Review: Micropanzer „Strider“ Large Battle Class Walker
Micropanzer bietet Sci Fi Modelle im 15 und 32mm Maßstab an. Wir haben für euch die große Version des „Strider“ ausgepackt, zusammengebaut und dokumentiert.
Micropanzer produziert Miniaturen für ein eigenes Spielsystem (noch nicht erschienen). Die Miniaturen gibt es in einer kleinen 15mm Variante und einer großen 32mm Version. Dies ist dadurch möglich, dass die Master am Rechner erstellt und anschließen mit einem 3D Drucker ausgedruckt werden.
Den „Strider“ Large Battle Class Walker gibt es in zwei Varianten. Einmal stehend und einmal laufend. Für dieses Review liegt uns die stehende Variante vor.
Das mehrteilige Modell wird mit drei verschiedenen Hauptwaffen geliefert.
Verpackung
Der Läufer trudelte aus den USA ohne Komplikationen mit dem Zoll hier ein. Das muss aber nicht immer so sein… Verpackt war es in einem Luftpolster Umschlag und zusätzlich mit etwas Luftpolsterfolie umwickelt. Einfach aber ausreichend. Die Kleinteile waren extra in einem Beutel verstaut.
Das Modell besteht aus Resin und Zinn Teilen. Die großen Komponenten, wie der Körper und die Beine, sind aus dem Kunstharz während die Kleinteile von den Füßen bis zu den Waffen aus Zinn gegossen sind.
Detailschärfe
Nach dem das Modell aus der Verpackung gewickelt war viel das Augenmerk auf die Gussqualität und Detailschärfe. Leider kam Ernüchterung auf. Direkt ins Auge fiel, dass bei dem Master, nachdem es aus dem 3D Drucker kam, anscheinend wenig nachgearbeitet wurde. Ein 3D Drucker kann, je nach Modell und Druckverfahren, nur in bestimmten Auflösungen drucken. Dadurch sind Rundungen teilweise nicht wirklich Rund sondern in viele kleine Stufen unterteilt. Dazu kommt, dass die Oberfläche ein wenig Grobkörnig ist. Das hätte man vor der Erstellung der Gussform noch nacharbeiten können.
Die Stufigkeit der gebogenen Flächen stört das Gesamtbild aber nicht sehr, da es sich bei dem Modell um eine Maschine handelt und anorganische Materialien die dargestellte Oberfläche bilden. Würde es sich bei dem Modell um eine organische Struktur handeln, etwa muskelbepackte Arme, würden die Rillen und Kanten das Bild schwer stören und müssten gegebenenfalls vom Kunden nachgeschliffen werden.
Was mehr stört ist die Grobkörnigkeit der Oberfläche. Gerade bei den Zinnteilen saufen kleinere Details ab. Gerade die filigranen Teile – etwa die Waffen – wirken wie ausgewaschen.
Gussqualität
Neben den Problemen mit der Detailschärfe hält die Qualität des Gusses noch ein paar unangenehme Überraschungen parat.
Das Positive aber vorweg: Die Bläschen die sich oft in Resinprodukten ansammeln sind hier nicht vorhanden.
Stattdessen haben sich Rillen gebildet. Etwa in den „Kniekehlen“. Diese Rillen erinnern an den Schwammkörper eines Champignons. Ob diese Rillen vom Guss oder druckbedingt vom Master stammen lässt sich nicht sagen. Fakt ist, dass diese Rillen stören und den Einsatz von Modelliermasse fordern. Glücklicherweise sind nur ebene Stellen betroffen, sodass man die Rillen einfach zuspachteln kann und keine Teile nachmodellieren muss.
Etwas ärgerlich ist die Platzierung der Angusstellen. Da muss teilweise etwas stärker nachgefeilt werden.
Insgesamt nahm das Entgraten viel Zeit in Anspruch und es kamen in diesem Fall Skalpell, Feilen und Schmirgelpapier zum Einsatz.
