Review: Warpath Stahlkrieger
Nach dem Huscarl nehmen wir uns heute die Kerntruppen der Schmiedeväter vor – die Stahlkrieger.
Anders als der Anführer und die Donnersturm-Veteranen kommen die Stahlkrieger als Plastikgussrahmen in die Läden. Auf der letztjährigen SPIEL haben wir uns mit einer Warpath-Grundbox eingedeckt und jetzt wurde es endlich Zeit, diese nicht unumstrittenen Truppen genauer unter die Lupe zu nehmen. Abseits der verschiedenen Armeesets sind die Stahlkrieger derzeit in zwei Größen zu haben, entweder als Box mit 10 Modellen für 11,49 Pfund oder als Set mit 20 Kriegern für 18,99 Pfund.
Ein bißchen dünn: der Gussrahmen
Schon beim ersten Blick auf den ziemlich kleinen Gussrahmen der Stahlkrieger fallen dem Betrachter dessen größte Probleme auf:
Wie man unschwer erkennt, lassen sich aus dem Gussrahmen lediglich zwei Stahlkrieger zusammenbauen. Hinzu kommt, dass der Oberkörper des einen Kriegers fest zusammengegossen ist, Waffenhaltung, Blickrichtung usw. lassen sich nicht verändern. Das andere Modell löst dies deutlich besser, warum Mantic nicht einfach die Lösung mit dem einzelnen Torso und dem Waffenarm noch ein zweites Mal in den Gussrahmen integriert haben, wird wohl ihr Geheimnis bleiben.
Das zweite Problem, das in den Foren häufig kritisiert wurde, fällt vor allem Kennern der Kings of War Zwerge schnell auf: Die Unterkörper, der Hammer und zwei der Köpfe wurden 1:1 aus dem Gussrahmen der Eisenkrieger (Ironclads) übernommen. Das spart einerseits natürlich Geld und führt zu einem gewissen Wiedererkennungswert innerhalb der Mantic-Ranges, andererseits wirkt es aber etwas billig und lieblos. Gerade wenn man sieht wie cool der neu gestaltete Kopf mit dem geschlossenen Helm aussieht, bleibt ein etwas bitterer Beigeschmack, auch wenn man zugeben muss, dass die kleinen Zusatzbits (Sprechfunkgeräte, Brille, Energieleitung für den Hammer) clevere Ergänzungen darstellen.
Passgenauigkeit und Details
Die Gussqualität entspricht dem, was man von Mantic gewohnt ist. Die Details sind weitgehend scharf und sauber gearbeitet und die Passgenauigkeit wurde gegenüber den KoW-Zwergen sogar etwas verbessert. Ein negativer Ausreißer ist allerdings wieder einmal der fest zusammengegossene Torso. Hier fallen fehlende Unterschneidungen und verwaschene Übergänge sehr negativ auf, vor allem am Übergang zwischen Waffe und linker Schulter. Hier muss man sich leider wieder einmal über dieses schlecht gestaltete Teil ärgern. Ein bißchen ärgerlich ist auch die Tatsache, dass die Energieleitung für den Hammer nicht 100%-ig passt. Sie lässt sich zwar trotzdem problemlos kleben, aber ein bißchen genauer hätte man hier durchaus arbeiten können.
Man muss jedoch bei aller berechtigter Kritik fair bleiben. Mit etwas Kreativität lassen sich auch aus dem limitierten Gussrahmen durchaus verschiedene Modelle zusammenstellen, so kann man beispielsweise die Krieger mit den geschlossenen Helmen zur elitären Schmiedewache befördern und die Modelle mit den offenen Helmen zu normalen Stahlkriegern zusammenstellen. Die Brillen und Kommunikationsbits bieten einen gewissen Spielraum für Anpassungen, so dass eine völlig einheitliche Klontruppe einigermaßen vermeidbar ist.
Anhand dieser fünf Beispiele kann man einen ersten Eindruck von den Möglichkeiten des Gussrahmens gewinnen:
Nach einer kurzen Speedpaint-Bemalung mit Produkten von Army Painter können die Modelle dann beispielsweise so aussehen:
Größenvergleich
Natürlich darf auch bei den Stahlkriegern ein Vergleich mit gängigen Modellen anderer Hersteller nicht fehlen. Diesmal haben wir uns neben dem obligatorischen Space Marine für einen System Trooper von Pig Iron und einen Krieger der Iron Brotherhood von Micro Art Studio entschieden:
Fazit
Wenn man sich ein abschließendes Urteil über die Stahlkrieger bilden möchte, trauert man wohl vor allem den zahlreichen verpassten Chancen hinterher. Dass der Gussrahmen so klein ist, ist dabei noch nicht einmal das größte Problem, mit etwas mehr Geschick hätte man aber auch aus diesen begrenzten Möglichkeiten viel mehr herausholen können. Anstelle des fest gegossenen Torsos einfach noch einmal den einzelnen Oberkörper und einen Waffenarm in den Gussrahmen gepackt, und schon sähe die Sache ganz anders aus.
