Review: Dust Tactics 2nd Edition Grundbox
Fantasy Flight legt nach und hat ein Update zum Grundspiel der Dust Tactics herausgebracht.
Anders als man es von anderen Fantasy Flight Spielen gewohnt ist, kommt Dust Tactics in der 2. Edition nicht mehr im großen Karton, der von Sammlern gerne liebevoll „Trümmer“ genannt wird. Nun stellt sich neben dem Update der Regeln natürlich die Frage, was bietet die kompaktere Box?
In einer Box in Größe der Doom oder Gears of War Box (vergleichbar von der Größe her mit einer Streitmachtbox von GW) enthält die Revised / überarbeitete Grundbox der 2. Edition;
- Insgesamt 28 Miniaturen (darunter 2 Charaktere und 2 leichte Läufer) für Achsenmächte und Allierte
- 4 Geländeelemente (2 Panzersperren und 2 Kisten)
- 6 Spezialwürfeln
- Szenarioheft
- Regelwerk
- 2teiliger Doppelseitiger Spielplan mit Auflegeplatten aus Karton
Verglichen mit der 1. Edition ist der Umfang doch merkbar reduziert worden. Vor allem die dünne Pappe des Kartons fällt nicht unbedingt positiv auf, da man hier von Heidelberger / Fantasy Flight Games generell besseres gewohnt ist.
Der Spielplan kommt nur noch als bedrucktes Poster und nicht mehr als Hartkarton, ist aber in der alten Version als zusätzliches Zubehör erhältlich. Die Würfel sind nicht sauber gearbeitet und der Aufdruck dezentral.
Neben dem Regelwerk liegt der Starterbox auch ein kleines Kampagnenbuch bei, Victory Bridge, welches die Ereignisse der Schlacht bei Cobden Bridge (Southampton) behandelt.
Die Miniaturen sind bekannterweise einfarbig vorgrundiert, Grün für die Alliierten, Grau für die Achsenmächte.
Die Achsenmächte dürfen sich neben einem soliden 5er Trupp Infanterie über zwei 3er Trupps Elite und ein Charaktermodell freuen. Und natürlich den leichten Läufer.
Das Gegenstück dazu bilden 15 Miniaturen für die Alliierten, zwei mal die reguläre 5er Ranger-Infanterie und ein 3er Trupp Elite Rangers. Natürlich auch ein Charaktermodell und ein leichter Läufer.
Die Miniaturen sind grundiert, aber auch mit Decals versehen, was gerade bei den Läufern auffällt.
Die Grundierung ist leicht rau, weshalb eine direkte Bemalung möglich ist. Bei den Läufern reicht häufig ein wenig Wash oder Army Painter und etwas trockenbürsten. Der Kunststoff ist flexibel, aber wie auch bei Zinnminiaturen kommt es vor, dass die Waffenläufe etwas verbogen sind.
Die Vergleiche zeigen einen Space Marine, eine Infinity Miniatur, eine Bolt Action Miniatur und eine Miniatur der Reaper Reich of the Dead Range.
Fazit
Die Grundbox kostet zwar 60 Euro und ist günstiger als die alte Box, bietet allerdings auch weniger. Insgesamt bleibt der fade Nachgeschmack, dass die Box abgespeckt wurde, man darf aber man nicht vergessen, dass man für nur 30 Euro eine solide Grundlage für Dust Tactics / Warfare erhält, wenn man sich die Box mit einem anderen Spieler teilt . Gerade da die alte Box nicht mehr verfügbar ist und für unglaubliche Preise gebraucht gehandelt wird (gerne 200 Euro und mehr).
Hier darf man natürlich auch nicht außer Acht lassen, dass die erste Box einen unglaublich guten Deal geboten hat und prall gefüllt war, womit die Messlatte sehr hoch gelegt wurde.
Die Lokalisierung von Heidelberger ist gelungen, aber Fantasy Flight hätte bei der Verarbeitung der Spielmaterialien wie Würfel und dem Spielplan nicht sparen sollen. Die Box ist trotz ihrer Mankos solide und als Einstieg für beide Dust Systeme ohne Frage geeignet.
Wem der Einblick in die Box nicht reicht, kann sich bei Heidelberger die Regeln kostenlos herunterladen;
Dust Tactics Regeln 2nd Edition
Der deutschen Vertrieb der Fantasy Flight Produkte liegt bei Heidelberger.
Link: Fantasy Flight Games
Sind denn bei der deutschen Ausgabe die ganzen Rechtschreibfehler bei den pösen Purschen korrigiert worden?
Sowas wie das fehlende Fugen-S bei den „Kriegaffen“ zB.
