für alle Fraktionen mM so belegen.

    Im Vergleich zu den Geschichten der Warcaster und der Charakter-Warjacks im WM-Gegenstück kommt dieses Buch nicht an die anderen Veröffentlichungen ran, leider.
    Klar, Fluff ist für viele nicht wichtig, aber da die Kriegsmaschinen-Regeln meines Wissens bereits im No Quarter waren und jede Figur ihre Regelkarten im Blister dabei hat, hat dieses Buch etwas arg wenig zu bieten für den gediegenen Preis

    • Das ging mir auch so. Besonders die Geschichte von Kallus fand ich sehr enttäuschend, da sie eigentlich nur das setup für eine NQ story ist. Während es in Wrath zu einer gigantischen belagerungsschlacht kommt, hatte ich in in Domination den Eindruck als werde der Handlungsfaden einfach nur ein bischen abgespult, ohne das wirklich wichtige Ereignisse eintreten.

      Was die neuen Modelle angeht, hätten es auch gern ein oder zwei mehr sein können.

  • Ich werde mir das Buch heute zu Gemüte führen und bin schon gespannt. Gibt es für die Wartung die Möglichkeit vllcht irgendwelche Lakaien/Söldner einzusetzen, welche diese Wartungsregel haben?

    • Meines Wissens nicht, ich habe jetzt mal schnell Minions und Mercs durchgeblättert und bin da über keinen entsprechenden Passus gestolpert

  • Hm, schade, bieten doch die Iron Kingdoms wirklich genug Thema für guten Fluff. Anstatt Wartung hätte es ja Heilung heißen können.

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