Trotzdem sind die Stahlkrieger sicher kein schlechter Bausatz, sie sind aber eben auch kein wirklich guter. Die Modelle haben Charme und lassen sich schnell zusammenbauen, damit sie ihr volle Potential entfalten, benötigt man allerdings die Zusatzteile aus dem Drakkarim-Set, die wir uns in einem kommenden Review anschauen werden. Eines steht allerdings schon jetzt fest: Die Probleme mit dem zusammengegossenen Torso werden auch sie nicht lösen. Es sei denn, man kauft zusätzlich zu den alternativen Köpfen auch noch weitere Torsos und Waffenarme. Dadurch wird das ganze dann allerdings recht schnell ziemlich teuer.
Insgesamt kein Traumstart für die sympathischen Weltraumzwerge, hier wäre mehr drin gewesen.
Mantic Games ist unter anderem bei unserem Partner Radaddel erhältlich.
Link: Mantic Games
Ich kann mich mit denen mittlerweile recht gut anfreunden, aber es stimmt schon, da wäre so viel mehr drin gewesen. Das Drakkarim-Set ist in meinen Augen richtig gut gelungen, das in Plastik und die Kundschaft hätte mantic die Zwerge regelrecht aus der Hand gerissen.
Ich mag die Jungs eigentlich auch, und sammle sie ja recht fleißig. Aber es braucht schon unnötig viel Kreativität, um den Bausatz einigermaßen auszureizen.
Ich bin grundsätzlich kein Mantic Fan, da mir einfach deren Produktpalette als nicht eigenständig empfinde.
Aber hier muss ich sagen dass diese Zwerge sehr viel Potential haben, und man sicher viel aus denen herausholen kann. Nur warum hat es der Hersteller selbst nicht getan!
Auf jeden Fall hoffe ich, dass diese Space Zwerge viele Käufer finden werden, so das Mantic die Möglichkeit bekommt, sie noch weiter auszubauen und zu verbessern!
Beim Größenvergleich hätte gerne ein Squat und ein Grymn dabei sein können.
Wenn ich welche hätte, wäre das sicher nett gewesen, ja.
Erstmal ein Dankeschön fürs Review.
Ich bin nach wie vor bei den Zwergen unschlüssig,
finde ich die gut….oder auch nicht.??^^
Je öfter ich die sehe, um so sympathischer werden sie mir.
Aber gleichzeitig stören mich die schon angesprochenen Dinge.
Mein größtes Problem ist das die für mich wie KOW Zwerge mit Scifi-Wumme aussehen…..^^
Ich glaube ich warte erstmal auf die Corporation.
Ich hab den Gussrahmen auch von der Spiel und kann die im Review angesprochenen Punkte auch so bestätigen, bzw. ich sehe das ganz genauso. Mehr wäre drin gewesen, aber der Gesamteindruck ist so halt nur ein „gut“ mit Tendenzen nach unten. Immerhin ist die Passgenauigkeit da und die Minis sind scharf gegossen – was ja selbst die Großen nicht immer schaffen…
Gute Review! Interessant allerdings, dass hier die eher maue Passgenauigkeit der KoW-Zwerge angesprochen wurde.
Damals hat mir jeder widersprochen als ich gemeckert habe, dass die Oberkörper ohne rumschnitzen kaum auf die Beine passen. 😀
Ich finde aber nach wie vor, dass die Beine gar nicht gehen. SciFi-Zwerge mit ner Kettenhose? Naja…
Wobei ich zugeben muss, dass es auf den ersten Blick nicht so auffällt. Wenn man die KoW-Zwerge nicht kennt, stört es einen evtl. gar nicht.
Ich habe mir auch das Grundspiel gekauft und bin dabei die Zwerge zusammen zu bauen. Ich finde die Passgenauigkeit zwischen Unter- und Oberkörper ehrlich gesagt nicht so dolle. Da ist immer ein bisschen Luft zwischen, aber letztlich hält es. Die Review find ich schon deshalb Klasse, weil ich mit den Bits bislang nichts anzufangen wusste. Vielen Dank für die Erläuterungen. Leider ist mir immer noch schleierhaft, was es mit dem V-artigen kleinen Teil (im Gussrahmen unten links zwischen Kopf und Wumme) auf sich hat. Kann mir jemand helfen?