Die vorgrundierten und vorgebauten Modelle sind für mich ein echtes Verkaufsargument, da man die Modelle sofort auf den Tisch bekommt. Das Preis-/ Leistungsverhältnis finde ich gerade für die Läufer gut. Nachteilig sind die manchmal lange Wartezeiten auf Bestellungen – die Container müssen erst aus China hier her.
Die Regeln sind kurz und knackig, genauso wie die Spiele. Nach 15 Minuten Erklärung kann man mit Leuten, denen das Thema nicht gänzlich fremd ist, bereits spielen.
Die Pappscheiben als „Gelände“ sind wirklich nicht das wahre. Im Netz gibts aber schon sehr effektives Papiergelände bis man sich ein paar Ruinen selber gebastelt hat, wenn man nicht schon welches hat.
Die Papierposter regen auch nicht zu Begeisterungsstürmen an. Mit den Knicken auf Dauer optisch unschön, und man ist in der Gestaltung sehr beschränkt. Hier scheint mir das erwähnte zusätzliche „Map Tile Set“ die beste Lösung zu sein, da hier auch noch mehr Missionen enthalten sind.
Die Armeezusammenstellung aus der Grundbox halte ich für etwas unausgewogen, hier wird schnell der Wunsch nach Zusatzkäufen entstehen.
Ein großer Vorteil ist, dass neben den Brettspielregeln mit dem „Dust Warfare“ Regelbuch auch ein Tabletopsystem vorhanden ist. Man hat quasi zwei Spiele zum (fast) Preis von einem.
Erwähnen will ich noch die diversen „Kampagnenboxen“ für Tactics, die Helden, Missionen, Regeln und meist Pappgelände enthält. Regeln gibts auch jeweils bei Fantasy Flight. Mich kann die Idee dieser Boxen bislang nicht überzeugen und hätte z.B. die Figuren gerne getrennt, und etwas günstiger könnten sie für mich auch sein.
In welche Richtung hälst du das Set für unausgewogen und was wäre da die sinnvolle Ergänzung?
Die Alliierten sind generell auf Geschwindigkeit und Nahkampf aufgebaut, die Achsenmächte auf Rüstung und Reichweite.
Bei manchen Missionen soll man einen Sturmangriff über eine schmale Brücke machen. Hier mit den Amis anzugreifen kann etwas einseitig werden. Die Nahkampfeinheit „The Hammers“ ist z.B. unter den richtigen Umständen effektiv, aber in der Grundbox sind die Amis wirklich von ihr abhängig.
Spielbar ist die Box auf jeden Fall, aber mit der Zeit finde ich sie zu einseitig und beschränkt (klar, bei der geringen Einheitenzahl).
Was man sich für beide Seiten auf jeden Fall kaufen will sind die mittelgrossen Läufer. Sie sind günstig, haben 3 bis 4 verschiedene sehr unterschiedliche Waffenoptionen (Anti-Infanterie, Anti-Panzer, Artillerie) und bilden ein solides Fundament. Da kann man ruhig zwei von haben.
An Infanterie für die Amis eben mehr Fernkampf und für die Achsen als Nahkmapfeinheit die Zombies.
Wenn man die alte Grundbox (out of print) zu einem vernünftigen Preis bekommen kann ist das super: es gibt keine Überschneidung zu dieser Box, hat pro Seite zwei(!) der erwähnten mittleren Läufer (auch wenn Artillerieoptionen fehlen), man spart sich das zusätzliche Pappgelände, und hat mehr Würfel.
Das es keine seperaten Würfel zu kaufen gibt ist natürlich ganz doof. Klar kann man immer auf 5+ Würfeln, aber mit den „richtigen“ ist es halt schicker.
Zur Unausgewogenheit:
Während man bei den Achsen Einheiten dabei hat, die man selbst in großen Armeen nicht missen will, sind die Amerikaner mit den Hammers unglaublich schlecht bedient. Ich gebe Udo77 zwar recht, dass es Mission geben mag, in denen sie etwas reißen können, allerdings können andere für die Punkte mehr. Wie das bei Dust Warfare aussieht kann ich aber nicht sagen, da dort viele „Codexleichen“ und „Semi-Imba’s“ besser ausbalanciert wurden, indem man ihre Punkte rauf oder runter gesetzt hat.
Zum Zukauf:
Den Achsen empfehle ich Heinrich, da die Luftbedrohung immer mehr zunimmt und man ihn mit Hans kombinieren kann, soll heißen man kann aus ihm parallel einen Hermann machen. Danach geht es mit Wotan weiter. Bei den Alliierten sollte der Pounder zugekauft werden. Er ist meiner Meinung nach der sinnvollste seiner Fraktion.