Zusammenbau und Variationsmöglichkeiten
Bis auf die Kniegelenke sind alle Verbindungen frei positionierbar und mit Kugel oder Walzengelenken ausgestattet.
Der Geschützturm fügt sich ohne Probleme in den Body auch die „Hüfte“ passt perfekt an den Body. Probleme treten auf, als die Beine an die „Hüfte“ geklebt werden sollen. Die Kugel scheint nicht ganz auf die Pfanne abgestimmt zu sein. Hier sollte gestiftet oder mit Modelliermasse verstärkt werden. Die Füße passen dann wiederum perfekt an die „Knöchel“.
Auch die Waffen passen gut in die dafür vorgesehenen Klebestellen.
Die größte Ungenauigkeit macht sich beim Ankleben der Panzerung an den Beinen bemerkbar. Die Rundungen an den Klebestellen passen nicht wirklich zusammen und es findet sich keine ausreichend große Klebefläche. Als das Review Modell zusammen gebaut wurde fielen die Zinnteile mehrmals wieder ab. Auch hier sollte man mit Stiften oder Modelliermasse arbeiten.
Design gegen Preis und Qualität, das Fazit
Der Preis von 25,00 USD ist relativ hoch, vergleicht man den „Strider“ mit ähnlichen Modellen vom Marktführer im TT Bereich.
Die vergleichbaren Modelle vom Marktführer (Läufer, ca. selbe Größe, mehr Variationsmöglichkeiten) kostet in den USA ebenfalls 25,00 USD.
Da das Spielsystem für die Modelle von Micropanzer noch nicht auf dem Markt ist, ist dieses Modell für potentielle Kunden wohl nur als Alternativmodell für bestehende Systeme oder als reines Showcasemodell interessant.
Da der Preis relativ hoch ist muss man schon vom Design überzeugt sein um zuzuschlagen. Zielt man darauf ab einen ganzen Trupp dieser Läufer ins Feld zu führen bietet Micropanzer ein dreier Set (zwei Stehende und ein Laufender) für 60,00 USD an.
Mir persönlich gefällt das „Mech“ Design gut. Doch die Arbeit die in das Modell gesteckt werden muss ist mir etwas zu hoch.
Im Augenblick befindet sich die Micropanzer Homepage im Umbau. Der Shop wird gerade neu eingerichtet und es sind noch nicht alle Modelle wieder bestellbar.
Aus diesem Anlass gibt es noch bis zum Ende des Monats (Juni 2011) 20% Rabatt auf die erhältlichen Produkte.
Link: Micropanzer
schönes review, vielen dank dafür!
nicht mein system, aber das design gefällt mir doch sehr gut, besser als das vom branchenprimus, was zwar in meinen augen einen gewissen starwarsflair hat, aber der hier erinnert mich an die zeit, als ich den pc und die mech-spiele entdeckte 😉 leider schon ein bisschen erschreckend, was da für soviel geld noch an unpässlichkeiten drinsteckt…
Schönes Rwview. Ich hatte noch vor einigen Monaten die Gelegenheit die komplett-Metallvariante zu kaufen und auch dort finden sich eigentlich auch alle genannten Schwachpunkte des Modells. Auf dem Resin scheinen die 3d-Druck-Rillen wirklich schwächer zu sein, aber dafür stören die gemein gesetzten Gusskanäle.
Beim Zusammenbau hatte ich mehrmals große Probleme mit der Positionierung, da bei der alten Variante die Beine noch zusätzlich am Gelenk getrennt waren und sich damit die Positionierung der Beine als schwierig herausstellte.
Alles in Allem aber ein sehr schönes Modell, dass bereits mehrmals schon als Iguana-TAG für Infinity herhalten durfte und gerade zu Infinity sehr gut passt.
Das Design gefällt mir auch, aber das Oberflächenfinish ist ja übel. 8-/
Daher danke für die Rezension. Ich schau mir das Ganze nochmal an, wenn das Spiel dazu draußen ist.
ya… its pretty frigging rad