Zu Mantic grundsätzlich: ich habe mir auch schon KoW gekauft (Grudnspiel und viele weitere Untote und Elfen), weil mich der Preis der Minis faszinert . Die Regeln sind schön einfach, prima für das schnelle Spiel. Die Minis passen nach meiner Auffassung zu den Regeln. Anders als bei WHFB steht nicht das einzelne Modell sondern die Einheit im Vordergrund. Daher braucht das einezlne Modell auch kein Kunstwerk zu sein, es muss halt nur preiswert sein. Und das sind die Grundeinheiten bei Warpath und bei KoW. Blöde ist halt nur, wenn wie bei den SciFi-Zwergen teure Metall-Bits zur Steigerung der Vielfalt angeboten werden, die den Preis dann in Höhen katapultiert, die sich auf GW-Niveau bewegen.
Das V-Artige Teil scheint ein Mikrofon-Sichtgerät-Ding zu sein. Das müsste am rechten der beiden bemalten Zwerge verbaut sein wenn ich mich nicht irre. Auf dem zweiten Bild der bemalten Zwerge gut zu sehen, wo man eine Seitenansicht hat.
Stimmt genau, das „V“ ist ein Kommunikator, den man an den offenen Helmen verbauen kann. Sieht man auf einigen Bildern hoffentlich recht gut.
Gute Review, danke dafür!
Auch weil ich eine Reihe von KoW-Zwerge habe, sind die von Warpath nicht weiter interessant – sie sehen sich einfach zu ähnlich.
Mantic macht schon Figuren in ordentlicher Qualität mit einigen sehr guten und einigen sehr miesen Sachen dazwischen… und der Preis ist fair, keine Frage… trotzdem können sie mich nicht genug begeistern. Lieber gebe ich mehr Geld für schöne Figuren zu einem Skirmish aus, als auf einem Haufen doch recht gleichförmigen Plastiks zu sitzen.
Aber klar – nur meine Meinung 😉
Die Review bestätigt meine Meinung zu Mantic. Sind mal gut gestartet aber leider bewegen sie sich zu sehr auf der Low-Budget Schiene. Das ist auf Dauer nicht gut. Alles eine Kategorie unter der Konkurrenz. Das schlimmste ist die fehlende Varianz der Modelle, gerade für ein Spiel mit großen Einheiten. Da hilft meiner Meinung nach auch der Preis nicht weiter. Schade.
Die Frage ist ja immer, was steht im Vordergrund, das Spielen oder das Sammeln. Klar, dazwischen gibt es vielfache Schattierungen. Ich persönlich komme eher vom Sammeln und entdecke jetzt nach über 20 Jahren das Spielen für mich. Aus diesem Grund nehme ich lieber etwas mehr Geld in die Hand und habe dann Figuren, die mir wirklich gefallen.
Danke für das Review. Es bestätigt genau meine Erfahrungen mit der Box.
@ ki-bo:
Es gibt inzwischen von den Stahlkriegern auch eine Box mit Upgradekit, also zusätzlich einem Raketenwerfer, einem Flammenwerfer und ein paar anderen Metallteilen drin. Die Box liegt bei etwa 15 €, also beim halben Preis einer Box taktischer SM. Man ist also noch weit von den GW-Preisen entfernt, auch wenn die Vielfältigkeit sicherlich nicht so hoch ist.
Vielleicht habe ich das was falsch verstanden, mag sein. Ich hatte nur dieses Angebot „Forge Father Drakkarim Team“ auf der Website von Mantic mit 17,99 Euro verbunden mit der Angabe von 5 Miniaturen gesehen. Das sind dann 3,60 Euro pro Modell. Das kann man natürlich machen, ich finde nur den Mehrpreis, der für eine größere Modellvielfalt verlangt wird ganz schön happig.
Btw. Ich habe immer noch nicht den Unterschied zu diesem Angebot „Forge Father Steel Warriors with Tactical Upgrade“ kapiert, wo ich für das gleiche Geld 10 Miniaturen bekommen. Kann mir das jemand erklären.
Das Upgrade-Set beinhaltet 10 Stahlkrieger aus Plastik (5 Gussrahmen) und einige zusätzliche Metallbits, das Drakkarim-Set beinhaltet 5 Mann, die vollständig aus Metall bestehen.
ich mag das so, wenn ich ein skirmish spiele mit ca. 10 minis soll jede individuell aussehen.
bei schlachten mit mehreren dutzend minis brauch und will ich es nicht.
ich vermiss auch von gw die alten sm wo man vorn nur den bolter und hinten das bagpack ranmachen mußte.
ich mag es auch mal zu basteln für ne elite oder hq einheit aber für truppen die man in größere stückzahl benötigt find ich ne einfachere schnelle lösung besser.
Hm, zusammengebaut und wie im Review bemalt gefallen die mir schon wesentlich besser als auf den Promo-Bildern, aber einfach nicht gut genug. Ich habe dennoch die Hoffnung, dass Mantic auf längere Sicht, wenn sie mal richtig etabliert sind, die Völker nach und nach mit neuen Miniarturen ausstatten. Kennt man ja con GW und anderen. Vielleicht wissen ggf. kommende Gussrahmen ja mehr von Design und Möglichkeiten zu überzeugen.