@Sid
Die Einheitenkarten sind und bleiben auf Englisch, da gibt es keine Übersetzung. Wichtig sind da eigentlich nur die Bezeichnungen für Fertigkeiten, weswegen sie in den Regeln auch zweisprachig angegeben sind.
Dieses teilweise Pseudodeutsch wie „Wiederbeleben Serum“ oder „Untertoten Squad“ bleibt also erhalten. Das gehört halt zum Pulp-Feeling 😉
Na wenns für dich dazu gehört, dann sei Dir der Spass gegönnt.
Ich hingegen zöge es vor wenn sie jemanden anheuern würden oder fragen würden, der sich auskennt.
Bei Defiance Games bekommt man das ja auch hin, dass die deutschen Einheiten nicht „Kaputt Schtonk!“ heißen.
Ist wiederum aber auch kein Pulp Setting.
Die Begriffe werden mit nachfolgenden Auflagen korrigiert, soweit möglich.
Die Jungs von Defiance Games hatten aber auf ihrer Homepage zu Beginn auch ziemlich krudes Pseudodeutsch. Nachdem ich damals über den Brückenkopf auf die aufmerksam geworden bin hatte ich da mal ne Mail hingeschickt und auf so ein paar sprachliche Sachen hingewiesen. Die waren sehr angenehm im Umgang und an dem Feedback auch interessiert. Den großen Unterschied macht aber wohl die Frage ob schon Material gedruckt wurde oder eben noch nicht!
Die Untertoten sind z.B. bewußt so benannt worden, es kommen demnächst auch die Übertoten, weche dann über eine gewisse Waffenintelligenz besitzen werden.
Ohh super Tequila spoilert! Danke für die Info. Das Blutkreuzkorps wird ja immer interessanter
Schönes Review!
Hat das eine Grund das die Soldaten der Achsenmächte zum Großteil auf ihre Stiefel starren ? ^^
Die Oberkörper sind drehbar. Ist in meinen Augen etwas unsinnig. Aber manche Posen wirken zugegeben etwas komisch.
Wie immer ein schön ausführliches Review. Dust hat mich jetzt noch nie wirklich gereizt, aber ich finde es irgendwie dennoch schade, dass die Starterbox in der 2. Edition so zusammengestutzt wurde. DIe vorherige hatte meines Wissens ja deutlich mehr Miniaturen und auch Gelände mit dabei.
Nun, für ein Anteasern des Spiels sollte es dennoch reichen, das habt ihr ja auch gesagt.
Dafür war sie auch deutlich teurer. Wir reden hier von knapp 100 Euro.
Für 100 Euro würde ich die alte Grundbox auf jeden Fall nehmen, wenn ich sie nicht schon hätte. Einzeln gekauft kommt man schon auf gut 160 Euro.
Bis auf die Helden bekommt man ja alles auch so, also nicht so tragisch.
Man kann sich sogar die Einheitenkarten als Pack kaufen, weil sich während der Versionsänderung die Punktwerte einmal geändert haben. So kann man sich auch einiges Proxen.
Helden kommen auch bald wieder, oder man holt sie sich jetzt schon über Dust Studio. Die Läufer in der alten Box haben leider nicht die Optionen der einzelnen Boxen später gehabt, das ist schon etwas nervig, wenn man variieren will.
Danke für die Review!
Tja… leider habe ich die alte Box verpasst und die neue… ist nett… sehr nett sogar, aber es fehlt mir doch das gewisse Etwas, da bekommen andere Spiele für mich eine höhere Priorität.
Schade, dass FFG hier so abgespeckt hat…
Naja, das Abspecken muss man differenziert betrachten: Wirklich „schmerzen“ tut nur der Verzicht auf den zweiten Läufer je Fraktion gegenüber der alten Grundbox.
Im Gegenzug sind die beiliegenden Truppen um einiges Interessanter, die Truppen der alten Grundbox sind (inzwischen und IMHO) spielrisch unnötig geworden.
Einzig die alten Helden sollte FFG wieder zugänglich machen…
Was das Gelände angeht: Es sind immer noch Munitionskisten und Panzersperren vorhanden, nur halt nicht mehr so viele…
Also die alten Einheiten würde ich nicht als unnötig bezeichnen. Die Recon Grenadiers habe ich sogar doppelt, weil sie nur 16 Punkte kosten. Balancemässig sehe ich da keine Probleme. Sie sind vielleicht etwas langweilig, aber ein solider Grundstock allemal.
Im Endeffekt läufts auf den Preis hinaus. Wenn man die Box günstiger bekommt als die Einzelkäufe macht man nicht viel verkehrt.
Schön das Tequila selber hier postet. Des freut mich doch sehr und so kann man sich selber direkt auch Feedback holen.
