von Gregor | 03.08.2011 | eingestellt unter: Allgemeines

RPC 2011: Rückmeldung der besonderen Art

Unser Plan auf der RPC lautet: Mache das komplexe Hobby Tabletop zugänglich für Menschen, die mit ihm noch nie Kontakt hatten. Dass uns das durchaus auch gelingen kann, sehen wir nicht nur auf der RPC selbst.

Von einem ganz besonders eifrigen Neuling in unserem Hobby erhielten wir jetzt eine sehr schöne Rückmeldung. Er richtete einen Blog ein, in dem er seinen Werdegang im Hobby dokumentiert – besonders andere Anfänger können von dieser Lektüre natürlich profitieren.

“In einem halben Jahr ist wieder RPC in Köln. Bist du dieses Jahr auch mit dabei?”
“RPC? Was das?”
“Die RolePlayConvention mit allem rund um Rollenspiel und Fantasy.”
“Och joa. Klingt interessant. Das schau ich mir mal an. Bestellt mir mal ne Karte mit”

So oder so ähnlich und mit dem ein oder anderen alkoholischen und hopfenhaltigen Getränk hat es sich zugetragen. Quintessenz aus dieser Unterhaltung war, dass ich ein paar Monate später in Köln auf der Messe stand und hilflos überfordert mit dem Angebot war. Da gab es die ohrenbetäubende Computerspieleecke, ganz bunte LARP Spieler, viele Spieltische an denen Rollenspiele gespielt wurden, einen Bereich in dem viele bunte Miniaturwelten bespielt wurden und einen Trupp Star Wars Stormtrooper die immer wieder durch die Szenerie wanderten.

Das einzige Eck mit dem ich etwas anfangen konnte war die MAGIC-Abteilung, da ich es bereits in meinen frühen Jugendjahren mal gespielt hatte und die Karten noch immer im Schrank liegen. Aber ich war ja schließlich auf die RPC gekommen um neue Sachen kennen zu lernen. Der Fokus lag hierbei auf den klassischen Pen and Paper Rollenspielen. Absolutes NoGo war der Tabletopbereich. Alles was ich darüber wusste waren eher rudimentäre Kenntnisse über ein sogenanntes “Warhammer“, welches mehr als kompliziert erschien mit seinen Unmengen an Regelwerken. Des weiteren war es auch zu nicht ganz kostengünstig zu erwerben.

Gesagt getan. An einigen Tischen ein paar Rollenspiele gespielt und einige neue Systeme ausprobiert, mit mehr oder weniger durchwachsenen Begeisterung am neuen Spiel. Irgendwann waren alle Aussteller abgelaufen, so dass nur noch das Tabletop Testgelände von Brückenkopf Online vor mir lag. Da einige der bunte Landschaften immer wieder mal von mir im vorbeigehen beäugt wurden, wuchs mit der Zeit das Interesse sich dieses doch mal etwas genauer anzuschauen … auch wenn dieses  Tabletop ja total langweilig war.

Hängen geblieben bin ich dann bei einer Art Dungeon von Ziterdes, welcher mit gigantischen Details glänzte. Nach kurzer Zeit gesellte sich ein “Mitarbeiter” zu mir.
“Oh nein. da kommt so ein Verkäufer. Der will dir jetzt bestimmt was aufschwatzen um seine besonders tollen Messeangebote (die sonst im Internet nur die Hälfte kosten) loszuwerden.”
Nach ein paar Sätzen stellte sich dann heraus, dass SirLeon von Brückenkopf Online kein Verkäufer ist, sondern von einem freien Onlineportal das nichts verkaufen will. Somit versank man immer weiter im Gespräch und konnte mich so ausführlich in die Tabletopwelt einführen lassen. Am Ende war es über eine Stunde die man vor den Vitrinen mit den vielen bunten Miniaturen verplappert hatte.
Aber es war von Erfolg gekrönt, denn die Wege trennten sich wieder mit dem Versprechen am nächsten Tag auch mal ein paar Tabletopspiele zu spielen.

Am nächsten Tag gab es dann eine riesige Auswahl an verschiedenen Platten und Spielsystemen. Aber da der gemeine Homo sapiens ja auf optische Reize geprägt ist fiel die Wahl auf die buntestes Platte, welche zu Franz von den Freebooters gehörte. Eine bunte Insellandschaft mit Piraten und Goblins. Nach Zombies sind Piraten so ziemlich das zweitcoolste was es gibt, somit hat Freebooters genau meinen Geschmack getroffen.
Nach zwei Spielrunden war es auch schon vorbei (wollten ja schließlich noch einige andere spielen) und ich war absolut begeistert davon. Wieso hatte ich mich eigentlich immer von diesem Warhammer abschrecken lassen?