Also zu unserer spielergruppe kann ich sagen das Dust Warfare doch aufgrund des Geländes interessanter ist. Was Regeln angeht wäre eine kurzfassung oder ein Review hierzu vllt gut, wenn es das schon hier geben sollte dann sorry fürs Posten.
Desweiteren wären weitere „Normale“ Truppen interessant vllt ein paar spezieltruppen die nicht entweder affen oder untote sind.
Hier mal ein beispiel wie wäre es mit Fallschimrjägern sind schliesslich auch Legendär allein das Luftlandeunternehmen auf Kreta. Nun gut Seitens der Achsenmächte wäre auch nen Fahrzeug wie das der Panzergrenadiere toll, hier mal ein paar Fahrzeuge die es doch vieleicht hoffentlich ins Dust-Universum schaffen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sd.Kfz._2
http://de.wikipedia.org/wiki/Sd.Kfz._6
http://de.wikipedia.org/wiki/Sd.Kfz._250
Ansonsten kann ich nur sagen das wir auch auf schicke Missionen für Daust Warfare hoffen und die natürlich baldige Deutsche Übersetzung.
Wenn der Wunsch nach normalen Fahrzeugen besteht würde ich einen 1:48 Bausatz nehmen und Einheitenwerte aus einen der Blogs oder dem Einheitengenerator der aktuellen „Dust Chronicles“ nehmen.
Hier hat man doch jede Möglichkeit zu basteln und Hausregeln zu machen. Ich plane z.B. deutsche Ufos aus den Pegasus-Bausätzen zu basteln 🙂
Kann ich mir dein Projekt irgendwo im Netz anschauen. Ich bin gerade selbst am Bau einer Haunebu II. Allerdings war mir dein Bausatz zu teuer und ich hab zum Plastikteller gegriffen. Ich hoffe die Redaktion verzeiht aber den Zufall will ich mir nicht entgehen lassen.
Gruß
Flo
Ich glaube leider nicht, dass es Sd.Kfz250 als Modell ins Spiel schafft, da die bald erscheinenden Truppentransporter dem 250 schon sehr nahe kommen, mit der kleinen Ausnahme, dass sie als Läufer ausgeführt sind.
Hier zu sehen:
http://store.fantasyflightgames.com/productdetails.cfm?SKU=DT059
Der Transportläufer ist im Grunde ein 251/9.
Grüße aus Hamburg!
Hab mit Udo vor kurzem Tactics angetestet und bin begeistert vom kurzweiligen Gameplay.
Genau das richtige für zwischendurch.
Taktischen Anspruch kann man durch Zukauf von Truppen erhöhen.
Die Box gefällt mir als Starter sehr gut.
Alles dabei um sofort loszulegen und wem die Beilagen zu einfach sind, kann die durch etwas Eigeninitiative durchaus aufwerten.
Ein Manko hab ich allerdings:
Die Grundierung der deutschen Minis in Panzergrau.
Historisch korrekt wäre für das Jahr 1947 wohl eher Panzergelb gewesen.
Hätte mir etwas Arbeit erspart…….aber das nur nebenbei.
Weiterhin sind mir die Gorillas und Zombis etwas zuviel des Guten.
Aber da kann man mit etwas Fantasie gut proxen.
Ich dachte da schon an Wolfshundrudel.
Fazit: Schönes Spiel mit sehr hübschen Minis. 😉
Freu mich auf die deutschen Warfareregeln!
Der Review ist O.K. und ich find es gut, das mal wieder über DUST diskutiert wird.
Ich habe Dust von Anfang an und muss sagen, dass die neue Grundbox im Vergleich zur ersten einfach deutlich schlechter abschneidet und zwar sowohl in der Preis ./. Leistungsrelation als auch vom Spielwert. 2 leichte Läufer statt 4 mittlere und weniger Figuren sind einfach nix. Hinzu kommt, dass man eben die Figuren nicht auch als Ergänzungsboxen kriegt. Die Pioniere sind prima, aber nur deshalb die Box kaufen?
Also abwaren, wie es weiter geht.
Na, die neue Box bekommt man ja schon für 50€. Wenn Du dann einen Freund hast, der die Alliierten spielt, dann teilt man sich die Box und hat für 25€ eine spielbare Armee sowohl für Tactics als auch für Warfare. Wenn man bedenkt, dass in den 25€ der Achsen-Seite auch noch der leichte Läufer Hans dabei ist, welcher in meinen Augen mit Abstand das beste Punkte/Leistungsverhältnis in Warfare hat…
In meinen Augen kann man mit der Box nicht viel falsch machen.
Hmm Panzersperren und Läufer … ja .. davon mal ab gab es ja Bilder mit dem Babuschka-Doppel-GatlingGun-Läufer – was muss man machen um den zu spielen?