Infiziert vom Tabletopvirus ging es direkt weiter zum nächsten System. Reanimated!, ein Tabletopspiel mit Zombies! Danach war es um mich geschehen und ich brauchte auch unbedingt solche Piraten Zombie Tabletopspiele.

Fazit der RPC: Gekommen bin ich wegen Pen and Paper, gegangen bin ich mit Tabletop.
Während sich die Pen and Paper Rollenspiele als komplizierter und langweiliger herausstellten als erwartet (ich sage nur Charakterbögen erstellen) gab es bei den Tabletoppern Piraten und Zombies, sowie die Erkenntnis dass die  Tabletopwelt nicht nur aus Warhammer besteht sondern deutlich bunter und vielfältiger ist.

Wir präsentieren daher an dieser Stelle:  www.tabletop-online.de

logo

Und jetzt fragt uns nicht, warum diese URL noch nicht vergeben war…

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Kommentare

  • Tabletop-online.de? Das wäre eine Domain gewesen, mit der man sogar einen Namenswechsel für diesen Blog hätte in Betracht ziehen können, oder?

  • Wer hat denn bei der Adresse geschlafen… 😀 Aber sehr schön zu sehen dass die RPC doch ein paar Neulinge ins Hobby gebracht hat. Hatte auch dieses Jahr wieder ein kurzes Gespräch mit ein paar Leuten, denen ich 2010 Uncharted Seas gezeigt habe. DIe haben jetzt auch einen kleinen Club aus 4-5 Einsteigern gegründet…

  • Hab mir die Seite mal angeschaut und finde den Blog sehr gut. Wenn man selber schon seit vielen Jahren mit TT zu tun hat, entwickelt sich natürlich auch eine gewisse Betriebsblindheit, was die Anfänger angeht.
    So kann ich es nachvollziehen, dass man heutzutage schon ein wenig vor dem (auf den ersten Blick) unüberschaubaren Angebot zurückschreckt. Auch die Herangehensweise an bestimmte Fragestellung der Miniaturenbemalung usw. kann einen Anfänger wohl überfordern. Ein Einstieg in diverse andere Hobbys scheint dagegen schon recht leicht.

    Finde daher die Sicht eines Anfängers interessant, stellt es doch da, wie kompliziert ein Einstieg in das Hobby TT sein kann (und dass ein wenig Unterstützung nicht schaden kann).

    P.S: Das sich der Blogbetreiber nicht für eines der großen Systeme entschieden hat, finde ich sehr sympatisch.

  • Das ist ja einer der großen Vorteile der RPC. Wenn viele alte Hasen ihre Systeme zeigen, entsteht eine große Breite, die über die üblichen Verdächtigen hinaus geht, ohne diese dabei aber zu ignorieren. Das war auch großer Bestandteil unseres Gesprächs: Systemfindung. 😉

  • Schönes Ding. Es freut mich, dass ihr auf eine so positive Resonanz eurer Arbeit gestoßen seid. Das zeigt mir auch, dass ich besser nie mit Sir Leon ein Gespräch über Miniaturen beginnen sollte, weil ich dann vermutlich mit vielen neuen Minis und einem Monatsgehalt ärmer nach Hause gehen werde 😉
    Ich hoffe, ich schaffe es nächstes Jahr zur RPC um mir das TTTG anzuschauen (sofern ihr euch die ganze Arbeit nochmal ans bein bindet und es stattfindet).

    Gruß

    Dhark

  • Darüber dass die Domain frei war, hab ich mich auch als erstes gewundert. ^^

    Ansonsten sehr schöne Artikel. Werde ich mal weiterverfolgen… 🙂

  • Mhm, die person hätte auch mal warhammer antesten sollen, da gibbet ja auch mehr als genug untote ;D

    • Ich sag sowas ja selten, aber, Artikel bestehen auf dem BK aus Wörtern und Sätzen und haben somit den Sinn, vor dem Kommentieren gelesen zu werden: „rudimentäre Kenntnisse über ein sogenanntes “Warhammer“, welches mehr als kompliziert erschien mit seinen Unmengen an Regelwerken. Des weiteren war es auch zu nicht ganz kostengünstig zu erwerben.“ Hier muss man ja nicht mal einen Link klicken…

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